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Dämpfung zur Wohnung drunter: Absorberfüße?+A -A |
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Autor |
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antondd
Stammgast |
#1 erstellt: 21. Jan 2014, 03:20 | ||||
Hallo! Wir sind gerade umgezogen, und unter uns wohnen die Miteigentümer/Verwandten meiner Freundin. Unser Wohnzimmer liegt genau über deren Schlafzimmer, das kann man aufgrund der Raumanordung zumindest kurzfristig nicht ändern. Nun habe ich meine Lautsprecher (Standlautsprecher B&W DM602.5) im Wohnzimmer aufgestellt, darüber wird Musik gehört und Filme gesehen (bei nur so Fernsehen eher über die Fernseher-Einbaulautsprecher). Und unten drunter können sie ne ganze Menge davon mithören, besonders natürlich bei Filmen im Baßbereich. Was sicher auch ein bißchen an der amerikanischen Hausbauweise hier in Montreal liegt, aber da gibt es hier schlimmere, wir hören es eigentlich nur, wenn deren Kind mal etwas lauter ist... Im Moment stehen die Lautsprecher auf Spikes auf Unterlegscheiben auf Parkett. Meine Vermutung ist, daß das Parkett die Situation nicht unbedingt verbessert, bei uns höre ich kein großes Dröhnen, aber ich nehme an es ist bei der Schallübertragung nach unten nicht ganz unschuldig... Gibt es irgendwelche sinnvollen Maßnahmen, das ganze ein bißchen zu dämpfen ohne den Klang zu sehr zu verbiegen? Statt der Spikes Absorberfüße oder sowas? Oder irgendetwas anderes zum Entkoppeln drunter? Haben jetzt grad Vorhänge aufgehängt und einen neuen großen Teppich in die Mitte des Zimmers gelegt, das nimmt zumindest Nachhall raus... |
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bartman4ever
Inventar |
#2 erstellt: 21. Jan 2014, 07:52 | ||||
Eine Entkopplung/Ankopplung verringert das hörbare Bassdröhnen in der Wohnung darunter kaum. Du musst die Basswiedergabe in deinem Raum optimieren. Damit hast du automatisch auch weniger Bassdröhnen in angrenzenden Räumen. |
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antondd
Stammgast |
#3 erstellt: 22. Jan 2014, 00:24 | ||||
Und wie mache ich das am besten? Lautsprecheraufstellung? Würde eine Skizze des Raums helfen? Beide Lautsprecher stehen mit ca. 20-30 cm Abstand zur rückwärtigen Wand (der Baßreflexausgang ist nach vorn, siehe hier: Link und bis jetzt nicht durch die Schaumstoffstöpsel verschlossen), zur Seite mind. 1m. Und in etwa, aber nicht völlig, symetrisch im Raum... Zur Sitzpostion/gegenüberliegenden Wand sind es so 2-3 m (müßte genau nachmessen)... |
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SonnyTucson
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 22. Jan 2014, 08:22 | ||||
Hi Bartman,
Ich habe mit darüber Gedanken gemacht und bin mir nicht sicher, ob eine gleichmässigere Modenanregung im Hörraum einen Einfluss auf die Anregung benachbarter Räume hat. Die Schallenergiemenge, die der Lautsprecher abgibt, bleibt doch gleich, egal, wo ich ihn im Raum positioniere. Damit müsste die Energie, die durch Schalltransmission in andere Räume übertragen wird, doch auch gleich bleiben, wenn ich sonst am Raum nichts geändert habe!? Wenn ich durch Neupositionierung der LS (z.B. aus einer Zimmerecke heraus) die Grundmode nicht mehr so stark anrege, dann werden eventuell andere Frequenzbereiche 'aufgefüllt', d.h. diese Anteile wiederum stärker in die Nachbarwohnung übertragen. Ein weiterer Gesichtspunkt ist, daß der Schalldruckanstieg durch Raummoden von den Anteilen der abgestrahlten Schallenergie verursacht werden, die im Raum reflektiert werden, also nicht übertragen werden. Wenn nun gilt, daß die gesamte abgestrahlte Schallleistung nur aus der Summe der reflektierten, der dissipatierten und transmittierten Energie bestehen kann (der dissipatierte, also gedämmte Anteil bleibt gleich, da wir die Dämmungseigenschaften des Raums nicht geändert haben), sollten benachbarte Räume doch nicht mehr Schallanteile abbekommen. Habe ich einen Gedankenfehler gemacht? Viele Grüße Guido |
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flyingscot
Inventar |
#5 erstellt: 22. Jan 2014, 09:30 | ||||
Ja, hast du. Raummoden sind ein Resonanzphänomen. Für den Lautsprecher bedeutet dies, dass dessen Wirkungsgrad für die entsprechenden Resonanzfrequenzen stark ansteigt. Die elektrische Energie zum Lautsprecher bleibt nahezu gleich, die akustische Energie steigt aber enorm. Aus persönlicher Erfahrung kann ich bestätigen, dass es sehr häufig genau die stark überhöhten Raummoden sind, die in Nachbarräumen deutlich zu hören sind und Probleme mit Nachbarn verursachen. Die eigentliche Gesamtlautstärke ist nicht immer das Problem. [Beitrag von flyingscot am 22. Jan 2014, 09:37 bearbeitet] |
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bartman4ever
Inventar |
#6 erstellt: 22. Jan 2014, 10:17 | ||||
In der Praxis ist das so. Ich habe hier in meinem Projektstudio im Einfamilienhaus mit einem Subwoofer angefangen. Es dröhnte im Wohnzimmer darunter und Gästezimmer nebenan extrem. Dann habe ich mit 2 Subwoofern experimentiert, den Raum optimiert und setze jetzt 2 DSP-Sub ein. Auch bei höherem Mischpegel ist unten und nebenan alles ruhig. Ich nehme mal an, dass durch die geringere Modenanregung und die gleichmässige Bassanregung des Raumes der Pegel deutlich geringer wurde. |
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SonnyTucson
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 22. Jan 2014, 13:28 | ||||
Hi, bezüglich:
Nun, physikalisch ist dies zwar keine tatsächliche Wirkungsgraderhöhung, aber ich habe deinen Punkt verstanden. Nur bezieht der sich auf die Auswirkungen IM Hörraum, nicht den benachbarten Wohnungen! ABER ich fragte nach dem Gedankenfehler in der Betrachtungsweise, daß Moden- (oder Resonanz-) phänomene energetisch betrachtet ein Problem für benachbarte Räume sind, da sie durch reflektierte Schallwellen verursacht werden. Damit verbleibt die Schallenergie IM Hörraum, was zu den bekannten erhöhten Schalldruckpegeln führt. Die transmittierte Energie (durch Wände hindurch) ist davon nicht beeinflusst, sie ist ein Resultat der (Wand-, Decken-) Konstruktion, verwendeter Materialien etc. Gedankenbeispiel: Zwei Räume gleicher Abmessung, einmal nur durch dünne Pappwände voneinander getrennt, einmal durch massive Betonwände: im ersten Fall wird die Modenausprägung gering sein, da sich die tieffrequenten Anteile nicht durch die Pappwände reflektieren lassen, der Nachbar wird aber trotz der bei Dir nicht vorhandenen Modenproblematik nicht glücklich werden... der zweite Fall wäre das Idealbeispiel der Dämmung gegenüber benachbarten Strukturen (durch Masse, also dicke Betonwände), hierdurch wird IM Raum die Modenproblematik verschärft, da nahezu alle Bassfrequenzen reflektiert werden; dies bedeutet aber im Umkehrschluss, daß die durch Wände transmittierte Energie äussert gering wird (die Summe muß ja immer gleich bleiben, energetisch gibt der LS nicht mehr Schallenergie ab, sonst hätten wir Energie hinzugewonnen!!!) Wie sollte also nun die Konstruktion, bei der ich die Energie IM Raum halte, dafür sorgen, daß der Nachbar die tieffrequenten Anteile mitbekommt? Je massiver ich die Wände auslege, desto problematischer wird mein Modenproblem, desto weniger leidet aber der Nachbar! Ein anderes Positionieren der Lautsprecher kann meines Erachtens nur die andere Anregung der Moden IM Raum beeinlussen, nicht den Anteil der Transmission. Oder wenn, dann nur unwesentlich, da bei dieser Betrachtung der Raum als homogenes Ganzes verstanden wird, aber in der Wirklichkeit natürlich bauliche Unzulänglichkeiten existieren können. [Beitrag von SonnyTucson am 22. Jan 2014, 13:30 bearbeitet] |
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flyingscot
Inventar |
#8 erstellt: 22. Jan 2014, 15:19 | ||||
Warum nicht? Du erhälst durch die selbe Arbeit deutlich mehr Schallenergie. Das funktioniert natürlich nur deshalb so extrem, weil der Wirkungsgrad üblicher Lautsprecher irgendwo bei 1% liegt.
Ich verstehe, worauf du hinaus willst. Aber es gibt ja verschiedene Raummoden. Z.B. kann durch die Betondecke eine wunderbare Boden-Deckenmode entstehen, die dann ungehindert durch die seitlichen Trockenbauwände zum Nachbarn durchdringt. [Beitrag von flyingscot am 22. Jan 2014, 15:20 bearbeitet] |
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SonnyTucson
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 22. Jan 2014, 16:15 | ||||
Nein, der Lautsprecher gibt bei gleicher aufgenommenen elektrischen Leistung den gleichen abgestrahlten Schalldruck ab, der Raum macht den Rest. Der Wirkungsgrad des LS bleibt gleich. Zum Raummodenproblem: der durch Moden erzeugte Schalldruckpegel im Raum ist ortsabhängig. Man kann in der Raummitte eine deutliche Überhöhung (z.B) bei der zweiten Längsmode haben. Diese wird nun so interpretiert, daß sie die Nachbarwohnung anregt. Gleichzeitig hat diese Raummode bei einem Viertel der Raumlänge ein Minimum, regt also die benachbarten Strukturen minimal an! Also argumentiere ich, daß im MITTEL die Übertragung in die Nachbarwohnung gleich bleibt, da Zonen mit hohen Schalldruckpegeln neben Zonen mit minimalen Pegeln existieren. Im Durchschnitt würde also nicht mehr Schallenergie in die Wohnung nebenan übertragen, als hätte man bei dieser Frequenz im ganzen Raum den gleichen, gemittelten Schalldruckpegel. Da der Schalldruck eine ortsabhängige Komponente hat (Schalldruck ist eine Schallfeldgröße), kann nicht aus einer Pegelüberhöhung an einzelnen Orten davon ausgegangen werden, Wände und Decken stärker anzuregen. Für jeden Ort mit einem Schalldruckmaximum finde ich eine Stelle mit Schalldruckminimum, das ist die Natur von Moden. Die in die Nachbarwohnungen insgesamt übertragende Energie bleibt gleich (geht nicht anders wegen dem Energieerhaltungssatz). Wenn der LS in der Raumecke 10W Schallenergie abstrahlt, tut er das auch, wenn er aus der Ecke gezogen wird, egal wie sich die Druckpegel im Raum dann anders verteilen.
Einverstanden, ich kann die Raumkonstruktion so auslegen, daß ich Moden in Bereichen ausbilde, die ungünstig zur Nachbarwohnung transmittiert werden. Aber kennen wir die Konstruktion des Themenerstellers? Vielleicht regen wir mit der neuen Positionierung ja gerade die Nachbarn maximal an!? Ich möchte aber nicht von Spezialfällen reden, sondern allgemein behaupten, daß lediglich die abgestrahlte Schallenergie (bei gegebenem Raum) für die Anregung verantwortlich ist, nicht der ortsabhängige Schalldruckpegel! |
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