Digitale Raumkorrektur Copland DRC 205

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tüv´ler
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Sep 2007, 13:37
Hallo Hifigemeinde

hat jemand von Euch Erfahrungen mit dem Gerät der Firma Copland DRC 205 zur digitalen Raumkorrektur?

Gruß
Titanist
Stammgast
#2 erstellt: 28. Okt 2007, 14:44
Hallo,

ich habe gerade einen DRC 205 zum ausprobieren zu Hause

Der DRC 205 wird in die Tape-Schleife zwischengeschaltet, wenn nicht vorhanden, dann zwischen Vor- und Endstufe.

Einmessen geht einfach: einfach Messmikrofon an Hörplatz, ein Knöpfchen 3 Sekunden lang drücken und dann geht alles von selbst. Dauert keine 3 Minuten.

Wenn der DRC über die Tape-Schleife angeschlossen ist, geht das Umschalten zwischen hören mit und ohne DRC ganz einfach über die FB des Verstärkers, ansonsten muss man zum Vergleichen halt immer zum DRC hinlaufen oder ihn über den Laptop fernbedienen.

Eindrücke bisher:

Die Rämlichkeit nimmt eklatant zu. Spielte sich bei mir bisher alles zwischen den Lautsprechern ab, so wächst mit dem DRC die Bühne nochmal so breit nach links und rechts über die LS hinaus.

Das gibt erst mal einen richtigen WOW-Effekt.
Sänger treten einen Schritt die Leiter herunter und zwei Schritte nach vorn.

Aber die Ernüchterung folgt bei Stücken, wo man z.B. nur einen Sänger mit einer Gitarre hat:

Ohne DRC hört man, dass die Gitarre am Sänger dran ist (so gehört es sich m. E. auch), mit DRC "verschmiert" die Gitarre über die ganze Bühnenbreite. Die Zuordnung des Instrumentes zum Musiker geht völlig verloren

Meine Frau hat auch ein paar mal mitgehört und findet die Musikwiedergabe mit DRC bei vielen Stücken deutlich schlechter als ohne. Lediglich bei David Bowie und In Extremo findet sie die Wiedergabe über DRC vielleicht besser.

Ich sehe das nicht ganz so, kann mich aber des Eindruckes nicht erwehren, dass die ganze Räumlichkeit mit dem DRC "künstlich" durch fiese Tricks erzeugt wird. Wenn ich nämlich bei meinem Yamaha, den ich als Vorstufe benutze, das Raumklangprogramm "Jazz Club" zuschalte, klingt es fast so wie mit dem DRC.

Zur Ehrenrettung muss ich sagen, dass es der DRC offenbar tatsächlich schafft, bei meinem Raum den Frequenzgang gerade zu bügeln. Über die mitgelieferte Software kann man sich den Frequenzgang des Raumes vor der Korrektur und nach der Korrektur anzeigen lassen.

Wenn die Darstellung nicht lügt, dann sind meine teils erheblichen Buckel und Löcher im Frequenzgang fast gänzlich verschwunden.

Evtl. ist ja unser Empfinden über die Wiedergabe des DRC dadurch getrübt, dass wir es bisher gewohnt waren, die Musik mit den Frequenzgangbuckeln und Löchern als "normal" anzusehen und wir uns erst an den glatten Frequenzgang gewöhnen müssen

Wir werden heute nochmal den ganzen Tag hören...

GS
Günter
tüv´ler
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 28. Okt 2007, 19:37
Hallo Günter

endlich einer der auch mal de DRC 205 probiert. Mittlerweile muss ich Dir sagen, dass ich keinen DRC einsetzen werde.

Ich bin weg vom "Transistor" und hab ne Röhrenkette stehen. Ich bin nach Versuchen der gleichen Meinung - irgendwie fühle ich mich vom DRC ausgetrixt, obwohl ich der Meinung bin, dass der Hörraum extremen Einfluss hat.

Wenn man die einschlägigen Regeln beim Aufstellen der Hifianlage berücksichtigt bin ich der Meinung, dass man 80 -90 % schafft.

Gruß
iceman;-)
Stammgast
#4 erstellt: 31. Okt 2007, 15:08
Hallo,
ich kenne das Gerät nicht, aber vielleicht übertreibt das Gerät beim automatischen Einmessen. Vielleicht spllte man von Hand feiner dosieren.
Titanist
Stammgast
#5 erstellt: 31. Okt 2007, 15:37
So,

ich habe mir den DRC 205 nach nochmaligem Hören mit "entspannten" Ohren nun doch bestellt.

Die Musik kommt einfach irgendwie direkter rüber. Die (m. E. zu stark ausgeprägte)Zurückhaltung, die meine Kette bisher an den Tag gelegt hatte, war gänzlich verschwunden.
Auch leise die Musik zu hören macht jetzt deutlich mehr Spaß.

Ich habe mir dann noch über die Software eine Klangkurve gebastelt, die meine Hörschwäche im Hochtonbereich ausgleicht und nun erlebe ich die Musik ganz neu.

GL
Günter
tüv´ler
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 01. Nov 2007, 01:04
Hallo

na herzlichen Glückwunsch zur Entscheidung. Hoffentlich hast Du lange Freude am Gerät. Darf man fragen beim wem Du das gerät orderst?
Gruß
Tüvler
Titanist
Stammgast
#7 erstellt: 01. Nov 2007, 11:42

tüv´ler schrieb:
Hallo

na herzlichen Glückwunsch zur Entscheidung. Hoffentlich hast Du lange Freude am Gerät. Darf man fragen beim wem Du das gerät orderst?
Gruß
Tüvler


Hallo,

bei Fa. AudioVideum in Nürnberg.
Die haben mir das Demogerät auch übers Wochenende zum Testen zur Verfügung gestellt

GS
Günter
tüv´ler
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 01. Nov 2007, 16:39
Hallo Günter,

könntest mir privat (e-mail) mitteilen zu welchem Kurs das Gerät gehandelt wird?
Gruß
Titanist
Stammgast
#9 erstellt: 12. Nov 2007, 22:49
So,

heute habe ich eine unschöne Hörerfahrung mit dem DRC gemacht:

Ich habe mir die Roger Waters "Amused To Death" besorgt.
Gleich am Anfang des ersten Stückes gibt es doch einen Hund, der rechts vom Hörer bellen sollte und dann leiser werdend nach hinten verschwindet.

Ohne den DRC ist dieser verblüffende Effekt auf meiner Anlage problemlos nachzuvollziehen.

Ist der DRC aktiviert, bleibt von dem Effekt nichts mehr übrig, der Hund bellt langweilig zwischen den Lautsprechern

Ich bleibe dran, herauszufinden woran das liegt.

GS
Günter
silversurfer99
Neuling
#10 erstellt: 13. Nov 2007, 14:35
Also ich hatte jetzt den DRC-205 einen Monat zur Probe und muss sagen. Technisch und klanglich ein hervorragendes Gerät. Die Technik stammt ja von Dynaton , eine Firma aus dem Audio-Pro Bereich. Copland baute lediglich das drumherum.

Unglaublich wie differenzierter der Bassbereich wird. Statt Rums kommen jetzt Nuancen. Mittel/Hochton wird prägnanter, da die Maskierungen durch Reflexionen weg sind. Bei mir war der Klang deutlich weniger diffus, die Ortung klar besser: Ein Klassenunterschied.

Ganz ohne Einschränkung geht es aber auch nicht. Die Dynamik scheint mir durch den zusätzlichen AD-DA-Wandler Prozess etwas eingeschränkter und eine gewisse "Sweetnes" im Klang war auch weg.

Das grösste Problem ist aber der Preis. Fast ne Frechheit. Die RCS Technik wurde ja preiswert eingekauft und nicht aufwendig entwickelt. Oeffnet kann das Gehäuse erblickt man 70% Leerraum.

Das Gleiche zum halben Preis - womöglich direkt im Vorverstärker integriert, damit keine Tape-Schlaufe verbraucht wird und ich wäre hingerissen...
Titanist
Stammgast
#11 erstellt: 18. Nov 2007, 13:08
Hallo,

kleiner Zwischenbericht zu meinem "Roger Waters-Problem":

Ich habe gestern mal meine Netzleiste getauscht (nein, nicht wegen evtl. Voodo-Effekte, sondern weil mir die alte Billigleiste einfach nicht gefallen hat, die Neue hat auch keine inneren Besonderheiten wie geheimnisumwitterte Filter oder so ein ähnliches Zeugs).

Und jetzt lässt sich der Effekt mit dem Hundegebell von rechts plötzlich auch mit dem Copland nachvollziehen, was ja vorher nicht der Fall war.

Ich vermute jetzt mal, dass irgendeine Komponente in meiner Kette Mist baut, wenn der Netzstecker andersherum in der Steckdose sitzt.

GS
Günter
Titanist
Stammgast
#12 erstellt: 08. Dez 2007, 00:10
Hallo,

es gibt wieder ein kleines Update zu meinen Erfahrungen mit dem DRC 205.

Was mich am DRC immer noch nachhaltig gestört hatte war, dass meine Digitalquellen, die im Verstärker nach analog gewandelt werden, nicht an der Tape-Schleife (in die der DRC geschaltet war) verfügbar waren und sie somit nicht über den DRC laufen konnten (in der Tape-Schleife hing der DRC deshalb, weil er wenn er zwischen Vor- und Endstufe geschaltet wurde ganz erheblich gebrummt und gerauscht hat).

Ich habe jetzt die Tape-Buchsen des Verstärkers zu einer richtigen Prozessorschleife umgebaut und genieße nun auch meine Digitalquellen über den DRC.

Nun bin ich rundum zufrieden mit dem Teil

GL
Günter
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