Dröhnproblem

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Hellsing
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 26. Apr 2008, 22:15
Nachdem ich heute schon ein wenig an den Einstellungen meines HK gefeilt habe fiel mir auf das ich im Bassbereich ein mittel starkes Dröhnen habe, also flux mal belesen und diverse Tools durchprobiert die ergaben das ich im Bereich von 38-41hz und 69-81hz ettliche Resonanzen im Raum habe.

Mein Frage währe, wie bekomm ich beide bereiche mit möglichst wenigen Absorbern in den Griff?
Ein Helmholtzresonator für den niedrigsten Bereich und ein Breitbandabsorber für den höheren, wird wohl nicht gehen ? Also währen ja nur 2 Breitbandabsorber das geringste Übel?

Mein Raum ist 4.56mx4.285mx4.52m(BxTxH)groß und auf einer kurzen Seite befindet sich eine Dachschräge.


[Beitrag von Hellsing am 26. Apr 2008, 22:18 bearbeitet]
Hellsing
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 28. Apr 2008, 18:16
Da das Akustik Forum wohl reichlich unterbesetzt ist melde ich mich mal wieder zu Wort.

Ich war heute im Praktiker(sehr teuer aber dafür grosse Auswahl beim Holzzuschnitt) und habe mir Material für 2 Plattenresonatoren zuschneiden lassen. Da es ja mannigfaltige Formeln im Netz dazu gibt ab ich einfach mal die grobe Richtung vorgegeben und werden dann sehen bei welcher Resonanz sie genau Anschlagen.

Die Resonatoren sollen später 1mx0,7m gross werden die Rahmentiefe habe ich auf 23cm festgelegt und mir eine 5mm Hartfaserplatte mit weißer beschichtung als Membran ausgesucht, welche ein Flächengewicht von 5kg/m² hat (auf unserer Personenwaage gemessen also nichts amtliches )

Im Nubertforum geistert ja eine Formel von der "Heimkino" rum wonach die Resonanzfrequenz bei ungefähr 35Hz liegen soll(Mit geändertem Membrangewicht). Jedoch erscheint mir die Formel sehr suspekt und ich habe mit folgender wohl offiziellen Variante nachgerechnet:

f=(c/2*pi)*((p/m*d)^0.5)

c ist die Schallgeschwindigkeit also 344 m/s²
p ist Luftmasse bei 20 grad celsius --> 1,29kg/m³
m ist die Flächenmasse der Membran bei mir 5 kg/m²(das
ändert sich je nach verwendeten Membranmaterial!!!!)
d ist die Rahmentiefe in m

Heraus bekamm ich mit dieser Gleichung eine Resonanzfrequenz von 58Hz welchem ich eher glauben schenke.
Mal schaun.., ich muss morgen noch Miwo besorgen dann bau ich die 2 Resonatoren zusammen und dann gibts mehr Berichte.

Ach ja nochwas zum Schluss ich hab keine Ahnung wie man pro Stück mit nur 20 euro Rechnen soll (Angabe im Nubert Forum).Ich hab für die 2 allein an Holz 55 Euro bezahlt und dabei war noch 20% Rabatt Tag was mir eine Ersparung von 15 Euro brachte o0. Eher sollte man mit 35 Euro pro Stück rechnen das ist wenigstens nicht allzufern der Wahrheit ...


[Beitrag von Hellsing am 28. Apr 2008, 18:43 bearbeitet]
inthro
Inventar
#3 erstellt: 28. Apr 2008, 19:34
Hallo,


ich lass immer den onlinerechner von mhsoft.nl rechnen....hat bisher immer gepasst.
Der spuckt56 Hz aus. Kommt also mit deiner Berechnung gut hin. Im Gegensatz zu Helmholtzresos muss man bei einem Plattenschwinger die gewünschte Frequenz nicht aufs Hz genau treffen. Bei ausreichender Bedämpfung wirken sie recht breitbandig (ca 50 % des Absorptionsfaktors auf der Resonanzfrequenz je angrenzende Oktave).

Wenn du es genau wissen willst, ob die gewünschte Resonsanzfrequenz getroffen wurde, in das fertige Gehäuse (Seite oder Rückwand) ein Loch in Grösse des Messmikros rein...Mikro möglichst dicht rein und Sweep drüber).
Das Loch kann man mit einem Weinkorken wieder verschliessen.

Aber prinzipiell klingen 5mm HDF bei 23 cm Tiefe schon ganz gut.
Viel Erfolg!



Grüsse Andy
Hellsing
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 28. Apr 2008, 20:28
Danke

Ich werde auch erstmal nur einen Bauen und schauen wo die Resonanzfrequenz liegt das Ergebniss kann ich dann in die weiteren (geplant sind mehr als 5) einfliessen lassen und ggf. noch etwas Feintunning mit einfliessen lassen.

Am liebsten währe mir ja der Bereich von 40-80 hz abzudecken mal schauen. Ein Platten reso für die 40Hz währe abnormal dick obwohl ich halt dort das stärkste Dröhnen habe , naja wir sehen morgen inwieweit der Plattenreso den Bereich abdeckt .

Zur Bedämpfung ist eine schicht aus 20cm Miwo geplant.

Stärkeres HDF währe von Vorteil für den unteren Frequenz Bereich aber wo herbekommen? Ich denke da so an 7-9mm HDF.


[Beitrag von Hellsing am 28. Apr 2008, 20:33 bearbeitet]
inthro
Inventar
#5 erstellt: 28. Apr 2008, 21:52

Zur Bedämpfung ist eine schicht aus 20cm Miwo geplant.


Bei 23 cm Tiefe? Ich denke 15 cm reichen locker aus.

Aber bevor du deinen Raum mit den Kästen tapezierst, würde ich das Problem genauer untersuchen.
Plattenresos eignen sich sehr gut um den Nachhall im Bassbereich zu mindern. Pegelüberhöhungen damit anzugehen, halte ich für unverhältnismässig.
Du scheinst mit einer gesunden Portion Enthusiasmus an die Sache heranzugehen. Füge dem noch eine Portion Überlegung in der Herangehensweise hinzu und das Ziel definiert sich schneller.
Das hiesse für mich: messen. Mikrofon (linearer FG, Kugelcharkteristik), PC und Software (zB RoomEQ Wizzard, ARTA). Damit lassen sich die Problemzonen (schönes Wort) besser eingrenzen.
Wenn Platzierung von Lautsprecher und Hörplatz keine Erfolge im Amplitudenfrequenzgang mehr verzeichnen, kann man über geeignete Massnahmen der Raumakustik nachdenken.
Breitbandige Absorption im Bassbereich erreicht man auch über sogenannte Eckabsorber, die nicht zwingend gekauft werden müssen. Drastische Überhöhungen im Betriebsschallpegel lassen sich mit Helmholtzresos einigermassen in den Griff bekommen.
Eine weitere Möglichkeit (für eine lineare Basswiedergabe wahrscheinlich die beste) ist der Einsatz aktiver Absorber (SBA,DBA). Ohne massiven Einsatz von passiven Varianten wird man kaum die Effekte eines DBA`s erreichen. Geeignete Raumverhältnisse vorausgesetzt.
Den Nachhall mittels Plattenresonatoren zu minimieren ist sicherlich eine gute Sache, nur definieren sich die gängigen Probleme im Bassbereich nicht nur aus zu langem Nachhall.
Ich habe hier auf 20 m² Grundfläche 7 Plattenresos stehen, 2 Helmholtzresonatoren und gehe die restlichen Peaks mit einem EQ an. Zufrieden bin ich damit allerdings nicht.
Würde ich heute noch mal anfangen, würde es wahrscheinlich ein DBA oder zumindest eine Multisubanordnung (in Verbindung mit Plattenresonatoren) werden. Aber das ist alles recht raumabhängig und nicht ohne weiteres übertragbar.


Grüsse Andy
Hellsing
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 28. Apr 2008, 22:08
Du hast vollkommen recht mit deinen äusserungen. Gemessen habe ich schon jedoch eher mit nem Schätzeisen nicht destotrotz konnte man auch mit ihm die Resonanzen durch den Raum sehr gut erkennen.

Eckabsorber fallen leider flach nicht umbedingt wegen des Preises mehr wegen ihrer Grösse. Ich hab einfach keinen Platz auch nur einen von dennen unterzubekommen :O .

Ein DBA währe noch eine Lösung ,die mich reizen würde. Aber auch hier sollte es ja ein 2x4 Array sein und das bekomm ich leider auch nicht unter dafür ist der Raum zu klein und irgendwo möchte ich ja noch Sitzen und Schlafen(Ja ein Bett ist hier auch drin).Selbst für ein 2x2 müsst ich wohl meinen Schreibtisch raustun...

Einen Helmi hatte ich schon in Betracht gezogen für die unteren Frequenzen in 2 Ecken hab ich einen extremen Peak um 35-45hz mit ca. +10 bis 15db, das einem dort die Ohren abfallen. Leider reicht mein Mikro nicht aus um die ganz genaue Frequenz zu orten das werd ich wohl nur über justierungen am Helmi einpegeln können.
Jedoch hatte mich der Helmi bis jetzt abgeschreckt das er nur extrem Schmalbandig arbeitet und ich das gefühl habe das dort eine etwas grössere Bandbreite an frequenzen abzudecken ist.
Errechnet hatte ich da 72L, 10cm Durchmesser Rohr , und länge von 11-15cm für den Breich von 37-41Hz zum justieren.Was natürlich auch wieder ein Oschi wird wenn er in die Ecke soll :O

Und Tapezieren Jaein ich hab halt ungefähr eine Wandfläche von 2,3mx 1,5m hinterm TV und hinter dem Sofa jeweils die frei zur verfügung steht. Natürlich muss ich da jetzt nicht alles zudonnern aber Platz währe wenns nötig ist da.


[Beitrag von Hellsing am 28. Apr 2008, 22:34 bearbeitet]
Hellsing
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 29. Apr 2008, 09:35
Hier hab ich mal eine Messung am Hörplatz:



Mit dem Plattenreso wollte ich gern den bereich um 60 hz inkl die 72Hz Resonanz entfernen in der Hofnung das auch der grosse peak etwas geglättet wird. Blos aufgrund des Riesen Peaks wirds wohl dafür auf einen Helmholtzresonator hinauslaufen.

Die Resonanzfrequenz dort hab ich jetzt schon auf 39,5Hz +-0,5db eingegrenzt.

Schön ist auch das die Peaks genau mit den errechneten Werten übereinstimmen

Als nächste Investition werde ich mal über ein Behringer Messmikro nachdenken auch wenn das Ding was ich hier habe ja zur Grundveranschaulichung aussreicht.


[Beitrag von Hellsing am 29. Apr 2008, 09:46 bearbeitet]
Hellsing
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 01. Mai 2008, 15:07
So der erste Helmi ist Fertig. Das Ergebnis kann sich sehen lassen beim Single Tone um 39.5Hz hab ich eine -8 Db Dämpfung erreicht . Leider ist er wirklich extrem schmalbandig so das die Überhöhung bei 40.5 HZ nicht angekratzt wird hier werde ich wohl noch einen Bauen müssen.

btw: Der unterschied zwischen Reflexloch offen und ne Hand davor ist echt extrem

Leider hab ich ein Problem mit Arta.Wenn ich hier messe sehe ich kaum einen unterschied jedoch wenn ich einen Single Tone messe sieht man die 8 Db Differenz. Woran liegt das ?

Beim Plattenschwinger fehlt mir noch die Mowo.. Mein Vater wollte welche von der Arbeit mitbringen hats aber bis jetzt vergessen .. Verklebt ist soweit alles bis auf die Membran.

Den Rest werd ich wohl dann mit einer Behringer DEQ2496 Glattbügeln.


[Beitrag von Hellsing am 01. Mai 2008, 15:23 bearbeitet]
inthro
Inventar
#9 erstellt: 01. Mai 2008, 21:24
Hallo,


8 dB Differenz im BSP wären wirklich sehr viel. Ich habe mit zwei 60 L HR 4 dB "Linderung" erzielt.
Womit sind die 8 dB gemessen worden? Schallpegelmesser?
Exakt am gleichen Ort gemessen?

Welche Auflösung nutzt du beim Messen mit Arta? Evtl. mal das Anregungssignal zeitlich verlängern (256k)....

Davon abgesehen würde ich mal einen Blick auf die Zeit des Abklingens werfen (Wasserfalldiagramm/T60). Un- oder wenig bedämpfte HR klingen mitunter länger nach, als der Raum. Was natürlich wieder unerwünschte "Nebenerscheinungen" sind und m.E. nicht über die Linearisierung des Betriebsschallpegels hinwegtröstet. Hier heisst es, die optimale Bedämpfung herauszufinden.

Für die Betrachtung des Bassbereiches skaliere doch mal das Diagramm auf den entsprechenden Frequenzbereich (20-100 Hz) mit einer 1/24 Glättung. Zumindest in den Wasserfalldiagrammen ist der RoomEQ Wizzard genauer als Arta, da sich hier die Auflösung über den Zeitbereich einstellen lässt (den zu messenden Frequenzbereich verkleinern).



Grüsse Andy
Hellsing
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 01. Mai 2008, 21:53
das problem ist mit arta seh ich kaum einen unterschied wenn ich jedoch mit nem tone generator extakt eine frequenz einstelle und dann Messe hab ich 8 db dämpfung.

Evtl ist ja der Resonator so schmalbandig das man das in Arta nur mit feinster auflösung sieht ?

Funktionieren tut er aufjedenfall extrem gut jedoch halt nur sehr sehr schmalbandig.

Ich Messe morgen mal mit dem Room Wizard jetzt ist zu spät und will keinen wecken ...

Ich würd ja gern einen etwas breitbandigeren Resonator bauen jedoch schaffe ich es nicht einen guten zu berechnen da mir die Errechnete Güte immer einen Strich durch die Rechnung macht.
Evtl könntest du ja mal einen Vorschlag für 39.5Hz und +-2hz bei -3db bringen


[Beitrag von Hellsing am 01. Mai 2008, 21:59 bearbeitet]
Hellsing
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 02. Mai 2008, 08:50
Neuer Tag neue Messung diesmal mit dem Room Eq Wizard.

Pink ist ohne und Grün ist mit Resonator



Wie gesagt er funktioniert augezeichnet jedoch wird er einen breitbandigen Bruder bekommen.
Ich hab gestern diese Seite endeckt die einem auch gleich Aufschluss über die Güte und den Bandbereich gibt

http://www.mhsoft.nl/Helmholtzabsorber.asp#PlacingtheTraps

mit dem Berechnungstool bei Strassacker lassen sich solche Dimensionierungen kaum durchführen...

Btw. Ich habe ein Gutes Angebot von einem Musikhaus in Erfurt für den FBQ 2496 gefunden ich denke ich werde da zuschlagen , er sollte ja für die Zwecke auch völlig ausreichen oder?

Ach und nochwas ich bekomm das Wasserfalldiagramm nicht hin wenn ich es generieren lasse tut sich am Fortschrittsbalken auch nach 10 min nichts :O


[Beitrag von Hellsing am 02. Mai 2008, 09:58 bearbeitet]
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