Raumbedämpfung feststellbar??

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Chrissi1
Stammgast
#1 erstellt: 16. Aug 2004, 21:52
Hallo zusammen,
wie würde gerne wissen, wie ich mit rel. einfachen Mitteln feststellen kann, ob mein Hörraum mehr Bedämpfung bräuchte. Wie kann ich so etwas testen, messen, erkennen. Ab wann ist ein Raum überdämpft? Gibt es "ein zuviel" überhaupt". Welche Frequenzen stören am meisten??
Nicht ganz einfach, vielleicht wurde dieses thema auch schon mal besprochen.
Danke auf jedenfall
Christian
Patrick
Stammgast
#2 erstellt: 16. Aug 2004, 22:34
Es gibt 2 Messungen mit denen man die Raumakustik einordnen kann:
1) Nachhallzeit über die Frequenz, sie sollte nicht über 0,5s liegen, 0,3s sind sehr gut. Wichtig ist, dass sie gleichmäßig ist.
2) Frühe Reflexionen, es sollte möglichst wenige sein, wie man es genau bewertet weiß ich leider nicht.

Beides geht theoretisch mit einem Kugelmikrofon am PC, praktisch könnte es mit http://www.etfacoustic.com/ gehen, aber bei mir stürzt es dauernd ab...
musikgeist
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 17. Aug 2004, 00:03
Hallo Christian,

Das Raumakustikprogramm Cara ab Version 2.1 Plus (für 45€ unter www.cara.de erhältlich)- liefert sehr gute praxisbezogene Ergebnisse bezüglich der Nachhallzeiten die sich weitgehend mit der Messung der Raumimpulsantwort decken.

Ich selbe greife gerne auf dieses Programm zurück, nur in schwierigen Fällen ( exotische Räume oder Einrichtung) bediene ich mich der Messtechnik.
Wen du in den nähe von Aachen wohnst kann ich dir, wen du willst mit meiner praktischen Erfahrung helfen.

Ich kann dir auch vorführen, welch ein Musikgenus in einem akustischoptimierten Raum, wie es den Patrick in seinem Beitrag beschrieben hat möglich ist.

Gruß

Musikgeist
Chrissi1
Stammgast
#4 erstellt: 17. Aug 2004, 05:31
hallo zusammen, schon mal danke für die Tips. Cara hab ich auch zu hause. Ist aber etwas umständlich anzuwenden. Zumal mein 400er AMD der Datenflut nicht gewachsen ist. Ich würde noch gerne wissen ob Ihr für Laien und Einsteiger empfehlendswerte Bücher kennt?
grüße christian
Honk_one
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 17. Aug 2004, 05:45
Hallo Christian!

Schau doch mal auf der Website von www.fastaudio.com vorbei. Da gibt es auch einen Rechenservice, um die nachhallzeit zu ermitteln.

Ansonsten hilft das ausprobieren mit den unbeliebten Sinussignalen. Gehe auch ruhig dabei im Hörraum herum. Bei tiefen Frequenzen ~40-100Hz lassen sich so leicht stehende Wellen orten.

Um die Reflexion an der Seitenwand (mittel- und hochtonbereich) zu eleminieren hilft der Versuch mit an die Wand gelentem Bügelbrett und übergehängter, flauschiger Wolldecke. Diese müssen an der Wand dort aufgestellt werden, wo man die Lautsprecher in einem Spiegel sehen würde. Versuch es mal...


Gruss Honk
Chrissi1
Stammgast
#6 erstellt: 17. Aug 2004, 07:08
hi honk,
guter tip.
was mach ich mit stehenden wellen?? soll die auch elimniert werden?? was ist wenn die dort sind, wo ich nicht sitze (ignorireren??)
Ihr seht, ich hab ´ne menge nachholbedarf.
gruß christian
Honk_one
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 19. Aug 2004, 13:50
Hi Christian!

Stehende Wellen ignorieren funktioniert nur so lange bis man einmal Absorber ausprobiert hat!

Vielleicht hilft ja schon ein Verrücken der Lautsprecher und/oder Hörposition um den schlimmsten Spitzen der Stehenden Wellen.

Aber Absorber helfen da halt sehr viel weiter.

Gruss Honk
Chrissi1
Stammgast
#8 erstellt: 19. Aug 2004, 17:47
Hi Honk,
meine Holde und ich suchen immer noch nach Vorhängen. was meinst du, gibt es wohl Vorhänge die "hübsch" sind und noch akustische Vorteile bieten? Das wäre zumindest was, um den "klang"-Raum positiv zu beeinflussen. Ich glaube nicht das ich mit den Platten weiter komme, da wird sie waohl was dagegen haben. Ich könnte höchstens im MT Berich Platten nehmen um sie dan kurzfristig aufzuhängen. Aber eigentlich ist das auch schwachsinn. Keiner baut erst um und auf um Musik zu hören
grüße Christian
Patrick
Stammgast
#9 erstellt: 19. Aug 2004, 17:58
Vorhänge bringen nur was wenn es richtig schwere und dicke sind.

Wenn du es genau wissen willst:
http://www.ptb.de/de/org/1/17/173/datenbank.htm
Honk_one
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 20. Aug 2004, 07:48
Selbstversuch zur Frage "Ist mein Hörraum gut oder schlecht?"

Ein Gäste-WC mit 1,4x1,8m gefliesst und bis zur Decke gekachelt ist ein sehr schlechter Hörraum. Da ist auch bei "normaler Sprache" alles vorhanden was keiner im Hörraum haben möchte, stehende Wellen und Reflexionen, usw...

Deshalb ist das "Stille Örtchen" auch nicht unbedingt für ein Gespräch mit seinem Mitbewohner geeignet!

Der Einsatz von 2 SuperPIU und 2 Parete Absorbern schafft eine bessere Akustik als in den meisten Wohnzimmern!

SINN macht dieses natürlich NICHT , aber es zeigt ABSORBER funktionieren hervorragend!!

Also ausprobieren, welches Produkt als Absorber auch verwendet wird, verschlechern wird sich die Raumakustik sicher nicht!

Viel Spass beim Experimentieren...

Mit Vorhängen kann man naturlich auch etwas erreichen, nur wieviel m³ willst Du denn aufhängen. Zudem muss es schon schwerer Stoff sein, der die Luftbewegung auch einbremsen kann. Eine dünne Gardine bringt da nichts.

Ein Parete Hoch- Mitteltonabsorber kann man zu Versuchszwecken auch in erster näherung durch an die Wand gelehntes Bügelbrett mit übergehängter Wolldecke simulieren.

Wenn es nichts bringt lässt sich der Versuch schnell wieder abbauen.

Wenn es dann doch etwas gebracht hat, probier mal einen entsprechenden Absorber aus!!

Gruss Honk
Chrissi1
Stammgast
#11 erstellt: 20. Aug 2004, 07:55
hi Honk,
wann und wie weiß ich denn das mein raum ggf. Probleme mit dem Bassbereich oder mit dem HT/MT Bereich hat?Ich kann mir whl nicht alle moglichen TT-MT/HT Absorber kommen lassen.
Danke für die Geduld

gruß Christian
Honk_one
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 20. Aug 2004, 09:40
Probier als erstes mal die Bügelbrett/Wolldecke aus. Damit lässt sich für MT/HT schon etwas erreichen.

Für den Bass und die stehenden Wellen ist es am einfachsten bei Sinussignalen im Raum umherzugehen. Bei unterschiedlich empfundener Lautstärke sind stehende Wellen vorhanden.

Sonst sehr anschaulich für Raumeigenmoden:
http://www.hunecke.de/calculator/mode/raumakustik-mode.htm

Gruss Honk
Chrissi1
Stammgast
#13 erstellt: 20. Aug 2004, 15:33
Tach Honk,
schönen Dank auch !!!jetzt stehen bei mir überall Bügelbretter herum . Nein anders. Danke für den Tip mit der Wolldecke. Ich habe experimentiert und ich muss zugeben, dass ich das Thema Akustik ganz schön vernachlässigt habe. Links von mir steht ein großes Stoffsofa, auf dem ich jetzt die viele Kissen drauf liegen habe, rechts steht der Fernseher auf einem Fernsehschrank mittelerer Breite. Über dem TV liegt ´ne dicke Wolldecke. Und tataaaa: Stimmen sind wesentlich deutlicher und alles so herum klingt wieder was besser. Ich werde mal doch zusehen, ob ich nicht einige Basotect Platten günstig ergattern kann...

Hat jemand Erfahrung mit der Verarbeitung von Basotect? Kann man man das mit einem Cutter bearbeiten? Sind dieplatten schwer???usw..

grüße Christian
kalia
Inventar
#14 erstellt: 21. Aug 2004, 05:58
Hallo Christian

Die Platten sind sehr leicht und lassen sich prima mit einem Cutter schneiden

Viele Grüsse
Lia
Chrissi1
Stammgast
#15 erstellt: 21. Aug 2004, 18:48
hallo Lia
Hast du erfahrung mit den Platten?? Welche hast du und woher gekauft???
Grüße
kalia
Inventar
#16 erstellt: 22. Aug 2004, 09:07
Hallo Christian
Ich hatte einige quadratmeter Platten mehr oder minder durch Zufall gekriegt, also leider keine reproduzierbare Quelle.

Waren Abschnitte, 110x 30 x 5 die ich dann selber zusammengefügt und bezogen habe. Ein bischen nach dem Vorbild der Fast Produkte.
Ob sie genauso "wirken" wie die Fertigen kann ich mangels Vergleich nicht sagen, verbessern den Raumklang aber schon deutlich.

Mit besten Grüssen
Lia


[Beitrag von kalia am 22. Aug 2004, 09:08 bearbeitet]
Honk_one
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 23. Aug 2004, 07:15
Hallo Christian!

Der Wirkungsgrad eines Absorbers ist wesentlich größer als "unser Bügelbrett/Wolldeckenmodell"

Viel Erfolg beim Ausprobieren.

Zumindest die FAST Absorber sollte man nur mit Bezug betreiben, da der Schaumstoff sonst sehr leicht an den Kanten einreisst

Gruss Honk
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