Best of Klassik

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Rhodan
Stammgast
#1 erstellt: 07. Aug 2005, 13:22
Hallo Leute,

da es banausenmäßig schlimm und sträflich ist, dass ich mich erst seit einigen Wochen zaghaft mit Klassik beschäftigte, bitte ich Euch um ein paar Ratschläge zu Komponisten, Labels und Formaten (so darf es nicht weitergehen!).

Hab mir von naxos die "The Best of Mozart, ... Bizet und ... Vivaldi" geholt und bin total begeistert (komme einfach nicht mehr davon los, seither höre ich kaum noch "meine" bisherige Musik).

Im Inneren der CD-Hüllen ist eine Liste weiterer Komponisten aufgeführt - welche gehen musikalisch in ähnliche Richtungen? (Debussy?, Berlioz?, Grieg?, Liszt?, Schubert?, Weber?). So nicht ganz so komplex und schwer sein.

Die naxos-Qualität ist o.k. - die einer weiteren CD "Best of Verdi" vom Label AMSI weniger - obwohl seine Musik auch Spitze ist!

Gibt es solche "Best of ..." o.ä. Zusammenstellungen in guter CD-Qualität auch von anderen Herstellern oder gar auf SACD?

Danke für den einen oder anderen Tip.

Grüße

Rhodan
Kreisler_jun.
Inventar
#2 erstellt: 07. Aug 2005, 14:44

Rhodan schrieb:

Hab mir von naxos die "The Best of Mozart, ... Bizet und ... Vivaldi" geholt und bin total begeistert (komme einfach nicht mehr davon los, seither höre ich kaum noch "meine" bisherige Musik).

Im Inneren der CD-Hüllen ist eine Liste weiterer Komponisten aufgeführt - welche gehen musikalisch in ähnliche Richtungen? (Debussy?, Berlioz?, Grieg?, Liszt?, Schubert?, Weber?). So nicht ganz so komplex und schwer sein.


Der einzige von denen, der doch deutlich "moderner" ist (aber das sollte keineswegs abschrecken, vielleicht macht ihn das für einen Neuankömmling attraktiver) ist Debussy.
Grieg ist vermutlich von den genannten die eingängstige Musik, Schubert, Berlioz oder Liszt aber vielleicht spannender. Reinhören kann nie schaden. vielleicht versuchst Du mal genauer zu schildern, was und welche Stücke dich bisher fasziniert haben. Versuche eine Bibliothek zu finde, in der Du CDs ausleihen kannst, so kann man unverbindlich alles möglich probehören.
Selbst nach Jahren gibt es immer noch viel zu entdecken, du hast also einiges vor Dir! Aber es ist eine der spannendsten Entdeckungsreisen, die man überhaupt machen kann



Die naxos-Qualität ist o.k. - die einer weiteren CD "Best of Verdi" vom Label AMSI weniger - obwohl seine Musik auch Spitze ist!
Gibt es solche "Best of ..." o.ä. Zusammenstellungen in guter CD-Qualität auch von anderen Herstellern oder gar auf SACD?

Wenn Du mit den Naxos-Samplern zufrieden bist, spricht doch wenig dagegen, in weitere reinzuhören. Es gibt von renommierten Labeln ähnliche Sammlungen, zB von DG "Panorama". Zu SACDs kann ich nichts sagen, gibts aber wohl auch schon preiswerte von Naxos und "eloquence" (eine Reihe von Polygram/Universal)

HTH

JK jr.
Rhodan
Stammgast
#3 erstellt: 08. Aug 2005, 19:06
Danke für den Tipp, JK jr.!

Hab mir heute „The Best of Debussy“ von naxos bestellt.
An die anderen werde ich mich ranhören.

Genauer zu schildern, was so faszinierend ist, ist nicht so einfach.

Kurz zur Vorgeschichte: Vor langer Zeit, im Unterricht hat uns der Musiklehrer Klassik-Platten aufgelegt (Beethoven, Bach, Brahms und was weiß ich nicht was).
Der Plattenspielerdeckel beinhaltete den Lautsprecher. Die Orchester-Symphonien kamen unsäglich quäkend und sägend aus dem 15er Breitbander.
Diese Folter hat bei mich als Teeanger mit dieser Musikrichtung abschließen lassen und mich zu den Doors, CCR, Stones, später Queen usw. usf. transportiert.
Da war die Technik auch schon deutlich besser – Klassik kam trotzdem nicht dran.
Bestenfalls Smetanas Moldau ging mal noch, Fokus blieb aber bei Pink Floyd und Rod Stewart etc. (später Dire Straits, Faith Hill, Marla Glenn, Soraya, Andrew Lloyd-Webber, Bruce Springsteen, Peter Maffay ........).
Lediglich seltene Life-Kammermusikstücke und Musicalbesuche waren noch drin – mit dem Ergebnis – so was muss man life hören (was Quatsch ist).

Klar kann der Energiegehalt, den ein Orchester im Opernhaus produziert, nicht über eine Wohnzimmeranlage 1:1 rüberkommen – aber gut klingen kanns allemal (wobei meine Anlage bei Passagen mit sehr vielen Instrumenten und hoher Dynamik zur Kompression neigt).

Bei geringer instrumentierten Stücken, wie den Horn-, Klarinetten-, Flöten- oder Klavierkonzerten von Mozart, bin ich manchmal sprachlos.
Es mag mit an der Zusammenstellung und der Qualität der Musiker liegen, aber einen derartigen Variantenreichtum auf einer Scheibe hab ich noch nicht gehört. Das poppige Horn-Konzert Nr. 3 wird von einer fast mystischen Symphonie Nr. 40 abgelöst (geniales Stück) und geht in ein extrem getragenes Klarinettenkonzert über (Gänsehaut – mainstream-Sound).
Woher hat der Mann nur die Melodien und Stimmungen genommen? Hab bislang nichts vergleichbar Abwechslungsreiches gehört (wobei das eine oder andere Stück möglicherweise Anregungen für die heutige moderne U-Musik geliefert hat).
Ein enormer Verlust ist, dass er nur 35 Jahre alt geworden ist (hat er getrunken oder was war da los?).
Bei Vivaldi, Bizet und Verdi ist es ähnlich. Die Themen der 4 Jahreszeiten, Carmens und bei Aida, Rigoletto oder La traviata sind in sich sehr verschieden (aber immer hoch interessant) und werden im Stück so vorangetrieben, dass ich beim ersten Hören nie weiß, wie’ s die nächsten Passagen weitergeht.
Und offenbar haben die Jungs mangels Speichermedien kaum voneinander gekupfert.

Gruß

Rhodan
Kreisler_jun.
Inventar
#4 erstellt: 08. Aug 2005, 20:13

Rhodan schrieb:

Bei geringer instrumentierten Stücken, wie den Horn-, Klarinetten-, Flöten- oder Klavierkonzerten von Mozart, bin ich manchmal sprachlos.
Es mag mit an der Zusammenstellung und der Qualität der Musiker liegen, aber einen derartigen Variantenreichtum auf einer Scheibe hab ich noch nicht gehört. Das poppige Horn-Konzert Nr. 3 wird von einer fast mystischen Symphonie Nr. 40 abgelöst (geniales Stück) und geht in ein extrem getragenes Klarinettenkonzert über


Sind die Stücke komplett drauf, oder nur Auszüge? Falls letzteres, wäre natürlich sinnvoll, die jeweiligen Konzerte, Sinfonien u.ä. komplett anzuschaffen. Diese Werke sind so bekannte, da hat man im Bereich von 5-10 EUR/CD sogar Auswahl, z.B.



Wenn Dir Mozart so gefallen hat, liegen natürlich Haydn und Beethoven auch sehr nahe, z.B.:




(letztere sehr preiswert, aber erstaunlich gut)



Woher hat der Mann nur die Melodien und Stimmungen genommen? Hab bislang nichts vergleichbar Abwechslungsreiches gehört (wobei das eine oder andere Stück möglicherweise Anregungen für die heutige moderne U-Musik geliefert hat).
Ein enormer Verlust ist, dass er nur 35 Jahre alt geworden ist (hat er getrunken oder was war da los?).


Es gibt diverse Vermutungen, aber vermutlich wurde er einfach krank und starb. Das kam damals vor, denn bis wenige Wochen vor seinem Tod scheint er recht gesund und munter gewesen zu sein.



Und offenbar haben die Jungs mangels Speichermedien kaum voneinander gekupfert.


Im Gegenteil, die haben ziemlich kräftig voneinander abgekupfert, jedenfalls bis ca. Mozart
Speichermedium war Papier und Tinte bzw Druckerschwärze oder eben das Hirn.

viele Grüße

JK jr.
Susanna
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 08. Aug 2005, 20:32

Rhodan schrieb:
Ein enormer Verlust ist, dass er nur 35 Jahre alt geworden ist (hat er getrunken oder was war da los?).

Hallo Rhodan,

die wahrscheinlichste Krankheitsursache findest Du in dem Buch "Mozarts Tod", hier erwähnt:

http://www.hifi-foru...ead=557&postID=18#18

@ Kreisler: So einfach krank werden und sterben, das war's wohl bei Mozart nicht ganz, zumal in diesem Alter! Wer obiges Buch zu unwahrscheinlich findet, dem sei dieses empfohlen:
F. H. Franken, Die Krankheiten großer Komponisten, Bd.2, Taschenbücher zur Musikwissenschaft. Der Autor ist Mediziner.

Gruß,
Susanna
Kreisler_jun.
Inventar
#6 erstellt: 08. Aug 2005, 21:30

Susanna schrieb:

Rhodan schrieb:
Ein enormer Verlust ist, dass er nur 35 Jahre alt geworden ist (hat er getrunken oder was war da los?).


die wahrscheinlichste Krankheitsursache findest Du in dem Buch "Mozarts Tod", hier erwähnt:

http://www.hifi-foru...ead=557&postID=18#18



Die Quecksilbervergiftung ist keineswegs die "wahrscheinlichste" Todesursache, sondern ein fast so alter Hut wie die Salieri-Räuberpistole (zB E.W. Heine: "Wer ermordete Mozart?"). Büchern, die "Rätsel" wie die Erbauung der Pyramiden die Entdeckung Amerikas durch Chinesen oder Marsianer, sowie Mozarts oder Napoleons Tod "lösen" traue ich nicht mal so weit wie ich sie werfen kann, besonders wenn der Autor Statistiker ist...
Dem letzten Kommentar bei Amazon ist vermutlich zuzustimmen.



@ Kreisler: So einfach krank werden und sterben, das war's wohl bei Mozart nicht ganz, zumal in diesem Alter!

Was heißt "in diesem Alter"? Bis zur Erfindung des Penicilins u.a. hatte jeder in mittlerem Alter gute Chancen an allen möglichen Krankheiten zu sterben. Eine der hauptsächlichen Behandlungsmethoden war im 18. Jhd. der Aderlaß, der Mozarts Tod vermutlich beschleunigte.
Braunbehrens, dessen Buch ich hier nochmals nachdrücklich allen empfehle, sehr gut lesbar, viel Hintergrundinformationen über die Zeit, sachlich gegenüber den vielen Legenden,

amazon.de

schließt sich (S. 426-35) einer Untersuchung von C. Bär an (Bär, Carl: Mozart. Krankheit - Tod - Begräbnis, Salzburg 1972), der u.a. aufgrund der Symptome, der Behandlung und Vorerkrankungen (schon in der Jugend rheumatische Anfälle) zu dem Schluß kommt, Mozart sei wahrscheinlich an einem rheumatischen Fieber sowie der Behandlung mittels Aderlaß u.ä., evtl. auch an einer begleitenden Infektion gestorben. Gift oder Nierenkrankheit werden ausgeschlossen.
Aber es ist natürlich jedem unbenommen, pittoreske alternative Erklärungen zu glauben; ich halte solch weitreichende Spekulationen für unplausbibel und wenig fruchtbar.

viele Grüße

JK jr.
Susanna
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 08. Aug 2005, 22:37

Kreisler_jun. schrieb:
Die Quecksilbervergiftung ist keineswegs die "wahrscheinlichste" Todesursache,

Hallo Kreisler,

eine Quecksilbervergiftung wird im hervorragend recherchierten Buch von Köppen nicht als Todesursache (ich sprach von Krankheitsursache) genannt, allenfalls als Folge einer Behandlung gegen die letztlich tödliche Krankheit. Kennst Du das Buch? Es ist s e h r plausibel!

Alle bisher erschienenen Deutungen, Vermutungen usw. über den Tod Mozarts kenne ich, einige, die meisten, sind aufgrund des damaligen medizinischen Stands nicht mehr haltbar. Über Salieri brauchen wir doch nicht mehr zu reden.


@ Kreisler: So einfach krank werden und sterben, das war's wohl bei Mozart nicht ganz, zumal in diesem Alter!


Was heißt "in diesem Alter"? Bis zur Erfindung des Penicilins u.a. hatte jeder in mittlerem Alter gute Chancen an allen möglichen Krankheiten zu sterben.

Wobei die Haupttodesursache a l l er jüngeren Menschen damals die wahrscheinliche Todesursache auch Mozarts war, eine luetische Infektion nämlich, allgemein unter Syphilis bekannt. Zahlen, Daten und Fakten darüber finden sich in dem erwähnten Buch reichlich. Der Mediziner Franken schreibt in seinem Buch: "Darüber, daß Europa im letzten Jahrhundert mit der Syphilis in einem uns nicht mehr vorstellbaren Ausmaß verseucht war, hilft kein Moralisieren." Und er schließt auch das 18. Jahrhundert ein.


Eine der hauptsächlichen Behandlungsmethoden war im 18. Jhd. der Aderlaß, der Mozarts Tod vermutlich beschleunigte.

Das wird nicht bestritten, sagt aber nichts über die Krankheit aus.
Braunbehren kenne ich auch. Er schreibt das, was die vielen anderen Autoren vor ihm schrieben, nämlich einer vom anderen ab. Nichts Neues.

(schon in der Jugend rheumatische Anfälle) zu dem Schluß kommt, Mozart sei wahrscheinlich an einem rheumatischen Fieber

So nannte man alles, was man sonst nicht benennen konnte. Frieselfieber, auch ein schöner Begriff!

es ist natürlich jedem unbenommen, pittoreske alternative Erklärungen zu glauben; ich halte solch weitreichende Spekulationen für unplausbibel und wenig fruchtbar.

Du bist doch nicht irgendwie sauer? Du darfst mir unterstellen, daß ich mich lange und intensiv mit allem rund um Mozart beschäftigt habe. Laß' uns sachlich über solche Dinge reden, dazu sind sie da! Es gibt eben immer wieder einen neuen Wissensstand. Mozarts Genialität leidet sicher nicht darunter, auch wenn er diese so lange schamvoll verschwiegene Krankheit wirklich gehabt hat. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß jemand, der Köppen gelesen hat, noch von Spekulationen und unplausibel spricht! Ich selbst bin die Letzte, die zur Regenbogenpresse neigt.

Viele Grüße,
Susanna


[Beitrag von Susanna am 08. Aug 2005, 23:29 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#8 erstellt: 09. Aug 2005, 16:17

Susanna schrieb:

Kreisler_jun. schrieb:
Die Quecksilbervergiftung ist keineswegs die "wahrscheinlichste" Todesursache,


eine Quecksilbervergiftung wird im hervorragend recherchierten Buch von Köppen nicht als Todesursache (ich sprach von Krankheitsursache) genannt, allenfalls als Folge einer Behandlung gegen die letztlich tödliche Krankheit. Kennst Du das Buch? Es ist s e h r plausibel!


Das Buch ist offenbar schon vergriffen. Ich finde die Einwände der letzten bei Amazon abgedruckten Rezension einleuchtend. Die These der akzidentellen Quecksilber- vergiftung als Syphiliskur kenne ich aus EW Heines "Wer ermordete Mozart". Ich finde das Buch jetzt nicht, fand das damals auch plausibel, obwohl Heine wohl kaum einen ernsthaften historischen Anspruch hat.




Was heißt "in diesem Alter"? Bis zur Erfindung des Penicilins u.a. hatte jeder in mittlerem Alter gute Chancen an allen möglichen Krankheiten zu sterben.

Wobei die Haupttodesursache a l l er jüngeren Menschen damals die wahrscheinliche Todesursache auch Mozarts war, eine luetische Infektion nämlich, allgemein unter Syphilis bekannt. Zahlen, Daten und Fakten darüber finden sich in dem erwähnten Buch reichlich. Der Mediziner Franken schreibt in seinem Buch: "Darüber, daß Europa im letzten Jahrhundert mit der Syphilis in einem uns nicht mehr vorstellbaren Ausmaß verseucht war, hilft kein Moralisieren." Und er schließt auch das 18. Jahrhundert ein.

...

Braunbehren kenne ich auch. Er schreibt das, was die vielen anderen Autoren vor ihm schrieben, nämlich einer vom anderen ab. Nichts Neues.


Das Positive an Braunbehrens ist zum ersten, dass er kein Geheimnis sucht, wo es vermutlich keines gibt und aus einleuchtenden Gründen verzichtet, eine eigenen Theorie aufzustellen. Seine Ausführungen über Konstanze und das Verhältnis des Ehepaars Mozart machen IMO das Bild von Mozart als frivolem Faun, das den Amazon-Rezensionen nach Köppen zu teilen scheint (a la Formans Amadeus) nicht sehr wahrscheinlich. Es kann eben einfach nicht sein, dass Mozart ein vergleichsweise normaler Familienvater war. Entweder unglücklich mit einer miesen Frau verheiratet, oder hinter allem her, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Es wird ledliglich ein Klischee durch ein anderes ersetzt.



Du bist doch nicht irgendwie sauer? Du darfst mir unterstellen, daß ich mich lange und intensiv mit allem rund um Mozart beschäftigt habe. Laß' uns sachlich über solche Dinge reden, dazu sind sie da! Es gibt eben immer wieder einen neuen Wissensstand. Mozarts Genialität leidet sicher nicht darunter, auch wenn er diese so lange schamvoll verschwiegene Krankheit wirklich gehabt hat. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß jemand, der Köppen gelesen hat, noch von Spekulationen und unplausibel spricht! Ich selbst bin die Letzte, die zur Regenbogenpresse neigt.


Wie gesagt, das Buch ist bereits wieder im Limbus verschwunden. Ich bin in der Tat sauer auf Leute wie Köppen oder die mit dem angeblichen Gemälde von Mozart neulich oder den Typen mit dem erfunden Mittelalter oder denen, die jede unverheiratete Berühmtheit der Vergangenheit für schwul erklären o.ä.
Denn eine angeblich spektakuläre Enthüllung macht eben immer mehr her als zuzugeben, dass entweder gar kein Geheimnis besteht oder man einfach nicht viel über die genauen Umstände weiß. Wenn Syphilis bzw. Folgeinfektionen absolut normale Todesursachen waren, warum hätte man das verschwörungsmäßig verschweigen sollen? Das 18. Jhd. war keineswegs viktorianisch, was u.a Mozarts Briefe ausführlich beweisen. Ich habe aber ehrlich gesagt keine Lust hierüber weiter zu diskutieren, zumal es nicht in diesen thread gehört und ich die Details von Koeppen nicht kenne; sollte es mir über den Weg laufen, werde ich reinschauen.

viele Grüße

JK jr.
Susanna
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 09. Aug 2005, 16:51
Hallo Kreisler,

nur so viel noch, um Deinem Wunsch nach Beendigung dieser Frage nachzukommen, zumal Du auch keine Lust zu weiterem Austausch hast (was ja auch erst was bringen würde, wenn gleicher Kenntnisstand bestünde) : Das Buch ist ein ziemlicher Renner, weil es die Dinge beim Namen nennt. Bis heute sträuben sich die Mozartgesellschaften, es richtig zur Kenntnis zu nehmen, aber gut Ding will Weile haben. Wenn es Dir gelingt, es zu ergattern, greif' zu!

Wenn Syphilis bzw. Folgeinfektionen absolut normale Todesursachen waren, warum hätte man das verschwörungsmäßig verschweigen sollen?

Dies ist eine Schlüsselfrage zum Thema überhaupt und sie wird s e h r ausführlich und glaubhaft beantwortet. Weil es nämlich eine Verschwörung war!

Viele Grüße,
Susanna

P.s. Wieso bist Du sauer auf Köppen? Er kann doch nichts dafür, wenn er durch seine Forschungsarbeit Dinge herausgefunden hat, die uns vielleicht nicht in ein bestimmtes Bild passen.
Kreisler_jun.
Inventar
#10 erstellt: 09. Aug 2005, 20:12

Susanna schrieb:


Wenn Syphilis bzw. Folgeinfektionen absolut normale Todesursachen waren, warum hätte man das verschwörungsmäßig verschweigen sollen?

Dies ist eine Schlüsselfrage zum Thema überhaupt und sie wird s e h r ausführlich und glaubhaft beantwortet. Weil es nämlich eine Verschwörung war!

Das erinnert mich in der Tat sehr an die von Heine vorgetragene Theorie. Natürlich sind Verschwörungstheorien nicht immer quatsch (meistens doch), vermutlich haben die Mozart-Gesellschaften sich verschworen und deshalb ist das Buch schon wieder vergriffen...(oder doch die Freimaurer?)



P.s. Wieso bist Du sauer auf Köppen? Er kann doch nichts dafür, wenn er durch seine Forschungsarbeit Dinge herausgefunden hat, die uns vielleicht nicht in ein bestimmtes Bild passen.


Nein, ganz gewiß nicht. Ich habe etwas gegen nassforsche selbsternannte Experten, die irgendwelche spektakulären Dinge vorweisen, die den Experten angeblich jahrelang entgangen sind und von denen nur abgelehnt werden, weil die voreingenommen sind. Ich sagte schon, dass das Bild, so wie es nach den Amazon-rezensionen von Koeppen gestützt wird in ein ebenfalls nicht neues Klischee paßt. Herrschaft, der syphilitische Künstler, Leverkühn, Nietzsche etc. ist doch genauso abgedroschen wie der Götterliebling. Man soll sich gar kein Bildnis machen, deswegen ist mir der nüchterne Braunbehrens ja auch so nahe. Aber ich verspreche, nach Koeppens Büchlein Ausschau zu halten, auch wenns mich nicht wirklich interessiert.

viele Grüße

JK jr.
Susanna
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 09. Aug 2005, 21:00

Kreisler_jun. schrieb:
Aber ich verspreche, nach Koeppens Büchlein Ausschau zu halten, auch wenns mich nicht wirklich interessiert.

Hallo Kreisler,

warum solltest Du das? Du mußt mir keinen Gefallen tun. Übrigens - das Büchlein hat 290 Seiten.

Erstaunt bin ich darüber, daß Du urteilst, ohne etwas zu kennen.

Gruß,
Susanna
Rhodan
Stammgast
#12 erstellt: 09. Aug 2005, 21:48
Danke Euch beiden für die sehr interessanten Info's.

Aber bitte nicht anfangen mit Rumstreiten, auch nicht unterschwellig.
Das tun schon manch andere in weiteren Forums-Rubriken zur Genüge.
Rhodan
Stammgast
#13 erstellt: 24. Aug 2005, 18:56
Hallo Kreisler jur.,

Bin bei Debussy erst bei 3 Stücken – bis hierher ist die Musik echt Klasse!
Sehr pointiert, fein und detailreich. Die Instrumente bewegen sich im Wechselspiel wie Darsteller auf einer Bühne.

Passagen des Stückes Arabesque No. 1 finde ich in Andreas Vollenweiders « Book Of Roses », Titel –In Doga Gamee- wieder, so rd. 100 Jahre später halt, komisch was?

Gruß

Rhodan
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