Bassmanagement

+A -A
Autor
Beitrag
schalubi86
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 04. Apr 2005, 23:50
Hallo!
Da ich ein paar Änderungen an meinem Hörraum besser gesagt meinem Zimmer getätigt habe wollte ich heute mal alles neu einpegeln. Dabei stieß ich zufällig mal wieder auf das Bassmanagement-Setup meines DVD-Players, welches insofern wichtig ist, da ich ab und an ne SACD oder DVD-A über den 6-Kanal-Eingang meines Receivers höre, für den receiverseitig kein Bassmanagement vorliegt! Interessehalber wollte ich mal nachlesen, bei welcher Frequenz der DVD-Player trennt, und siehe da: 100Hz! Meint ihr, ich sollte meine Regalboxen und meinen Center weiterhin auf "Small" stellen, sodass jegliche Frequenzen unterhalb von 100Hz an die Fronts gehen? Sub habe ich zum Glück nicht :). Mein Verstärker trennt bei 60 Hz, halte ich auch für sinnvoller....naja bisher war ich davon ausgegangen, der DVD-Player würde auch in der Region trennen und hatte halt Center+Rears auf Small...

Meine Anlage:
H/K AVR 4550
Denon DVD-1400
Boxen (JMLabs)
F: Cobalt 816 Jubilee (43Hz-22kHz)
C: Cobalt CC800s (60Hz-22kHz)
R: Chorus 706s (65Hz-28kHz)

Es stellt sich nun die Frage: Sind Mehrkanal-Aufnahmen so gemixt, dass Center + Rears viele Signale unterhalb der 65/60 Hz bekommen? Wenn nein, würde ich sie auf "Large" einstellen. Wenn doch, wäre es nicht vielleicht besser, auf etwas Bass zu verzichten aber dafür ein homogeneres Klangbild zu haben, denn Töne um die 80-90 Hz kann man ja noch locker orten....nen Sub würde man ja auch erst ab 60Hz oder noch weniger übernehmen lassen, sonst redet der die Dialoge noch mit

Eine andere Frage, welche mir auch noch ziemlich wichtig ist: Gilt das Bassmanagement des DVD-Players auch, wenn ich DD oder DTS-Ton über nen Digital-Ausgang an meinen Verstärker gebe? Denn da würde es mich richtig ankotzen, wenn jegliche Töne unterhalb der 100 Hz an die Fronts gingen...da hätte ja mein Receiver nen adäquates Bassmanagement...dafür wäre es dann ja auf jeden Fall besser, Rears und Center auf Large zu haben, da der Verstärker alles unterhalb der 60Hz ja richtigerweise an die Fronts abgeben würde....

Ich bin für jeden Ratschlag dankbar, Nick
Master_J
Inventar
#2 erstellt: 05. Apr 2005, 11:05

schalubi86 schrieb:
Es stellt sich nun die Frage: Sind Mehrkanal-Aufnahmen so gemixt, dass Center + Rears viele Signale unterhalb der 65/60 Hz bekommen?

Solche Aufnahmen gibt es durchaus.
Ist aber nicht die Regel.


schalubi86 schrieb:
...denn Töne um die 80-90 Hz kann man ja noch locker orten....nen Sub würde man ja auch erst ab 60Hz oder noch weniger übernehmen lassen, sonst redet der die Dialoge noch mit :)

Der LFE-Kanal ist bis 120 Hz hoch spezifiziert.


schalubi86 schrieb:
Eine andere Frage, welche mir auch noch ziemlich wichtig ist: Gilt das Bassmanagement des DVD-Players auch, wenn ich DD oder DTS-Ton über nen Digital-Ausgang an meinen Verstärker gebe?

Nein.

Gruss
Jochen
10_BGS
Stammgast
#3 erstellt: 06. Apr 2005, 10:26
Hallo zusammen,

wenn's erlaubt ist würde ich mich hier gerne mit einer zusätzlichen Frage
anschließen. Bei mir ist's so, daß der Receiver auch beim analogen
Mehrkanaleingang das Baßmanagement durchführt (Darüber, ob die dafür nötige
A/D-Wandlung jetzt der reinen Lehre entspricht läßt sich wohl streiten.).
Ich kann der Betriebsanleitung aber nicht entnehmen, ob er auch die durch
unterschiedlichen Boxenabstand nötige Verzögerungen vornimmt. Meiner
Meinung nach ja - aber was meint ihr?

@schalubi86:
Wenn Du sagst Töne um 80-90 Hz locker noch orten zu können - ist das
tatsächlich Deine persönliche Erfahrung? Schließlich hast Du ja, wie Du schreibst
keinen eigenen Sub. Ich war da bis vor zwei Jahren auch sehr kritisch. Aber
inzwischen habe ich ein passives Sub-Sat-System, das mit 12 dB / Oktave bei 130 Hz(!)
trennt. Und zumindest solange der Sub irgendwo zwischen den 3-Liter-Zwergen steht
scheint der Baß eindeutig dort heraus zu kommen. Ich habe wirklich versucht mir
was anderes einzubilden. Klappt nur nicht. Vielleicht gibt's da aber auch einfach
unterschiedliche Fähigkeiten?

Viele Grüße,

Simon.


[Beitrag von 10_BGS am 06. Apr 2005, 14:26 bearbeitet]
Master_J
Inventar
#4 erstellt: 06. Apr 2005, 11:42

10_BGS schrieb:
Bei mir ist's so, daß der Receiver auch beim analogen
Mehrkanaleingang das Baßmanagement durchführt (Darüber, ob die dafür nötige
A/D-Wandlung jetzt der reinen Lehre entspricht läßt sich wohl streiten.).

Bei mir ist das auch so.
Ist auch gut, weil ich das BM für den Fernseh-Betrieb (mit externem Decoder) brauche.


10_BGS schrieb:
Ich kann der Betriebsanleitung aber nicht entnehmen, ob er auch die durch
unterschiedlichen Boxenabstand nötige Verzögerungen vornimmt. Meiner
Meinung nach ja - aber was meint ihr?

Kommst Du an die Einstellungen ran, kannst Du sie verändern?
Dann wirken sie auch.

Gruss
Jochen
10_BGS
Stammgast
#5 erstellt: 06. Apr 2005, 14:25
Da stellt jemand die richtigen Fragen! Hätte ich eigentlich auch selbst drauf
kommen können mir diesen Punkt mal anzuschauen.
Auf jeden Fall: Ja, die Einstellungen sind weiterhin zugänglich und
damit wohl auch wirksam.
Vielen Dank für deinen entscheidenden Tipp, Jochen.

Grüße,

Simon.
schalubi86
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 06. Apr 2005, 15:38
hallo! danke schonmal für die antworten! mit dem orten: meine erfahrung bezieht sich auf klaviere....selbst bei sehr tiefen tönen ist es doch möglich, zu bestimmen, wo das klavier sich befindet...mit sehr tiefen tönen meine ich z.b. den "Kontra"-Bereich, also für Notenkundige den Bereich unter der großen Oktave (große Notenbuchstaben). das a im kontra bereich z.b. hat eine frequenz von 110 Hz. Und wenn man diesen Ton anschlägt, kann man sagen, wo sich das Klavier befindet. Das könnte natürlich nun wiederrum an den mitschwingenden Obertönen liegen...bei einem herkömmlichen Klavier sind das vielleicht 4 Stück, wahrscheinlich Quinten und Oktaven?!? Das würde dann wieder bis zum a' reichen, 440 Hz also...das kann man ja definitiv orten. SOnst könnte man einen Kontrabass (tiefste seite ca. 40 Hz) ja auch nicht orten...also müssen die Obertöne da wichtig sein...Deswegen ein anderer Versuch, den ich mal durchgeführt habe: ein altes E-Piano, bei dem die eigentlich mitschwingenden Obertöne nicht berechnet werden, man also nur den reinen Ton bekommt. Auch da kann man das Klavier orten, egal bei welchem Ton. Und beim E-Piano kann man ja nichts auf den nicht vorhandenen Resonanzboden oder Obertöne schieben...da erzeugen ja Lautsprecher den Ton. Ich weiß, dass das kein ausreichender Beweis ist, aber aufgrund dieser Beobachtung war ich davon ausgegangen. Vielleicht sollte man mal reine Sinustöne per PC erzeugen und diese an die Anlage weiterleiten, da bekäme man gewiss ein eindeutiges Ergebnis, bis zu welcher Frequenz man Töne orten kann oder nicht...das haben ja auch bestimmt schon Leute gemacht....
oder noch ein anderer Gedanke: tiefe Männerstimmen gehen bis zu 80-90 Hz runter...genau die Frequenzen die ich angesprochen hatte. Aber entstehen dabei Obertöne? Ich kenne mich mit der menschlichen Stimme leider nicht aus! Auf jeden Fall würde das dann ja wirklich bedeuten, dass der Subwoofer mitreden würde bzw. meine Fronts dann die tiefen Männerstimmen wiedergeben, obwohl sie für die Rears sind. Dass der LFE-Kanal trotzdem für 120 Hz spezifiziert ist, wird wohl stimmen (danke für die Info, wusste ich nicht), aber das ist ja auch eine andere Geschichte als die mit dem Bassmanagement. Denn das Bassmanagement "verschiebt" ja Tonsignale auf eigentlich "falsche" Kanäle, wobei der eigenständige LFE-Kanal ja in einer kompletten Anlage nur die Signale bekommt, die auf den Kanal gelegt worden sind...Nun gut, man könnte jetzt sagen, was passiert mit den 60 Hz die ich bei meiner gewünschten Trennfrequenz dem Sub "nehmen" würde? das würden dann ja meine Fronts übernehmen, was natürlich total unproblematisch ist, da die Effekte auf dem LFE-Kanal ja ortsunabhängig sind, die sind ja nicht für einen bestimmten "virtuellen" Ort bestimmt, da der Sub ja nicht ortsgebunden ist....
Also, ich hoffe ich habe nicht allzu viel verdreht, ansonsten bitte ich um freundliche Korrektur
Nick
Master_J
Inventar
#7 erstellt: 06. Apr 2005, 15:49
Meine Threorie dazu:
Subwoofer erzeugen eben keine Obertöne und sind so bis zu einer gewissen Grenze nicht ortbar.
Da die Obertöne von den "Satelliten" kommen, ordnet man ihnen auch den Sub-Bass zu.

Und: Ja, Subwoofer reden mit.
Nicht nur bei laufenden Bäumen, auch bei bestimmten Radiosender-Sprechern merkt man es deutlich.
Trennung bei 90 Hz mit 12 dB/Oktave.

Gruss
Jochen
10_BGS
Stammgast
#8 erstellt: 06. Apr 2005, 16:14
Hi schalubi,

beim Klavier ist's natürlich wie Du schreibst: Die Obertöne! Was das E-Piano
angeht kann ich leider nichts beitragen. Aber wie ich ja schon geschrieben
habe sehe ich das mit der Trennfrequenz inzwischen nicht mehr soo kritisch.
Meiner Meinung nach ist man mit einer Trennung bei 100 Hz mit der bei
Verstärkern üblichen Flankensteilheiten (zumeist 4. Ordnung, also 24 dB / Oktave,
glaube ich) bereits auf der sicheren Seite. Was die tiefen Männerstimmen betrifft,
die aus dem Sub hörbar werden: Ist schon richtig, aber das sind dann eben
Stimmanteile, die so kaum lokalisierbar sind, schon gar nicht, wenn der
'höherfrequente Rest der Stimme' korrekt aus den jeweiligen Lautsprechern kommt.
Ich hab' auf meinem erwähnten Sub-Sat-System auch bei sehr sonoren Bässen
(also Sänger jetzt - z.B. Mozarts Zauberflöte) immer eine perfekte Ortung auf
der imaginären Bühne gehabt. Man kann also hören, wo die Person steht. Und die
wandert nicht je nach gesungener Note.

Wenn Du's per PC tatsächlich mal genau überprüfen willst, dann hol' Dir dieses
Programm:

http://www.nch.com.au/tonegen/

Issn Sinus-Generator.

Grüße,

Simon.


[Beitrag von 10_BGS am 06. Apr 2005, 16:15 bearbeitet]
Bilderspiele
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 06. Apr 2005, 20:20
Dein Bassmanagement ist beim Abspielen von SACD oder DVD-Audio unwirksam. Ist also egal was du beim Receiver oder DVD-Player einstellst. Um den vollen Frequenzumfang deiner Mehrkanalaufnahmen hören zu können, musst du dir notgedrungen zwei Rears (gleiches Modell wie Fronts), einen grösseren Center und einen fetten Sub anschaffen.
schalubi86
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 06. Apr 2005, 22:16
dem kann ich nur bedingt zustimmen. der denon dvd-1400 besitzt definitiv ein wirksames bassmanagement für sacd und dvd-a...sowohl hörbar als auch offiziell laut produkt-informationen.
Nick

PS: danke für den Programm-Link, sehr nützlich!!!kann ich endlich einigermaßen präzise den tieftonbereich testen


[Beitrag von schalubi86 am 06. Apr 2005, 22:18 bearbeitet]
Bilderspiele
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 06. Apr 2005, 23:05
Stimmt! Habe gerade die Specs bei Denon gecheckt. Da es aber kaum analog stattfinden wird, muss der Player die Daten für SACD in PCM umwandeln
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Doppeltes Bassmanagement?
corcoran am 21.09.2006  –  Letzte Antwort am 21.09.2006  –  10 Beiträge
Bassmanagement/LFE-Pegel
crazycreek am 07.04.2007  –  Letzte Antwort am 07.04.2007  –  2 Beiträge
Fragen zum Bassmanagement / Optimieren
Master-IF am 31.03.2005  –  Letzte Antwort am 01.04.2005  –  13 Beiträge
Pioneer SC LX801 Bassmanagement Rear
Maverick822 am 27.02.2022  –  Letzte Antwort am 27.02.2022  –  4 Beiträge
SACD/DVD-A ohne Subwoofer?
Darky am 20.08.2004  –  Letzte Antwort am 25.08.2004  –  17 Beiträge
SACD/DVD-A
Darky am 17.08.2004  –  Letzte Antwort am 19.08.2004  –  12 Beiträge
Einpegeln mit Burosch dvd
cashxx am 05.01.2005  –  Letzte Antwort am 12.01.2005  –  9 Beiträge
SACD u. DVD-A mit 5.0?
Bass-Depth am 11.07.2004  –  Letzte Antwort am 11.07.2004  –  8 Beiträge
Kein Ton bei DVD
RedXon am 25.05.2013  –  Letzte Antwort am 26.05.2013  –  14 Beiträge
D/A Wandler DVD Player/ Receiver, Unverständnis!!
solea am 22.10.2005  –  Letzte Antwort am 23.10.2005  –  6 Beiträge
Foren Archiv
2005

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder927.137 ( Heute: 12 )
  • Neuestes MitgliedRenner_
  • Gesamtzahl an Themen1.554.894
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.624.224

Hersteller in diesem Thread Widget schließen