Die olle Lautsprecheraufstellung und Bipol-Fragen

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TheGodfather
Stammgast
#1 erstellt: 21. Mai 2005, 11:35
Hey,

Erstmal ein Grundriss:

http://img208.echo.cx/img208/1539/ls23hr.jpg


Das Rote sollen die Lautsprecher darstellen.
Die Blaue Linie eine Schräge (Dachgeschosswohnung)!
Die Schräge beginnt etwa in 70cm Höhe. Und endet ca. dort wo die Linie aufhört.
Die Schräge verläuft also recht flach.
Umstellen ist nicht möglich.


Als hintere Lautsprecher habe ich überlegt evtl. doch Bipolar-LS einzusetzen!
Das Klangbild bei nahezu reinem Filmbetrieb gefällt mir doch nach Probehören deutlich besser als bei Direktstrahlern.
Allerdings hat man beim Probehören ja nahezu perfekte Bedignungen!

Bei wäre es so:

1) Die Bipols würden etwa ~15 cm über Hörposition angebracht sein. Noch Okay?
2) Der eine Bipol würde Direkt unter eine Schräge angbracht werden! Die eine Membran des Bipols würde also nach ~10cm eine Schräge anspielen!
3) Der andere Bipol würde in einem Regalfach an der Wand befestigt werden! Also auch nach ~10cm die eine Regalwand anspielen und nach ~30cm die andere!

Lohnen sich überhaupt noch Bipolare Lautsprecher bei solch einer "schwierigen" räumlichen Begebenheit, oder sollte ich doch Direktstrahler einsetzen?
Crazy-Horse
Inventar
#2 erstellt: 21. Mai 2005, 14:24
Bei den Gegebenheiten, der Hörposition frei im Raum, würde ich auf Direktstahler setzen.

Kann dir aber keine so genau sagen, am besten du hörst bei dir in deiner Wohnung beide Varianten gegeneinander probe und entscheidest dich dann.
Bass-Oldie
Inventar
#3 erstellt: 22. Mai 2005, 05:50
Hmmm, eine merkwürdige Raumaufsteilung, so auf den ersten Blick. Der Tisch an der Wand, und Couch in der Mitte?

Aber wenn das so ist, gebe ich Crazy Recht, warum solltest du da Bipole einsetzen? Das sind auch nur zwei Direktstrahler in einem Gehäuse, welche man dann einsetzt, wenn man sie seitlich zur Hörposition aufbauen möchte / muss.
Von hinten heraus tun es bei dir ganz normale LS.


[Beitrag von Bass-Oldie am 22. Mai 2005, 21:51 bearbeitet]
Maui74
Inventar
#4 erstellt: 22. Mai 2005, 09:30
Erstmal ein wenig Theorie vorneweg:
Um guten Klang zu erzielen, ist eine symmetrische Raumeinteilung immer besser als eine asymmetrische. Daher ist Dein Aufbau per se schon mal ungünstig. Besser wäre es, die ganze Sache zum 90 Grad zu drehen, dass das TV Rack unter der Dachschräge steht. Aber wenn Du sagst, das geht nicht, kommen wir zu Punkt Zwei:

Dipole (oder Bipole) in der von Dir gewünschten Aufstellung sind schlichtweg Blödsinn. Dipol-LS brauchen vor drei Dinge, um richtig zu wirken: Platz, Platz und Platz. Blöder Gag, stimmt aber.

Dipole in ein Regal zu stopfen oder nach 10cm gegen eine Wand strahlen zu lassen, ist akustischer Selbstmord.

Idealerweise werden Dipole auf der Hörachse, links und rechts vom Zuhörer angebracht, und haben mindestens 70cm, besser noch 1m Platz nach hinten, ehe sie auf eine Wand treffen. Nur so stellt sich der gewünschte räumliche Effekt ein.

Bei Aufstellung im Winkel kann sich der Abstand auf 50cm reduzieren. Weniger ist Unsinn.

Daher kann ich Dir, wenn eine Umstellung der Möbel nicht möglich ist, von Dipol-LS nur abraten.

15cm Höhe über der Hörachse ist ok.

Gruß,

maui.
Bass-Oldie
Inventar
#5 erstellt: 22. Mai 2005, 21:57

Maui74 schrieb:
Dipole (oder Bipole) in der von Dir gewünschten Aufstellung sind schlichtweg Blödsinn. Dipol-LS brauchen vor drei Dinge, um richtig zu wirken: Platz, Platz und Platz. Blöder Gag, stimmt aber.


Nur zur Klärung, damit wir das nicht durcheinanderwerfen:

DIpole sind LS mit zweiseitiger Abstrahung, bei der eine Seite phasengedreht angesteuert wird. Diese LS bringen ein diffuses Soundfeld, bei dem der Klang überall herzukommen scheint, nur nicht vom LS selbst. Die wurden in den Tagen des Dolby Surround eingesetzt, als man noch nicht über 5.1 Kanäle verfügte.

BIpole dagegen sind zweiseitg abstrahlende LS mit gleichphasiger Ansteuerung, die wie zwei eng nebeneinanderstehende Direktstrahler wirken, und ein ortbares, aber breiter ausgerichtetes Soundfeld haben, als ein normaler Direktstrahler. Diese sind für die seitliche Montage unter Nutzung der hinteren 3/2.1 Kanäle gedacht.
Maui74
Inventar
#6 erstellt: 23. Mai 2005, 09:19

Bass-Oldie schrieb:
DIpole sind LS mit zweiseitiger Abstrahung, bei der eine Seite phasengedreht angesteuert wird. Diese LS bringen ein diffuses Soundfeld, bei dem der Klang überall herzukommen scheint, nur nicht vom LS selbst. Die wurden in den Tagen des Dolby Surround eingesetzt, als man noch nicht über 5.1 Kanäle verfügte.

BIpole dagegen sind zweiseitg abstrahlende LS mit gleichphasiger Ansteuerung, die wie zwei eng nebeneinanderstehende Direktstrahler wirken, und ein ortbares, aber breiter ausgerichtetes Soundfeld haben, als ein normaler Direktstrahler. Diese sind für die seitliche Montage unter Nutzung der hinteren 3/2.1 Kanäle gedacht.


Hi Axel,

danke für die (leider völlig überflüssige) Erinnerung.
Bringt uns nur nicht weiter hier, denn ob DI oder BI, beide strahlen zur Seite ab und bringen daher bei wandnaher Aufstellung gar nichts.

Dipole wurden in den Tagen des Dolby Surround eingesetzt? Na, na, na! Diese Aussage ist verwegen. Immerhin empfiehlt sogar die THX-Norm im Heimkino bipolar arbeitende Surround-LS. Zitat aus dem entsprechende Kapitel bei Teufel:
Die Lautsprecher werden so aufgestellt, dass der Zuschauer bzw. Zuhörer keinen auf ihn gerichteten Ton hört, sondern nur diffuse Reflexionen aus dem Raum.

THX Ultra 2 verlangt sogar "Vollbereichs-Dipole". Also immer schön vorsichtig mit Verallgemeinerungen!
Bass-Oldie
Inventar
#7 erstellt: 23. Mai 2005, 10:07
Leider völlig überflüssig??

Sorry, wenn ich mir deinen Text durchlese, dann wirfst du immer noch Bipolare LS und Dipole in einen Sack.
Das ist aber nicht so.

Versuch es noch einmal zu lesen.
Diesmal vielleicht ein wenig weniger voreingenommen.


[Beitrag von Bass-Oldie am 23. Mai 2005, 10:08 bearbeitet]
Maui74
Inventar
#8 erstellt: 24. Mai 2005, 07:37
Hi Axel!

Kann es sein, dass wir beide immer nur genau das lesen, was wir lesen wollen?

Keine Frage, Dipol-LS sind klanglich und technisch anders als Bipol-LS. Ich hab nie etwas anderes behauptet.

Nur, in der Fragestellung hier geht es um die Aufstellung und die Abstrahlung. Und da wirst Du mir zustimmen, sind beide sehr ähnlich. Entweder sind die Chassis an zwei verschiedenen Seiten angebracht wie bei den Teufel-Boxen, oder angewinkelt, wie z.B. bei den Mordaunt Short 903 oder der Infinity Kappa Surround.

Ob nun gleich- oder gegenphasig, der Schall geht nicht nach vorne, sondern mehr oder weniger stark zur Seite. Und daher ist eine wandnahe Aufstellung oder gar der Einbau in ein Regal für Dipole wie für Bipole gleichermaßen unsinnig.

Können wir uns darauf einigen?
Bass-Oldie
Inventar
#9 erstellt: 24. Mai 2005, 08:09
Ich bin immer ein Freund von Einigung...


Keine Frage, Dipol-LS sind klanglich und technisch anders als Bipol-LS. Ich hab nie etwas anderes behauptet.


Meine Bipole haben ein direktes Abstrahlverhalten, auch wenn sie ein wenig angewinkelt sind. Der Witz ist eben die Ortbarkeit, die wie bei Direktstrahlern gegeben ist.
Aber darüber scheinen wir uns ja einig zu sein. Meine Mails bezogen sich darauf, dass ein Zitat das Bi & Dipolprinzip zusammenwerfen, siehe hier:


Dipole wurden in den Tagen des Dolby Surround eingesetzt? Na, na, na! Diese Aussage ist verwegen. Immerhin empfiehlt sogar die THX-Norm im Heimkino bipolar arbeitende Surround-LS. Zitat aus dem entsprechende Kapitel bei Teufel:
Die Lautsprecher werden so aufgestellt, dass der Zuschauer bzw. Zuhörer keinen auf ihn gerichteten Ton hört, sondern nur diffuse Reflexionen aus dem Raum.


Diese diffuse Abstrahlung haben aber nur Dipole.
So, genug Haare gespalten, war wirklich nur zur Klärung und nicht zur Belehrung gedacht.

"Wandnah" ist zu differenzieren, da beide LS-Arten ja im Normalfall an der Wand aufgehängt werden. Sie sollten halt nur mindesten 1 m frei strahlen können, bevor der Schall auf eine Seitenwand trifft.
Aber auch da sind wir uns einig.

Also, wie von uns beiden schon gesagt, hinten gehören Direktstrahler hin.

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