TDA 7492 ohne Last? Stromverbrauch?

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multiwirth
Stammgast
#1 erstellt: 07. Jul 2017, 16:21
Hallo Forum,

und zwar geht es um eben genannten TDA 7492, welcher ein Class D Verstärker ist.
Dieser soll 2x 50W liefern, bringt bei 27V aber ungefähr 36W bei erträglichem Klirr > nicht von mir gemessen!

Ja jedenfalls habe ich da eine Boombox, welche mit zwei 12V Akkus betrieben wird.
Die Akkus sind parallel geschalten, da ich keine Möglichkeit habe, 24V Akkus zu laden.
Ich habe externe Lautsprecherklemmen dran und extra dafür eine zweite TDA 7492 Platine mit eingebaut.
Dieser zweite Amp ist also meiste Zeit nicht in Verwendung!

Nun tun sich zwei Frage auf:
Auch wenn die Konfiguration bei mir schon lange keine Probleme macht, nichts heiß läuft usw. gibt es doch dieses Gerücht, dass die Teile ohne Last quasi wie kurzgeschlossen sind und dadurch kaputt gehen/überhitzen.
Nun das IC hat ja ein internen Kurzschlussschutz und ein Temperaturlimit.
Das heißt: Er dürfte so oder so nicht kaputt gehen.

Doch jetzt kommt ja das wichtige:
Verbraucht dieser zweite, zusätzliche Verstärker ebenfalls viel Strom bei voller Lautstärke?
Er hat keine Last anhängen, nur den Tiefpassfilter mit kleinen Spulen, die übrigens voll aufgedreht ganz leise vor sich hin scheppern und annähernd das Eingangssignal wiedergeben.

Hat jemand von sowas eine Ahnung?
Möchte die Effizienz von Class D nicht durch eine unnötige Last verkürzen.
Ich habe auch kaum Equipment sowas selbst zu messen...

Es handelt sich um so ein Board:
http://www.ebay.de/i...6rk%3D1%26rkt%3D1%26

Ja, aus China, aber besser als der bekannte Conrad 2x 40W Verstärerbausatz.
Hatte den auch eine zeitlang, doch starkes Rauschen, hoher Stromverbrauch, Hitzeentwicklung und eher recht wenig Leistung und starkes Clipping bei Bass.
Der Class D hat bei der gleichen Lautstärke noch einen vergleichsweise sauberen Sound und scheint auch noch "Reserven" zu haben, trotz 12 statt 24V
Und dabei wird bei 12V absolut nichts auch nur ansatzweise warm! Super, nicht?
Peter.1997
Inventar
#2 erstellt: 07. Jul 2017, 17:11
Zuerst einmal: Stromverbrauch hast du schonmal, da der Amp Ruhestrom zieht. Das ist unterschiedlich, aber bewegt sich bei deinen 27V bei ca. 0,1A, eher niedriger. Also schon mal nicht Akkuschonend.

Ich habe mal ein paar Threads überflogen, und dieses Kurzschluss-Phänomen tritt häufiger bei Röhren- oder Auto-Verstärkern auf. Wenn nichts heiß wird, dann würde ich mir aber keine all zu großen Sorgen machen.
Jedoch: Allgemein würde ich mich auf die ganzen Schutzmechanismen bei den Billig-Chinaboards nicht unbedingt verlassen. Mir sind schon ICs abgeraucht, die eigentlich einen Überspannungsschutz haben sollten, und die ich nicht einmal mit zu viel Spannung betrieben habe (z.B. max. war 35V, ich habe 32V drauf).

Ob er bei Vollast des anderen Amps viel Strom zieht, kann ich dir nicht beantworten, so gut kenne ich mich nicht aus. Da aber ein Class D Verstärker eigentlich nur Filter am Eingang und Ausgang hat, würde ich vermuten, dass er eigentlich nicht mehr Strom verbraucht. Der Stromkreis am LS-Ausgang ist ja ohne LS nicht geschlossen, es sollte kein Strom fließen. Inwiefern da ein Ausgangstrafo dran hängt, weiß ich nicht, aber wenn nichts heiß wird, würde ich mal vermuten: Nein. Wie ist dein Tiefpassfilter angeschlossen? An nur einem Pol als passive Weiche? Wenn ja, dann kann ich mir auch nicht erklären, warum die Spulen usw. das Signal wiedergeben, bzw. warum sie überhaupt scheppern sollten.

Warum machst du es nicht einfach und kurz und baust einen Schalter ein? Das ist quasi kein Aufwand.
ehemals_Mwf
Inventar
#3 erstellt: 07. Jul 2017, 22:09
Hi,
multiwirth (Beitrag #1) schrieb:
... Und dabei wird bei 12V absolut nichts auch nur ansatzweise warm! Super, nicht?

Das ist eher normal, da die Schaltung bei dir mit Unterspannung läuft
(der umgekehrte Fall wäre interessanter).

Dir ist klar, dass du mit 12 V- geschätzt nur max. 10 bis 15 Watt (je nach Last und Clipping-Definition) rausbekommst ?
(das Datenblatt von ST zeigt genaue Ergebnisse erst ab 15 V-)

-- Leerlauf (am Ausgang) ist das Gegenteil von Kurzschluss
-- Leerlauf ist/war IMHO bei Röhrenverstärkern (mit Ausgangstrafo) ein Problem (Neigung zur Selbsterregung /"Schwingen")

Gruss,
Michael
jehe
Inventar
#4 erstellt: 08. Jul 2017, 01:55
ja, ich frage mich auch wieso du das Ding nur mit 12V betreibst, wenn eh schon 2x 12V Akkus drin stecken.
Die parallel geschaltet erhöhen zwar die Gesamtkapazität und somit die Laufzeit, was dir aber wegen der 12V nichts an Verstärkerleistung bringt.
Ich würde die Akkus in Reihe schalten und zum Laden einen entsprechenden Umschalter einbauen, welcher sie für diesen Zeitraum wieder parallel ans Ladegerät anbindet.

Was den Tiefpass betrifft, welcher Ordnung ist der denn ?
Ein Filter 1. Ordnung ist Ausgangseitig betrachtet ja quasi offen, da es nur eine Spule gibt, welche seriell zur Chassis liegt. Wenn kein Lautsprecher angeschlossen ist, wäre es dann tatsächlich Leerlauf.
Bei Filtern höherer Ordnung gibt es zusätzlich mindestens 1 Kondensator der parallel zum Ausgang liegt und bedingt und abhängig durch seinen Wechselstromwiderstand, die Kapazität und die Frequenz als Last wirkt.
Warum die Spulen bei einem nicht angeschlossenem Lautsprecher hörbar vor sich hin musizieren, kann man somit erst genauer beurteilen wenn man den Aufbau des Filters kennt. Die Frage ist hier natürlich auch bei welcher Lautstärke das passiert, möglicherweise sind die Spulen auch hoffnungslos unterdimensioniert (Drahtquerschnitt).
Na ja, wie auch immer, wenn du was hörst, dann fliest auch Strom...


[Beitrag von jehe am 08. Jul 2017, 02:07 bearbeitet]
multiwirth
Stammgast
#5 erstellt: 08. Jul 2017, 09:39
Hallo und danke für so viele Antworten.

Also zum Tiefpassfilter und deren Aufbau kann ich nicht viel sagen.
Da sind pro Kanal auf jeden Fall zwei Spulen und zwei Folienkondensatoren vorhanden.
Da die Spulen bei sehr hoher Lautstärke ohne Last Geräusche von sich geben, dürften die Kondensatoren also als Last parallel zu den Lautsprecheranschlüssen geschaltet sein.
Wie genau das aussieht, keine Ahnung.
Müsste jetzt auch die Arbeit von gestern wieder auseinanderbauen, um eine der Platinen anschauen zu können > mache ich jetzt lieber mal nicht
Und ja, ich könnte durchaus einfach mal einen Schalter besorgen
Werde ich irgendwann auch tun.

Ach übrigens die Sicherheitsfunktionen funktionieren recht gut.
Bei 2 Ohm lässt der sich zwar verwenden, jedoch nicht mit 19V und hoher Lautstärke > da schaltet er sich quasi bei jedem Basschlag kurz ab.
An 24V wurde er auch mal betrieben an 6 Ohm > wurde nur ganz leicht warm.

Mit der Spannung von den beiden Akkus:
Also ich habe an meiner Kiste zwei handelsübliche Schrauben befestigt, die direkt mit den Akkus verbunden sind.
Hier schließe ich ein KFZ Ladegerät an zum Laden.
12V eben deshalb, weil ich keines für 24V besitze, die Lautstärke ausreichend ist und weil mir grade nichts in den Sinn kommt, dass die Batterien zum Laden parallel schaltet und für die Verstärker 24V liefert.

> Hier bin ich auch simple Schaltungen oder kleine Bausteine gespannt
Habe mir mal überlegt, einfach einige Dioden zu benutzen.
Da ist dann aber das Problem, dass mein Ladegerät die Spannung erkennen muss, da sonst der Ladevorgang nicht beginnt.
jehe
Inventar
#6 erstellt: 08. Jul 2017, 11:14
so, ich hab da mal schnell was zusammen gezimmert....
mit einem geeigneten Umschalter könnte das zB. so aussehen.

Ladeumschalter
multiwirth
Stammgast
#7 erstellt: 08. Jul 2017, 11:41
@jehe danke für den Schaltplan, werde ich mal speichern und mich mal nach robusten Mehrpolschalter umsehen.
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