Equalizer flankensteilheit

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dshing
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Feb 2012, 13:45
Hi,
ich hab vor mir für mein Sub ein Equalizer zu bauen. Nun hab ich etwas rum geguckt und bin auf den BA3812L als Herzstück gestoßen. Ein Schaltplan und die nötigen Formeln gibt es ja auch schon Datenblatt, also keine große Arbeit mehr für mich.

Jetzt hab ich aber noch eine Frage und zwar, wie steil sind denn die Flanken bei einem Equalizer allgemein? Bei meinem PC-Equalizer kann ich +/- 12dB einstellen. Heißt das jetzt 12dB/oktave, oder ist das abhängig von der Breite der zu regelnden Frequenz und daher beziehen sich die 12dB nur auf die Regelfrequenz.

Also z.B. wenn ich jetzt einen Regler bei 4kHz platziere und eine Breite von +/-2kHz einstelle ist dann die Steilheit flacher als wenn ich bei 4kHz eine Breite von +/-500Hz einstelle? Wenn ja geht das dann beliebig steil, also auch bei 4kHz und +/-1Hz und dann immer noch mit 12dB?


[Beitrag von dshing am 09. Feb 2012, 13:46 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#2 erstellt: 09. Feb 2012, 16:00

ich hab vor mir für mein Sub ein Equalizer zu bauen


dann suche bitte nach "parametrischer Equalizer",
dann kann man auch "Q" (=Güte, Flankensteilheit, besseres Wort: Bandbreite) einstellen
alles andere bringt's nicht
detegg
Inventar
#3 erstellt: 09. Feb 2012, 17:17
Hi,

"Q" (=Güte, Flankensteilheit, besseres Wort: Bandbreite)

"Güte" Q = fm/B , also Mittenfrequenz/Bandbreite, beides bei einem PEQ einstellbar.
Die Flankensteilheit [dB/oct] wird durch andere Parameter/Schaltungsaufbau vorgegeben, ist bei normalen PEQ nicht editierbar.

;-) Detlef
dshing
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 09. Feb 2012, 17:30
Naja das Q kann man ja bei dem BA3812L einstellen, laut Datenblatt ist Q=sqrt[(C*R1)/(C0*R0)] und die beiden Widerstände sind integriert, also kann man über die Wahl der beiden Kondensatoren doch die Breite einstellen.
Aber so wie ich euch jetzt verstehe, würde das dann heißen das die Flankensteilheit tatsächlich automatisch angepasst wird und theoretisch gegen unendlich gehen kann?!? Und ich so theoretisch "jedes Herz" einzeln einstellen könnte, wenn ich tausende von den Dingern verbauen würde, oder?
detegg
Inventar
#5 erstellt: 09. Feb 2012, 18:02
... nö, Q hat in diesem Fall nichts mit der festen/vorgegebenen Flankensteilheit zu tun. Diese [dB/oct] ändern sich nicht mit Veränderung der Mittenfrequenz/Bandbreite.

Wie Du in fig.9 des dürftigen Datasheets ahnen kannst, hat BA3812L feste 6dB/oct. Flankensteilheit - eigentlich für HiFi unbrauchbar.

;-) Detlef
dshing
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 09. Feb 2012, 18:27
Hmm schade, wäre ja auch zu schön gewesen.
Ich nehme an, dann gibt es auch kein entsprechendes Pendant als "parametrischer Equalizer" dazu?
Kay*
Inventar
#7 erstellt: 09. Feb 2012, 18:35
detegg
Inventar
#8 erstellt: 09. Feb 2012, 19:06
... analog lässt sich ein PEQ z.B. mit einem 4-fach OPV bauen - da hast Du wirklich alle Freiheitsgrade - was Du an Einstellungen nicht brauchst, lässt Du weg --> Link

;-) Detlef
dshing
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 10. Feb 2012, 13:07
Also da muss ich mich erst mal etwas durch arbeiten, mein englisch ist nicht das beste, das könnte etwas dauern.
Aber vorne weg noch eine Frage, wo ich hier gerade so kompetent beraten werde. Bei passiven Frequenzweichen sind unipolare Kondensatoren ja eher ungeeignet, aber wie sieht das bei Aktiven aus? Wie würde sich da das Verhalten ändern?
detegg
Inventar
#10 erstellt: 10. Feb 2012, 15:05
Hallo,

in aktiven FW wird mit RC-Filtern gearbeitet. In den frequenzbestimmenden Stufen sitzen kleine, genaue und preisgünstige ungepolte Folien-Cs.

;-) Detlef
dshing
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 12. Feb 2012, 12:18
So jetzt bin ich durch und hab mich für das hier entschieden Link.
Aber drei Fragen hab ich doch noch.

1. Noch mal zu den Kondensatoren, warum nimmt man Folienkondensatoren und keine Keramik, die sind doch auch recht exakt.

2. Zu der Schaltung. Ich hab die leider bis ins kleinste Detail nicht ganz verstanden, aber die Größe der Regelwiederstände VR1-VR8 müsste doch keine große Rolle spielen oder? Also kann ich bspw. auch 50kΩ Potis nehmen?

3. Die Anzahl der Bänder ist hier nicht beschränkt oder? Ich kann also nur 4 oder auch 16 nehmen?
audiophilanthrop
Inventar
#12 erstellt: 14. Feb 2012, 00:45

dshing schrieb:
1. Noch mal zu den Kondensatoren, warum nimmt man Folienkondensatoren und keine Keramik, die sind doch auch recht exakt.

Die nehmen es allerdings in den benötigten Kapazitäten mit der Linearität nicht so genau, und extra Verzerrungen generieren will man ja auch nicht.

Die Bypass-Cs für die Opamp-Versorgungsspannungen sind hingegen keramische.

dshing schrieb:
2. Zu der Schaltung. Ich hab die leider bis ins kleinste Detail nicht ganz verstanden, aber die Größe der Regelwiederstände VR1-VR8 müsste doch keine große Rolle spielen oder? Also kann ich bspw. auch 50kΩ Potis nehmen?

3. Die Anzahl der Bänder ist hier nicht beschränkt oder? Ich kann also nur 4 oder auch 16 nehmen?

Grundsätzlich schon. Wenn es mehr sind, achte auf die Lastimpedanz von U2B (alle Ri parallel), gerade die verwendeten TL072 sind nicht gerade Wunder an Stromlieferfähigkeit und sollten mit nicht wesentlich unter 10 kOhm belastet werden.
ehemals_Mwf
Inventar
#13 erstellt: 14. Feb 2012, 03:05
Hi,
audiophilanthrop schrieb:

dshing schrieb:
1. Noch mal zu den Kondensatoren, warum nimmt man Folienkondensatoren und keine Keramik, die sind doch auch recht exakt.

Die nehmen es allerdings in den benötigten Kapazitäten mit der Linearität nicht so genau, und extra Verzerrungen generieren will man ja auch nicht....

Es gibt diverse Keramik-Materialien mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften, siehe z.B. hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Keramikkondensator

Die Ausführung NPO bzw. COG ("Klasse 1") hat top Eigenschaften, genausogut wie beste Folien-Cs.
Gibts allerdings nur bis zu wenigen nF, ist also nur für Hochton-Filter bzw. hochohmige Schaltungen interessant,
bzw. um größere Folien-Cs z.B. auf E12 /E24-Werte durch Parallelschaltung feinzutrimmen .

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 14. Feb 2012, 03:11 bearbeitet]
dshing
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 15. Feb 2012, 14:06
Ok vielen Dank, so langsam entwickle ich ein Verständnis für die aktive Filtertechnik. Was ich nur noch nicht erkenne sind die Qualitätsunterschiede der opAmps.
Ich hab z.B. den RC 4558
Ist der so sehr anders anders oder ist der genauso gut wie der TL072?
Meine Ri's zusammen sind 31kΩ also noch recht weit von den 10kΩ entfernt.
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