Interferenzen ausgehend von mehreren Chassis in der Praxis

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zebrastreifen
Stammgast
#1 erstellt: 22. Sep 2009, 12:21
Hallo,

ich musste erstmal ganz verwundert feststellen, dass die meisten D'appo LS auf dem Markt eigentlich gar keine sind, da der Abstand der beiden Membranzentren der Mitteltöner nicht größer sein dürfte als zwei Drittel der Wellenlänge der Trennfrequenz von Mittel- und Hochtöner. Dies dürfte in der Praxis oft schwer machbar sein. Aber gut klingen tut es meist doch trotzdem!?

Jetzt ist die Frage, inwieweit Interferenzen durch mehrere Chassis, in dem Fall Mittel-/Tieftöner, wirklich hörbar sind. Laut Theorie müsste man, um Interferenzen zu vermeiden eine Strahlungskopplung erzeugen, also darauf achten, dass die Entfernung Chassiszentern der MT/TT untereinander nicht größer ist als die halbe Wellenlänge der Trennfrequenz. Dies wären bei 2000Hz gerade mal ~8,5cm wären...in der Praxis also quasi nicht machbar...

Ich habe im Folgenden mal 2 Beispiele angehängt. In beiden Fällen geht es um reine 2-Wege-LS. Theoretisch sollten ja beide Modelle aufgrund von Interferenzen zum Scheitern verurteilt zu sein! Was meint ihr denn dazu?

Relaxartwork
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 22. Sep 2009, 12:38
Interferenzen sind eigentlich nur dann hörbar, wenn man zwei gleichförmige Schwingungen mit unterschiedlicher Frequenz hat. Dann entsteht eine sogenannte Schwebung. (Eignet sich gut zum Gitarrenstimmen)

Wo kommt die Theorie mit den Chassizentren her? Die ist für mich nicht nachvollziehbar.
zebrastreifen
Stammgast
#3 erstellt: 22. Sep 2009, 12:44
Literatur z.B.:
http://www.fairaudio.de/hifi-lexikon-begriffe/interferenz.html

Hier werden Interferenzen als:

die Überlagerung zweier oder mehr Wellen der gleichen (oder sehr nahe beieinander liegenden) Frequenzen

beschrieben.
Andi78549*
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 23. Sep 2009, 14:56
Durch Überlagerung von zwei Schallwellen der gleichen Frequenz kommt es je nach Phasenlage im schlimmsten Fall zur vollkommenen Auslöschung oder zu einer Verdopplung der Amplitude. Eine Verdopplung der Amplitude dürfte sich als +3 db lauter im Vergleich zu vorher messen lassen. Der Gangunterschied der beiden interferierenden Schallwellen ist abhängig vom Weg den sie zurückgelegt haben.

An manchen Orten löschen sie sich also komplett aus und an anderen verstärken sie sich um 3db (Amplitude wird verdoppelt) Dazwischen gibt es noch alle Formen der Abschwächung und Verstärkung.

Durch Interferenz müsste sich also bei einer solchen Box unter Winkel ein Frequenzgang mit einigen Einbrüchen und Überhöhungen ergeben. Direkt auf Achse ist nur alles 3db lauter als mit einem Chassis, weil auf der Ebene zwischen den beiden Chassis der Gangunterschied der Schallwellen immer null beträgt egal bei welcher Frequenz. Das gilt natürlich nur in einem schalltoten Raum.

Die Einbrüche dürften nur sehr schmalbandig sein und es kommen ja noch die von den Wänden reflektierten Wellen dazu, sodass es wohl nicht soo tragisch ist.
ehemals_Mwf
Inventar
#5 erstellt: 24. Sep 2009, 02:22
@Andi78549

Stimme Deinem Text zu,
jedoch musst Du jeweils 3 dB durch 6 dB ersetzen.

Wenn zwei gleiche Signale gleichphasig überlagert werden (korreliert, synchron), gilt ganz klar: 1 + 1 = 2, also 6 dB.

Die 3 dB ergeben sich (1 + 1 = Wurzel 2) wenn ungleiche Signale addiert werden,
oder ein Mittelwert zwischen 180° (Gegenphase, Auslöschung) und 0° gesucht wird (90° :angel).
Oder auch, wenn z.B. beim Parallelschalten von 2 Lautsprechern berücksichtigt wird, dass der 2. ja ebenfalls Eingangs-Leistung benötigt (Stichwort: Wirkungsgrad).


mfG,
Michael
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