Trompeten in höchsten Lagen?

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Lageos
Neuling

#1 erstellt: 02. Apr 2007, 14:56

Mal ein paar Fragen an die fachkundigen User:

(1)
Was haltet ihr von Jazz der zu einem gewissen Teil dadurch seine Faszination zieht, dass er virtuos gespiel wird?
z.B.: Weil ich gerade Maynard Ferguson höre, bei ihm sein Spiel in sehr hohe Lagen.

Und ist ein Musiker geringer/höher einzuschätzen wenn er/sie das Instrument nicht auf extremen Niveau beherrscht, jedoch das durch Innovation/Kreativität/Genialität der Musik wett macht?

(2)
Und wenn wir gerade beim Herrn Ferguson sind wie würde man seinen Stil beschreiben ? Jazz-Rock? Und was wären andere Vertreter ähnlichen Genres?

Zu Frage 2 ich selbst versuche mich gerade mit "dem Jazz" intensiver auseinander zu setzen und gehe dem Weg über die Trompete/das Cornet/Flügelhorn weil ich es selber versuche zu beherrschen und deshalb manches mir oft noch genialer erscheint.

Ich bin sehr gespannt !

Franz_Stecher
Ist häufiger hier

#2 erstellt: 10. Apr 2007, 19:17

Lageos schrieb:

(1)
Was haltet ihr von Jazz der zu einem gewissen Teil dadurch seine Faszination zieht, dass er virtuos gespiel wird?
z.B.: Weil ich gerade Maynard Ferguson höre, bei ihm sein Spiel in sehr hohe Lagen.

Und ist ein Musiker geringer/höher einzuschätzen wenn er/sie das Instrument nicht auf extremen Niveau beherrscht, jedoch das durch Innovation/Kreativität/Genialität der Musik wett macht?

Miles Davis gehört sicherlich nicht zu den Virtuosen an seinem Instrument, trotzdem ist er weit höher einzuschätzen als zB ein Al Di Meola, der nicht zuletzt durch seine Geschwindigkeit beim Spielen berühmt geworden ist.

Keine Frage, es ist weit wichtiger dass ein Musiker schön und nicht schnell spielt. Am besten sieht man das im Metal, mit diesen ganzen Kellerkinder-Gitarristen die wirklich nur schnell spielen können und mehr nicht. In den ersten zehn Sekunden findet man es ja vielleicht erstaunlich Sechzehntel bei 280bpm zu hören, spätestens dann ist man aber davon genervt, da es immer nur die selben Kirchtonleitern rauf und runter und runter und rauf sind.

Letzenendes muss jeder für sich entscheiden, in wie weit einem der musikalische Anspruch eines Instrumentalisten genügt. Pat Metheny zum Beispiel gehört zu den Musikern die sich technisch auf einem hohen Niveau bewegen und trotzdem immer so spielen, wie es für ihre Kompositionen dienlich ist. Von Al Di Meola wiederum kann man das nicht behaupten. Der lässt auch einfach gerne seine Eier raushängen.

[Beitrag von Franz_Stecher am 10. Apr 2007, 19:19 bearbeitet]

jsjoap
Stammgast

#3 erstellt: 16. Apr 2007, 17:45

Franz_Stecher schrieb:

Von Al Di Meola wiederum kann man das nicht behaupten. Der lässt auch einfach gerne seine Eier raushängen.

Gut gesagt!

Wenn Du Dir und Deinen Ohren was gutes tun willst, kauf dir Wynton Marsalis. Toller Trompeter, der nicht nur schnell sondern auch noch Virtuos ist, und sein Instrument wirklich beherrscht und so einsetzt wie es der Musik zuträglich ist. Mein Favoriten Album: Black Codes.

Wynton spielt übrigends auch klassiche Trompete. Hier gibt es eine sehr gute CD mit Kathleen Battle "Baroque Duet" Fulminate Aufnahmen. Singstreit zwischen Trompete und Sopran auf höchstem Niveau. Einfach nur genial!

Ach wenn man kein Klassikfreund ist, auf jeden Fall empfehlenswert!

Gruß
Jürgen

Novize
Stammgast

#4 erstellt: 16. Apr 2007, 17:54

Und ist ein Musiker geringer/höher einzuschätzen wenn er/sie das Instrument nicht auf extremen Niveau beherrscht, jedoch das durch Innovation/Kreativität/Genialität der Musik wett macht?

Wenn ich wahnsinnig schnell Schreibmaschine schreiben kann, bin ich noch lange kein Schriftsteller!

Gruß Andreas

Lageos
Neuling

#5 erstellt: 20. Apr 2007, 11:55

Dankeschön für die Antworten!

Wynton Marsalis kenn ich bereits und ich finde auch das was er spielt beeindruckend ist z.B. Caravan oder der Karnival von Venedig !