Remastered-CDs ???

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Erik
Neuling
#1 erstellt: 09. Dez 2002, 17:05
Hallo Leute

Ich bin ein großer Fan von gutem, alten (Hard-)Rock der 60er bis Ende 80er-Jahre und habe mir bis jetzt eine recht ansehnliche Sammlung zusammengetragen. In den letzten Jahren beginnen nun viele labels sogenannte "remasterte" CDs (newly digitally remastered from the original master tapes) herauszugeben. Ich habe mir zum Vergleich nun zwei solcher CDs gekauft ("Back in Black" von AC/DC, Aufnahme von 1980 und "Born Again" von Black Sabbath, Aufnahme von 1983) und daheim gegen meine alten CDs probegehört.
Und ich muß sagen, die Unterschiede sind, falls überhaupt vorhanden, nur marginal und sehr schwer herauszuhören. Eventuell klingen die remasterten CDs etwas besser aufgelöst, differenzierter. Aber je öfter und intensiver ich sie höre desto mehr verschwimmen die Unterschiede und desto unsicherer werde ich.

Jetzt meine Frage an Euch: bin ich da gerade an die zwei Scheiben geraten wo die Unterschiede tatsächlich äußerst gering oder gar Null sind ? Oder sind diese remasterten Aufnahmen nur ein guter Verkaufs-Schmäh um "alte" Scheiben noch einmal zu verkaufen ? Wie steht es mit den CDs von MFSL, Sony Gold, Zounds, etc, die sollen ja auch großteils von den Master-tapes stammen, sind dort Unterschiede zu den üblichen "normalen" CDs zu hören ? Besonders interessieren würden mich die remasterten CDs der früheren Black Sabbath- und Deep Purple-Alben (70er Jahre). Diese Aufnahmen klingen soundmäßig nicht mehr ganz so up-to-date. Klar, die Instrumental- und Aufnahmetechnik damals war eben nicht so wie heute. Trotzdem würde mich interessieren ob in diesem Fall remasterte CDs etwas peppiger, aufgelöster etc. klingen oder nicht.
Auch wollte ich mir die sehr gesuchten MFSL-CDs von Pink-Floyd zulegen. Aber für "The Wall" z.B. über 100.- Euro hinlegen und dann praktisch keinen Unterschied zu der normalen Aufnahme um 25.- Euro hören ? Ich weiß nicht so recht !

Ach ja, meine Anlage: CD-Player Denon DCD-1520, Verstärker Electrocompaniet ECI-3, Lautsprecher Infinity Kappa 6.2i.

Würde mich sehr interessieren was Ihr davon hält.

beste Grüße
Erik
Udo
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 09. Dez 2002, 17:44
Die Pink Floyds (Darkside, Wish you) waren anfangs auf CD nicht so toll. Dann gabs `ne "normale" Neuauflage. Seit dem klingts hervorragend. Bei den Gold usw. CD`s ists sehr Unterschiedlich. Manchmal klingen die eindeutig besser, manchmal hört man keinen Unterschied und manchmal klingen sie total anders, entweder weil jemand seine eigenen Vorstellungen verwirklicht hat, oder weil das Original wirklich so anders war. (siehe Rolling Stones SACD)
Tantris
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 09. Dez 2002, 18:35
Hallo Erik,

ich denke, eine generelle Aussage ist nicht möglich - es gibt viele Titel, wo die Erstauflagen und die Remasters kaum zu unterscheiden sind, aber auch einige, wo diverse Schwächen der alten Überspielungen bei den Neuauflagen beseitigt wurden (z.B. Rauschen, Übersprechen, Baßschwäche etc.).

Den ganzen Kult um DCC, MFSL und andere "Gold-CDs" halte ich gelinde gesagt für Unfug. Das ist ein Statusprodukt für Leute, die zuviel Geld haben und denken, sie würden nun etwas Audiophiles besitzen, nur weil die CD 4mal soviel kostet wie die normale Ausgabe. Von wenigen Ausnahmefällen abgesehen, wo es bei der Überspielung der Normalausgaben Probleme gab, lohnt es sich IMHO nicht, solche Sonderausgaben zu kaufen, zumal diese ja tonal fast nie korrigiert sind (zumindest DCC und MFSL nicht, Serien wie ZOUNDS schrauben kräftig am Frequenzgang rum). Die preiswerten normalen Remasters sind IMHO oft besser. Ich hatte mir mal einige MFSLS gekauft, weil ich von den "alten" CDs etwas enttäuscht war, aber beim Erscheinen von normalen Remasters fast alle wieder verkauft.

Gruß,

M.
Joe_Brösel
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 09. Dez 2002, 20:42
Hi,
generell kann man, so glaube ich, nicht sagen, daß Remastered CDs besser sind.
Ich habe mir einige Mike-Oldfield-Remastered CDs gekauft, und dann auf dem PC die WAV-Dateien verglichen, aber das ging nicht, weil die Stücke unterschiedlich lang waren, da war fast nichts mehr auch nur ähnlich, aber gehörmäßig war eigentlich kein nennenswerter Unterschied.
Bei einigen anderen Remastered CDs klingt es jedoch ganz anders als auf der Ur-CD. Bei Zounds gibt es remasterte CDs, wo der Unterschied sofort hörbar ist.
ehemals_ah
Administrator
#5 erstellt: 09. Dez 2002, 20:55
Hallo Joe,

manchmal werden die Cd's statt remastered zu werden auch noch neu abgemischt :-(

Eine gute Idee finde ich, was bei Deep Purple "Machine Head", getrieben wurde, wo sowohl die nur remasterten (ehrlich gesagt viel schöner klingenden) Stücke als auch die Remixes dabei sind.
westmende
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 09. Dez 2002, 21:49
>>weil ich von den "alten" CDs etwas enttäuscht war,
>>aber beim
>>Erscheinen von normalen Remasters fast alle wieder
>>verkauft.

Tantris ist von CDs enttäuscht ? gibt's das ?
Joe_Brösel
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 10. Dez 2002, 09:03
Hallo André,
Machine Head: da finde ich die DVD-Audio echt super, die anderen remasterten kenne ich nicht.
Tantris
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 10. Dez 2002, 09:50
Hallo Zitrone,

ich schrieb "etwas". Damit meine ich vor allem die CD-Überspielungen der "frühen" CD-Jahre, wo man noch nichtmal entrauscht hat. Letztes Beispiel, wo ich mir deshalb eine MFSL gekauft habe, war "Jeff Beck - Wired".

Um Deinen Spitzfindigkeiten vorzubeugen: Schlecht finde ich die alten CDs deshalb nicht, würde sie auch nie als "Klangschrott" betiteln. Aber wenn man das Rauschen wegbekommt, was heute kein Problem ist, höre ich lieber ohne...

Gruß,

M.
westmende
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 11. Dez 2002, 21:22
Friedsieg:
Zum Einen kann man niedrig-pegeliges
Rauschen kaum ohne
Beeinträchtigung des Musiksignals
entfernen (bei Filtermethoden ändert
sich der Hochton-Frequenzgang in Abhängigkeit
vom Signalpegel, bei Fourier-Transformations-Methoden
ändert sich das Obertonspektrum des Musiksignals,
im Extremfall klingt es dann "blechern", wenn zuviel
Nicht-Harmonische Signalanteile entfernt werden),
zum Anderen sehe ich auch keinen Grund, wieso bei
Aufnahmen von 1960 und später ein Rauschen
entfernt werden sollte - stören tut das jedenfalls
nicht, da es sowieso im Musiksignal
untergeht. Bei Aufnahmen von vor 1950 mag Rauschentfernung
sinnvoll sein.
UloPe
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 20. Dez 2002, 18:33
@Erik:

evtl. bist du besser bedient, wenn du die alten cd's in den pc einliest und dann mit einem audio-editor eine bassanhebung und eine dynamik-kompression (dynamic-range-compression) dürberschickst. Das dürfte ehr "dem heutigen sound" entsprechen

Cu UloPe
Markus_Klaffke
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 18. Jan 2003, 09:55
Hi

diese remastered CDs sollte man alle einschmelzen. Irgendwo steht hier ein posting über Jimi Hendrix. Einer der Administratoren (ich glaube das ist ein Witz das der sich Administrator nennt) beschwert sich über das starke Rauschen auf den Scheiben. Er vergisst das die Aufnahmen von 1965 bis 1970 gemacht wurden.

Aber zum Thema: Gerade im Fall Hendrix halte ich diese remasterd und neu gemixten Werke für nicht mehr autentisch. Teilweise wird extrem gearbeitet. Da hat Hendrix solo auf der Gitarre was gemacht hat. Vielleicht hat er auch nur seine Gitarre gestimmt - wer weiss das schon so genau? Jedenfalls hat dann jemand Schlagzeug, Bass und Keyboards dazuspielen lassen und als CD veröffentlicht. Ja was ist das?

Anderes Beispiel: Eine LP Hendrix wurde kompett neu abgemischt. Ja, was ist das? Ist das noch Original Jimi Hendrix?

Dann gibt es von Hendrix Jazz Aufnahmen. Die wurden neu abgemischt und veröffentlicht. Ja, was ist das? Wer die Originalbänder gehört hat der weiss das diese CDs nichts aber auch gar nichts mehr mit den Original Jam Sessions zu tun haben. Man hat nur Hendrix Gitarre genommen und den Rest dazu gedichtet.

Dann gibt es Hendrix Live at Winterland. Das gibt es als DVD und CD. Wer zuerst die CD hört und dann die DVD der wundert sich was Hendrix da spielt. Da hat man einfach auf der CD was dazugemischt.

Ja, bei Hendrix wird wirklich alles aber auch wirklich alles zu Geld gemacht. Vererbt hat er übrigens nur knapp 17000 $ an seinen Vater. Der Rest wanderte und wandert noch immer in dunkelste Kanäle. Geschätzt wird Hendrix auf ca. 2 Mrd. US$ Umsatz.

gruss
Markus
wn
Inventar
#12 erstellt: 18. Jan 2003, 15:12
>>>... beschwert sich über das starke Rauschen auf den Scheiben. Er vergisst das die Aufnahmen von 1965 bis 1970 gemacht wurden.<<<
Das die Aufnahmen in diesem Zeitraum gemacht wurden bedeutet nicht zwangsläufig das Vorhandensein starker Rauschpegel. Die damalige Technik war durchaus in der Lage hervorragende Ergebnisse zu ermöglichen. Ich denke vielmehr, dass die Masterbänder, die zur Pressung der LPs herangezogen wurden nicht die optimale Qualität hatten. Allerdings wird man heute wohl kaum noch in der Lage sein, herauszufinden auf welchem Generationslevel sich das jeweilige Band befand.

>>>Aber zum Thema: Gerade im Fall Hendrix halte ich diese remasterd und neu gemixten Werke für nicht mehr authentisch.<<<
Der Begriff 'remastered' ist leider zu einer marketingwirksamen Aussage verkommen und wird vielfach als Alibi verwendet auch noch den größten Müll an den Mann zu bringen. Auch der Hinweis 'remastered from the original masters' ist von der Aussage her wertlos, da es 'original masters' in mehreren Generationen gab und wer will bzw. kann schon nachprüfen, welches Band wirklich verwendet worden ist. Original Master in der korrekten Bedeutung bezeichet das Band auf dem die Multitrack Aufnahmebänder zweikanalig heruntergemixt wurden. Um nun die diversen Presswerke mit Material zu versorgen wurde dieses Band mehrfach horizontal dupliziert (2nd Generation Master). Die Presswerke wiederum hatten manchmal aus produktionstechnischen Gründen den Bedarf nach mehreren identischen Bändern und kopierten munter das erhaltene Band. Bei jedem dieser vertikalen Kopiervorgänge erhöhte sich aber zwangsläufig der Rauschpegel und hier liegt auch die Ursache für die zum Teil unterschiedliche Qualität der Veröffentlichungen.
Gerade der Fall Jimi Hendrix, und da gebe ich Dir völlig Recht, ist besonders dubios. Mir ist zum Beispiel völlig unklar, wer eigentlich die Rechte an den ersten drei Originalalben hat (Are you experienced, Axis: Bold as Love und Electric Ladyland) In Deutschland kamen diese Aufnahmen auf Polydor, heute sehe ich diese Aufnahmen auf MCA aber mit einem anderen cover. Aber auch CDs mit Originalcover sind noch erhältlich.
Wenn man bemüht ist, die Originalität der Aufnahmen nicht zu verändern halte ich ein Remastering für wünschenswert. Der Rest ist meiner Meinung nach nur Geldschneiderei und künstlerisch unverantwortlich.
-Gruß, Wilfried
ehemals_ah
Administrator
#13 erstellt: 18. Jan 2003, 16:11
Hallo,

vielleicht sollte man bei "Remastered" CDs unterscheiden (um einmal die beiden Pole zu nennen) in solche, die absoluter Ramsch sind (entweder durch _falsches_ Entfernen des Rauschens charakterlos gemacht oder einfach alter Müll neu verkauft) oder aber solche, bei denen das Remastering so betrieben wurde, dass etwaige Störgeräusche entfernt wurden, die Atmosphäre der Aufnahme aber beibehalten wurde (z.B. Wagner: Ring des Nibelungen, Solti; DECCA oder Dvorák: Symphonie Nr 9, Fricsay, D. Grammophon (1960) ).
wn
Inventar
#14 erstellt: 18. Jan 2003, 16:40
>>Hallo,vielleicht sollte man bei "Remastered" CDs unterscheiden (um einmal die beiden Pole zu nennen) in
>>solche, die absoluter Ramsch sind (entweder durch _falsches_ Entfernen des Rauschens charakterlos gemacht oder einfach
>>alter Müll neu verkauft) oder aber solche, bei denen das Remastering so betrieben wurde, dass etwaige Störgeräusche
>>entfernt wurden, die Atmosphäre der Aufnahme aber beibehalten wurde (z.B. Wagner: Ring des Nibelungen, Solti; DECCA oder
>>Dvorák: Symphonie Nr 9, Fricsay, D. Grammophon (1960) ).
Hallo ah,
Du hast natürlich recht. Die seriösen Anbieter wurden hier nicht genügend berücksichtigt, ausser vielleicht im letzten Satz. Da ich ganz klar in Richtung Mehrkanal orientiert bin, erhalte ich entsprechendes 'Futter' im Moment ja vorwiegend in Form von Remasters und bin bisher mehr als zufrieden mit der Qualität.
Als Ergänzung Deiner Beispiele möchte ich aus dem Classic Rock Bereich noch die Remasters der Rolling Stones, Creedence Clearwater Revival anführen bei denen die Studios wirklich excellente Arbeit geleistet haben. Auch bei den angekündigten Dylan und Pink Floyd Remasters kann man wohl zu Recht hohe Erwartungen hegen. Aktuell erwarte ich die Lieferung einiger Scheiben der Quadro Remasters (RQR) von Pentatone (Mozart/Hornkonzerte, Vivaldi/Flötenkonzerte), werde dann mal berichten.
- Gruß, Wilfried
ehemals_ah
Administrator
#15 erstellt: 18. Jan 2003, 18:41
Hallo wn,

die Stones Remastered CDs finde ich von der Rauschentfernung nicht so gut (soll aber nicht sagen, die Remastered wären für den Eimer!!), aber hier muss es auch einfach etwas rauschen, sonst fehlt den Stücken etwas.

Was wäre ein glasklares "Paint it black"?
wn
Inventar
#16 erstellt: 19. Jan 2003, 15:20
>>Hallo wn,die Stones Remastered CDs finde ich von der Rauschentfernung nicht so gut (soll aber nicht sagen, die
>>Remastered wären für den Eimer!!), aber hier muss es auch einfach etwas rauschen, sonst fehlt den Stücken etwas.Was wäre
>>ein glasklares "Paint it black"?
Hallo Andre,
stimmt, es fand keine 'Behandlung' der Master statt, wie auch korrekterweise von ABKCO angekündigt wurde. Obwohl ich mich nicht als Stones Fan bezeichnen würde machen mir gerade diese Scheiben viel Spaß und ich habe beispielsweise 'Under my Thumb', 'Flight 505' oder auch 'Out of Time' nie so häufig gehört wie in den letzten Wochen.
-Gruß, Wilfried
woody
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 04. Jul 2003, 13:24
Hallo Zusammen,

hab gerade den Thread durchgelesen und da ich mir demnächst die "Brothers in arms" von den Dire Straits zulegen wollte, will ich den Thread mal wieder aufleben lassen.
Von "Brothers in arms" gibt's auch ne Remastered Version von 2000, die kostet aber 20 Euro bei Ama..., die "alte" Ausgabe bekomm ich beim selben Onlinehändler für 6,66 Euro.
Hat jemand die Remastered Version und kann dazu ein Statement hinsichtlich der (verbesserten ?) Qualität abgeben und ob sich's lohnt dafür wirklich 20 Euro für eine CD abzudrücken.

Danke und Gruß
woody
Tonkyhonk
Stammgast
#18 erstellt: 31. Jul 2003, 07:22
Hi Leute,
habe selbst ca. 1300 CD's. Ich muss Euch aber sagen, wenn Ihr den Originalsound der alten Aufnahmen hören wollt, dann kauft Euch einen guten Plattenspieler und die Originalplatten. Da kommt, auch wenn nicht alle schlecht sind, keine CD dran. Speziell bei den Beispielen Hendrix, Stones, Led Zeppelin etc.!!!!
Miles
Inventar
#19 erstellt: 31. Jul 2003, 08:04

Den ganzen Kult um DCC, MFSL und andere "Gold-CDs" halte ich gelinde gesagt für Unfug. Das ist ein Statusprodukt für Leute, die zuviel Geld haben und denken, sie würden nun etwas Audiophiles besitzen, nur weil die CD 4mal soviel kostet wie die normale Ausgabe. Von wenigen Ausnahmefällen abgesehen, wo es bei der Überspielung der Normalausgaben Probleme gab, lohnt es sich IMHO nicht, solche Sonderausgaben zu kaufen, zumal diese ja tonal fast nie korrigiert sind (zumindest DCC und MFSL nicht, Serien wie ZOUNDS schrauben kräftig am Frequenzgang rum).


Ich habe erst vor Monaten erste Erfahrungen mit CDs von DCC und MFSL gemacht, die man zum Teil ziemlich günstig auf ebay.com bekommt ($15-25, manche Sammlerstücke aber extrem teuer). Ich höre hauptsächlich Jazz, und bei den ca 20 DCC/MFSL CDs die ich habe ist der Klang besser als bei den offiziellen remasterten CDs. Z.B. klingt die John Coltrane "Blue Train" MFSL CD (von Anfang der 90er Jahre) wesentlich natürlicher und dynamischer als die brandneue SACD von Blue Note, bei der heftig komprimiert wurde. Von den unsäglichen ZYX-"24Bit"-Reissues der Labels Riverside, Prestige usw will ich gar nicht reden, da waren besoffene Stümper am Werk.

Insbesondere DCC (Steve Hoffman) hat sich sehr viel Mühe gegeben die bis zu 50 Jahre alten Bänder unverfälscht zu digitalisieren. Ob nun in 16Bit oder 24Bit remastert wurde ist dagegen unbedeutend. Es kommt zu 95% auf das Knowhow des Remastering-Toningenieurs an.

Deshalb kann man auch nicht pauschal sagen ob remasterte CDs besser sind. Einige klingen leider sogar schlechter, weil zuviel manipuliert wird: Rauschunterdrückung, Kompression, Höhenanhebung.

Das sind meine Erfahrung bei Jazz-Aufnahmen, die natürlich besser klingen als Hardrock- oder Punkalben. MFSL hatte viele Alben remastert bei denen sich der Aufwand eigentlich nicht lohnt, z.B "White light/white heat" von Velvet Underground und andere Garagenrock-Klassiker. Da ist die Gold-CD tatsächlich nur ein Statussymbol.

Die Hifi-Blödpresse jubelt fast immer die remasterten Neuausgabe hoch, Stereoplay/Audio drucken sogar Kritiken von "Zounds"-CDs, die ja aus dem eigenen Verlag (Motor Presse Stuttgart) stammen

Gute Diskussionen über Remasterings gibt es auf dem Steve Hoffman Board: www.stevehoffman.tv/forums . Mit der Suchfunktion findet man zu fast jeder Rock/Pop-Wiederveröffentlichung Erfahrungsberichte. Man darf nur Steves Arbeit und Meinung nicht kritisieren


[Beitrag von Miles am 31. Jul 2003, 08:16 bearbeitet]
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