Verringerung der Nachhallzeit

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Tom_B.
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 18. Mai 2014, 17:57
Guten Tag,


Im Handel sind die Schallabsorber in Form von Bilderrahmen, Wandplatten sehr teuer.
Hat jemand von euch zu diesem Thema eine "Baumarkt-alternative" ?
Weiß jemand aus was diese überteuerten Wandplatten bestehen?


Liebe Grüße

Tom
Hosky
Inventar
#2 erstellt: 18. Mai 2014, 18:28
Die meisten handelsüblichen Akustik-Absorberplatten bestehen aus Basotect, einem offenporigen Melaminharzschaum. Wirklich günstige Alternativen gibt es außer für den Bassbereich (Steinwolle in Folie verpackt) nicht. Klassische geschlossenzellige Schaumstoffe sind zwar billiger, wirken aber kaum bis gar nicht. Es gibt auch Polyestervliesplatten, diese sind jedoch kaum günstiger als Basotect.

Wobei der Preis relativ ist. Mit 500€ in gut positionierte Absorber investiert erreicht man ungleich mehr Klanggewinn als mit 500€ für Elektronik-"Upgrades".
Tom_B.
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 18. Mai 2014, 20:40
Vielen Dank für die Antwort.
Habe eine Seite mit günstigem Angebot gefunden, www.schallabsorberlager.de.

Kannst ja mal auf die Seite gehen.

Kann ich die Platten willkürlich im Raum aufhängen?

Liebe Grüße
Tom
Hosky
Inventar
#4 erstellt: 18. Mai 2014, 21:28
Schallabsorberlager ist eine der günstigsten Bezugsquellen, dort habe ich auch schon gekauft. Schaumstoff-discounter ebenfalls. Absorberelemente sollte man nicht willkürlich im Raum anbringen, sondern idealerweise an den Reflexionspunkten mittels der Spiegelmethode. Auf den Hörplatz setzen und ein Freund hält einen Spiegel plan an die Wand. Dort, wo Du vom Hörplatz aus die Lautsprecher im Spiegel sehen kannst, kommen die Absorber hin. Auch ein Deckensegel wird so positioniert. Damit nicht nur die Höhen bedämpft werden, sollten die Platten mindestens 7 cm dick sein und idealerweise mit etwas zusätzlichem Wandabstand positioniert werden. Mit Stoff bezogen soeht das dann recht ansehnlich aus. Im Bassbereich sind solche Absorber allerdings völlig unwirksam.

Am besten, Du stellst einen Grundriss mit Bildern hier ein. Die gepinnten threads hier im Akustik-Unterforum sind im Übrigen sehr lesenswert.


[Beitrag von Hosky am 18. Mai 2014, 21:30 bearbeitet]
Tom_B.
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 19. Mai 2014, 07:46
Vielen Dank,
das mit dem Spiegel werden wir machen, einen Grundriss würde ich gerne einstellen,ist technisch zur Zeit nicht Möglich,
Deckensegel erlaubt meine Frau nicht.

Wird die Wirkung der Schallabsorber nicht durch den Stoff verändert?

Tom
Hosky
Inventar
#6 erstellt: 19. Mai 2014, 08:02
Hinter dem Hörplatz sind übrigens auch Reflexionspunkte, die man analog behandeln kann. Hast Du ein Messmikro, so dass Du die Nachhallzeit messen kannst?


Tom_B. (Beitrag #5) schrieb:

Wird die Wirkung der Schallabsorber nicht durch den Stoff verändert?


Der Stoff sollte halt einigermaßen leicht und damit akustisch durchlässig sein. Du kannst aber auch einen Akustikstoff für Lautsprecherabdeckungen kaufen, ist nicht zu teuer und reflektiert/absorbiert praktisch nicht. Gibts auch als Variante mit eigenem Wunschmotiv bedruckt. So ein Absorber kommt auch nicht unbedingt sooo viel teurer als andere Bilder dieser Größe.

Tja, die Frauen und Deckensegel

Dabei kann man ein Deckensegel wirklich ansehnlich gestalten - zB mit Alurahmen und Hinterleuchtung. Bemüh mal die Google Bildersuche, vielleicht gibt das ein paar Ideen, die auch WAF verträglich sind.
Mysterion
Stammgast
#7 erstellt: 19. Mai 2014, 09:44

Tom_B. (Beitrag #5) schrieb:
Wird die Wirkung der Schallabsorber nicht durch den Stoff verändert?


Es kommt auf den Stoff an.

Guter Akustikstoff stellt einen geringst möglichen Widerstand dar, damit gerade im Hochtonbereich kein Schall reflektiert wird und der Absorberkern gleichmäßig alle Frequenzen aufnehmen kann.
Marius_FR
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 19. Mai 2014, 10:37

Hat jemand von euch zu diesem Thema eine "Baumarkt-alternative" ?

Moin

Du kannst die o.g. Steinwolle auch als Breitband-Absorber nehmen. Schau mal hier in Post #11. Eine Packung Sonorock kostet aktuell ca. 20€ im Baumarkt und gibt viel Material her.

Grüße
Marius
Hosky
Inventar
#9 erstellt: 19. Mai 2014, 11:27
Im Prinzip ja, aber Sonorock hat einen zu geringen Strömungswiderstand als Breitbandabsorber und ist daher nicht besonders effektiv. Wenn, dann Termarock, welches wiederum ein Stück teurer ist. Immer noch billiger als Basotect, aber man hat halt das Faserproblem. Für einen Breitbandabsorber kann man ihn ja nicht einfach in Folie packen und akustisch durchlässigen Stoffüberzügen würde ich ehrlich gesagt bzgl Faserrückhaltung nicht wirklich trauen. Ich wollte das nicht im Wohnzimmer haben
Marius_FR
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 19. Mai 2014, 15:32
Ja klar mit 3cm wird man da nix reißen, aber günstiger geht es nicht und in der Praxis hat es schon funktioniert, der Threadersteller wollte ja eine Baumarktlösung. Wenn die so gut wäre wie das teure Basotect, hätte ja letzteres auch gar keine Existenzberichtigung mehr.
Hosky
Inventar
#11 erstellt: 19. Mai 2014, 16:06
Schon richtig, aber das billigste Sonorock aus dem Baumarkt taugt eben auch nichts als Breitband. Außerdem bin ich der Meinung, wer über Monoendstufen für 2500 € das Paar auch nur nachdenkt, hat bestimmt die paar € über, um bei dem viel wichtigeren Faktor Raumakustik was Vernünftiges zu kaufen und muss nicht wie ein armer Schüler jeden Cent wo immer möglich einsparen. Ein grauer 100x50er Absorber in 7 cm Dicke mit Akustikstoff überzogen kostet 32 €. Wenn man ohne Decke erstmal mit 4 Stück (Seiten und Rückwandreflexionen) anfängt, sind das 120 €, also 5 % der avisierten Monoblöcke. Preisfrage: Was wird den größeren Klanggewinn bringen?
Marius_FR
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 19. Mai 2014, 16:24
Ehrlich - das ist mir recht egal was er sich sonst so hinstellt. Er wollte nen Billig-Tipp, er hat nen Billg-Tipp bekommen. Ob seine Anlage Sinn macht ist sein Problem. Er kann von mir aus auch ein Viech an einen McIntosh hängen.



Schon richtig, aber das billigste Sonorock aus dem Baumarkt taugt eben auch nichts als Breitband.

Das würde ich so nicht sehen. black_bender aus dem Recording-Forum hat mit Sonorock die ETC auf -25dB gedrückt, was ich mit Basotect (30cm an der Wand und 10cm an der Decke) nicht geschafft habe (komme auf -20dB). Das wäre für ihn so nicht möglich gewesen, wenn Sonorock ab einer bestimmten Frequenz reflektieren würde. Im Gegenteil wirkt es ja sogar tiefer als Basotect, man läuft bei ausreichender Stärke weniger Gefahr nicht frequenzneutral zu dämmen. Leider hatte ich keinen Absorptionskoeffizienten gefunden, ich gehe aber davon aus, dass es nicht reflektiert.
Tom_B.
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 19. Mai 2014, 16:37
So liebe Leute , vielen Dank für eure Rege Anteilnahme.

Noch eine blöde Frage, warum heißen Bassabsorber eigentlich Bassabsorber ( Bassfallen) , wenn der Bass meines Wissens nicht absobiert werden kann?

Liebe Grüße
Tom


Deckensegel ist immer noch nicht erlaubt
Marius_FR
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 19. Mai 2014, 16:39

Tom_B. (Beitrag #13) schrieb:

Noch eine blöde Frage, warum heißen Bassabsorber eigentlich Bassabsorber ( Bassfallen) , wenn der Bass meines Wissens nicht absobiert werden kann?

Natürlich kann der Bass absorbiert werden. Wer hat denn gesagt, dass es nicht gehen würde
Hosky
Inventar
#15 erstellt: 19. Mai 2014, 17:36

Marius_FR (Beitrag #12) schrieb:
Ehrlich - das ist mir recht egal was er sich sonst so hinstellt. Er wollte nen Billig-Tipp, er hat nen Billg-Tipp bekommen. Ob seine Anlage Sinn macht ist sein Problem. Er kann von mir aus auch ein Viech an einen McIntosh hängen.


So gesehen...


black_bender aus dem Recording-Forum hat mit Sonorock die ETC auf -25dB gedrückt, was ich mit Basotect (30cm an der Wand und 10cm an der Decke) nicht geschafft habe (komme auf -20dB). Das wäre für ihn so nicht möglich gewesen, wenn Sonorock ab einer bestimmten Frequenz reflektieren würde. Im Gegenteil wirkt es ja sogar tiefer als Basotect, man läuft bei ausreichender Stärke weniger Gefahr nicht frequenzneutral zu dämmen. Leider hatte ich keinen Absorptionskoeffizienten gefunden, ich gehe aber davon aus, dass es nicht reflektiert.


Black Bender hat für den Mittel- Tieftonbereich Massen an Sonorock verbaut, welches mit seinem relativ geringen Strömungswiderstand auch in den Bassbereich hinein wirkt, und dabei die Höhen durch Folie + Schlitzdecke außen vor gelassen. Für die Breitbandabsorber hat er 12 cm (deutlich teureres und im Baumarkt nicht immer erhältliches) Termarock genommen. Gegenüber 7 cm Basotect mit ein wenig Wandabstand relativiert sich das Einsparungspotential. MIR wäre es das nicht wert, wenn ich im Gegenzug nicht sicher wäre, dass die Fasern eingesperrt bleiben oder man nur dadurch einigermaßen sicher gehen kann, dass man einen dichten (und damit möglicherweise reflektierenden) Stoffüberzug nimmt. Muss aber jeder für sich entscheiden. Ich bin sicher, er weiß, was er tut - und misst auch alles nach. Seine Vorgehensweise 1:1 auf Laien zu übertragen, wäre ich vorsichtig.
stereoplay
Inventar
#16 erstellt: 19. Mai 2014, 17:50
[quote="Tom_B. (Beitrag #13)"]So liebe Leute , vielen Dank für eure Rege Anteilnahme.

Noch eine blöde Frage, warum heißen Bassabsorber eigentlich Bassabsorber ( Bassfallen) , wenn der Bass meines Wissens nicht absobiert werden kann?

/quote]

Naja, Bass absorbieren geht schon, nur braucht es dazu ordentlich Material. Willst du bei 20Hz noch was reissen, braucht es schon 1m Dicke.

Gruß
Frank
Marius_FR
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 22. Mai 2014, 15:27
Hosky, mae culpa, ich dachte er würde auch Sonorock im MHT verwenden. Aber da ers nicht tut kenne ich auch kein Beispiel mehr wo es erfolgreich überhalb des Bassbereichs bentutzt wurde. Ich denke es würde dennoch gehen, zur Not etwas Noppenschaumstoff davor um ganz sicherzugehen. Mag sein dass es nicht ooptimal ist, aber eben billig.
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