Gleicht Messmikrofon unterschiedlich lange LS-Kabel aus?

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Deedoo
Stammgast
#1 erstellt: 16. Dez 2006, 08:56
Hallo,

ich würde gerne wissen, ob das Mikrofon, bzw. das Setup das dann ausgleichen kann, wenn die Lautsprecherkabel nicht gleich lang sind, oder trotzdem drauf schauen das die zu den Rears gleich lang sind?

Danke und Gruß, Daniel.
_Floh_
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 16. Dez 2006, 09:10
Hi Deedo,

das Messmikrofon gleicht verzögerungen bei der Audioausgabe zwischen den Unterschiedlichen LS aus. Ich denke das ist es was du meinst oder?
dharkkum
Inventar
#3 erstellt: 16. Dez 2006, 12:14
Die Kabellänge hat aber weder einen hörbaren Unterschied bei der Lautstärke (höchstens bei sehr langen Kabellängen mit sehr kleinem Querschnitt) und schon gar keinen hörbaren Einfluss auf die Laufzeit des Signals.

Das elektrische Signal bewegt sich mit annähernd Lichtgeschwindigkeit durch das Kabel (vereinfacht ca. 300.000 km/s).

Wenn man das mal nachrechnet macht 1 m bei der Kabellänge eine Verzögerung von ca. 1/300000000 s aus.

Wer behauptet, dass er das hört, hat meiner Meinung nach einen an der Klatsche.

Was die Einmessung natürlich ausgleicht sind die unterschiedlichen Abstände der Boxen zueinander und zum Hörplatz.

Die unterschiedliche Entfernung der Lautsprecher wirkt sich auf die Laufzeit des Schalls (ca. 300 m/s) und die Lautstärke am Hörplatz aus und dieses wird von der Einmessung ausgeglichen (je nach System mehr oder weniger gut).


[Beitrag von dharkkum am 16. Dez 2006, 12:15 bearbeitet]
_Floh_
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 16. Dez 2006, 14:27
Also in dem Fall auch eventuell vorhandene durch kabel verursachte Laufzietprobleme.

Aber was hat das denn mit dem Kabelquerschnitt zu tun?
Master_J
Inventar
#5 erstellt: 16. Dez 2006, 17:46
Kurzfassung: Unterschiedliche Kabellängen sind scheixxegal bzgl. Laufzeit.

Zum Querschnitt hier entlang:
http://www.hifi-foru...forum_id=42&thread=4

Gruss
Jochen
dharkkum
Inventar
#6 erstellt: 16. Dez 2006, 18:52

Flo_H schrieb:
Also in dem Fall auch eventuell vorhandene durch kabel verursachte Laufzietprobleme.

Aber was hat das denn mit dem Kabelquerschnitt zu tun?


Habe ich irgendwo geschrieben, dass der Querschnitt was mit der Laufzeit zu tun hat?
_Floh_
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 17. Dez 2006, 13:43

(höchstens bei sehr langen Kabellängen mit sehr kleinem Querschnitt)


Ja hier, weiß nicht wie das gemeint war.
Boot
Inventar
#8 erstellt: 18. Dez 2006, 08:08
Hi FloH,

ist doch sehr eindeutig

Die Kabellänge hat aber weder


einen hörbaren Unterschied bei der Lautstärke (höchstens bei sehr langen Kabellängen mit sehr kleinem Querschnitt)


und schon gar keinen hörbaren Einfluss auf die Laufzeit des Signals.

Boot
_Floh_
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 18. Dez 2006, 13:49
Für mich ist der Bezug auf den Querschnitt durch das "mit" eigentlich schon gegeben aber lassen wir das, Deutsche Sprache, schwere Sprache.
Boot
Inventar
#10 erstellt: 18. Dez 2006, 23:34
Hallo Flo_H

kein Problem

Mit den Kabeln gibt es bei zu geringen Leiterquerschnitt ein Problem, welches
- sehr stark von der Box abhängt
- nicht durch einfaches lauter/leiser zu kompensieren ist.

Wovon rede ich?

1a. Dein Kabel bildet am Ausgang deines Verstärkers mit deiner Box einen Spannungsteiler.
2.Der (Schein-)Widerstand des Kabels setzt sich zusammen aus Ohmschen Widserstand, Serien- und Parallel- -kapazität und -induktivität. Diese ist nicht unter Belastung nichtg linear!
3.Die Impedanz der Boxen ist nichtlinear.
==>
1b. Der Spannungsteiler ist nicht linear.

Kritischster Parameter des Kabels ist der Querschnitt, gefolgt von der Induktivität, da diese die Höhen dämpft (sollte <0,25mH/Meter sein).

Ich habe mal gegen den Impedanzverlauf meiner Rearboxen gerechnet
Impedanzen der Box:
Nominal: 8Ohm
Minimum:3,2Ohm bei 134Hz
Maximum:16 Ohm bei 22Hz

Ergebnis bei 8Meter Kabel (=16Meter Leitungslänge)
Sorte a 2,08mm²:
Minimale Dämpfung: -0,3dB /22Hz
Maximale Dämpfung: -2,2dB /7,45kHz
Dämpfung bei 134hz:-1,6dB
Dämpfung bei 22 Hz = Minimum
Differenz min/max: 1,9dB
Differenz 134/22Hz: 1,3dB

Sorte b 5,27mm²:
Minimale Dämpfung: -0,1dB/22Hz
Maximale Dämpfung: -1,0dB/7,45kHz
Dämpfung bei 134hz:-0,6dB
Dämpfung bei 22 Hz = Minimum
Differenz min/max: 0,9dB
Differenz 134/22Hz: 0,5dB

Was heißt das?
- Die Übereinstimmung der Frequenzen wird durch den Impedanzverlauf der Boxen bestimmt.
- Die höhere Dämpfung bei 7,45kHz gegenüber dem Impedanzminimum der Box bei 134Hz ist der Serieninduktivität geschuldet (ca 0,15mH / Meter).
- Der Einfluss der Dämpfung ist breitbandig. 2dB Unterschied (bei 2,07mm²) sind hörbar.
- Die Verdopplung des Querschnitts führt praktisch zu einer Halbierung der Schwankung (von 1,9 auf 0,9dB)

Fazit: Nicht am Querschnitt sparen.

Anmerkungen
Die Rechnung ist vereinfacht und berücksichtigt nicht
- Kabel: Parallelinduktivität und -kapazität
- Amp: Dämpfungsfaktor
Das Ergebnis kann nicht verallgemeinert werden, da erst die Kombination aller Komponenten ein vollständiges Ersatzschaltbild liefert.
Dynamische Wirkungen sind nicht Gegenstand der Betrachtung.


Ob die Beeinflussung relevant ist, wie diese im Verhältnis zur allgemeinen Linearität, Dämpfung des Raumes, Frequenzgang der Box etc. zu werten ist, muss jeder für sich entscheiden.

Gruß Boot
Grumbler
Inventar
#11 erstellt: 19. Dez 2006, 01:11
Schöne Beispielrechnung ... (ich nehme einfach mal an, dass es stimmt). Du hast rein "ohmsch" gerechnet, nicht wahr?

Jetzt habe ich wieder ein schlechtes Gewissen, dass meine Surround-Boxen mit verschieden langen Kabel angeschlossen sind
Aber die sind nunmal sehr verschieden weit weg.

Man kann ein bißchen Hoffnung darinsetzen, dass die modernen Einmessungen wie Audyssey ja auch den Frequenzgang ausgleichen.
Andererseits benutzen viele Hörer die eingemessenen Frequenzgänge gar nicht. Den so toll ist da auch nicht.

Grüße,
Grumbler
Boot
Inventar
#12 erstellt: 19. Dez 2006, 08:10
Jein, ich habe Ohmschen Anteil, Serienkapazität und -induktivität des Kabels, sowie die Boxenimpedanz berechnet.

Von der Box steht mir lediglich diese zur Verfügung, die Phasenlage kenne ich nicht. Spätestens an der Stelle fehlen mir entscheidende Informationen, um eine echte Netzwerkrechnung anzustellen. Vielleicht bekomme ich mal ein Rappel, und setze ein vollstänndiges Netzwerk zusammen.

Interessant wird es oberhalb 20kHz, wo es zu einem rapiden abfall kommt, insb. beim 2mm² Kabel, so ist es bereits bei 22kHz bei -4dB und dann geht es steil bergab. Interessant jedoch nur bei Boxen, welche einen entsprechenden Frequnzgang haben.

Werde aber bei Gelgenheit ein 2-Kanal-Scopemeter und A-B B-A die Spannungen am Amp und Box messen. bin gespannt was rauskommt.



Gruß Boot
JokerofDarkness
Inventar
#13 erstellt: 19. Dez 2006, 10:19
Mach nen Doppelblindtest mit Klingeldraht und 8mmm Lautsprecherkabel.

Ich wette Du hörst keinen Unterschied !

Die Messwerte sind fürn Popo !
Maui74
Inventar
#14 erstellt: 19. Dez 2006, 11:37

Boot schrieb:
Interessant wird es oberhalb 20kHz, wo es zu einem rapiden abfall kommt, insb. beim 2mm² Kabel, so ist es bereits bei 22kHz bei -4dB und dann geht es steil bergab. Interessant jedoch nur bei Boxen, welche einen entsprechenden Frequnzgang haben.

Werde aber bei Gelgenheit ein 2-Kanal-Scopemeter und A-B B-A die Spannungen am Amp und Box messen. bin gespannt was rauskommt.

Hallo!

Ohne Deine Rechnungen oder Messungen in Frage zu stellen, aber wenn ich etwas lese wie: ein rapider Abfall oberhalb von 20kHz, dann bekomm ich das Kribbeln....

Die obere Hörschwelle liegt, je nach Alter und Frequenz der Disko- & Konzertbesuche, bei 16 bis 19 kHz. Ein Abfall von 4dB in einer Frequenz, die sowieso nur der Hund der Nachbarn hören kann, ist für mich kein Argument. Das geht dann schon in den Voodoo-Bereich, wo CD's mit grünem Edding bekritzelt werden.

Viel wichtiger als der Kabelquerschnitt ist die Kabelisolierung, um unerwünschte Einstreuungen von außen zu verhindern. Daher, Joker, bitte Klingeldraht nur dick ummantelt verwenden!

Gruß,
Maui.
Micha_321
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 19. Dez 2006, 11:41
Hallo!

Hier ein Link zum Klingeldraht:

http://www.ms-technik.de/cinemike/ls.htm

Preis wird vorsichtshalber mal keiner genannt

Micha


[Beitrag von Micha_321 am 19. Dez 2006, 11:41 bearbeitet]
JokerofDarkness
Inventar
#16 erstellt: 19. Dez 2006, 11:46

Micha_321 schrieb:
Hallo!

Hier ein Link zum Klingeldraht:

http://www.ms-technik.de/cinemike/ls.htm

Preis wird vorsichtshalber mal keiner genannt

Micha


Ich sach ja: Der eine so und der andere so! Den Rest besorgt Voodoo über den Preis pro Meter !
JokerofDarkness
Inventar
#17 erstellt: 19. Dez 2006, 11:49

Maui74 schrieb:

Viel wichtiger als der Kabelquerschnitt ist die Kabelisolierung, um unerwünschte Einstreuungen von außen zu verhindern. Daher, Joker, bitte Klingeldraht nur dick ummantelt verwenden!

Gruß,
Maui.


Was für ne Isolierung? Da ist immer Kunststoff drum! Wir reden hier von Lautsprecherkabeln und nicht vom geschirmten Scartkabel!?
tss
Inventar
#18 erstellt: 19. Dez 2006, 12:11
Micha_321
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 19. Dez 2006, 12:16

tss schrieb:
klingeldrahtpreis


Hallo!

Ich erwarte von einem 5€/m Kabel, dass es hinter eine Fußleiste passt

Micha
_Floh_
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 19. Dez 2006, 14:45
Klingeldraht hat bauhaus auch, nur billiger
visir
Inventar
#21 erstellt: 19. Dez 2006, 15:07
Hallo Boot!

Ich hätte gehofft, dass irgendwer, der meine Bedenken zu Deiner Rechnung auch technisch korrekt formulieren kann... jedenfalls erscheinen mir Deine Dämpfungswerte doch überhöht. Auf 8m sollten 2mm² allemal reichen, nach den Berechnungen, die ich an anderen Stellen schon gesehen habe.
Und ab "ausreichendem" Querschnitt sind auch Längendifferenzen egal, weil die Auswirkung unter der Hörbarkeitsschwelle liegen.

lg, visir


[Beitrag von visir am 19. Dez 2006, 15:08 bearbeitet]
Boot
Inventar
#22 erstellt: 20. Dez 2006, 00:41
Hallo Visir,

ich kann deine Bedenken verstehen. Die Schwankungen ergeben sich in der Hauptsache aus der starken Schwankung der Impedanz der Box.
8m Zuleitung = 16m Kabellänge ==> 0,13Ohm Ohmscher Widerstand

Aus Uk=Rk/(Rk+Xb) ergeben sich bei
3,2Ohm 4% Spannungsabfall
16 Ohm 0,8% Spannungsabfall

Hinzu kommen die Wirkungen aus den induktiven und kapazitiven Komponenten. Z.B. beträgt der XLs bei 22kHz bereits 0,7Ohm, wobei zugleich die Impedanz der Box auf 4Ohm zurückgeht.

Uk Spannungsabfall Kabel (rel.)
Rk Ohmscher Widerstand Kabel
Xb Impedanz Box
XLs Scheinwiderstand Induktiv Seriell

Auf die Vereinfachung der Rechnung habe ich hingewiesen, daher auch MEIN Wunsch, per Messung zu sehen, was tatsächlich passiert. Und nochmals: Die Ergebnisse können nicht verallgemeinert werden!

Die Rechnung soll lediglich den prinzipiellen Einfluss darstellen. Zur Wirkung und Wertung (Vodoo oder nicht, Hörbar oder nicht) äußere ich mich nicht, ebensowenig zur Relevanz (Verhältnis im Vergleich zu anderen Faktoren).


LG Boot

PS: Die Dämpfungsangaben beziehen sich nur auf Ausgangsspannung AMP/Eingangsspannung Box - nicht auf den Schalldruck!

PPS: Die meisten Rechnungen die ich im Netz sehe vereinfachen noch stärker, meist ohne Hinweis auf die diese, IMHO unzureichend.

PPPS: Das Kabel hätte bei einer Last von 150Ohm bei 100kHz gerade mal eine Dämpfung von 0,5dB.
JokerofDarkness
Inventar
#23 erstellt: 20. Dez 2006, 00:52

Boot schrieb:
.... Zur Wirkung und Wertung (Vodoo oder nicht, Hörbar oder nicht) äußere ich mich nicht, ebensowenig zur Relevanz (Verhältnis im Vergleich zu anderen Faktoren)....


Um es mal mit Shakespeare zu sagen: Viel Lärm um Nichts
Boot
Inventar
#24 erstellt: 20. Dez 2006, 01:35
Ich habe meine Meinung, aber bestimmte Diskussionen sind einfach nur ermüdend, da Personen die Glauben...

+ + =
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