Trennfrequenz vs. Abstrahlcharakteristik

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schorschi666
Stammgast

#1 erstellt: 18. Nov 2024, 21:02

Hallo Zusammen,

ich habe eine Frage an die elektroakustisch wissenden und unter uns

Gegeben sei ein 3-Wege Standlautsprecher mit folgender Bestückung - 2 x 180-mm-Tieftöner, 1 x 180-mm-Mitteltöner, 1 x 22-mm-Kalottenhochtöner und Trennfrequenzen bei 500 Hz und 4,2 kHz.
Frage- kann man aus den o.g Angaben irgendwelche Schlüsse bezüglich Abstrahlcharakteristik ziehen und wenn ja, welche? Es geht vor allem um die obere Trennfrequenz bei 4,2 kHz.

Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten.

Pollton
Inventar

#2 erstellt: 18. Nov 2024, 23:17

Hallo,

für einen Mitteltöner sind 180 mm schon viel und die Trennfrequenz sehr hoch. Bei 4,2 kHz bündelt das Chassis schon sehr stark und oberhalb die 22mm Kalotte, die dann wieder breit abstrahlt. So dürfte der Lautsprecher in der Regel kein gutes Bündelungsverhalten oder gleichmäßiges Abstrahlverhalten haben. Kommt aber wiederum auf die einzelnen Chassis an, sind ja nicht alle gleich.

Handelt es sich um ein Fertigprodukt?

Es kann auch sein, dass es so gewollt ist, um einen gewissen Klangeindruck zu erzielen, B&W setzt ja auch gerne große Mitteltöner ein. Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine, die trennen nicht so hoch.

schorschi666
Stammgast

#3 erstellt: 19. Nov 2024, 12:13

Hallo Werner,

danke für die Antwort. Es ist ein Fertigprodukt - Spendor D9.2. Daher gehe ich davon aus, dass die Trennfrequenz nicht zufällig so gewählt wurde und vermute sehr stark, dass die Ingenieure wussten, was sie taten - wäre schlimm, wenn nicht

. Für einen totalen Laien wie mich könnte es so aussehen, als ob sie die Mitten (da wo sie den unique selling point der Box möglicherweise hin definieren) nicht auf 2 Chassis aufteilen wollten, weil sie Homogenitätsverluste befürchten.
Die große Frage ist, ob die Chassis (sie entwickeln und produzieren den Tief/Mitteltöner und den Hochtöner selbst) so gut sind, dass sie in den oberen Mitteltönen doch nicht so stark bündeln.
Ich werde sie mir anhören und dabei versuchen darauf zu achten. Bin gespannt, ob ich etwas davon bei einer Hörprobe beim Händler merken werde.

Gruß
Schorsch

[Beitrag von schorschi666 am 19. Nov 2024, 12:14 bearbeitet]

Pollton
Inventar

#4 erstellt: 19. Nov 2024, 13:59

Hallo,

ja, ich denke auch, die von Spendor wissen was sie tun, aber mir kommen ihre Abstimmungen manchmal etwas eigenartig vor, so ein bisschen neben der Norm, was aber nicht negativ gemeint ist.

Zu den Spendor D9 (ohne.2) habe ich Messungen gefunden.

https://www.hifitest.de/test/lautsprecher-stereo/spendor-d9-14224. Im Text heißt es, ausgewogen und beinahe perfektes Rundstrahlverhalten. Kann ich in der Messung nicht unbedingt erkennen, aber man muss es sich mal anhören.

Die große Frage ist, ob die Chassis (sie entwickeln und produzieren den Tief/Mitteltöner und den Hochtöner selbst) so gut sind, dass sie in den oberen Mitteltönen doch nicht so stark bündeln.

Die Körbe der Tief/Mitteltöner sehen für mich stark nach Seas aus, vermutlich speziell für Spendor hergestellte Chassis. Na ja, die Physik können die auch nicht überlisten

schorschi666
Stammgast

#5 erstellt: 19. Nov 2024, 20:47

Die Körbe der Tief/Mitteltöner sehen für mich stark nach Seas aus,

Die sehen genauso aus wie die von meinen Odeon Toscas. Es spricht also vieles dagegen, dass sie aus Spendors Eigenproduktion kommen.
In dem Text, den Du verlinkt hast (danke dafür), steht, dass sie die Membrane -zumindest für den Mitteltöner- selbst produzieren.
Wenn sie aber die Physik damit überlisten könnten, würden sie bestimmt noch deutlich mehr für ihre Produkte verlangen