ECC82 parallel schalten, wie ändert sich die Beschaltung?

So aus dem Bauch raus würde ich sagen: Anode, Gitter und Katode einfach parallelschalten, Widerstände halbieren, Kapazitäten verdoppeln.

Ein- und Ausgangswiderstand halbieren sich dabei natürlich auch, und es gibt 3 dB weniger Spannungs- und 3 dB mehr Stromrauschen. Das reduzierte Spannungsrauschen ist für den Betrieb an externen "Sand"-Quellgeräten sicher nicht von Nachteil.

Es ändert sich der Anodenwiderstand, der Katodenwiderstand und der Speise-Vorwiderstand auf jeweils die Hälfte. Gleich bleiben Gridstopper (aber zwei getrennte!), Gitterableitwiderstand und der Gitterableitwiderstand der Endröhre.

Im Rauschen passiert folgendes (immer bezogen auf den Schalzungseingang): Die Nutzspannungs-Verstärkung wird (theoretisch) verdoppelt, ebenso nimmt die Rauschleistung auf das Doppelte zu. Damit steigt die Rauschleistung um +3dB, die Spannungsverstärkung um +6dB. Folglich sinkt bezogen auf den Nutzpegel die Rauschspannung um 3dB.
Das ist in dem Sinne rein theoretisch, weil sich die Verstärkung bei halbiertem Arbeitswiderstand nicht ändert. Tatsächlich nimmt aber die Rauschspannung um 3dB ab.

Was nicht stimmt ist die ganze Sache mit dem Rausch-Strom (auf den Eingang bezogen). Bei einer Röhre haben wir eigentlich keinen nennenswerten Eingangsstrom und wenn schon hat er nichts mit dem Rauschen zu tun, ganz im Gegensatz zu den Verhältnis bei Halbleitern.

Bleibt aber die Frage, warum Du die beiden Systeme parallel betreiben willst. Symmetrisch wird damit nichts. Natürlich ist es klüger als ein System unnütz rum stehen zu lassen. Aber man könnte z. B. im einen Kanal die Röhre zwischen 4 und 9 heizen, im anderen Kanal zwischen 5 und 9 und alle Jahre die Röhren tauschen, dass auch die nicht genutzten und unbeheizten Systeme mal dran kommen...

Gut, Also
- Anodenwiderstand R8 auf 50k, Pin 1 und 6 brücken
- Kathodenwiderstand R15 auf 375Ohm, Pin 3 und 8 brücken
- Speise-Vorwiderstand R7 auf 13,5kOhm
- Gridstopper R13 -> 2x 100Ohm, Pin 2 und 7 nicht gebrückt
- R20 und R22 bleiben gleich
- Heizung 6,3V DC an Pin 4 und 5, Masse auf Pin 9

Hab ich das soweit richtig verstanden?

Das mit der Symmetrie bezieht auf das Layout, nicht auf das Signal, Ich will wenn möglich die Signalwege gleich lang halten und die Bauteile gleich anordnen.

Danke schonmal soweit!

mfg. Flo

Quasi so:


http://www.der-amok....c82parallelC2BYR.jpg

Da die Widerstandsreihen nicht alle Werte hergeben hab ich die Originalwerte einfach parallel genommen, genug Platz im Layout ist dafür.

mfg. Flo

wie wäre es mit anderen röhren wo nur ein triodensystem drin ist?
wäre doch noch einfacher dann der umbau
gruss
bo

Hi!

Den gedanken hatte ich auch schon, hab da aber nix gefunden. Gibts da irgendwelche die nicht NOS sind?
Davon abgesehn ist das Layout für 2 Doppeltrioden jetzt schon fertig, nochmal umstricken wollte ich das jetzt net.

mfg. Flo

ich schmeiße mal in den raum die ec92.


damit haben schon viele vorverstärker gebaut
novalsockel,6,3 volt heizung....
infos hier: klick mich fett

gruss
bo

Ziemlich sicher ist, dass die ursprüngliche Schaltung ohne Gegenkopplung konzipiert wurde (warum auch immer, denn es macht keinen Sinn!) und eine EC92 hat eine deutlich höhere Verstärkung als eine ECC82. Da ist also sicher nichts mit 1:1 umsetzen.
Weiter sind die Daten der EC92 so total anders, dass ein Austausch eh nicht in Frage kommt. Da wäre einiges umzumodeln.

Wir diskutieren hier auch nicht, ob es Sinn macht, die ECC82 parallel zu betreiben, sondern lediglich darüber, ob es möglich ist und welche Anpassungen vorzunehmen sind.
Möglich ist es, die Widerstände können (ausser dem Gitterableitwiderstand) einfach parallel geschaltet werden, also gibt es eigentlich am Schaltungslayout kaum was zu ändern.

Eine EC92 brauchtaber einen anderen Sockel (oder zumindest ein "Zwischensockelgebastel") und auch wirklich andere Werte. Und das, was dann raus kommt ist deutlich anders, folglich hat dies nichts mehr mit der ursprünglichen Schaltung zu tun.