Absorber sinnvoll in diesem Raum ?

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Filou6901
Inventar
#1 erstellt: 13. Jun 2013, 17:07
Hallo!
Ich habe mal eine Frage an die Experten.
Ich habe von dieser ganzen Sache wirklich keine Ahnung,habe mich einfach nicht damit beschäftigt.
Bevor ich jetzt 600-800 € für Absorberplatten ausgebe,möchte ich gerne euren Rat,Erfahrungen und Meinungen mit einbeziehen.
Wegen Bassdröhnen ist ein Antimode im Einsatz,hinzu kommt ein sehr guter EQ.
Möchte gerne den Nachhall deutlich reduzieren.
Bin auf diese Absorberplatten gestoßen 50x50, dazu noch recht Wohnzimmertauglich :

http://www.design-heimkino.de/produktprogramm/schallabsorber/

Habe nun vor, 10 Stück a 50x50 im Wohnzimmer zu montieren.
Machen diese 10 Platten sich wirklich schon positiv bemerkbar ?
Oder.....bei diesem Raum, vollkommen uninteressant,da brauche ich mindestens 20 ?
Gibt es dazu ev. sogar eine Berechnung?
Was meint ihr,macht es Sinn?

Anbei ein Bild von meinem großen,hohen Wohnzimmer.
Bin über jeden Rat sehr dankbar.....
Heimkino 001
Heimkino 002
Klaus-R.
Inventar
#2 erstellt: 13. Jun 2013, 17:37

Filou6901 schrieb:
Habe nun vor, 10 Stück a 50x50 im Wohnzimmer zu montieren.Machen diese 10 Platten sich wirklich schon positiv bemerkbar ? Oder.....bei diesem Raum, vollkommen uninteressant,da brauche ich mindestens 20 ? Gibt es dazu ev. sogar eine Berechnung?


Rechnen könntest Du mit der Formel von Sabine, obwohl diese nur in diffusen Schallfeldern von Gültigkeit ist, welche es in realen Räumen jedoch nicht gibt. Immerhin erlaubt sie eine grobe Abschätzung.

Nachhallzeit RT60 = 0,161 • V / A

RT60 = Nachhallzeit in s
V = Raumvolumen in m³
A = α • S = äquivalente Absorptionsfläche oder Absorptionsvermögen in m²
α = Absorptionsgrad
S = absorbierende Oberfläche in m²
A = α1 • S1 + α2 • S2 + α3 • S3 + ...
c20 = Schallgeschwindigkeit ist 343 m/s bei 20°C

Absorptionsgrade findest Du zum Beispiel bei Sengpiel.

Um den Effekt der Absorber abzuschätzen, könntest Du so tun, als ob der Raum komplett aus Beton bestünde, der Absorptionsgrad also minimal ist (0,01 - 0,02), und zudem leer ist, also keine Möbel oder Teppiche, für diesen leeren Raum die Nachhallzeit bestimmen, dann die Absorber in die Rechnung mit einbeziehen und schauen, um wieviel sich die Nachhallzeit senkt.

Man sollte allerdings wissen, daß Hallraummessungen von Absorptionsgraden keine zuverlässigen Ergebnisse liefern, die Werte sind also mit Vorsicht zu geniessen:

http://www.hifi-forum.de/index.php?acti ... hread=4593 (Beitrag #39)

Klaus
Hosky
Inventar
#3 erstellt: 13. Jun 2013, 19:06
Hallo Filou,

hier hat gerade ein user ein Optimierungsprojekt mit hervorragendem Ergebnis abgeschlossen. Einer der Schlüssel ist sicherlich, das Ganze mit Messungen zu analysieren und den Effekt der Massnahmen messtechnisch zu verfolgen. Das Beispiel zeigt sehr schön, wie man durch eine Kombination von Aufstellungsoptimierung und raumakustischen Massnahmen deutliche Verbesserungen erzielen kann.

Was willst Du verbessern? Bassdröhnen durch Moden?
Kennst Du den frequenzabhängigen Nachhall in Deinem Raum?
Welche Massnahmen wären generell umsetzbar, welche scheiden WAF-technisch aus? Absorber? Bassabsorber? VPRs? Helmis?
Du hast einen unsymmetrischen Raum mit seitlich ansteigender, hoher Decke. Links ist eine Wand. Was ist rechts? Offen?

Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage, aus diesem Raum machst Du bei diesem Hörabstand selbst mit vielen Massnahmen kein Tonstudio, dazu ist er zu unsymmetrisch - insbesondere mit der jetzigen Aufstellung. Wenn Du Dir dessen bewusst bist, und lediglich einige Probleme in vertretbarem Rahmen behandeln willst, kannst Du natürlich durchaus Verbesserungen erzielen.

Möglichkeiten zur Nachhallbehandlung, die mir für Deinen Raum spontan einfallen würden:
- Absorber an die von Dir vorgeschlagenen Stellen (wobei Deine Vorauswahl nicht eben die kostengünstigsten sind), die Stellen scheinen die einzig verfügbaren Wände überhaupt zu sein. Mit 10 Stück a 50x50 und nur 5 cm Dicke wirst Du aber bei dem großen Raum nicht übermässig viel ausrichten.
- Akustikvorhänge - gute absorbieren bei 15 cm Wandabstand bis unter 500 Hz mit alphaS>0,9 - hier käme richtig Fläche zusammen. Nachteil: nicht ganz billig und vor allem stark unsymmetrisch
- Nutzung der Räume zwischen den Deckenbalken - Absorber vollflächig zwischen die Balken. Vom ersten Eindruck aus der Ferne wäre das meine bevorzugte Variante. Das kann man sicher auch so gestalten, dass der Charakter der Holzdecke erhalten bleibt (zB schwere Steinwolle als Absorber, Vlies als Faserflugschutz und Holzschlitzplatten in gleicher Farbe darüber). Damit dürftest Du eine wirksame Fläche zusammen bringen. Bis zu welchen Frequenzen das wirksam ist, hängt u.a. von der verfügbaren Tiefe ab.

Keine der Massnahmen deckt allerdings den Bassbereich ab.

Kannst mal versuchen, ob Dir ein Akustikrechner erste Indikation gibt, wie sich gewissen Massnahmen auswirken würden:
Akustikrechner - Wenn deine geplanten Absorber nicht gelistet sind, diejenigen Absorber auswählen, die in den Absorptionseigenschaften möglichst nahe kommen. Oder mal nach Akustikrechner googeln, ist bei vielen Anbietern verlinkt. Jeder hat andere Materialien / Absotptionskurven hinterlegt.

Grüße,
Hosky
Filou6901
Inventar
#4 erstellt: 13. Jun 2013, 19:56
Erst einmal vielen Dank für eure Antworten und Hilfe !
So wie ich das sehe, werde ich am Wochenende mit Carma nochmal alles messen.
Mal sehen ob ich über diesen Nachhall etwas herausfinde und dies messen kann.
Diese Messung werde ich dann hier posten, mal sehen, vielleicht lässt sich aus diesem Ergebnis etwas ablesen.....
Bassdröhnen ist bei mir sehr gering( Antimode+EQ ), der Hall schon gravierender.
Danach schauen wir mal,was sich machen lässt.
Filou6901
Inventar
#5 erstellt: 16. Jun 2013, 12:59
So,habe nochmal gemessen.
Was können wir nun anhand dieser Bilder und Werte erkennen ?
Wo liegt erheblich Verbesserungsbedarf ?
Sieht das nun gar nicht so schlecht aus oder sehr sehr schlecht ?
Was kann oder könnte ich ändern,wäre ein Einsatz dieser Absorber bereits eine Verbesserung ?
Bin über jeden Ratschlag/Meinung sehr dankbar !
nachhall13
nachhall14
tapsel
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 16. Jun 2013, 13:34
Hallo Filou,

anhand dieser Screenshots kann man leider nicht viel sagen. Kleine Anleitung, für eine Raumakustik Auswertung.

Du machst eine Dual Mono Messung, Pegeleinstellung wie hier beschrieben.

Dann helfen Screenshots von z.B:

- Frequenzgang mit 1/3 Smoothing zur Beurteilung des allgemeinen Frequenzgangs
- Frequenzgang mit 1/24 Smoothing um Bassprobleme zu entlarven
- Akustische Parameter (T30 als Grafik, ggf. Parameter Tabelle)
- ETC (Zeitbereich bis xMax: 24ms oder 48ms zoomen) für Infos zu den Erstreflexionen
- Wasserfalldiagramm (Quick-Settings bei dir auf Large stellen)

Grüßle Tapsel
hobbyakustiker
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 16. Jun 2013, 13:37
Das ist ja nur der Bassbereich im Wasserfalldiagramm? Absicht?

Zudem wurde zu leise gemessen.

Für eine Nachhallmessung wäre es sinnvoller, wenn Du die Subwoofer abschaltest.
Filou6901
Inventar
#8 erstellt: 16. Jun 2013, 15:47
Oh,Sorry,war der Bassbereich.
Dies müsste eine Messung von den Front sein :
nachhall11
Weiter Messungen mit anderen Einstellung (1/3 und 1/24 ) werde ich in den nächsten Tagen durchführen.
hobbyakustiker
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 16. Jun 2013, 16:48
Zum Musikhören ist das, wenn man die Nachhallzeit auf RT 60 hochrechnet in meinen Augen zu hallig.

Aber da werden auch so ein paar kleine Absorber Nichts ändern. Hast Du denn mal einen Akustikrechner bemüht oder dich mit der von Klaus geposteten Formel auseinandergesetzt? Da wird das dann sicher sehr deutlich. Es geht da eben um die wirksame Oberfläche, denn Absorber sind eben kein Staubsauger, sondern nur wriksam gegen den Schall der zufällig auftrifft. Je kleiner die Falle desto weniger fängt sie.

Insb. ist aber die Aufstellung suboptimal, insb. in Relation zum Equipment - wie Porsche auf Wiesenweg, hoppelt halt so vor sich hin und die Räder drehen durch wenn man nur minimal Gas gibt. Ich würde die Subwoofer irgendwo anders hinstellen, dafür die Lautsprecher näher zusammen, zudem etwas einwinkeln. Dann auch noch etwas näher mit der Couch in Richtung Lautsprecher rücken. Das nur mal grundsätzlich...
Filou6901
Inventar
#10 erstellt: 16. Jun 2013, 18:26
SB13 Ultra
Dies war meine letzte Messung für die beiden Subwoofer.
Wie man erkennen kann,habe ich das Bassdröhnen eigentlich ganz gut in den Griff bekommen.
Der Klang,die Bühne, im allgemeinen, finde ich schon sehr gut.
Leider kommen doch immer irgendwelche Zweifel und Gedanken (ihr kennt das),geht da noch was,kann ich mich nochmal verbessern?
Welche Alternativen passen in den Raum,welche wären Sinnvoll.....?
Daher der Gedanke an diese Absorberplatten,die ev. noch ganz gut zum Raum gepasst hätten.
Danke für die ganzen Vorschläge.
Aber großartige Veränderungen möchte ich nicht mehr durchführen,wie z.b die Decke verkleiden oder andere,dickere Vorhänge.
Die Front LS sind etwas eingewinkelt, die Subs müssen auch dort stehen bleiben. Bin halt sehr eingegrenzt was die Aufstellung betrifft.
Es ist ja ein Wohnzimmer und soll noch gemütlich,harmonisch aussehen.
Habe das auch schonmal über den Akustikrechner ausgerechnet,ist allerdings nicht ganz so einfach,weil es halt ein schwieriger,ungleicher Raum ist.
Befasse mich erst jetzt mit dem Thema "Akustik" ,alles ein sehr weites,großes Land.....
Muss zugeben,würde ich nochmal bauen,ich würde einiges anders machen,alleine schon wegen der Akustik.
Aber na ja,man kann nicht alles haben...
hobbyakustiker
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 16. Jun 2013, 18:52
Es ging bei der Berechnung nur um den Nachhall, der ermittelt sich einfach statistisch aus Raumvolumen und Absorptionsfläche. Die Volumenberechnung muss nicht ganz exakt sein - zumindest nicht um darzustellen wie wenig ein paar kleine Absorber ausrichten würden...

Ein Lautsprecher in einer Ecke, während der andere Lautsprecher weitgehend frei steht, misst sich jedenfalls immer mies. Ich würde so kleine Korrekturen als das absolute Minimum dessen ansehen, was man optimieren sollte.

Wenn Du so eingeschränkt bist bzgl. Aufstellung - warum sehe ich zwar nicht, denn Platz ist ja da - dann käme evtl. eine elektronische Lösung, wie z.B. acourate, in Betracht.

Als Fertiglösung z.B. der Audiovolver:
http://www.stereo.de/index.php?id=451

Acourate ist letztlich nur die Software welche Korrekturfilter berechnet.
Filou6901
Inventar
#12 erstellt: 17. Jun 2013, 16:40
Also kurz und knapp :
Ein Anbringen von 10-12 dieser Absorberplatten 50x50 wäre vollkommen sinnlos ,würde mir überhaupt nichts bringen ?
hobbyakustiker
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 17. Jun 2013, 16:54
"Überhaupt Nichts" nicht, aber ich denke nicht dass Du den Unterschied wahrnehmen wirst. Eher nur messtechnisch ermittelbar. Etwas anderes wäre es wenn Du die Absorber auf Ohrhöhe anbringen würdest. Aber nicht auf Ohrhöhe 6 m weit entfernt, sondern in Hörplatznähe.
djofly
Inventar
#14 erstellt: 15. Jul 2013, 13:19
Wie sieht denn die rechte seite vom Raum aus?
Und mehr Fotos von der Decke wären nicht schlecht.

In dem Raum ist es wirklich schwer etwas zu machen. Die Idee mit den Akustikvorhängen ist auf jeden Fall gut. Genauso die mit den Absorbern zwischen den Deckenbalken. Das könnte aber wieder Optik zerstören.

Die von dir angedachten Stellen würden bestimmt den Raum etwas beruhigen. Rechts und links neben dem Fernseher wäre auch noch ein Platz.

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