HIFI-FORUM » Akustik » Akustik » "Perfekter" Raum für Criterion TB 160 | |
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"Perfekter" Raum für Criterion TB 160+A -A |
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Autor |
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yankeemay
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 23. Sep 2011, 08:09 | |
Hallo, ich habe schon seit langer Zeit die TB 160er bei mir zuhause rumstehen und kann mich über den eigentlichen Klang dieser Monster nicht beschweren. Das einzige Problem ist dass mein Wohnzimmer eine akustische Katastrophe ist und ich weiss dass ich so viel mehr aus den Teilen holen kann wenn der Raum passt. Unter euch gibts ja ne Menge HiFi-SPezialisten die ne Menge Ahnung haben und mir vielleicht sagen könnten was so der praktisch "perfekte" Raum für die Boxen wäre. Schallisolierung wäre natürlich selbstverständlich da ich vor ein paar Jahren meine Nachbarn so auf die Palme getrieben habe dass die seitdem nicht mehr mit mir reden wollen Ich habe vor bald umzuziehen und werde bei den Häusern speziellen Wert auf einen Raum mit guten Maßen für einen akustisch ausgeglichenen Raum legen, daher wende ich mich auch an euch Danke im Vorraus yankeemay |
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TomSawyer
Stammgast |
#2 erstellt: 26. Sep 2011, 18:28 | |
Klaus-R.
Inventar |
#3 erstellt: 28. Sep 2011, 10:10 | |
Ich habe mal die Fachliteratur zum Thema Raumabmessungen ausgewertet, aus welcher hervorgeht, daß gute oder gar optimale Abmessungen vereinfacht gesagt Quatsch sind. Bei Interesse kann ich die Auswertung schicken. Für das Einrichten eines neuen Hörraums folgende, auf Floyd Tooles Erkenntnissen basierende Ratschläge: Ich trenne Raumakustik in 4 Bereiche auf: Raummoden, Effekte durch nahe Begrenzungsflächen, frühe Reflexionen, Nachhall. Moden: ob und wie stark Moden angeregt werden und wie stark sie dann wahrgenommen werden hängt ausschliesslich ab von der Plazierung von Lautsprecher und Hörsessel, OB sie dann angeregt werden, hängt zudem massgeblich von der Musik ab, die gerade spielt. Schallharte Wände (Beton, gemauert) sind theoretisch schlechter als flexible (Rigips o.Ä.), da letztere den Basswellen (mehr) Energie entziehen. Aufstellungsregeln wie die 38%-Regel gehen davon aus, daß die tatsächlichen Modenfrequenzen so sind wie berechnet, und daß weiterhin die Orte der Schalldruckmaxima und –minima dort sind, wo die Theorie sie angibt. Möbel, inbesonders grosse absorbierende Möbel sind in der Lage, Modenfrequenzen zu verschieben, den Modenpegel zu senken und zusätzliche Moden zu erzeugen. Grosse mitschwingende Möbel können Moden aufspalten, d.h. anstelle einer Mode bei z.B. 50 Hz werden zwei Moden bei 47 und 53 Hz erzeugt. Wandöffnungen sind strukturelle Schwachstellen und die Orte von Schalldruckmaxima und – minima verschieben sich. Es hat sich weiterhin gezeigt, daß die tatsächlich gemessenen Modenfrequenzen deutlich von den berechneten abweichen können. Effekte von Begrenzungsflächen (im Englischen SBIR: Speaker Boundary Interface Response genannt): ab ½ Wellenlänge Wandabstand kein Einfluss mehr, zw. ½ und ¼ Wellenlänge eine leichte Absenkung, unterhalb von ¼ Anhebung des Basspegels mit Maximum bei 1/10 Wellenlänge. Einbrüche im Bass-Frequenzgang durch die Reflexion der Wand hinter den Lautsprecher werden manchmal erwähnt, ich habe bei entsprechenden Versuchen nichts dementsprechendes wahrnehmen können. Frühe Reflexionen: nicht nachgewiesen ist, daß sie grundsätzlich schädlich sind. Ob man vielleicht doch was machen sollte, hängt von Aufstellung und Abstrahlverhalten der Lautsprecher ab. In akustischer Hinsicht ist Rechts-Links-Symmetrie anzustreben, obwohl aus der Fachliteratur bekannt ist, daß leichte Asymmetrie nicht unbedingt als nachteilig eingestuft wird. Wie sehen die Frequenzgänge der LS ausserhalb der Achse aus? Sind sie sehr verbogen, könnte Absorption der seitlichen Reflexionen angebracht sein, dann aber Absorber wählen, die breitbandig bis 150-200 Hz wirken. Floyd Toole empfiehlt, die Seitenwände nicht zu behandeln, sondern nur die Wände hinter den Lautsprechern und hinter dem Hörer. Auch bei sehr niedriger Nachhallzeit können diese Reflexionen eventuell stören. Je mehr man Reflexionen behandelt, desto mehr können die noch nicht behandelten Reflexionen stören, sollte man vielleicht im Auge behalten. Nachhall: Ist der Raum subjektiv zu hallig, was tun, z.B. Teppiche, schwere Vorhänge, Polstermöbel, ansonsten in Ruhe lassen. Das Schallfeld in Räumen dieser Art setzt sich im Wesentlichen aus Direktschall und frühen Reflexionen zusammen, hat also (messtechnisch nachgewiesenen) starken Richtcharakter, der Nachhallanteil ist vernachlässigbar. Ist der Hall subjektiv im grünen Bereich, kann das Thema zu den Akten gelegt werden. Messungen sind nicht nötig, die immer wieder angeführten Werte für Nachhallzeiten in Wohnräumen (0.2 - 0.4 s, im Bass 0.7 s) wurden meines Wissens nie psychoakustisch abgeklopft. Viele Leute messen Nachhallzeit auch nicht korrekt, weil sie dazu ihre eigenen LS verwenden statt einen Rundumstrahlers. Veröffentlichte Daten aus Messungen in Wohnräumen in Deutschland, England, Spanien, Kanada zeigen zudem, daß diese geforderten Nachhallzeiten teilweise deutlich unterhalb den in realen Räumen vorkommenden liegen. Klaus |
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