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Medienhype+A -A |
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Autor |
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Dualplattenspieler
Inventar |
#1 erstellt: 16. Feb 2008, 13:35 | |||
Bin gestern mit Tresenbuddies aneinandergeraten: es ging u.a.um Till Brönner, Norah Jones, diesen Qua..äh sorry Ciceroclown: Ich gab' den Polarisierer indem ich verlauten ließ. die würde ich nicht mal denkansatzweise ins Jazzregal stellen Ging dann heiß her und ich mußte mich mit etwas größeren Mengen von Guinness abkühlen Frage an die Gemeinde: wie ist die allgemeine und Besondere Wertschätzung , insbesondere Brönners bei Euch. Meine habe ich ja obenstehend bereits kurz umrissen Fürmich klingt der, als habe man ihm auf der Musikhochschule drei Karten für die Berufswahl hingehalten und er hat dann halt blöderweise (Karten waren fieserweise wohl umgedreht) die Jazzkarte gezogen. Die anderen beiden waren "Strraßenmusikant" und "Mitglied in der Tanzkapelle des Saarländischen Rundfunks" Tja, dumm gelaufen oder werd' ich gätz verhauen? |
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Jugel
Inventar |
#2 erstellt: 16. Feb 2008, 13:45 | |||
Ach, was soll das denn für eine Diskussion werden?! Ich finde: Suum cuique (Jedem das Seine) (Da könte man ja auch über André Rieu oder die Flippers reden.) Gruß Jugel |
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Micha_L
Stammgast |
#3 erstellt: 16. Feb 2008, 17:53 | |||
Das ist wie "3 Tenöre", Vanessa Mae oder gar Rondo Veneziano oder Andre Rieu in der Klassik |
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Franz_Stecher
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 18. Feb 2008, 16:32 | |||
Ich habe mal für die obenstehenden Künstler den Begriff Ichhörejazz-Jazz gehört, das trifft die Sache eigentlich ganz gut, auch wenn ich mich sonst eher selten abfällig über Musiker äußere. Im Prinzip freue ich mich ja für Leute wie Till Brönner, die mit ihrem Gedudel sehr gutes Geld verdienen und dabei tun, was ihnen Spaß macht. Ins Jazzregal würde ich mir seine Cds aber nicht stellen, geschweige denn kaufen. |
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Dualplattenspieler
Inventar |
#5 erstellt: 19. Feb 2008, 13:11 | |||
Ich zitierte mich an dieser Stelle einmal selbst, um Genossen wie dem Herrn Jugel die Möglichkeit zu geben, durch erneutes lesen des Beitrages, den tieferen Sinn (ja, das soll es geben) zu erkennenimages/smilies/insane.gif Es ging beileibe nicht um Geschmack, daher zählt der Vorsatz "jedem das seine" in Gänze nicht. Ich habe mitnichten Einwände gegen das Hören dieser Damen und Herren, jedoch allerstärkstes Ressentiment gegen die Eingliederung ins Jazz Regal, ich pisse doch auch nicht auf Trane's Grab, auch wenn's mich noch so auf der Blase drückt während ich im Pinelawn Memorial Park spazierengehe Franz Stecher hat's getroffen und ich spitze es jetzt zu: der Begriff lautet wohl "ich-hör'jezz-AUCH-JAZZ" und wenn ich Ladenbesitzer wäre (Herr Saturn oder herr Blöd) dann würde ich ein neues Regal aufstellen: "Hausfrauen- und Fahrstuhlmusik" und damit sage ich nix gegen Hausfrauen denen mein voller Respekt gebührt, was im übrigen auch für Fahrstühle gilt, allerdings aus anderen Gründen, da ich stets feuchte Hände bekomme, befinde ich mich in einem. @ Micha: Rieu in der Klassik ist mir noch nicht aufgefallen, ist auch ein prima Beispiel und kommt in meinem Laden gleich ins neue Regal. [Beitrag von Dualplattenspieler am 19. Feb 2008, 13:13 bearbeitet] |
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eltom
Inventar |
#6 erstellt: 19. Feb 2008, 14:09 | |||
Frau Krall fällt mir dazu auch spontan ein. Sie hatte super Aufnahmen am Anfang ihrer Karriere gemacht, aber jetzt... Diese Weichspüler-Arrangements sind furchtbar! Gruß, Thomas |
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Micha_L
Stammgast |
#7 erstellt: 19. Feb 2008, 18:06 | |||
Diese Entwicklung hängt wahrscheinlich damit zusammen, daß Jazz neuerdings wieder populärer ist. Da sind kommerzielle Entwicklungen zwangsläufig. Ich hab mich erst über diese neue Popularität gefreut, bis ich merkte, was dabei herauskommt......... Gruß Micha |
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Dualplattenspieler
Inventar |
#8 erstellt: 20. Feb 2008, 08:51 | |||
Määnsch eltom, bin ich froh daß ich das nicht geschrieben habe (kleingeschrieben, groß gedacht: ich stimme zu): "The Girl in the other Room" wäre sicher besser dort geblieben |
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McMusic
Inventar |
#9 erstellt: 20. Feb 2008, 09:02 | |||
Ich stimme bei Diana Krall nicht zu. Finde, um es mal beim Namen zu nennen, die Diskussion auch "pseudoelitär". So nach dem Motto: wer nicht Duke Ellington oder Miles Davis hört, hat keine Ahnung. Man muß IMHO auch zeitgenössischen Künstlern zugestehen, ihre zeitgemäße Interpretation von Jazz darzubieten. Ich finde jedenfalls beides - klassischen Jazz ala Miles Davis und auch "Contemporary Jazz" wie von Diana Krall - sehr gut. |
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Mimi001
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 20. Feb 2008, 10:21 | |||
Ich mag die Musik von Miles Davis sehr, nur nervt die Trompete manchmal ! Aber zum Thema : Es gibt schlechtere Musik als die von den genannten Künstlern , es gibt aber auch bessere ! Zum Glück zwingt niemand mich sowas zu hören ! In welche Schublade sie gesteckt werden ist mir allerdings egal. Jedoch könnte ich mir vorstellen, dass es Leute gibt, die mit dieser Art von Musik auch , sagen wir mal, kompl. arrangierte Stücke von anderen Künstlern entdecken. Vielleicht nur weill es im selben Regal steht ? Ich bin jedenfalls kein Freund von Etikettierungen , wie z.B. U- und E-Musik, zumal diese auch manchmal blödsinnig sind: Vieles von dem, was heute unter E-Musik läuft, wurde seinerzeit zum Zwecke der Unterhaltung komponiert . Schönen Tag wünscht Shuan |
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Micha_L
Stammgast |
#11 erstellt: 20. Feb 2008, 16:54 | |||
Deine Aussagen finde ich pauschal Miles Davis konnte sowas von popmäßig sein - geradezu hiphopmäßig. Aber selbst da war er spannend. Es gibt auch guten, zeitgemäßen Pop-Jazz, ganz unelitär oder puristisch. Das Problem ist nicht das Genre, sondern die übermäßige Gefälligkeit gewisser Interpreten, die Langeweile erzeugt. Für viele Leute, die sonst keinen Jazz mögen (damit meine ich nicht Dich, da ich Dich nicht kenne), ist das interessant. D.h. die Interpreten kommen den Leuten gefällig entgegen, um zu verkaufen, da die Gruppe der Pop-Konsumenten sehr groß ist. Im Klassikbereich finde ich derartige Erscheinungen noch kritikwürdiger, da die Klassikvertreter sich als Musikerlite verstehen. Dadurch gibt es viele Konsumenten, die keine ganze Oper kennen, sondern nur noch "Best Of"-Arien. Gruß Micha |
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Accuphase_Lover
Inventar |
#12 erstellt: 21. Feb 2008, 01:10 | |||
Dann macht doch mal einen Vorschlag, in welche Kategorie die hier geschmähten Künstler, über die offenbar mit grösster Freude abgelästert wird, einzuordnen wären ! Ich bin gespannt. Grüsse |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#13 erstellt: 21. Feb 2008, 08:38 | |||
Tja, blöderweise ist Brönners letzte Scheibe ein ziemlich kompetentes Statement in Sachen Cool Jazz geworden. Und vergiss bitte nicht, daß er das Debüt von Mark Wyand prdouziert hat. Und das ist eine wirklich fantastische Platte geworden. Aber bei Norah und Roger geb ich dir recht. Auch finde ich, das Roger als Jazzsänger in englischer Sprache wesentlich besser kommt, als als Männerversteher. Der kann viel mehr, als er gerade zeigt. Das beweisen seine alten Solosachen und die Scheibe mit Jutta Hülsmann. |
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Micha_L
Stammgast |
#14 erstellt: 21. Feb 2008, 18:17 | |||
Da bin ich mir mit den Musikredakteuren einschlägiger HiFi-Zeitschriften einig: unter Pop......... [Beitrag von Micha_L am 21. Feb 2008, 18:19 bearbeitet] |
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Accuphase_Lover
Inventar |
#15 erstellt: 21. Feb 2008, 21:13 | |||
Nur leider sagt der Begriff POP eigentlich nichts aus. |
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Micha_L
Stammgast |
#16 erstellt: 22. Feb 2008, 14:44 | |||
Es geht um keine Definition des Begriffs, sondern um das, was in Zeitschriften und Läden in dieser Schublade steckt. Dazu passen Light-Jazz und Light-Klassik gut. Ich denke, diese Schubladen richten sich nach Hörgewohnheiten. So gesehen ist das ein guter Service für "Pop"-Hörer, die nie ins Jazz-Regal schauen. Dieses Regal wiederum wird ebenfalls nicht gemäß einer Definition gefüllt. Gruß Micha |
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Accuphase_Lover
Inventar |
#17 erstellt: 22. Feb 2008, 19:15 | |||
Allerdings kommt es bei "Schubladenzuordnungen" auch darauf an, wie eng man die Grenzen eines Genres zieht und wie man persönlich ein solches definiert. Die Grenzen von Jazz sind fliessend, ausserdem ist bis heute niemandem gelungen, zu definieren was Jazz eigentlich ist. Der Streit was Jazz ist und was nicht, ist alt ! Da Till Broenner mit seinem "Fusion-Stil" (und mit einem solchen haben Jazz-Aficionados immer ihre Probleme, siehe 70er Jahre- Herbie Hancock, George Benson, Crusaders und andere !) nicht unbedingt zu dem gehört was die breite Masse, und damit der Käufer bei Saturn und Co., für gewöhnlich unter Pop versteht (also Britney Spears, Modern Talking oder Robbie Williams etc.), ordnet man Till Broenner oder Norah Jones, da diese "jazz-artige Elemente" aufweisen der Jazz-Ecke zu, da alles was gängiger Auffassung nach nach Jazz klingt (auch wenn es nach z.B. Dualplattenspieler's Ansicht nichts mit Jazz zu tun hat !) die Käufermasse eher verschreckt. Man darf nicht vergessen, dass nur etwa 5% aller Musikhörer auch Jazz hören. Daher kommt wohl auch oftmals die elitäre Attitüde des Jazzhörers, der gerne nur John Coltrane oder Wynton Marsalis als echten Jazz gelten lässt und alles was deutlich "gefälliger" klingt oder gar den "Affront" begeht, Stile zu mischen (was gerade bei Black Music der Fall ist, wo man oft Jazz, Soul und Funk verschmilzt), als minderwertig ablehnt ! Grüsse |
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Micha_L
Stammgast |
#18 erstellt: 22. Feb 2008, 19:59 | |||
Ich schrieb schon oben: "Miles Davis konnte sowas von popmäßig sein - geradezu hiphopmäßig. Aber selbst da war er spannend. Es gibt auch guten, zeitgemäßen Pop-Jazz, ganz unelitär oder puristisch." Puristen ala Marsalis mag ich ebensowenig wie allzu gefällige Jazzer. Sie haben mehr Gemeinsamkeiten als man denkt - vor allem sind sie ohne Überraschung. Davis z. B. hat die entgegengesetzte Haltung zelibriert, indem er Gewohntes und Gefälliges ablehnte und sogar behauptete, seine eigenen Sachen von früher nicht mehr zu mögen. Nur Innovation ist wirklich spannend. Oft kehren Musiker "zu ihren Wurzeln zurück" und werden deswegen gelobt, m. E. deswegen, weil sie immer schlechter wurden und ihnen nichts mehr einfiel. Gruß Micha [Beitrag von Micha_L am 22. Feb 2008, 20:03 bearbeitet] |
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Dualplattenspieler
Inventar |
#19 erstellt: 24. Feb 2008, 17:43 | |||
...jetzt noch ein paar Guiness auf den Tresen, und ich bekomm' ein Deja Vu ..und zu Brönner: erhielt den Echo 2008 für The Christmas Album als das meistverkaufte "JAZZ Album" Wenn's da noch eines Beweises meiner "pseudoelitären" Denke bedarf ....Klappt doch @ mr lovegrove
...oder meintest Du "Oceanna", na ja wenn man auf Kopien von Kopien von Kopien steht.. Jazz war früher eine Sache die sich ständig entwickelt hat, von Bird's Bob über die Miles Quartetts und Qintetts, Trios von Bill Evans bis zu Coltranes Extravaganzen. Auch ein Garbarek hat sich mit der Entwicklung befasst (Synthi ect) auch wenn es geschmacklich streitbar war, aber nur kopieren? Dieser thread entwickelt sich demagogisch... lassen wir's |
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McMusic
Inventar |
#20 erstellt: 24. Feb 2008, 18:37 | |||
Er hat IMHO auch schon demagogisch angefangen |
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Accuphase_Lover
Inventar |
#21 erstellt: 25. Feb 2008, 00:29 | |||
Dito ! |
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Ludolf
Stammgast |
#22 erstellt: 07. Mai 2008, 20:22 | |||
Moin Zusammen! Ich arbeite im Tonträger-Einzelhandel,und merke mal an,daß KünstlerInnen wie Norah Jones,Till Brönner,Roger Cicero und speziell in Norddeutschland Ina Müller,Themen sind,mit denen sich noch Geld verdienen lässt. Das ist Musik,die von Leuten im Alter von ca. 30-50 Jahren gehört wird.Von denen sitzen die wenigsten am Computer, um sich Musik( legal gegen Gebühr, oder illegal für lau ) runterzuladen. Braucht sich also niemand zu wundern,warum die so gehypt werden. Wenn wir für den Laden z.B. 150 Exemplare der neuen Ina Müller-CD bestellen ( kennt man die in Süddeutschland eigentlich?Wenn nicht,wird's umso deutlicher! ),dann kann man in 2-3 Wochen schon wieder nachbestellen. Bei 'ner neuen CD von z.B. Bushido( den kennt man von den Alpen bis zur Waterkant ) ,geht man da schon sehr viel vorsichtiger ran,weil von einer gekauften ( geklauten CD innerhalb kürzester Zeit zig Kopien existieren. Gruß Der Ludolf |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#23 erstellt: 08. Mai 2008, 04:53 | |||
Ey, cool, ein Genosse! Aber deine Aussage, Ludolf, kann ich stützen. Auch meine Wenigeit verkauft CDs und die konservative Käuferschicht zwischen 35 und 55 ist gerne bereit, die Kohle für eine CD zu latzen. Und tatsächlicherweise ist das genau die Schicht, die von Brönner, Jones, Cicero und Co. angesprochen wird. Und Ina Müller hat wohl deshalb soviel Erfolg, weil sie der Generation 40+ aus dem Herzen singt. Da sind Brunner & Brunner nicht mehr weit |
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eltom
Inventar |
#24 erstellt: 08. Mai 2008, 08:29 | |||
Ach herrjeh, die hatte ich ganz verdrängt. Zu meiner Ausbildungszeit haben wir für die mal ein Konzert-Begleitheft produziert. Auweia, das war echt "böse" und für laute Lacher bei den Azubis doch ganz gut. Auch ich stimme Dir zu und kann Eure Argumentation durchaus nachvollziehen. Gruß, Thomas |
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MjjR
Hat sich gelöscht |
#25 erstellt: 11. Mai 2008, 00:19 | |||
ich würde den begriff "jazz" nicht überhöhen. wenn wer improvisiert, swingt etc. dann ist es wohl jazz. heißt noch lange nicht, dass es gut ist. bin totaler jazzfan, aber "jazz" alleine ist für mich kein qualitätsmerkmal (sondern nur eine richtung). hab da auch schon lange diskussion darüber geführt (eigentlich ging es um den begriff "kunst", lief aber auf das gleiche hinaus...) |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#26 erstellt: 11. Mai 2008, 11:02 | |||
Das Problem dabei ist wohl, daß der Hörer, der mit Jazz eigentlich nicht in Berührung kommt und nur Radiopop hört (z.B.), plötzlich Norah Jones kennenlernt, die für "was total anderes" oder "richtig geniales" befindet und dann denkt, das ist GUTER Jazz. Für die ist das eine Art musikalischer Urknall. Ich habe nebenbei viele Kunden gehabt, die so dachten und einige konnte ich dann auf richtig gute Vocal Jazz Scheiben bringen, die meisten aber nicht. Die haben sich für Jazz als Kunst- und Kulturform nicht interessiert. Solche Leute können sich damit gar nicht auseinandersetzen und wollen es auch nicht. Viele wissen auch gar nicht, was Jazz definiert. Und die definieren Jazz dann über Norah Jones oder gar Roger Ciceros deutsche Swing Platten. Das ist natürlich eine Verfälschung der Tatsachen, aber wenn du denen eine wirklich gute Jazz CD in die Hand drückst, dann können die damit nüscht anfangen. Und das ist das Problem dabei.... |
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umher
Inventar |
#27 erstellt: 11. Mai 2008, 11:37 | |||
Und was ich immer so toll finde, sind Leute, welche bei Jazz nichts als händeabwinken übrig haben, ists dann aber "Jazz" von nem Frank Zappa, Van Morrisson , Sting oder Prince, ists immer wahnsinnig geeeeeeiiiiil !!! gruss umher |
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MjjR
Hat sich gelöscht |
#28 erstellt: 11. Mai 2008, 11:50 | |||
ich spiele ja selber jazz (hab ein eigenes trio und ein paar andere bands), und mich stört es nicht (mehr), wenn manche leute nicht wissen, was jazz eigentlich ist und sich auch wenig dafür interessieren. natürlich wenn mich wer fragt, dann erkläre ich es gerne. und ich würde aber diese leute nicht unterschätzen, die meisten können sehr wohl gute von schlechter musik unterscheiden. jeder mensch hat ein eigenes ideal (oder vorstellung) von (guter) musik. diese kann sich natürlich ändern. für uns wir diese(s) von jazz abgedeckt, für andere eben nicht. nur weil wer jazz nicht mag, ist er für mich kein banause. und wenn für wen norah jones jazz ist, und er sonst nichts kennt, tut mir das auch nicht weh... @umher übrigens: von zappa gibts ein paar extrem gute sachen mit den brecker brothers (live in ny zB). unbedingt mal reinhören. |
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umher
Inventar |
#29 erstellt: 11. Mai 2008, 13:48 | |||
Danke für den Tip, MjjR. gruss umher |
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Micha_L
Stammgast |
#30 erstellt: 11. Mai 2008, 15:56 | |||
Genau: Die tun nur so und die Fans bilden sich ein, das wäre Jazz. Wenn bei Sting der Marsalis einige Linien am Sax beisteuert, ist das noch kein Jazz. Gruß Micha [Beitrag von Micha_L am 11. Mai 2008, 15:58 bearbeitet] |
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poubelle
Inventar |
#31 erstellt: 12. Mai 2008, 11:39 | |||
ich würde aus dieser aufzählung am liebsten Zappa streichen. in meinen ohren ist auf seinen 'jazzplatten' wie z.B. Waka Jawaka und Grand Wazoo durchaus echter jazz zu finden. |
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umher
Inventar |
#32 erstellt: 14. Mai 2008, 07:47 | |||
Dies war lediglich die Feststellung, dass Jazz anhand der Interpreten unterschiedlich gewertet wird. Eben dahergehend, dass (den Nichtjazzhörern) Jazz von "Nichtjazzmusikern" oftmals eher gefällt als Jazz von "Jazzmusiker". Persönlich ziehe ich Joe Jackson, Prince oder Van Morrisson einem Robbie Williams oder Phil Collins vor. Eine rein ethnische Unterscheidung wäre selbstverständlich die grosse Sackgasse, und man ja auch nicht weiter gehen kann, wie es eine Unterscheidung Blues im Jazz - Jazz im Jazz darstellen würde .. gruss umher |
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Accuphase_Lover
Inventar |
#33 erstellt: 15. Mai 2008, 05:18 | |||
DU kannst JAZZ erklären (!) ? Na, dann mach mal ! Ist nicht böse gemeint. Aber darauf endlich zu erfahren, was Jazz nun wirklich ist, warten 'ne Menge Leute schon verdammt lange. Grüsse |
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MjjR
Hat sich gelöscht |
#34 erstellt: 15. Mai 2008, 08:02 | |||
ähm hab mich da wohl verplappert. ich kann natürlich nur erklären, was für mich die stilrichtung jazz ausmacht. (im grunde: improvisation und den bezug auf gemeinsame vorbilder/tradition. und diese muss man auch mal definieren). sobald ich das besser kann (erklären), schreib ich ein buch... lg, |
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Micha_L
Stammgast |
#35 erstellt: 15. Mai 2008, 14:26 | |||
Es ist wie bei anderen Dingen auch: Eine Definition fällt schwer, aber man weiß trotzdem Bescheid, will sagen, daß die Konzerte und Platten im Großen und ganzen übereinstimmend dem Genre zugeordnet werden. Oder anders gesagt: Man findets im Laden im Jazz-Regal... Schubladen sind auch praktisch. Gruß Micha |
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Accuphase_Lover
Inventar |
#36 erstellt: 15. Mai 2008, 15:06 | |||
Und weil die Definition gerade bei Jazz so schwer fällt, kann man sich herrlich streiten, was nun dazu gehört und was nicht. Ein paar Reiznahmen zu nennen, reicht für gewöhnlich. Aber das ist ja bei anderen Genres ebenso. Wobei allerdings bei Betrachtung von Black-Music manchmal leider auch die "Rassenkarte" gezogen wird. Grüße |
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Micha_L
Stammgast |
#37 erstellt: 15. Mai 2008, 16:19 | |||
Du spielst sicherlich auf die sogenannten Puristen an. Ansonsten sehe ich da keine großen Meinungsverschiedenheiten. Wenn ein Jazzer mal weniger Jazz spielt, bezieht das die Mehrheit das großzügig mit ein. (und im Laden kommt sowas auch ins Jazzregal ) Gruß Micha |
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Dualplattenspieler
Inventar |
#38 erstellt: 15. Mai 2008, 19:53 | |||
90 ganze Tage hats gedauert, bis dieser Fred endlich die richtige Richtung nimmt und ein wenig Fahrt ins Boot kommt Ich plädiere damit für die Aufhebung der Genre Register im Plattenladen und an anderer Stelle: Let's call it MUSIC! Like it or not ...aber dann hätte mein Beitrg sein Ziel auf Umwegen doch noch erreicht..... steinigt mich |
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Accuphase_Lover
Inventar |
#39 erstellt: 15. Mai 2008, 22:41 | |||
Wie hat schon Duke Ellington (oder war's Count Basie ?) gesagt : "Es gibt nur zwei Arten von Musik, gute und ... die andere" Grüße |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#40 erstellt: 16. Mai 2008, 04:52 | |||
Es war der Duke.... |
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MjjR
Hat sich gelöscht |
#41 erstellt: 16. Mai 2008, 06:15 | |||
passt zwar nicht ganz hierher, aber auch von ellington. "there is no art without purpose" (erklärt zwar nicht was kunst ist, aber trotzdem ein tiefsinniger satz mMn). |
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Micha_L
Stammgast |
#42 erstellt: 16. Mai 2008, 09:20 | |||
Denkt mal praktisch. Es wäre doch übel, wenn es im Laden kein Jazzregal gäbe und wir unsere Platten mühsam im Allerlei suchen müßten Wenn einige Künstler, wie einst M. Davis, den Begriff ablehnen, ist das kein Problem. Aber ich will sie im Laden finden und Gleichgesinnte ausmachen können. Da ist der Begriff bei aller Unklarheit hilfreich. Gruß Micha [Beitrag von Micha_L am 16. Mai 2008, 09:24 bearbeitet] |
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Accuphase_Lover
Inventar |
#43 erstellt: 16. Mai 2008, 20:39 | |||
Mir ist eine Genre-orientierte Einteilung auch lieber. In der Jazz-Ecke ist es meist etwas gemütlicher als in der Pop-Rock Abteilung, zumindest in den großen Läden. Dort wird man nicht so mit Sound für 18 Jährige belästigt ! Mal ein Beispiel für echt deutsches Spießertum : Beim großen Hugendubel in München, war (oder ist noch) die Buchabteilung für Musik viele Jahre lang unterteilt in "Musik" (nur Klassik!) und "Pop-Rock" (ALLES andere, auch Jazz) ! Grüße |
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Mr._Lovegrove
Inventar |
#44 erstellt: 17. Mai 2008, 05:02 | |||
Da ist nicht nur da so, sondern in fast allen großen Buchläden, in denen ich bisher war. Aber rührt auch vielleicht daher, daß das Klassikpublikum im Durchschnitt etwas anders und vielleicht auch elitär veranlagt ist und deshalb eine Extrabehandlung verlangt. Die gucken halt nicht bei den Popsachen. |
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Accuphase_Lover
Inventar |
#45 erstellt: 17. Mai 2008, 22:42 | |||
Snobbismus und gewollte Distinguiertheit sind bei Klassikhörern leider sehr oft anzutreffen. Manche hören GENAU deshalb klassische Musik ! |
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bepeess
Stammgast |
#46 erstellt: 18. Mai 2008, 09:57 | |||
Nicht weniger oft treffe ich genau das auch bei Jazzhörern, was ich immer wieder sehr bedauerlich finde - für den Jazz. Gruß Bernd |
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Micha_L
Stammgast |
#47 erstellt: 18. Mai 2008, 09:57 | |||
Absurd wird dieser Snobismus, wenn man 3 oder wer weiß wieviel Tenöre mit "Best Of" hört, darunter Pop, der vor Schmalz nur so trieft. Wenn sich diese Herren und auch Damen in Pop-Niederungen begeben, dann ganz tief. Gruß Micha |
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MjjR
Hat sich gelöscht |
#48 erstellt: 18. Mai 2008, 10:04 | |||
snobismus ist eigentlich so-und-so absurd, egal wie "schlecht" der geschmack ist (und ob klassik oder jatz...) schönen sonntag, |
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Accuphase_Lover
Inventar |
#49 erstellt: 18. Mai 2008, 10:39 | |||
Zustimm ! Was nur von etwa 5% der Musikkonsumenten gehört wird, muss elitär sein. Daher wohl auch die snobbistische Attitüde mancher Hörer. Obwohl Studien ja ergeben haben, daß Jazz allergrößtenteils, so wie Klassik auch, tatsächlich von Angehörigen höherer Bildungsschichten gehört wird. Die sogenannte Arbeiterklasse (klingt ja schon fast marxistisch !) hört ziemlich selten Jazz. Allerdings ist das keine Rechtfertigung, den Musik-Snob raushängen zu lassen ! Grüße |
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Micha_L
Stammgast |
#50 erstellt: 18. Mai 2008, 11:21 | |||
Snobismus ist mir seitdem ich Jazz höre, also seit 25 Jahren, noch nicht begegnet. Allerdings bin ich wie meine Bekannten vom Rock gekommen. Wahrscheinlich sind wir deswegen offen für diese und andere Musik. Unser "Konsumentenverhalten" ist von daher auch "bauchbetont". Snobs sind sowieso keine Kenner und Genießer. Sie tun nur so. Eine Minderheit ist nicht zwangsläufig eine Elite. Statt elitär würde ich den objektiveren Begriff anspruchsvoll gebrauchen. Gruß Micha [Beitrag von Micha_L am 18. Mai 2008, 11:26 bearbeitet] |
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poubelle
Inventar |
#51 erstellt: 18. Mai 2008, 12:29 | |||
dann warste in den falschen konzerten mir ist diese haltung schon öfter in konzerten begegnet, wenn der interpret 'berühmt' genug war, dass man sich da sehen lassen muss z.B. bestand das publikum mitte der 70er in einem konzert mit Albert Mangelsdorff hauptsächlich aus anzugträgern und frauen in 'garderobe'. die atmosphäre war denn auch entsprechend steif. es war ganz so wie wenn man ins theater oder die oper gehen würde, und auf genau dasselbe podest würden diese 'hörer' den jazz draufstellen wollen. imo muss jazz nicht in hinterhöfen und verrauchten kellern gespielt werden um 'gut' oder authentisch zu sein, aber auf ein podest gehoben werden muss da auch nix. ansonsten bin ich ganz deiner meinung |
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