Womit Platinen ätzen ?

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El_Matadore
Neuling
#1 erstellt: 06. Sep 2007, 08:31
Hi alle zusammen,

ich hab mir bereits eure Themen zur Platinenherstellung durchgelesen bin fast bereit selbst Platinen herzustellen.

Mich plagen da einfach noch paar Fragen wo ich mir noch unsicher bin!

1.) Womit soll ich ätzen? Eisen-III-Chlorid oder Natriumpersulfat oder Ammoniumpersulfat?
(Wobei ich den unterschied bei den beiden letzteren nicht kenne )

2.) Soll ich mit der Bügelmethode oder der Belichtungsmrthode meine Layouts "brennen"?

3.) Kann man die 3 Säuren auch mit diesem Gerät hier verwenden?
http://www.reichelt....SORT=artnr;OFFSET=16


Ich möchte eben öfters prototypische Platinen schnell herstellen. Und der Raum der mit zur Verfügung steht ist ein Keller mit keiner Ablüftung und natürlich auch ohne Möglichkeit die Säure in einem Wasserbad auf die richtige Temperatur zu bringen! Deshalb dachte ich mir die Ätzmaschine zu kaufen.

Hoffentlich könnt ihr mir weiterhelfen
inky
Stammgast
#2 erstellt: 06. Sep 2007, 09:24
Eisen-III-Chlorid macht die übelsten flecken,
das andere zeug ist etwas sauberer,
am schnellsten geht HCL mit etwas H2O2, ist auch am billigsten.
wie auch immer, nicht ins klo entsorgen, bitte.

die bügelmetode klingt am einfachsten, hab's aber noch nicht ausprobiert. (ich lass meine platinen machen, kleines smd-zeug ist anspruchsvoll, ist mit hausmitteln etwas schwierig)
Phyzar
Neuling
#3 erstellt: 06. Sep 2007, 09:48
Hi,

folgende Seite kann ich dir empfehlen:

Direkt Toner Methode

Habe ich schon ausprobiert und funktioniert sehr gut!

Grüße und viel Erfolg

Phyzar
El_Matadore
Neuling
#4 erstellt: 06. Sep 2007, 09:50

inky schrieb:
Eisen-III-Chlorid macht die übelsten flecken,
das andere zeug ist etwas sauberer,
am schnellsten geht HCL mit etwas H2O2, ist auch am billigsten.
wie auch immer, nicht ins klo entsorgen, bitte.

die bügelmetode klingt am einfachsten, hab's aber noch nicht ausprobiert. (ich lass meine platinen machen, kleines smd-zeug ist anspruchsvoll, ist mit hausmitteln etwas schwierig)


HCl und H2O2, meinst du damit Salzsäure und Wasserstoffperoxid ? Ich habe gehört das es relativ gehfährlich sein kann und absolut nicht für Anfänger gedacht ist.

Ja, das mit der Entsorgung ist klar, hab in der Nähe eien Sondermülldeponie oder so, da schau ich dan mal vorbei.

Ich werde auch anspruchsvollere und fertigepaltinen auch per Händler machen lassen, mein Ziel ist es aber schnell schnell Prototypen herzustellen.
Phyzar
Neuling
#5 erstellt: 06. Sep 2007, 10:14
Zum "Antesten" würde ich auf jeden Fall Natriumpersulfat zum Ätzen einsetzen!
Saut nicht rum und ist nicht so exotherm wie Wasserstoffperoxid.
Dauert seine 20 Min/Platine aber solange du nicht auf Stückzahl produzierst sondern Rapid Prototyping machen willst genau das Richtige.
detegg
Inventar
#6 erstellt: 06. Sep 2007, 10:15
Hi Stierkämpfer,

Die sicherste Art, gute Platinen herzustellen, ist immer noch das Belichten von fotopositiv beschichtetem Basismaterial. Reproduzierbar, schnell, kleinste Konturen auflösbar. Wenn Du Dir kein Belichtungsgerät anschaffen möchtest, reichen auch der alte UV-Bräuner von Oma, 2 Glasplatten und ´ne Eieruhr.

Ein Ätzgerät mit Pumpe/Heizung schont die Umwelt, das Atzmittel bleibt bis zur Sättigung nutzbar.

Fe-III hat den entscheidenen Nachteil, das man den Ätzvorgang nicht beobachten kann.

Mit HCl habe ich die allerbesten Erfahrungen gemacht. Allerdings ist hier höchste Aufmerksamkeit angesagt - das Zeugs macht Löcher in Alles!

In den gängigen Ätzmaschinchen wird gerne Natriumpersulfat verwendet - würde ich dem Gelegenheitsätzer auch empfehlen.

Ein grundsätzliches Problem dürfte die fehlende Lüftungsmöglichkeit in Deinem Keller sein. Bei Reichelt gibts das Sicherheitsdatenblatt von Natriumpersulfat als Download. Die HCl-Plempe ist schon so beißend - da gehst DU von alleine laufen ...

Gruß
Detlef
El_Matadore
Neuling
#7 erstellt: 06. Sep 2007, 10:36
Danke vielmals für eure Tipps.

Nun, wahrscheinlich wird doch eine Ätzmaschine verwendet.
Wie Detegg nett gesagt hat; schont die Umwelt, und das Atzmittel bleibt bis zur Sättigung nutzbar.

Nun wegen der Abluft, ich werde wahrscheinlich eine Abluftvorichtung bauen müssen. Habe bereits eine veraltete Löt- Absaugvorichtung, vielleicht kann ich ja die Missbrauchen?

Doch die besteht zum gross Teil noch aus Metall, ist der Dampf den immer noch ätzend und eine gefahr für die Absaugvorichtung?

Und wohin soll den die Abluft durch? Der weg zur frischen Luft beträgt min. 100m! Kann ich die einfach irgendwo in einen Ecken tun wo niemand rumsteht, und hoffen das sie mit der Zeit wieder normal wird? Den es ist ein geschlossener Raum!

Nicht das plötzlich ich, oder jemand anders einfach umkippt oder so
inky
Stammgast
#8 erstellt: 06. Sep 2007, 11:37
dann scheidet der raum aus, deiner gesundheit zu liebe!
schutzbrille aufsetzen (laborbedarf)
spritzer von säure oder lauge ins auge...
(mein onkel ist chemiker, und hat nur noch eins, weil er mal nicht aufgepasst hat....)

die dämpfe(zumindest das hcl+h2o2) schrottet alles meallische in der umgebung. deine absaugvorichtung bringt nix, ist in deinem fall ja umluft


und der raum sollte fliessendes wasser in der nähe haben, für den fall einer verätzung


[Beitrag von inky am 06. Sep 2007, 11:42 bearbeitet]
El_Matadore
Neuling
#9 erstellt: 07. Sep 2007, 08:13
Ok, ich werde eine Abluft im Keller (also im Raum) machen müssen.
Passt mir grad nicht da es wiedern riesen Aufwand wird ^^ aber was getan werden muss, muss getan werden.

Nun gut, ich werde die Ätzmaschine1 kaufen und es mit der Bügelmethode von http://thomaspfeifer.net/ versuchen

Als Säure werd ich Ammoniumpersulfat verwenden.
Das ist doch die Säure welche bläulicher wird je mehr Kupfer sie aufnimmt oder?
Macht sie eigentlich auch giftige Dämpfe? Hab da mal was gelesen das sie nicht sehr giftige Gase abgibt sondern nur in der Säurelösung giftige Kristalle zurücklässt.
Wäre jedenfalls praktisch, dann müsst ich mich um keine Abluft sorgen

Wenn das Zeug mal fertig eingerichtet habe werd ichs hier posten und schreiben wies so funktioniert.

Eine weitere Frage hät ich aber noch!
Wenn man die Platine mit Wasser nachdem ätzen waschen soll, kann das normal in einem Lavabo machen oder muss das Wasser auch zusätzlich speziell entsorgt werden?


[Beitrag von El_Matadore am 07. Sep 2007, 08:34 bearbeitet]
inky
Stammgast
#10 erstellt: 07. Sep 2007, 08:33
warum nicht zum ätzen ins freie gehen? balkon? (folie unterlegen, die flecken gehen nicht mehr raus)
(gutgut, im winter nicht so doll, die ätzpampe mags lieber warm)
El_Matadore
Neuling
#11 erstellt: 07. Sep 2007, 08:36

inky schrieb:
warum nicht zum ätzen ins freie gehen? balkon? (folie unterlegen, die flecken gehen nicht mehr raus)
(gutgut, im winter nicht so doll, die ätzpampe mags lieber warm)


Geht leider nicht weil ich fürs geschäft ätzen muss und ich in ner riesen Industireanlage arbeite
Die wären nicht glücklich wenn Leute einfach draussen mal was ätzen würden
Deshalb muss ich es eben so umständlich wie möglich machen ^^
detegg
Inventar
#12 erstellt: 07. Sep 2007, 08:40

El_Matadore schrieb:
... weil ich fürs geschäft ätzen muss

... dann solltest Du Dich auch schnellstens von der Bügelmethode verabschieden - ist "Kinderka...!"
Die paar Euronen für ´nen kleines Belichtungsgerät sollten doch drin sein.

Gruß
Detlef
inky
Stammgast
#13 erstellt: 07. Sep 2007, 09:03
in diesem fall würde ich die platinen lieber von profis machen lassen, soviel geld wird deine firma ja wohl haben...

wieviel platinen sollen denn so im jahr gemacht werden?
(lohnt da das selbermachen?)
El_Matadore
Neuling
#14 erstellt: 07. Sep 2007, 09:12

inky schrieb:
in diesem fall würde ich die platinen lieber von profis machen lassen, soviel geld wird deine firma ja wohl haben...

wieviel platinen sollen denn so im jahr gemacht werden?
(lohnt da das selbermachen?)


Es ist für Lehrlinge gedacht und sollte für mehrer Jahre gebraucht werden können. Dient auch mehr der bequemlichkeit da wir ehrlich gesagt nicht immer ausgelastet sind ...

Wieviele weiss ich nicht, ungefähr 5-20 pro Jahr schätze ich mal.

Jednfalls lautet mein Auftrag, Ätzstation einrichten zum selberätzen.


[Beitrag von El_Matadore am 07. Sep 2007, 09:13 bearbeitet]
detegg
Inventar
#15 erstellt: 07. Sep 2007, 09:45

El_Matadore schrieb:
Es ist für Lehrlinge gedacht ...

... dann solltest Du SEHR viel Sorgfalt in die Planung, Gerätschaften, Sicherheitsaspekte stecken - Dein Arbeitgeber wird´s Dir danken - oder die BG wir´s Dir um die Ohren hauen

Ammoniumpersulfat --> Sicherheitsdatenblatt

Mal nebenbei, wenn bei Euch alles so riesig ist - wie groß ist denn Dein Bastelkeller?

Gruß
Detlef
El_Matadore
Neuling
#16 erstellt: 07. Sep 2007, 10:32

detegg schrieb:


Mal nebenbei, wenn bei Euch alles so riesig ist - wie groß ist denn Dein Bastelkeller?

Gruß
Detlef


Etwa 100m2 oder grösser, ja ist schon recht gross beinhaltet aber viele andere Sachen. Platz zum arbeiten hab ich 2Tische und Regale zu lagern. Vom Platz her sollte es kein Problem sein!

Nur werde ich wohl einen Abluftkanal über dem Ätzbad bauen müssen und mit dem Abluftschacht in der Wand verbinden ...

Das dumme ist das mein Bastelräumchen nicht über fliessend Wasser verfügt. Kann ich die Platinen auch in gewöhnlichen Lavabos abwaschen oder verdreckt es das Abwasser?
detegg
Inventar
#17 erstellt: 07. Sep 2007, 11:10

El_Matadore schrieb:
Etwa 100m2 oder grösser...

Bevor Du jetzt Abluftkanäle verlegst- erkundige Dich mal nach der zulässigen Konzentration von Zersetzungsprodukten in der Atemluft.
Bei uns steht eine größere Ätzküvette in einer Ecke der Werkerhalle - wird eher selten benutzt - keine Absaugung, und noch nie hat einer gemeckert!

Gruß
Detlef
El_Matadore
Neuling
#18 erstellt: 07. Sep 2007, 11:12

detegg schrieb:
[Bevor Du jetzt Abluftkanäle verlegst- erkundige Dich mal nach der zulässigen Konzentration von Zersetzungsprodukten in der Atemluft.
Bei uns steht eine größere Ätzküvette in einer Ecke der Werkerhalle - wird eher selten benutzt - keine Absaugung, und noch nie hat einer gemeckert!

Gruß
Detlef


Ok, schau ich mal an. Danke für den Tipp!
pampa-blaster
Neuling
#19 erstellt: 11. Sep 2007, 17:55
hallo zusammen,


Es ist für Lehrlinge gedacht


Da ich selber auch Elektroniker-Lehrling bin, kann ich vielleicht auch noch was dazu sagen:
Als erstes mal eine Frage: Was für einen Beruf lernen dann die Lehrlinge? Ich denke wenn sie viel mit Platinen zu tun haben, ist es schon wichtig, dass sie eine richtig professionelle Ätzstation haben.
Soviel ich weiss wird bei professionellen Arbeiten Eisen-III-Chlorid verwendet, das machen wir in meiner Firma auch so.


Geht leider nicht weil ich fürs geschäft ätzen muss


Wenn du im Geschäft ätzen musst und ihr das wirklich auch braucht, warum kannst du dir nicht eine gute Anlage kaufen (beziehungsweise deine Firma) kannst ja mal zum chef gehen und ihm sagen er soll ein paar Tausender lockermachen...
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