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UN-CDs 2023 revisited+A -A |
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Autor |
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panhifi
Stammgast |
#1 erstellt: 12. Aug 2023, 15:34 | |
Eigentlich ist das Thema „kopiergeschützte Audio-CDs“ ein totes Pferd, das die Musikindustrie 2006 beerdigt hat (nachdem sie es 1999 aus der Taufe hob). 2002 will allein Midbar Tech mit seinem Cactus Data Shield über 10 Millionen Scheiben unters Volk gebracht haben (Quelle: https://www.heise.de...schwemmen-54803.html). In der Rechnung nicht enthalten, sind die Audio-CDs, die u.a. mit Key2audio, DocLoc, Copy-X, XCP, MediaCloQ vorm Rippen und Kopieren geschützt waren. (Überblick auf http://www.mischobo.de/Audiokopierschutz/audioks.htm) In den frühen 2000er Jahren hat mich das Thema noch aktiv beschäftigt, spätestens als ich mir eine Kopie von Grönemeyers „Mensch“ ziehen wollte und das nicht funktionierte – egal ob mit Feurio, EAC, Isobuster etc. Durch Schaden wird man ja bekanntlich klug. Also habe ich mit von Yamaha den CD-Brenner CRW F1 angeschafft. Nach meinen Recherchen rippt er jede UN-CD und ist auch besser als die berühmten Brenner von Plextor. Als ich neulich meine komplette CD-Sammlung digitalisieren wollte, bin ich unfreiwilliger Weise wieder mit dem Thema in Kontakt gekommen, fanden sich doch tatsächlich etliche dieser kopiergeschützten Scheiben ein. Dieses Mal wollte ich der Sache jedoch auf den Grund gehen. Mittlerweile habe ich ein Dutzend CD-/DVD-/BR-Brenner und ein halbes Hundert UN-CDs. Hier sind einige Ergebnisse meines „Forschungsdrangs“: 1 Erkennbarkeit Bevor man das große Besteck hervorkramt, sollte man sich vergewissern, dass man es tatsächlich mit einer kopiergeschützten Audio-CD zu tun hat. Die meisten CDs sind zwar gekennzeichnet, aber nicht standardisiert. Erschwerend kommt dazu, dass einige UN-CDs überhaupt nicht gekennzeichnet sind, z.B. von Madonna, Music, 2002. Bei anderen ist es anders herum. Die „Reflection Revised“ von Apocalyptica ist als geschützt gekennzeichnet, hat aber überhaupt keinen implementierten Schutzmechanismus. Am besten legt man die CD ins Laufwerk ein und bemüht in der Folge den Explorer in Kombination mit dem Windowseigenen Mediaplayer. Die .cda-Dateien sind keine Dateinen, sondern Links. Öffnet sich dann beim Anklicken der Mediaplayer und spielt diese vollständig ohne Störgeräusche etc. ab, ist die CD sind der Regel nicht kopiergeschützt und kinderleicht zu rippen. Den umgekehrten Fall hat man vor sich, wenn die eingelegte CD einfach wieder herausspringt, z.B. bei der mit Key2audio geschützten Kuschel Rock CD, 2001 von Bravo/RTL. Hier braucht man dann fürs Rippen speziellere Hardware, z.B. den oben erwähnten CRW F1. Zwischenstufen sind möglich, z.B. läßt sich „Madonna Music“ zwar einlegen, aber EAC meldet: „keine Audio CD im Laufwerk“. Und zwar unabhängig davon, was man an den Laufwerkseinstellungen ändert. Diese UN-CDs lassen sich weder rippen noch klonen. Hier mal eine Aufstellung der „schlimmsten“ UN-CDs: - DE / Vision Remixed 2002 - Curse / Von Innen nach Aussen 2001 - O, YEAH Ultimate Aerosmith Hits 2002 - Wolfsheim / Casting Shadows 2003 - HIM / Razorblade Romance 2000 - Philip Boa / My private War 2000 - Charley Pride / Tribute to Jim Reeves 2001 - De Räuber / Achtung Räuber 2001 Nach meinen Tests lassen sich die o.g. CDs nur mit speziellen alten Brennern rippen bzw. duplizieren. Generell läßt sich sagen: je jünger der Audio-Kopierschutz, z.B. CDS 200 und CDS 300, desto einfacher lassen sich diese rippen. Hintergrund dafür ist der wütende Protest der Konsumenten gegen den Abspiel- und Rippingschutz, dem oft auch die normalen DVD-/MP3-Player zum Opfer fielen. Deshalb hat die Musikindustrie den Kopierschutz sukzessive gelockert. Oft genug standen sie sich auch selbst im Weg, wenn findige Hacker den Kopierschutz mit einfachsten Mitteln aushebelten. Zu nennen wäre hier der Abklebetrick oder das Deaktivieren der automatischen Audiowiedergabe in Windows 7. Versuche von Sony und anderen, das Abspielen kopiergeschützter CDs mit einem versteckten Filtertreiber (XCP) generell zu verhindern, führte zu einem kollosalen Fiasko – auch bekannt als Rootkit-Skandal. 2 Das Umgehen des Kopierschutzes Natürlich versuchten die Konsumenten, den Kopierschutz auf jedwede Art zu umgehen – und scheiterten oft gründlich – vor allem, weil sie das Problem falsch identifizierten. Selbst heute kann man sich Dutzende von Youtube-Videos ansehen, wo die Verfasser zeigen wollen, wie einfach (mit Mediaplayer, VLC, EAC, Isobuster) sich diese CDs kopieren bzw. rippen lassen. Dem ist natürlich nicht so bzw. diese Audio-CDs haben einen entschärften Kopierschutz wie den CDS 200 oder CDS 300, der mit jedem halbwegs aktuellen USB-DVD-Brenner (in unserem Fall ein Samsung SE 208) sich problemlos managen lässt. Andere vorgeschlagene Lösungen waren die analoge Kopie und das Auslesen der CD via SPDIF. Die analoge Kopie funktioniert über das Abgreifen des Audiostreams, d.h. während man die CD hört, nimmt man parallel über den analogen Eingang des externen CD-Players auf. Das funktioniert, man bleibt innerhalb des erlaubten juristischen Rahmens, aber die Qualität ist minimal schlechter und das Procedere nimmt Zeit in Anspruch. Beim Abgreifen des digitalen Signals am optischen Ausgang meint man zwar, akustische Einbußen zu vermeiden, lässt aber außer Acht, dass manche Kopierschutztechniken auch das ausgeleitete digitale Signal mit Störgeräuschen überlagern, z.B. CDS 200. Zwar ist die Sache ein alter Hut, dennoch darf man nicht vergessen, dass das Umgehen eines wirkungsvollen Audio-Kopierschutzes verboten ist. Das Folgende ist nicht im Sinne einer Rechtsberatung gedacht. Als „wirkungsvoll“ gilt bereits der bloße Kopierschutzhinweis auf der CD. Diese Regel reglementiert auch das Recht auf Privatkopie. Wenn ich als Privatmann und für mich selbst eine kopiergeschützte Audio-CD umgehe, wird das allerdings strafrechtlich nicht verfolgt. 3 It’s the hardware, stupid Wer also beim Rippen seiner CD-Sammung auf den widrigen Fall stößt, dass sich diese eine CD nicht kopieren bzw. rippen läßt, kann sich entweder auf die Suche nach einer tauglichen Hardware machen – oder er kauft sich diese CD ohne Kopierschutz. Bei meiner kleinen UN-CD-Sammlung habe ich oft am umgekehrten Phänomen gelitten. Beim Einlegen einer neu angeschaffen CD fand ich dann heraus, dass es sich um eine ungeschützte Neuauflage handelte. In solchen Fällen empfehle ich einen Blick in die Discogs-Datenbank, wo alle verfügbaren Auflagen gelistet sind und auch der Kopierschutzhinweis nicht fehlt. Die folgende Hardware kann ich den Rippern aus eigener Erfahrung ans Herz legen: - Yamaha CRW F1 (für die schweren Fälle) - Philips SPD3000C & Lite-ON LTR-52246S (bis auf CDS 100) - Samsung SE-208 Zu den Plextor-Brennern kann ich nichts sagen, da ich keinen solchen habe und insbesondere die SCSI-Modelle im dreistelligen Eurobereich liegen. Kaum günstiger kommt der Yamaha, der aber dafür wirklich alles schluckt. Der Philips und der Lite-ON sind gute Universalbrenner mit kleinen Schwächen, dafür aber in unteren bis untersten zweistelligen Preislagen zu haben. Sie sind durch die Bank besser als der Samsung, dafür ist dieser allerdings viel handlicher, während die anderen mit externen Gehäusen mit separater Stromversorgung kommen. |
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HiFi_Addicted
Inventar |
#2 erstellt: 13. Aug 2023, 08:00 | |
Soundkarten mit AES/EBU Interface und der Möglichkeit den Eingang als Clock zu verwenden vollbringen auch wunder wenn man einen CD-Player mit einem Impedanzwandler anschließt. SPDIF Statusbit 2 wird da für die Steuerung der Pre-Emphasis verwendet. Schert sich keine Recording Software drum. Richtig konfiguriert schafft man es Bitgenau zu übertragen. Einfach mal mit einer DTS oder HDCD kodierten CD testen ob das Setup funktioniert. |
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panhifi
Stammgast |
#3 erstellt: 13. Aug 2023, 08:24 | |
Man müsste es halt mal ausprobieren. Auf der anderen Seite ist das Handling ziemlich aufwändig - um es mal milde auszudrücken. Mit einem geeigneten Brenner schafft man es in weniger als 5 Minuten. Trotzdem als Experiment spannend, einfach um festzustellen, ob die vom Kaktus in den digitalen Signalweg eingespeisten Störgeräusche tatsächlich verschwinden. |
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langsaam1
Inventar |
#4 erstellt: 13. Aug 2023, 20:56 | |
- meine einzig Echte Kopfnuss Disc : Milc Inc- - Walk On Water Maxi CD +99 Track Anzeige - die " Faszinierendste " Lisa Marie Presley - To Whom It May Concern und wenige Andere welche ähnliches Verhalten aufzeigen: hier aber im stationären Player (Welcher kein reiner " klassischer " Audio-CD Spieler ist) selbst ,-) .. der Ton wird leiser und verzerrt - ich hatte Jahrzehnten mal eine Import Sampler CD da war in den " Aufnahmen " nur " Stille " hab mich damals aber nicht weiter mit beschäftigt und Titel kann mich nicht mehr erinnern [Beitrag von langsaam1 am 13. Aug 2023, 20:57 bearbeitet] |
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panhifi
Stammgast |
#5 erstellt: 14. Aug 2023, 06:12 | |
Ja, die "Milk on Water" habe ich auch. Sie ist mit einer Version von CDS 100 geschützt, die den meisten Laufwerken Schwierigkeiten beim Einlesen bereitet. In meiner Excelliste steht vermerkt, dass sie (neben dem CRW F1) mit dem externen Samsung DVD-Brenner eingelesen werden kann: auch mit 99 Tracks. Lisa Maria Presleys CD hat mich auch interessiert, ist aber nicht in meinem Bestand. Gebraucht ist sie mir einfach zu teuer. Wenn Du mal wirklich was Extremes testen möchte, dann HIM - Razorblade Romance von 2000 mit der Urversion von CDS 100. |
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panhifi
Stammgast |
#6 erstellt: 14. Aug 2023, 15:01 | |
Kleines Addendum: Ich habe eben mal einige sehr schwierige UN-CDs mit LinuxMint getestet. Kurz gesagt: ob Win 10 oder Linusmint - normale Laufwerke scheitern beim Einlesen. Den Aufwand kann man sich sparen. |
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langsaam1
Inventar |
#7 erstellt: 17. Aug 2023, 12:11 | |
entweder ich hab Neuauflage erwischt kurzerhand gebraucht besorgt die angesprochene " curse " und " him " , problemlos die Woflsheim hab nun 2 mal, Unterschiede mir so direkt nicht ersichtlich Eine lässt sich problemlos einlesen die andere wird nichteinmal " erkannt " gehe somit ersteinmal von einem " Defekt " an der Disc aus -- Spannender find ich eher die " Audio Tracks " auf Spiele CD zu lesen hab mich in FF7 soweit vorangearbeitet nur um die Tanzszene zu sehen und mir viel Wichtiger, das Lied zu hören, bis mir per Zufall aufgefallen ist PC Version das dies als " normaler " Audio Track vorliegt ;-) - Playstation 1 gab es auch einige direkte Audio Tracks ---- SEGA SATURN faszinierend die verschachtelte TOC Disc Struktur - normal kommt im CD Spieler eine Info Track - dann gibt es einige mit " echtem " CD+G Datentrack da ternnt sich die Player Spreu ob tatsächliche CD+G oder " nur " diese Karaoke " Textüberleg "Disc abspielen [Beitrag von langsaam1 am 17. Aug 2023, 12:21 bearbeitet] |
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panhifi
Stammgast |
#8 erstellt: 17. Aug 2023, 12:21 | |
Also die Him habe ich zweimal: einmal mit KS, einmal ohne. Man erkennt sie nur an einem Merkmal: die kopiergeschützte CD hat auf der Scheibe einen Aufdruck: "Achtung - kopiergeschützte CD". Die Curse-CD hat hinten einen Aufdruck, dass die Kompatibilität mit CD-/DVD-Laufwerken < 100% beträgt. Der Kopierschutz ist weniger stark als bei der HIM und kann von einigen Laufwerken problemlos eingelesen werden. Die zweite Wolfsheim-CD hat einen starken Kopierschutz, der von etlichen Laufwerken einfach ausgespuckt wird, als nicht fehlerhaft, sondern einfach kopiergeschützt ist. Zwischenzeitlich sind die meisten kopiergeschützten CDs im Laufe der Jahre ausgetauscht worden. |
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