Neuer Raum Panik !

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phillip82109
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 18. Jul 2006, 15:48
Hallo,
also ich bin jetzt aus einer "Neustadt-Betonbude" in eine DG Wohnung mit Laminat teils Teppich Tockenbau Dachschrägen und etwas Glas gezogen.
Und jetzt kommt der Horror, meine Tiefen Frequenzen sind weg.
Alles klingt "komplett flach".
Also mein Betonzimmer hatte ca. 15 qm und jetzt ca 30 qm.
Ist der Raum vielleicht zu Groß, oder verliert sich der Schall in einem großem Raum zu schnell?
Am dem Equipment hat sich eigentlich nichts geändert.
Habe Angst das ich jetzt ein Woofer brauche.
Hoffe ihr habt ein paar Tipps die mir Helfen könnten...

Vielen Dank im voraus
Poison_Nuke
Inventar
#2 erstellt: 19. Jul 2006, 13:36
nene, klingt eher nach Raummoden (Stichwort bei der Forensuche unter Akustik ;))


lies dir am besten mal die ganzen Threads durch zu diesem Thema, dann solltest du es sogar von allein recht gut lösen lassen, denn im Moment können wir dir eh nicht helfen, weil wir wissen ja nicht, wie dein Raum usw aussieht und können also nicht einschätzen, was nun genau falsch steht usw.

Und etwas Wissen über diese Problematik aneignen schadet auch nicht, da versteht man vieles gleich besser
Amin65
Inventar
#3 erstellt: 22. Jul 2006, 10:26
Hallo phillip82109,

also ich warne immer alle Musikhörer die meinen in Dachgeschosswohnungen ziehen zu wollen und dort ... entschuldige ... blauäugig meinen, sie hätten dort eine gute Akustik. Genau das Gegenteil ist der Fall!!!

1. Dachschrägen sind schlichtweg die reinsten Bassfallen! Sie absorbieren durch ihre schwingende Bauweise (Rigips und Holz) und den darunterliegenden Hohlräumen den Bassbereich, dass dadurch ein großer Teil des Basses geschluckt wird. Dein alter Hörraum hatte Betondecken und Steinwände. Da baut sich der Bass nicht so schnell ab wie an schwingenden Wand- und Deckenkonstruktionen, die den Bass förmlich aufsaugen.

2. Dachschrägen wirken wie Hornkonstruktionen, wenn man LS darunter stellt! Sie verbiegen den Frequenzgang so stark, dass man eigentlich die LS per Frequenzweiche komplett neu abstimmen müsste, wenn man die LS unbedingt unter die Schrägen stellen will. Also: LS weg von den Deckenschrägen!!!

3. Dein alter Hörraum hatte die halbe Größe und etwa halbes Volumen von Deinem jetzigen Raum, somit muss Deine Anlage (LS und Verstärker) deutlich mehr tun, um auf das gleiche Ergebnis zu kommen, wie bei Deinem alten Raum. Selbstverständlich brauchst Du jetzt mehr Membranfläche - vor allem im Bass - um einen ähnlichen Druck im Bass zu kommen. Ich sage immer, große Räume sind sehr schlecht mit Musik zu füllen, da sich die Musik teilweise in der Größe des Raumes verliert.

Man muss in großen Räumen überproportional mehr tun als in kleinen Räumen. Das Gleiche gilt auch für einen zu großen Hörabstand zu den LS. Da sich die Lautstärke ... wie war das noch ... zum Quadrat verringert, wenn man doppelt so weit entfernt sitzt?


Grüße, Amin


[Beitrag von Amin65 am 22. Jul 2006, 10:30 bearbeitet]
Poison_Nuke
Inventar
#4 erstellt: 22. Jul 2006, 10:38

Amin65 schrieb:
1. Dachschrägen sind schlichtweg die reinsten Bassfallen! Sie absorbieren durch ihre schwingende Bauweise (Rigips und Holz) und den darunterliegenden Hohlräumen den Bassbereich, dass dadurch ein großer Teil des Basses geschluckt wird. Dein alter Hörraum hatte Betondecken und Steinwände. Da baut sich der Bass nicht so schnell ab wie an schwingenden Wand- und Deckenkonstruktionen, die den Bass förmlich aufsaugen.



wenn es so wäre, wäre es das BESTE, was einem passieren kann. Warum habe ich wohl soviel Geld in ein DBA gesteckt...wo nicht, damit sich der Bass im Zimmer aufschwingt, sonder damit er aktiv geschluckt wird



ansonsten hast du recht, vorallem durch die Dachschrägen gibt es einige Reflektionen, die nicht so vorteilhaft sind.
Amin65
Inventar
#5 erstellt: 22. Jul 2006, 13:22
Nunja, wenn Du in einer Dachgeschosswohnung Deine Anlage aufgebaut hättest, wären die akustischen Bedingungen so derartig anders gewesen, dass Du vermutlich auch auf diverse Bassabrobtionsmaßnahmen hättest vielleicht verzichten können. Zumindest phillip82109 hat ja seine eigene Anlage im neuen Raum fast nicht wiedererkannt, insofern war es für ihn nicht das Beste.

Während meiner ständigen Umzieherei die letzten Jahre, hatte ich mal einen 31qm Kellerraum mit hoher Deckenhöhe und massiven tragenden Wänden und dicken Betonwänden und Böden. Mit der gleichen Anlage hatte sich zu der Zeit trotz fast gleicher Raumgrößen ein neues Klangbild eingestellt ... und zwar ein Klangbild mit mehr Bassdruck. Ich führte das auf die massiven Wände zurück, die den Bass länger im Raum "halten" konnten, statt dass er sich an den Wänden schnell "abgearbeitet" hat.

Früher hatte ich mal eine Wohnung mit Dachschräge. Da haben sich die LS darunter fürchterlich verfärbt angehört. Soweit ich bisher mitbekommen habe, haben alle Leute mit Dachgeschoss-Hörräumen ein ähnliches Problem mit ihrer Basswiedergabe - sie haben meist zuwenig Bass.


Grüße, Amin


[Beitrag von Amin65 am 22. Jul 2006, 13:25 bearbeitet]
Poison_Nuke
Inventar
#6 erstellt: 22. Jul 2006, 13:49
wenn du im Keller mehr Bass hattest, dann lag das mit Sicherheit daran, dass du stark ausgeprägte Raummoden hattest. Weil würde der Bass wirklich absorbiert werden, dann hätte man mit Sicherheit NICHT zuwenig Bass. Eher gesagt hat man in den anderen Fällen viel zu viel Bass
Amin65
Inventar
#7 erstellt: 22. Jul 2006, 14:22
Meiner Meinung und Erfahrung nach hängt die Basswiedergabe u. a. sehr wohl mit der Beschaffenheit der "Raumbegrenzer" sprich Wände und Decken ab, je nach Absorbtionsgrad der Materialien. Wenn man z. B. zwei identisch große Räume vergleicht, einen mit dünnen Ytong-Wänden und den anderen mit mit 30cm starken Steinwänden rund herum, wird ganz bestimmt die Basswiedergabe in beiden Räumen unterschiedlich sein.

Wenn etwas in Schwingung gerät, verarbeitet es diese Schwingungen gleichzeitig in Wärme um. Je dicker und massiver eine Wand, Decke oder Boden ist, umso geringer wird die Energie darin abgebaut ... d. h. ein Teil dieser Energie wird erst einmal zurückgeworfen oder prallt ab.

Grüße, Amin
Poison_Nuke
Inventar
#8 erstellt: 22. Jul 2006, 15:49

Amin65 schrieb:
Meiner Meinung und Erfahrung nach hängt die Basswiedergabe u. a. sehr wohl mit der Beschaffenheit der "Raumbegrenzer"


ich habe nie was anderes behauptet.

Der Raum ist zu 60-90% an der Basswiedergabe beteiligt. Die Basslautsprecher haben fast nix zu melden, denn durch die extreme Reflektion in fast jedem Raum wird die Basswiedergabe wirklich sehr sehr stark verändert.

Das einzige was ich sagen wollte:
dünne Wände sind wesentlich besser für Tieftonwiedergabe geeignet, wie dicke. Denn gerade wenn der Schall NICHT reflektiert wird, kann man ein wesentlich besseres Bassklangbild erreichen als mit dicken Kellerwänden.


Ideal wären Wände, die den Bass zu 100% vernichten und kein bisschen zurückwerfen, dies wäre der perfekte Raum. Ein Keller mit Betonwänden ist genau das Gegenteil
inthro
Inventar
#9 erstellt: 23. Jul 2006, 10:18

2. Dachschrägen wirken wie Hornkonstruktionen, wenn man LS darunter stellt! Sie verbiegen den Frequenzgang so stark, dass man eigentlich die LS per Frequenzweiche komplett neu abstimmen müsste, wenn man die LS unbedingt unter die Schrägen stellen will. Also: LS weg von den Deckenschrägen!!!


hallo amin,

du scheinst echt wilde erfahrungen mit schrägen gemacht zu haben...
ich schliesse mich poison nuke an, was den einfluss von absorbierenden wänden angeht. besser eine absorption als eine reflektion.

verbogener frequenzgang bei der aufstellung unter einer schräge?

http://img291.imageshack.us/my.php?image=fg170706zj9.jpg

es gibt sicherlich bessere FG, aber wenn man sich den peak bei 110 Hz wegdenkt (oder ihn besser bekämpft ;)) dann sieht der doch eigentlich ganz ordentlich aus...?

die anlage stand vorher spiegelverkehrt an der gegeüberliegenden seite des raumes. hörplatz unter der schräge. dort sah es schlimmer aus.



grüsse andy


[Beitrag von inthro am 23. Jul 2006, 10:24 bearbeitet]
Amin65
Inventar
#10 erstellt: 23. Jul 2006, 18:21

Poison_Nuke schrieb:
Ideal wären Wände, die den Bass zu 100% vernichten und kein bisschen zurückwerfen, dies wäre der perfekte Raum


Na, da wäre ich mir nicht so sicher, ob Du in so einem Raum wirklich gerne Musik hören würdest?


inthro schrieb:
du scheinst echt wilde erfahrungen mit schrägen gemacht zu haben...


Vermutlich ... ja.


inthro schrieb:
ich schliesse mich poison nuke an, was den einfluss von absorbierenden wänden angeht. besser eine absorption als eine reflektion.


Habe nie etwas anderes behauptet.


inthro schrieb:
verbogener frequenzgang bei der aufstellung unter einer schräge?

http://img291.imageshack.us/my.php?image=fg170706zj9.jpg

es gibt sicherlich bessere FG, aber wenn man sich den peak bei 110 Hz wegdenkt (oder ihn besser bekämpft ;)) dann sieht der doch eigentlich ganz ordentlich aus...?

die anlage stand vorher spiegelverkehrt an der gegeüberliegenden seite des raumes. hörplatz unter der schräge. dort sah es schlimmer aus.


Nunja, es immer die Frage wie nah die LS an den Schrägen stehen und wie großflächig die Schrägen beschaffen sind. Da gibt es sicherlich noch krassere Beispiele als das von Dir. Allerdings fallen die "Verfärbungen" im Mittel-Hochton-Bereich sicherlich schneller auf, als die im Bassbereich, besonders wenn es sich dabei um bis zu +/- 5 dB handelt.


Grüße, Amin
Poison_Nuke
Inventar
#11 erstellt: 23. Jul 2006, 19:16

Amin65 schrieb:

Poison_Nuke schrieb:
Ideal wären Wände, die den Bass zu 100% vernichten und kein bisschen zurückwerfen, dies wäre der perfekte Raum


Na, da wäre ich mir nicht so sicher, ob Du in so einem Raum wirklich gerne Musik hören würdest?


Ich habe eine Nachhallzeit zwischen 0,06 und 0,15 sek in meinem Raum. Das entspricht beinah einer 100% Absorbtion. Und gerade so mach es am meisten Spaß
inthro
Inventar
#12 erstellt: 23. Jul 2006, 22:19

Allerdings fallen die "Verfärbungen" im Mittel-Hochton-Bereich sicherlich schneller auf, als die im Bassbereich, besonders wenn es sich dabei um bis zu +/- 5 dB handelt.


5 db halte ich in einem wohnraum für einen recht guten wert. manche ls bringen das "von zu hause aus" mit
ich hab ja hier keine studioverhältnisse wie zb poison nuke.


grüsse andy
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