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Klassik Newbie sucht Hilfe

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Joere24
Stammgast
#1 erstellt: 14. Nov 2006, 17:33
Da ich noch nicht viel mit Klassik am Hut habe, wollte ich mal fragen, mit welchen CD´s man anfangen kann?

Habe diesbezüglich null Ahnung

Über Vorschläge wäre ich dankbar
klar, gibt es unterschiedlichen Geschmack

Es sollte nach möglichkeit ein sanfter Übergang werden wenn ihr versteht was ich meine

Gruß Jörg
Thomas228
Stammgast
#2 erstellt: 14. Nov 2006, 17:42
Hallo Jörg,

nein, ich verstehe nicht, was du mit einem sanften Übergang meinst, da ich nicht weiß, woher du wohin übergehen willst.

Es ist ein sehr großer Unterschied, ob man vom Jazz, vom Hardrock oder vom Pop zur Klassik kommt.

Es ist ein sehr großer Unterschied, ob man Klassik im eigentlichen Sinne, also Mozart usw., hören möchte oder auch mal was schräges, laut oder leise, Oper oder Lied, Orchester oder Klaviertrio.

Keine Sorge, ich will dich nicht vergraulen. Sag uns einfach bitte etwas genauer, was du magst und was du suchst.

Bis bald, Thomas
Joere24
Stammgast
#3 erstellt: 14. Nov 2006, 17:49
Hallo Thomas,

das scheint doch schwerer zu sein, als ich dachte

Mit sanften Übergang meinte ich, das es nix schräges, lautes sein sollte.

Mein normaler Stil ist eher Rock Pop.

Mozart, Orchester, Klaviertrio, denke das wäre es schon mal, für den Anfang. Beethoven, Bach, da sist so, was ich vom Hörensagen kenne, aber nur eben wenig bis keine Musik

Danke uund Gruß Jörg

PS Fahre jetzt zur Nachtschicht
Zerebralzebra
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 14. Nov 2006, 18:12
Hallo panther2002,

als Übergang vom Jazz zu Bach bieten sich das Modern Jazz Quartett oder Jaques Loussier an; als Übergang vom Free Jazz zur Avantgarde Luciano Berios "Laborintus 2" (gibt es für rund 5 € unter dem Label Harmonia mundi). Gerade dieses Werk (mit weiblichem background-Chor) hat Frische und Drive und führt im zweiten Teil auch noch Elektronische Klänge ein.

Aber warum nicht mal ins kalte Wasser springen? Z.B. mit ein paar Präludien und Fugen aus J. S. Bachs "Wohltemperierten Klavier". Die Präludien sind auch gar nicht so wenig eingängig. Einige haben den Charakter eines instrumental gesungenen Liedes (z. B. Präludium fis-moll aus dem 2. Teil des "Wohltemperierten Klaviers" - wunderbar).
Die Fuge ist zwar wohl so ziemlich die dichteste musikalische Form, aber das muss einen nicht abschrecken. Der Vorteil von Fugen (wie auch der Präludien) ist auf jeden Fall ihre Kürze (meist unter 5 Minuten). Man kann so eine Fuge also recht umstandslos mehrmals hintereinander hören - und vielleicht springt ja ein Funke über (meine Tips: C-dur und c-moll aus dem ersten Teil, neben fis-moll vielleicht noch gis-moll aus dem zweiten Teil des "Wohltemperierten Klaviers" von J. S. Bach).

Gruß, Z.

[edit]Die Kürze dieser Stücke bietet ja vielleicht sogar ein guten Übergang von Rock und Pop zur Klassik.


[Beitrag von Zerebralzebra am 14. Nov 2006, 18:14 bearbeitet]
Thomas228
Stammgast
#5 erstellt: 14. Nov 2006, 21:48
Hallo Zerebralzebra,

kann es sein, dass du den Panther falsch verstanden hast? Er kommt doch gerade nicht vom Jazz. Und so sehr ich das Wohltemperierte Klavier schätze, als Einstieg in die Welt der Klassik würde ich es nicht empfehlen - womöglich noch gespielt auf einem Cembalo

Ich gebe daher jetzt einige typische Empfehlungen von Werken und Einspielungen, die für diesen Zweck tausendfach erprobt sind.

Vorab sei aber gesagt, Panther. Fange bitte nicht mit irgendwelchen Boxen an. Hole dir zwei, drei CDs und höre diese, und zwar immer wieder, so lange bis du sie wirklich gut kennst. Das Schöne an der Klassik ist, dass die Werke bei mehrmaligem Hören immer interessanter werden.

Sinfonien:

1) Dvorak, Sinfonie Nr. 9, Kubelik

amazon.de

2) Beethoven, Sinfonie Nr. 5, Kleiber

amazon.de

3) Berlioz, Symphonie Fantastique, Norrington

amazon.de

Konzerte:

1) Tschaikowski, Klavierkonzert Nr. 1, Argerich

amazon.de

2)Brahms, Violinkonzert, Perlman, Giulini

amazon.de

3) Dvorak, Cellokonzert, Rostropowitsch, Karajan

amazon.de


Und dann noch eine CD Kammermusik:

Schubert, Streichquintett, Alban Berg Quartet, Schiff

amazon.de

Und wenn du die durch hast, lieber Panther, meldest du dich und sagst, was dir am besten gefällt. Dann gibt´s Nachschub.

Viele Grüße, Thomas
Zerebralzebra
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 15. Nov 2006, 03:44
Hallo Thomas,


Thomas228 schrieb:
kann es sein, dass du den Panther falsch verstanden hast? Er kommt doch gerade nicht vom Jazz.

Ja, stimmt. Ich hatte seinen zweiten Post zu spät gelesen.

Und so sehr ich das Wohltemperierte Klavier schätze, als Einstieg in die Welt der Klassik würde ich es nicht empfehlen - womöglich noch gespielt auf einem Cembalo

Hmm, tja, ich dachte schon eher an die Aufnahme mit Glenn Gould auf dem Klavier.
Werke für Klavier solo sind natürlich verglichen mit orchestraler Musik relativ karg. Und ich hab auch nicht mit dem WTK angefangen Klassik zu hören. Mein persönliches Problem ist halt, dass ich bei orchestraler Musik immer eher vorsichtig war, weil ja eigentlich jede Stimme wichtig ist, aber womöglich untergeht. Obwohl ich schon viele Jahre vorwiegend Klassik höre, habe ich mich dem Repertoire für großes Orchester erst vor Kurzem so richtig genähert - mit Mahler übrigens. Sonst habe ich eher Klavier- oder Kammermusik gehört.
Aber, Panther, lass' Dich von meinen Grübeleien nicht irritieren.


Vorab sei aber gesagt, Panther. Fange bitte nicht mit irgendwelchen Boxen an. Hole dir zwei, drei CDs und höre diese, und zwar immer wieder, so lange bis du sie wirklich gut kennst. Das Schöne an der Klassik ist, dass die Werke bei mehrmaligem Hören immer interessanter werden.


Das kann ich nur voll unterstützen. Ein ähnlicher Gedanke hat mich halt auf das WTK gebracht. Da kann man sich halt mal ein oder ein paar Stückerln draus anhören und das immer wieder. Und einige Präludien sind durch ihre Lied- oder Arienform ja auch gar nicht so weit weg von Pop und Rock. Aber so ne Symphonie rockt vielleicht auch erstmal mehr.



Gruß, Z.
toto_el_bosse
Stammgast
#7 erstellt: 15. Nov 2006, 12:19

panther2002 schrieb:
Da ich noch nicht viel mit Klassik am Hut habe

Hmmm.
Nicht viel ist schon mehr als nix. Was war das bisher und warum denkst du, dass es mehr werden sollte?

Grüßle, Toto.
ursus65
Stammgast
#8 erstellt: 15. Nov 2006, 13:30
Das sind doch mal ein paar gute Tipps. Viel besser als Belehrungen über die Suchfunktion.

@Thomas228
Sehr guter Beitrag. Ich werde mir Deine Vorschläge zu Nutzen machen.



gruß

ursus
Joere24
Stammgast
#9 erstellt: 16. Nov 2006, 13:25
so, jetzt habe ich endlich mal wieder Zeit etwas zu schreiben

ich habe mir die erste und zweite CD gekauft. Hatte leider nur Zeit in die zweite mal kurz reinzuhören. Aber was ich da gehört habe, war schon mal gut

@ Thomas
danke für den Tip

@ Toto
ehrlich gesagt, kenne ich nur klassische Musik aus Filmen
Aber wenn man mal nur auf die Musik achtet, ohne auf den Film, dann fand ich das irgendwie interessant
Warum es mehr werden sollte, na man mus ja nicht immer nur Rock/Pop hören oder.... man ist ja auch nicht nur immer Schnitzel, oder?

Danke und Gruß
Jörg
Thomas228
Stammgast
#10 erstellt: 16. Nov 2006, 15:43
Hallo Panther,

das freut mich. Vergiss nicht, weiter zu berichten.

Gruß, Thomas
KaratM90
Inventar
#11 erstellt: 16. Nov 2006, 16:24
Hallo zusammen,

da ich dasselbe "Problem" wie Jörg (panther2002) habe, klinke ich mich einfachmal hier ein.

Der aktuellen "Stereoplay" liegt eine CD bei, die ich morgen mal in aller Ruhe anhören werde. Vielleicht ist da ja etwas dabei was mir zusagt und kann dann hier noch ein paar Tipps bekommen was in die Richtung geht. Ich werde morgen mal berichten.

Die CD beinhaltet "The best of MDG" (Musikproduktion Dabringhaus und Grimm). Bei Interesse kann ich die Titel hier auch mal auflisten.

@Thomas228: Danke für den Tipp mit der Klavierfassung von "Bilder einer Ausstellung" im anderen Thread. Ich werde sie mir mal bestellen.

Joere24
Stammgast
#12 erstellt: 16. Nov 2006, 16:43
@ KaratM90

die ersten beiden kosten bei MM 9,99 Eur
Hoffe ich hab net zu viel bezahlt

@ Thomas 228

klar mach ich, wird aber etwas dauern, da ich voraus. bis Ende Nov arbeiten mus und so keinen Abend richtig Zeit habe, die CD´s anzuhören. Und im Auto?? na ich weiß net, ob sich das da gut anhört
KaratM90
Inventar
#13 erstellt: 16. Nov 2006, 17:01

panther2002 schrieb:
@ KaratM90

die ersten beiden kosten bei MM 9,99 Eur...


Hallo Jörg,

ich werde mir die 2 CDs auch die nächsten Tage besorgen.
Der Preis ist, denke ich mal, ok

Tommy_Angel
Inventar
#14 erstellt: 16. Nov 2006, 17:23
Beethoven geht auch im Auto...
sommerfee2
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 16. Nov 2006, 21:26

KaratM90 schrieb:

Die CD beinhaltet "The best of MDG" (Musikproduktion Dabringhaus und Grimm). Bei Interesse kann ich die Titel hier auch mal auflisten.


Das wäre sehr nett!

Liebe Grüße + Danke,
Axel
KaratM90
Inventar
#16 erstellt: 17. Nov 2006, 09:51

sommerfee2 schrieb:

KaratM90 schrieb:

Die CD beinhaltet "The best of MDG" (Musikproduktion Dabringhaus und Grimm). Bei Interesse kann ich die Titel hier auch mal auflisten.


Das wäre sehr nett!

Liebe Grüße + Danke,
Axel


Guten Morgen,

dann werde ich das mal machen:

Track 1:

Allegro aus dem Trompetenkonzert ES-Dur (Joseph Haydn)
MDG 601 1395-2

Track 2:

Allegro aus Concerto in D RV 564 (Antonio Vivaldi)
MDG 309 0927-2

Track 3:

Dixit Dominus aus Vesperae solennes KV 339 (W. A. Mozart)
MDG 332 1346-2

Track 4:

Scherzo Molto Vivace aus Klavierquartett op. 47 (Robert Schumann)
MDG 303 1414-2

Track 5:

Quatrième étude de concert (Giulio Regondi)
MDG 603 1420-2

Track 6:

Allegro affetuoso aus Klavierkonzert 0o. 54 (Robert Schumann)
MDG 340 1033-2

Track 7:

Psalm 110 SWV 22 (Heinrich Schütz)
MDG 332 1170-2

Track 8:

Sonate C-Dur K 406 (Domenico Scarlatti)
MDG 340 1162-2

Track 9:

Finale aus der Sinfonie mit dem Paukenschlag (Joseph Haydn)
MDG 901 1325-6

Track 10:

Locus iste (Anton Bruckner)
MDG 322 1422-2

Track 11:

Toccata d-Moll (1. Teil) BuxWV 155 (Dietrich Buxtehude)
MDG 906 1363-6

Track 12:

Ballade. Allegro energico aus Klavierstücke op. 118 (Johannes Brahms)
MDG 343 1349-2

Track 13:

Erster Tanz Allegro aus Ballettmusik "Der Dämon" (Anton Rubinstein)
MDG 335 1165-2

Ich werde mir die CD heute mal anhören und dann die Tracks bekanntgeben die mir gefallen. Vielleicht hat dann jemand Tipps für Werke die in diese Richtung gehen, oder vielleicht Aufnahmen dieser Stücke die besser sind.



[Beitrag von KaratM90 am 17. Nov 2006, 09:51 bearbeitet]
Thomas228
Stammgast
#17 erstellt: 18. Nov 2006, 12:33
Jörg (panther2002) schrieb mir per PN:

"Hallo Thomas,

danke für deine Hilfe bei der Klassikmusik.
Habe jetzt zwei CDs im Auto gehört und muss sagen, das sie mir von Anfang an sehr gut gefallen.

Wie sollte ich vorgehen, wenn ich mir weitere CD´s zulegen will? Nach was sollte ich das dann auswählen? Vielleicht kannst du mir ja auch da weiter helfen?"

Da das Thema nicht nur Jörg interessiert, beantworte ich Jörgs Frage in seinem vorausgesetzten Einverständnis an dieser Stelle. Also:

Klar, ich helfe dir gern. Nur sind die Fragen, die du stellst, schwer zu beantworten.

Das weitere Vorgehen hängt von vielen Faktoren ab: Bist du Radio-Hörer? Liest du gern? Hast du Freunde, die dir Klassik-CDs leihen (brennen) oder gar vorspielen können? Hast du Lust, auch mal in ein Konzert zu gehen? Gibt es in deine Nähe eine Bücherei? Und ganz wichtig: Möchtest du einfach nur gute Musik hören oder siehst du klassische Musik auch als zur Allgemeinbildung gehörend an und möchtest du dir daher einen Überblick, ein Grundwissen verschaffen?

Es gibt einige Werke, die unangefochten zum Grundstock jeder Sammlung gehören. All jene davon, die vergleichsweise leicht zugänglich sind, empfehlen sich für den Einstieg. Die von mir in meinem ersten Beitrag genannten CDs gehören dazu. Einige weitere wären:

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Diese Empfehlungen betreffen nur die Orchestermusik (sinfonisch und konzertant). Daneben gibt es noch die Wunderwelt der Kammermusik, vor der man keine Angst haben sollte, die Klaviermusik, den Liedgesang, die Oper... All dies gilt es irgendwann kennenzulernen.

Wie also soll es weitergehen? Das liegt an dir. Mit keiner der oben genannten CDs machst du etwas falsch. Alle sind herausragend (es liegt in der Natur der Sache, dass du zu einzelnen Stücken unterschiedliche Empfehlungen bekommen wirst. Lass dich davon nicht irritieren. Vertraue anfangs den "alten Hasen". Bald schon wirst du wissen, was dir gefällt. Wenn du mal in irgendeinem Fachgeschäft sein solltest, empfielt es sich, ein Werk mal in diversen Einspielungen anzuhören). Du solltest dir aber irgendwann einen Überblick über die Klassik verschaffen. Ich empfehle daher, ein Buch über die Klassik zu lesen. Es gibt viele gute Einstiegsbücher, z.B. das von Walsh: amazon.de

Sodann gibt es einige CD-Führer Klassik. Bei mir persönlich war es vor rund 15 Jahren der von Offermann, der mich dazu brachte, diverse CDs zu kaufen (heute nicht mehr erhältlich). Aber ich denke, wirklich nötig ist solch ein CD-Führer nicht. Schon dieses Forum enthält diverse Beiträge und Empfehlungen. Lies einfach die Threads.

Und, was ich dringend empfehlen möchte: Besuche möglichst bald ein Konzert, in dem eine dir bekannte Sinfonie gespielt wird. Du wirst staunen, wie schön das ist.

Gruß, Thomas


[Beitrag von Thomas228 am 18. Nov 2006, 12:35 bearbeitet]
sommerfee2
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 18. Nov 2006, 12:46
Hallo Guido,


KaratM90 schrieb:

dann werde ich das mal machen:


Welch ein Service, danke!

Ansonsten noch ein Tipp für Klassik-Einsteiger: Einfach mal am Samstag abend ARTE und 3Sat beobachten, am Sonntag morgen BR3 und 3Sat, am Sonntag abend ARTE.

Dann merkt man recht schnell, was einem zusagt und was nicht, und das kann schon'mal für Überraschungen sorgen. (Ich hätte z.B. vorher nie im Leben gedacht, daß ich klassische Lieder mag.)

Liebe Grüße,
Axel
Joere24
Stammgast
#19 erstellt: 18. Nov 2006, 15:24
@ Thomas228

mit der Beantwortung geht klar, wußte ja nicht das das so ein Thema wird

@ sommerfee2

das hätte ich auch nie gedacht, das ich soetwas mal höre und sogar gut finde

Gruß Jörg
sommerfee2
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 18. Nov 2006, 17:58

panther2002 schrieb:
@ sommerfee2

das hätte ich auch nie gedacht, das ich soetwas mal höre und sogar gut finde :D




In meinem Falle gibt es eine nette Anekdote dazu: Ich hatte mir, als JPC in Bremen aufgab und Letzte-Tage-Rausschmeiß-Preise hatte, als absoluter Klassik-Newbie alle noch dort erhältlichen "Decca Legends" gekauft. (Das waren dann so an die 30 CDs.) Die CDs dieser Serie waren auch ohne Rabatt recht preisgünstig und hatten sowohl klanglich als auch interpretatorisch einen sehr guten Ruf. Und irgendwie war ich in der rechten Stimmung, es wissen zu wollen, auch wenn meine Frau mich für verrückt erklärt hat. (Aber das bin ich gewohnt )

Nun die Pointe: Ausgerechnet die CDs, die ich mir ansonsten wohl nie im Leben gekauft hatte, waren die "Bringer". (Z.B. die 4 letzten Lieder von Strauss/Della Casa und Das Lied von der Erde von Mahler/Walter/Ferrier.) Die CDs, von denen ich dachte, daß ich sie gut finden würde, verstauben hingegen im Regal.

Bei der Gelegenheit noch ein Tipp: Viele Labels (Decca, EMI, DG, ...) haben recht preisgünstige Remaster-Serien ihrer Klassiker und zu diesen Serien gab es auch sehr günstige Sampler (um die 5 Euro) mit Katalog. Guckst du hier: http://www.hifi-foru...hread=532&postID=9#9 . Mittlerweile sind die wohl leider nicht mehr regulär zu bekommen, nur noch über amazon Marketplace, eBay etc.

(Bei den Tipps von Thomas waren schon einige CDs dieser Serien dabei.)

Liebe Grüße,
Axel


[Beitrag von sommerfee2 am 18. Nov 2006, 18:02 bearbeitet]
KaratM90
Inventar
#21 erstellt: 20. Nov 2006, 10:38

KaratM90 schrieb:

Ich werde mir die CD heute mal anhören und dann die Tracks bekanntgeben die mir gefallen. Vielleicht hat dann jemand Tipps für Werke die in diese Richtung gehen, oder vielleicht Aufnahmen dieser Stücke die besser sind.

:prost


Ich melde mich erst heute wieder, da ich mir mehrere Hörduchgänge "gegönnt" habe.
Also, gefallen haben mir folgende Stücke:

Track 1:
Allegro aus dem Trompetenkonzert ES-Dur (Joseph Haydn)
MDG 601 1395-2

Track 2:
Allegro aus Concerto in D RV 564 (Antonio Vivaldi)
MDG 309 0927-2

Track 4:
Scherzo Molto Vivace aus Klavierquartett op. 47 (Robert Schumann)
MDG 303 1414-2

Track 6:
Allegro affetuoso aus Klavierkonzert 0o. 54 (Robert Schumann)
MDG 340 1033-2

Track 9:
Finale aus der Sinfonie mit dem Paukenschlag (Joseph Haydn)
MDG 901 1325-6

Track 11:
Toccata d-Moll (1. Teil) BuxWV 155 (Dietrich Buxtehude)
MDG 906 1363-6

Track 12:
Ballade. Allegro energico aus Klavierstücke op. 118 (Johannes Brahms)
MDG 343 1349-2

Das ist ja schonmal gut die Hälfte aller Stücke auf dieser CD. Vielleicht kann ja einer der "Profis" hieraus schon was "rauslesen"?

Als weiteren Schritt werde ich mir jetzt nach und nach die von "Thomas228" in Post #5 aufgeführten CDs besorgen und dann weiter berichten.



sommerfee2 schrieb:

Welch ein Service, danke! :prost


Keine Ursache


sommerfee2 schrieb:
Ansonsten noch ein Tipp für Klassik-Einsteiger: Einfach mal am Samstag abend ARTE und 3Sat beobachten, am Sonntag morgen BR3 und 3Sat, am Sonntag abend ARTE.

Dann merkt man recht schnell, was einem zusagt und was nicht, und das kann schon'mal für Überraschungen sorgen. (Ich hätte z.B. vorher nie im Leben gedacht, daß ich klassische Lieder mag.)

Liebe Grüße,
Axel

Danke für den Tipp, aber letztes Wochenende kam ich nicht dazu, werde aber bei Gelegenheit mal reinschauen.


Hüb'
Moderator
#22 erstellt: 20. Nov 2006, 10:58
Hi!

Wär's eigentlich eine gute Idee, den Thread stellvertretend für alle anderen Einsteigerthemen zu pinnen und so die immer wieder auftretenden Fragen zu bündeln?

Zur Erinnerung:

Einsteiger-Themen

Klassik für Einsteiger...
Einstieg Klassische Musik
Klassik: und wo soll ich anfangen?
Klassik auf SACD und DVD-Audio


Grüße

Frank
zwaps
Stammgast
#23 erstellt: 20. Nov 2006, 19:41
Alles falsch


Der beste Einstieg in die Klassik für den modernen Jugendlichen ist, bleibt und wird immer sein: Holst, Die Planeten.
Hüb'
Moderator
#24 erstellt: 20. Nov 2006, 19:45
Wenn Du es sagst...
Spagiro
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 20. Nov 2006, 20:47
hm, ich finde zwaps Kommentar gar nicht so unrichtig.

Wenn ich so an meine Kindheit/Jugend zurückdenke, dann lief mein Einstieg in die Klassik über
- Holst, Die Planeten (das wusste man dann, wo John Williams und Konsorten ihre Musik für SF Filme geklaut hatten)
- Ravel, Bolero (vielleicht doch wegen der Szene aus dem Bo Derek Film )
- Mussorgsky, Bilder einer Ausstellung (in der Ravelschen Orchestrierung)
- Grieg, Peer Gynt (wegen der Bomalunda Werbung )
- Dvorak, Aus der neuen Welt
- Smetana, Die Moldau
- Gershwin, Rhapsody in Blue

Das waren wahrscheinlich so die Platten, die ich mir aus der elterlichen Plattensammlung angetan hatte, bzw. die auch damals im Musikuntericht in der Schule drankamen.
Ich habe mal paar Titel davon bei Amazon eingegeben und rausgeworfen wurden Platten wie "Klassik für Kinder" und "Classical Evergreens" - also alles gar nicht so abwegig

Ob diese Stücke heutzutage noch bei einem modernen Jugendlichen "funktionieren", kann ich nicht beurteilen. Aber im Vergleich zu den bisher genannten Vorschlägen, sind diese "Brüller" natürlich eher trivial.

Grüße
Tamas
sommerfee2
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 20. Nov 2006, 21:20

Spagiro schrieb:
hm, ich finde zwaps Kommentar gar nicht so unrichtig.


Ich auch nicht


Wenn ich so an meine Kindheit/Jugend zurückdenke, dann lief mein Einstieg in die Klassik über


Das wäre direkt einen eigenen Thread wert: Welches waren eure "ersten" Klassik-Stücke, die euch in euren Bann gezogen hatten? Da es bei mir noch nicht sooo lange her ist (ca. 6-7 Jahre), weiß ich es noch recht gut:

- Elgar: Cello Concert (du Pre/Barbirolli)
- Dvorak: Aus der neuen Welt (Barbirolli)
- Strauss: Vier letzte Lieder (Böhm/Della Casa)
- Mahler: Das Lied von der Erde (Walter/Ferrier)
- Bartok: Konzert für Orchester (Reiner)
- Mussorgsky, Bilder einer Ausstellung (Reiner)

Holsts Planeten kannte ich damals noch nicht, aber wenn ich es gekannt hätte, hätte es sicherlich dazugehört

Liebe Grüße,
Axel


[Beitrag von sommerfee2 am 20. Nov 2006, 21:21 bearbeitet]
matt@hias
Schaut ab und zu mal vorbei
#27 erstellt: 12. Dez 2006, 22:51
Naja, es ist auch gut bei berühmten Stücken anzufangen!
Ich kenn Klassik auch von meiner Kindheit obwohl die bei meinen 21Jahren noch nicht lange her ist :). Bach ist toll wenn es um Chöre geht! Aber nicht jedermanns Sache. Im Mom. hör ich z.B. das Weihnachtsoratorium(zu der Zeit was sonst ) Mozart ist auch ganz toll! Achja, schau dir eventuell den Film "Amadeus" an! Mag sich jetzt der eine oder andere darüber Streiten, aber ich finde den Film ganz gut und Klassikneulingen gibt das auch einen guten Einstieg! Die Musik ist einfach hervoragend in den Film intergriert! Grundsätzlich ist zu sagen, dass Klassik in meinen Ohren sehr harmonisch ist!

gruß

matt

P.S.: Ich finds spitze, dass es hier auch eine Klassikteil gibt!!!!


[Beitrag von matt@hias am 12. Dez 2006, 23:09 bearbeitet]
hexhector
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 24. Dez 2006, 01:27
Hallo zusammen!

Ich muss nun auch aus dem Schatten der Klassik-Totalverweigerer heraustreten, da ich nunmehr seit einer knappen Woche neues Equipment daheim stehen habe und erst jetzt realisiere, wie wundervoll Klassik doch klingen kann.

Ich habe auch bereits einige der hier genannten Vorschläge "abgearbeitet" und muss sagen, dass mir die ersten drei CD-Vorschläge von Thomas sehr gut gefallen haben und sie einen der oberen Plätze auf meiner Einkaufsliste gefunden haben.

Desweiteren habe ich hier noch eine kleine Liste mit Titeln zusammengetragen, die ich aus dem iTMS direkt auf meinen iPod gebannt habe:

Bach, Partita for Violin Solo No. 2 in D Minor, BWV 1004: IV. Giga
Dvořák, Humoresque No. 7 in G-Flat Major, op. 101
Schubert, String Quartet in D Minor, D. 810: II. Andante con moto
Schumann, Träumerei aus Kinderszenen, op. 15
Sibelius, Valste Triste, op. 44

Kann mir jemand darauf aufbauend ein paar Empfehlungen geben?

Vielen Dank und die besten Wünsche für ein besinnliches Weihnachtsfest
hector
Kreisler_jun.
Inventar
#29 erstellt: 24. Dez 2006, 11:57

hexhector schrieb:

Ich habe auch bereits einige der hier genannten Vorschläge "abgearbeitet" und muss sagen, dass mir die ersten drei CD-Vorschläge von Thomas sehr gut gefallen haben und sie einen der oberen Plätze auf meiner Einkaufsliste gefunden haben.

Desweiteren habe ich hier noch eine kleine Liste mit Titeln zusammengetragen, die ich aus dem iTMS direkt auf meinen iPod gebannt habe:

Bach, Partita for Violin Solo No. 2 in D Minor, BWV 1004: IV. Giga
Dvořák, Humoresque No. 7 in G-Flat Major, op. 101
Schubert, String Quartet in D Minor, D. 810: II. Andante con moto
Schumann, Träumerei aus Kinderszenen, op. 15
Sibelius, Valste Triste, op. 44


Häufig handelt es sich hier um Einzelsätze aus längeren Werken, naheliegend wäre, sich zunächst den Rest anzuhören; ich nenne ggf. zuerst en Rest, dann andere Stücke des jeweiligen Komponisten

Bach: den Rest der d-moll-Partita f. Violine
Brandenburgische Konzerte, Violinkonzerte, Sonaten f. Violine&Cembalo

Dvorak: Sonatine op. 100 (Violine/Klavier), Slwaische Tänze, Violinkonzert, Cellokonzerte, 7.,8.,9. Sinfonie

Schubert: den Rest des Quartetts d-moll D 810,
"Forellenquintett" A-Dur, Streichquintett C-Dur, Klaviertrios B-Dur & Es-Dur, Sinfonien Nr. 8 u. 9

Schumann: Rest der Kinderszenen
Carnaval, Sinfonische Etüden, Toccata (alle Klavier solo), Klavierkonzert, 4. Sinfonie

Sibelius: Finlandia, Karelia-Suite, Violinkonzert, 1.,2. u. 5. Sinfonie

viele Grüße

JK jr.
--_Noob_;-_)_--
Inventar
#30 erstellt: 14. Jan 2007, 21:35
Als Klassik-Newbie möchte ich mich an dieser Stelle auch mal "einklinken".

Also wirklich viel habe ich noch nicht gehört, darunter:
-einige Sachen von Joshua Bell
-einige Aufnahmen eines Royal Symphonic Orchestra
-Filmmusik von Hans Zimmer

Ich glaub nach allem was ich bisher (auch auf Klassik-Radio) gehört habe, denke ich, daß zeitgenössische Klassik eher etwas für mich ist. Sehr gerne höre ich Gitarren und Violine, Cello, Kontrabass...

Habt ihr vl. einige CD-Tips für mich?

Ein herzliches "Dankeschön" im voraus.

Patrick
Hüb'
Moderator
#31 erstellt: 15. Jan 2007, 06:02
Hi!

Diese beiden Doppel-CDs enthalten relativ modernes Repertoire:
http://www.jpc.de/jp.../classic/rsk/hitlist
http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/1358471




Musiziert werden sollte hier auf höchstem künstlerischem Niveau - zumindest ist man es von Fr. Mullova so gewohnt.

Grüße

Frank
yawara
Stammgast
#32 erstellt: 21. Mrz 2007, 09:29
Hallo!
Falls mir auch mal Komentar erlaubt ist:
Es ist nicht unbedingt gesagt, daß mit der "Standart-Klassik", die ich hier immer so als Beispiel lese, jedem ein Einstieg leicht gemacht wird. Ich wurde früher eigentlich genau mit diesen "Klassikern" ziemlich gequält und habe mir dann lieber ale 10 jähriger eine Platte aus dem Regal meines Vaters geklaut:
Chopin 24 Etudes von Pollini
Ich habe diese Platte rauf und runter gehört, es erweckte in mir echt ein Suchtpotential. Warum auch immer, es war wohl einfach die Melodie oder Melancholie die mich fesselte. Allerdings hatte ich damals schon klavierunterricht und kannte immerhin den unterschied zwischen Dur und Moll.
Alle CD's die ich dann so mal als Geschenk bekommen habe, lagen einfach nur rum und wurden nicht gehört. Es waren meist die "Klassiker" von Bach, Mozart, Vivaldi mit denen man mir den Zugang zu Klassik vergraulen wollte. Nichts gegen diese Komponisten....auch bei diesen finde ich mittlerweile potentes Material. Aber es sind bestimmt nicht die "4 Jahreszeiten" oder die "Italienische"
Zum Unverständniss meiner Eltern kam nach vielen weiteren suchtverursachenden Werken die Bartok-Phase.
Klavierkonzert Nummer 1&2 waren von Rhythmik einfach der Hammer für mich! Ich habe sie sogar zum Einschlafen gehört!
Wenn ich jemanden eine Klassik-CD empfehlen würde, wäre für mich erstmal interessant zu erfahren, was derjenige an Musik mag, welche Instrumente, welche Harmonie, Melodie etc fesselt denjenigen. Dann kann man vielleicht was geegentes für denjenigen finden!
Ich finde übrigens: Für den Einsteiger sind so manche Filmmusiken gar nicht so übel. Meist sehr emotional....das erleichtert evtl. den Einstieg!
Gruß Janko
rockie667
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 12. Apr 2007, 08:51
hallo liebe klassik-fans,
zunächst möcht ich sagen, dass ich echt superklasse finde, wie viel mühe sich manche machen, um den einsteigern mit rat und tat zur seite zu stehen. stellvertretend für viele andere heb ich mal den thomas hervor - wirklich klasse, wie viel zeit du dir nimmst, um die 'kleinen' ein wenig an die hand zu nehmen...
auch ich möchte für mich mal den richtigen einstieg in die klassik finden.
ich hab ein paar werke daheim und komme irgendwie immer wieder auf mozarts requiem. viel mehr kenne ich allerdings nicht.
bei mir ist es so, dass ich an der klassik in erster linie die melancholischen sachen liebe. allerdings kenne ich davon leider viel zu wenig. und vielleicht werd ich auch mal den ratschlag von euch beherzigen, sich die werke einige male anzuhören.
trotzdem: tragisch, melancholisch, traurig, getragen - nennt es meinetwegen auch depressiv. das wären zumindest für mich die herausragenden eigenschaften, die ich bislang an der klassik schätze, aber die ich bislang noch nicht oft gefunden hab.
ich denke da etwa an das, was ich mal im film 'der feind in meinem bett' von berlioz gehört hab: das hat mich regelrecht umgehauen. hab mich gestern mal umgesehen und rausgefunden, dass es aus der synfonie fantastique ist. wenn da das ganze werk ähnlich tragisch und ergreifend ist, dann wäre das für mich das absolute nonplusultra.
ich hoffe, es findet sich jemand, der sich meiner erbarmt und mir in meiner melancholie-sucht helfen kann (neinein, bin nicht unglücklich verliebt - bin glücklich verheiratet ;))...

es grüßt
hans
Fressbacke
Stammgast
#34 erstellt: 12. Apr 2007, 15:15
Hallo Hans!

Erst einmal herzlich willkommen hier im Forum (sogar für Leute mit eigener Gummizelle *gg*).

Was die "Fantastique" angeht - empfehle ich dir zunächst einmal diesen Thread hier:
Thread über Berlioz: Symphonie fantastique

Deine "Sucht" wird bei diesem Werk sicher teilweise befriedigt Dahingehend wirst du aber hier noch viele andere schöne Werke finden, da bin ich sicher!

Viel Spaß wünscht

Ralf
herbie_zh
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 12. Apr 2007, 16:03

rockie667 schrieb:

ich hoffe, es findet sich jemand, der sich meiner erbarmt und mir in meiner melancholie-sucht helfen kann (neinein, bin nicht unglücklich verliebt - bin glücklich verheiratet ;))...

es grüßt
hans


Hallo Hans,

bin zwar noch nicht der grosse Experte, aber von dem, was ich so "aufgeschnappt" habe war Rachmaninov ein ganz grosser Melancholiker - was sich auch auf seine Musik auswirkte. Ich werde grad selbst zum grossen Rach-Fan und kann das Klavierkonzert No 3 (Martha Argerich) sehr empfehlen (läuft sogar gerade bei mir über iTunes :-). Ist auch ein häufig genannter Tipp hier im Forum (und sogar weiter vorne in diesem Thread). Die "Fantastique" mag ich auch sehr, habe selbst die Aufnahme mit Abbado - kann ich auch empfehlen:



Was dir wahrscheinlich beosnders gefallen hat ist die Verarbeiteung des Dias Irae im 5. Satz - ein bekanntes und häufig "zitiertes" musikalisches Thema was auch im Requiem von Mozart vorkommt:
Dies Irae

Gruss Olaf
AladdinWunderlampe
Stammgast
#36 erstellt: 12. Apr 2007, 22:49
Hallo Hans,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Du fragst nach "Melancholischem" in der Musik. Wenn Du keine Scheu hast, Dich auch in Bereiche vorzuwagen, die in diesem Forum meist eher als Randgebiete behandelt werden (aber die Randgebiete dieses Forums sollte man keinesfalls für die Ränder der Musik halten), dann helfen Dir vielleicht die beiden folgenden Empfehlungen:

1. Um das Jahr 1600 war Melancholie unter den Kulturschaffenden Englands schon fast eine Berufskrankheit; der Schriftsteller Robert Burton schrieb seine noch heute berühmte Abhandlung "The Anatomy of Melancholy", Shakespeare verfasste seinen "Hamlet"; der Komponist und Lautenist John Dowland schließlich wählte als sein Lebensmotto den Spruch Semper Dowland semper dolens - und komponierte gleich noch ein kurzes Stück gleichen Namens dazu. Dowlands bekanntester und gewichtigster Beitrag zum Thema "Melancholie" ist aber die Sammlung Lachrimae - Seven Teares, eine Art Variations-Suite aus sieben "leidenschaftlichen Pavanen" (eine Pavane ist ein langsamer Schreittanz) für Gamben-Consort, denen allesamt die wunderbare Melodie einer älteren Liedkomposition Dowlands zugrunde liegt: Flow my tears.

Eine schöne Einspielung all dieser Stücke hat beispielsweise das Ensemble "Fretwork" vorgelegt (Virgin Classics Veritas 7243 5 45005 2 7).

2. Und wenn Du einen Sprung in die Musik des 20. Jahrhunderts wagen willst, dann kannst Du Dich vielleicht einmal mit der Musik von Alban Berg beschäftigen. Berg hat ungeheuer ausdrucksstarke, emotionale Werke komponiert, eine Musik voller Mitgefühl für die Schwachen, Unterlegenen, Verlierer, eine Musik, die bei aller Fülle immer zugleich ihr eigenes Verschwinden, ihre Auflösung, ihren Zerfall mitkomponiert. Besonders eindrucksvoll in dieser Hinsicht ist hier zum einen das Streichquartett Lyrische Suite, das Theodor W. Adorno einmal treffend als "latente Oper" bezeichnet hat, und dem tatsächlich als verschwiegenes Programm eine unglückliche Liebesgeschichte mit allen Höhen, Tiefen und Verzweiflungen zugrundeliegt, endend mit einem todtraurigen Largo desolato.

Und zum anderen möchte ich Dir Bergs Violinkonzert "Dem Andenken eines Engels" empfehlen - ein erschütternd schönes Werk, mit dem der Komponist der im Alter von achtzehn Jahren an den Folgen einer Kinderlähmung gestorbenen Manon Gropius ein klingendes Denkmal setzen wollte. Berg komponierte hier eine vierteilige Musik, die von zögernd-zarten Anfängen über ein schwungvolles, aber immer schon von Wehmut durchsetztes Charakterprotrait des Mädchens (mit Ländleranklängen und einem Kärtner Volksliedzitat) zum tragischen Wendepunkt und zu einem meditativen Ausklang in Form von Variationen über den Bachschen Sterbechoral "Es ist genug" führt.

Zwei CD-Tipps zu Berg; zunächst für die Lyrische Suite:
The Arditti Quartet Edition - L'ecole de Vienne, Vol. 1: Alban Berg, (Disque montaigne 3 305721 789010).
Und für das Violinkonzert:
Berg/Strawinsky: Violinkonzerte; Frank Peter Zimmermann (Violine), Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, Leitung: Gianluigi Gelmetti (EMI Classics CDC 7 54248 2)


Aber natürlich gibt es auch im Repertoire des 18. und 19. Jahrhunderts viel ausgesprochen Melancholisches zu entdecken - beispielsweise bei Carl Philipp Emanuel Bach. Dieser zweitälteste Sohn von Johann Sebastian Bach hat - ganz im Sinne der Genie-Ästhetik des Sturm und Drang und der musikalischen Empfindsamkeit - Musik oftmals als unmittelbaren Ausdruck des eigenen Empfindens und inneren Erlebens komponieren wollen; daher spielte Improvisation für ihn stets eine sehr große Rolle. Gewissermaßen im Zentrum von Carl Philipp Emanuels Komponieren stehen die Freyen Fantasien für Klavier, in denen Bach durch eine besonders ungebundene Kompositions- und Notationsweise etwas vom freien Fluss der Gedanken und Empfindungen beim Improvisieren festhalten wollte. Manche dieser Stücke haben einen ausgesprochen melancholischen Grundton, und so ist es kein Zufall, das einige Dichterfreunde Carl Philipp Emanuels dieser Musik später beispielsweise den Hamlet-Monolog oder die Platon-Szene von Sokrates' Tod unterlegten. Das letzte Werk dieser Reihe ist die großartige Fantasia fis-moll, Wq. 67, der der Komponist nicht zufällig den Beinamen "Carl Philipp Emanuel Bachs Empfindungen" gab.

Johannes Brahms hat Friedrich Nietzsche einmal mit einem bösen Wort die "Melancholie des Unvermögens" anhängen wollen. Aber so wenig diese Charakterisierung Brahms' meisterhafte Kompositionskunst trifft, so sehr mag sie doch das Lebensgefühl eines Mannes bezeichnet haben, der sich selbst ständig ironisierte, klein machte und der sich stets im Schatten kompositorischer "Riesen" wähnte. Dass der melancholische Grundton, der in Brahms' Musik so oft hörbar wird, aber frei von Weinerlichkeit oder Selbstmitleid bleibt, wird meines Erachtens besonders eindrucksvoll in einem Werk wie der Sinfonie Nr. 4 e-moll, op. 98 kenntlich. "Melancholisch" ist diese Komposition vielleicht in einem ähnlichen Sinne wie Albrechts Dürers "Melencholia I" - gewissermaßen der Versuch, der bedrängenden schwarzen Galle der Verzweiflung durch deren Auskonstruktion, durch ihre Verwandlung in handwerklich höchstvollendete Kunst Herr zu werden - der ungemein leidenschaftliche erste Satz entwickelt sich aus einer unscheinbaren, fast holzschnittartig spröden Intervallfolge, und das gewaltige, im Ausdrucksgehalt geradezu niederschmetternde Finale ist eine streng geformte Passacaglia, in der Brahms nicht nur unverhohlen auf ein Modell Johann Sebastian Bachs zurückgreift, sondern dieses im weiteren Verlauf gar auf jene nur scheinbar einfallslose Tonfolge des Kopfsatzes zurückführt - Melancholie des Vermögens...


Aber nach so viel melancholischer Musik aus vier Jahrhunderten solltest Du Dir bald dringend ein wirksames Gegengift verschreiben - vielleicht Rossini?


Herzliche Grüße
Aladdin


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 12. Apr 2007, 23:20 bearbeitet]
rockie667
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 13. Apr 2007, 07:58
wuff... bin grad richtig geplättet...

vielen lieben dank euch dreien und ein dickes:

@aladdin: also jetzt mal ganz unter uns gesagt: alleine beim lesen deiner wunderbaren beschreibungen liefen mir angenehme gänsehaut-schauer den rücken rauf und runter!!!!!
das ist ein untrügliches anzeichen dafür, dass du zu 100% verstanden hast, wonach ich suche und ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich mich drauf freue, deine tipps hören zu dürfen. herzlichen dank schon mal!!!

@olaf: ich kenne das klavierkonzert nr. 2, bei dem mich insbesondere der zweite satz mit seinem immer wiederkehrenden tragischen hauptthema total von den socken haut. allerdings bin ich mit dem rest des werkes noch nicht so ganz warm geworden. wenn aber dass klavierkonzert nr. 3 ähnlich melancholisch ist und sich dieses stimmung und die wunderschönen melodien gar durch das ganze werk ziehen, dann wäre das in der tat eine unglaubliche entdeckung für mich!!!!! ich lass dich wissen, sobald ich das konzert und dazu eine meinung habe... danke auch dir!!!!

@ralf: danke, deine ausführungen bestätigen mich in meinem festen glauben, dass auch diese sinfonie bald in meinem regal stehen muss! und ja: soweit ich weiss, ist es tatsächlich der fünfte satz, den ich aus besagtem (übrigens sehr guten) streifen mit julia roberts (die ich sonst eigentlich nicht so gerne mag) kenne.
den von dir angesprochenen thread kannte ich schon. auch sehr interessant...
achja: hab lange über deine klammerbemerkung nachgedacht, hab aber den sinn dahinter noch nicht gefunden... hm, hab aber zugegebenermaßen manchmal ne ziemlich lange leitung...


ihr wisst alle selbst, welch starke emotionen einen als musik-fan mit seinem hobby und vor allem natürlich mit seinen ganz persönlichen musikalischen highlights verbinden. und ich hoffe, ihr könnt halbwegs erahnen, welche tiefe dankbarkeit ich euch entgegenbringe, vor allem wenn ihr mich zu dem führt, nach dem meiner seele und dem musikalischen teil meines herzens dürstet!!!

meine eigentliche leidenschaft ist ja sonst der hard and heavy-bereich, wenngleich ich immer schon so ziemlich allem gegenüber aufgeschlossen gegenüber gestanden bin. damit kann ich vielleicht deine, aladdin, bedenken zerstreuen: es kommen beileibe nicht nur melancholische klänge aus meinen boxen... was natürlich nicht heissen soll, dass ich nicht vielleicht bald auch in der klassik fröhlicheres finde, was mich ebenso zu begeistern vermag wie die eher tragischen werke!

aber um der dunklen und melancholischen seite meiner persönlichkeit zu ihrem recht zu verhelfen, bin ich mir sicher, dass in der klassik noch vieles steckt, was mir noch ein gewaltiges stück lebensqualität bringen und meine melancholische seite zufriedenstellen wird...

oh, ich hoffe, ich bin jetzt nicht zu pathetisch geworden...

lieber gruss an euch
hans


[Beitrag von rockie667 am 13. Apr 2007, 08:03 bearbeitet]
Thomas228
Stammgast
#38 erstellt: 13. Apr 2007, 08:08
Hallo Hans,

zufällig habe ich vor wenigen Tagen Arnolds 9. Sinfonie gehört. Zum zweiten Satz dieser Sinfonie, dem Allegretto, steht im Booklet der Naxos-CD, es handele sich um ein fast pastorales Allegretto im Neunachteltakt, als dessem musikalische Grundlage eine bezaubernde melancholische Melodie diene, die Assoziationen zu einem folkloristischen Choral aufkommen lasse.

Reinhören könnte sich lohnen, denke ich.

Viele Grüße und danke für die freundlichen Worte

Thomas
Fressbacke
Stammgast
#39 erstellt: 13. Apr 2007, 17:47

rockie667 schrieb:

achja: hab lange über deine klammerbemerkung nachgedacht, hab aber den sinn dahinter noch nicht gefunden... hm, hab aber zugegebenermaßen manchmal ne ziemlich lange leitung...

hans


Hallo Hans!

Das hat nix mit einer langen Leitung zu tun, sondern damit, daß DIESER THREAD etwas in der Versenkung verschwunden ist - wo er aber nicht bleiben muß

Ralf
Kreisler_jun.
Inventar
#40 erstellt: 13. Apr 2007, 18:44

rockie667 schrieb:

ich hab ein paar werke daheim und komme irgendwie immer wieder auf mozarts requiem. viel mehr kenne ich allerdings nicht.
bei mir ist es so, dass ich an der klassik in erster linie die melancholischen sachen liebe. allerdings kenne ich davon leider viel zu wenig. und vielleicht werd ich auch mal den ratschlag von euch beherzigen, sich die werke einige male anzuhören.
trotzdem: tragisch, melancholisch, traurig, getragen - nennt es meinetwegen auch depressiv. das wären zumindest für mich die herausragenden eigenschaften, die ich bislang an der klassik schätze, aber die ich bislang noch nicht oft gefunden hab.


Ein relativ unbekanntes, aber lohnendes Werk, das gewisse Ähnlichkeiten mit Mozarts Requiem aufweist, ist Händels Funeral Anthem "The ways of Zion do mourn". Wie bei Mozart eine zeremoniale Trauermusik, keine subjektive Melancholie. Ebenso Purcells Funeral Anthem und Music for Queen Mary.


Ansonsten unterstütze ich die Dowland-Empfehlung.

Dann natürlich noch Schubert, Sinfonie nr 8 "Unvollendete", Tschaikowsky 6. Sinfonie "Pathetique".
Wenn Dir Rachmaninoff zusagt (nicht so mein Fall), dann hör auch mal in seine 2. Sinfonie und seine "Sinfonischen Tänze" hinein.

viele Grüße

JK jr.
op111
Moderator
#41 erstellt: 14. Apr 2007, 08:02
Hallo Hans,

Kreisler_jun. schrieb:
Wenn Dir Rachmaninoff zusagt (nicht so mein Fall), dann hör auch mal in seine 2. Sinfonie und seine "Sinfonischen Tänze" hinein.

dem schließe ich mich an.
Bei der Gelegenheit lohnt es sich vielleicht auch andere sinfonische Werke Rachmaninoffs anzuhören, z.B. nicht nur die sinfonischen Tänze (auch eine "getarnte" Sinfonie) sondern die Werke f. Chor und Orchester.
Exzellente Aufnahmen hat z.B. Andre Previn in den 1970ern mit dem LSO für EMI gemacht.

Gruß


[Beitrag von op111 am 14. Apr 2007, 08:04 bearbeitet]
Frank1970
Stammgast
#42 erstellt: 17. Apr 2007, 08:44
Hallo Hans

hier noch zwei Tipps zu Aufnahmen, welche dir gefallen könnten, da sie Ähnlichkeiten mit Mozarts Requiem besitzten.

1.) Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)
Messe KV 427 c-moll "Große Messe"

McNair, Montague, Rolfe Johnson, Hauptmann,
English Baroque Soloists, Gardiner




2.) Gossec, Francois-Joseph (1734-1829)
Requiem (Missa pro defunctis)

Requiem (Missa pro defunctis)
Degelin, Reyghere, Crook, Widmer, Kammerchor
Maastricht, Musica Polyphonica, Devos



Beides sind Aufnahmen, welche mir in Interpretation und Klangqualität sehr gut gefallen.

Viele Grüße
Frank
Hüb'
Moderator
#43 erstellt: 18. Apr 2007, 17:07
Und wieder ein Quereinsteiger:

Rudi7 schrieb:
Hallo zusammen,
Ich komme aus der Ecke Pop + Rock ( großer Zappa Fan) aber auch
Jazz (Georg Duke, Stanlay Clark, Miles Davis, u.s.w.)
ich möchte mich auch gerne mehr an Klassik heranwagen.
Meine lieblings Instrumente sind Klavier und Bass.
Meine bisherigen Erfahrungen durch Zappa (The Yello Chark “Ensemble Modern“) und den Ballettaufnahmen von Igor Stravinski fand ich ganz toll!
Ich mag kräftige Aktionsreiche Musik.
Kann mir jemand Empfehlungen in dieser Richtung geben.
Vielleicht große Orchester eventuell auch mit Chor.
Ich weiß das hört sich alles ziemlich dilettantisch an aber vielleicht gebt ihr mir ein paar Empfehlungen.
Grüße Rudi :prost


Schneewitchen schrieb:
Ich möchte dir die "Symphonie fantastique" von Berlioz und die "Symphonie nr.3" (Orgelsymphonie) von Saint-Säens empfehlen. Aktionsreich sind beide Symphonien,da dürfte keine Langeweile aufkommen.


JohnD schrieb:
Ich glaube nicht, dass das die richtige Empfehlung ist, Schneewitchen...

Der Mann sucht doch keine Romantische Musik - HALLO!? er kommt von Zappa und Ensemble Modern!!!

Ich würde auf jeden Fall erst einmal "Daphnis et Chloe" von Maurice Ravel empfehlen.

Dann die Sinfonien von George Antheil, gibt es gerade günstig bei CPO --> CPO

Am Besten hier die CD auf der die Nummern 1 und 6 drauf sind. Auch die Klavierkonzert-CD ist sehr sehr prima.

Was Rudi auch sehr gefallen könnte ist die 3. Sinfonie von Gustav Mahler.
Ganz ganz heftig würde ich trotz der kleineren Besetzung auch dringend zur Kammersinfonie von Arnold Schönberg raten.

Einen absolut sicheren Treffer würde ich bei Rudi wahrscheinlich mit Werken von John Adams landen: hier rate ich zu "Grand Pianola Music" und "Harmonielehre".

Allgemein würde ich doch darum bitten, den Leuten, die hier ernsthaft anfragen, nicht immer irgendwelche Hits aufzudrücken, sondern Musik die den Hilfesuchenden auch wirklich gefallen könnte! In diesem Fall ziemlich offensichtlich.

Auf jeden Fall viel Spaß, Rudi! Und reinhören kann man bei www.jpc.de auch gut. Meist haben die wegen des hauseigenen Labels auch die größte Auswahl aktuell erhältlicher Musik.

Grüße

Frank
rockie667
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 18. Apr 2007, 20:56
ihr seid einfach klasse - danke nochmal an alle tippgeber...

hab mir schon einiges von euren tipps bestellt und werd euch natürlich umgehend bericht erstatten!

hatte aber ein paar tage vor meinem posting in diesem thread schon etwas nach melancholischer klassik gestöbert und bin dank hüb's genialem inhaltsverzeichnis auf zwei/drei tolle threads gestossen. daraus hab ich mir auch ca. vier empfehlungen rausgesucht, die jetzt so langsam per post eintrudeln.

tja, und was soll ich sagen. die erste scheibe, die ich von meinen neuerwerbungen aufgelegt hab, war gleich mal der tooooootale volltreffer!!!!!
es handelt sich dabei um die 'Sinfonie der Klagelieder' von Gorecki. mannomann, was ist das für ein wunderbares werk. ich hab heut abend beim hören durchgehend gänsehaut gehabt und mir standen die tränen in den augen ob soviel musikalischer schönheit. wirklich unfassbar und kaum in worte zu fassen!!!!

morgen abend wird arnold dran sein und ich hoffe sehr, dass berlioz bald ankommt. darauf freu ich mich auch wie wahnsinnig...

euch allen noch nen schönen abend und ne gute nacht
hans
Hr.Wagner
Inventar
#45 erstellt: 18. Apr 2007, 22:34

rockie667 schrieb:
tja, und was soll ich sagen. die erste scheibe, die ich von meinen neuerwerbungen aufgelegt hab, war gleich mal der tooooootale volltreffer!!!!!
es handelt sich dabei um die 'Sinfonie der Klagelieder' von Gorecki. mannomann, was ist das für ein wunderbares werk. ich hab heut abend beim hören durchgehend gänsehaut gehabt und mir standen die tränen in den augen ob soviel musikalischer schönheit. wirklich unfassbar und kaum in worte zu fassen!!!!

Habe mir eben diese CD bestellt,genau wegen dieser wunderbaren Beschreibung des Hörerlebnisses!
Hüb'
Moderator
#46 erstellt: 19. Apr 2007, 04:30
Ich konnte mit Góreckis 3. bisher nix anfangen. Habe meine einzige Einspielung sogar verschenkt...
rockie667
Ist häufiger hier
#47 erstellt: 19. Apr 2007, 07:05

Hr.Wagner schrieb:

rockie667 schrieb:
tja, und was soll ich sagen. die erste scheibe, die ich von meinen neuerwerbungen aufgelegt hab, war gleich mal der tooooootale volltreffer!!!!!
es handelt sich dabei um die 'Sinfonie der Klagelieder' von Gorecki. mannomann, was ist das für ein wunderbares werk. ich hab heut abend beim hören durchgehend gänsehaut gehabt und mir standen die tränen in den augen ob soviel musikalischer schönheit. wirklich unfassbar und kaum in worte zu fassen!!!!

Habe mir eben diese CD bestellt,genau wegen dieser wunderbaren Beschreibung des Hörerlebnisses!



hallo hr.wagner,
uff, da bin ich selbst noch totaler grünschnabel und werd schon als tipgeber gewürdigt.
ich hoffe, du hast meine postings vorher gelesen und gesehen, dass ich in sachen klassik sehr auf melancholische und ergreifende sachen stehe. wenn dir dies klar war, dann wirst du hoffentlich so viel freude an dem werk haben, wie ich. mir blieb bei so viel erhabenheit und tiefgehender 'schwere' wirklich die luft weg...
viel spass, äh melancholie...

@hüb: also mich würds nicht wundern, wenn ein klassikprofi da die nase rümpft. die 'sinfonie der klagelieder' empfinde ich bei meinem (noch?) recht beschränktem klassik-horizont gar nicht mal als richtige sinfonie, eher als violin-konzert oder so. aber das spielt für mich keine rolle, da die musik mich in der seele packt - aber so richtig. das werk ist wohl wirklich ganz schwere geschmackssache... aber das ist bei musik ja nichts neues...

gruss
hans
herbie_zh
Ist häufiger hier
#48 erstellt: 19. Apr 2007, 17:21

Rudi7 schrieb:
Hallo zusammen,
Ich komme aus der Ecke Pop + Rock ( großer Zappa Fan) aber auch
Jazz (Georg Duke, Stanlay Clark, Miles Davis, u.s.w.)
ich möchte mich auch gerne mehr an Klassik heranwagen.
Meine lieblings Instrumente sind Klavier und Bass.
Meine bisherigen Erfahrungen durch Zappa (The Yello Chark “Ensemble Modern“) und den Ballettaufnahmen von Igor Stravinski fand ich ganz toll!
Ich mag kräftige Aktionsreiche Musik.
Kann mir jemand Empfehlungen in dieser Richtung geben.
Vielleicht große Orchester eventuell auch mit Chor.
Ich weiß das hört sich alles ziemlich dilettantisch an aber vielleicht gebt ihr mir ein paar Empfehlungen.
Grüße Rudi :prost


Hey hey,

noch ein Zappa-Fan hier! Willkommen!

Hast du es schonmal mit Webern, Varese oder Strawinsky probiert? Zappa gibt ja in seiner Biographie an, dass ihn diese Komponisten inspiriert haben....

Ich hab schonmal in etwas von Varese und Webern reingehört und fands interessant, aber es hat mich dann doch nicht so richtig berührt. Aber das hat ja nix zu sagen.... Vielleicht was für dich? Ansonsten der Tipp von woanders im Forum: Jacques Loussier (Jazz/Klassik-Fusion), quasi Klassik die swingt, einfach genial! :-)

Gruss,

Olaf
WolfgangZ
Inventar
#49 erstellt: 19. Apr 2007, 22:10
Hallo, Olaf!

Was das "Berührtwerden" anbelangt, sind der radikale Minimalzwölftöner Webern und der Experimentator Varese schon ein wenig grenzwertig zu taxieren, aber der Expressionist (Sacre) oder der raffinierte Neoklassizist (Capriccio, Oktett, Pulcinella, 2 Sinfonien etc.) Strawinsky wird Dich berühren, da bin ich mir eigentlich sicher!

Gruß, Wolfgang
herbie_zh
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 20. Apr 2007, 07:20

WolfgangZ schrieb:
Hallo, Olaf!

Was das "Berührtwerden" anbelangt, sind der radikale Minimalzwölftöner Webern und der Experimentator Varese schon ein wenig grenzwertig zu taxieren, aber der Expressionist (Sacre) oder der raffinierte Neoklassizist (Capriccio, Oktett, Pulcinella, 2 Sinfonien etc.) Strawinsky wird Dich berühren, da bin ich mir eigentlich sicher!

Gruß, Wolfgang


Da hast du Recht und ich vergass zu erwähnen, dass ich von Strawinsky bereits die Boulez-Einspielung (Petrouchka/Sacre) habe - und schätze,; die wurde damals vor einigen (vielen ? :-) Jahren in der Zappa-Newsgroup mal empfohlen. Weniger begeistert war man da von der Boulez-Aufnahme von Feuervogel (zu langsam undynamisch, wenn ich es nach so langer Zeit richtig in Erinnerung habe). Gibts da einen Alternativ-Tipp?

Gruss,

Olaf
Hr.Wagner
Inventar
#51 erstellt: 21. Apr 2007, 12:04
@rockie667 und Hüb

Heute morgen war die besagte CD von Gorecki im Briefkasten und natürlich habe ich sie mir gleich angehört. Gefällt mir sehr gut, schöne Aufnahme und sehr melancholisch. Jedoch fehlt mir die Kraft in der Sinfonie, da ist ein bischen wenig "Power" drin.

Hat vielleicht jemand eine Empfehlung für mich?
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