Akustik-Optimierung mit Absorberplatten, aber wie?

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spaceman_t
Stammgast
#1 erstellt: 10. Okt 2014, 14:43
Hallo,

Mein kleiner HK-Raum (L 3,9m x B 3,3m) ist akustisch noch eine Katastrophe. Zum Filme-schauen geht es, dankenswerter Weise ist ein zu extremer Bass (trotz Sub-Woofer siehe Sig) derzeit nicht mein Problem. Durch betondecke (auch noch glatt abgezogen mit ner Lackfarbe) und Kellerwänden, die zwar mit Tapete bezogen sind und eienr kärglichen Möblierung, habe ich ein problem mit Höhen und Mitten die sowohl unausgewogen als auch ortungstechnisch nicht gut sind. Deckenhöhe von nur 2.20m spielt da wohl mit rein. Bodenbelag ist Laminat (Teppich ist angedacht, allerdings nur als Vorleger).

Da ich nebenbei auch noch ein wenig an der Lichtreflektion des Raumes werkel (Beamer + weisse Wände und Decke), habe ich bereits an einer Seite zur LKeinwand (udn damit den Hauptlautsprechern) hin eine Gardine angebaut (etwa 2m lang und 20cm ums Eck). Gleiches soll auf der anderen Seite auch noch passieren. Stoff ist von Ikea, recht schwerer lichtundurchlässiger Stoff, der denke ich mal auch ordentlich dämpft.

Zusätzlich habe ich angedacht, an die Decke vor der Leinwand eine dunkle Akkustikplatte zu packen. Was könnte man da am besten nehmen ohne groß zu basteln? Welche Größe (Leinwandbreite 2,2m) wäre sinnvoll? Reicht 4cm Dicke dort (Decke ist ja schon recht tief).

Ausserdem dachte ich an ein Element an der Rückwand, welches gleichzeit eine Art Kunstbild sein sollte (dachte so an versetzte Quadrahte in unterschiedlichen Farben). Was könnte man da nehmen, welche Größe ist dort sinnvoll udn ist die Positionierung sinnig?

Und wäre an den Seitenwänden zusätzlich zur Gardine (evtl. auch für den Fall dass nur Musik gehört werden soll im zurückgezogenen Zustand) ein weiteres Element sinnvoll und wenn ja in welchem Bereich und in welcher Größe am sinnvollsten?

Welches (kostenfreie oder trial-) Tool könnte ich hernehmen um meinen Raum mal akustisch berechnen zu lassen bzw welches kostengünstige Gerät um mal die derzeitige Situation am Hörplatz aufzunehmen um sie hier vorzustellen?

Besten Dank schonmal im Voraus für Eure Tipps und Hinweise.
Thies_26
Stammgast
#2 erstellt: 14. Okt 2014, 08:11
Die Vorhänge werden den Hochton extrem dämpfen, jedoch nichts in den Mitten bringen.
Mein Raum ist ähnlich klein und ich habe an den Seitenwänden auch Vorhänge. Habe aber zusätzlich noch unter den Vorhängen 5cm Basotec Platten auf Lautsprecherhöhe. Da mir guter Ton an zwei Plätzen wichtig ist und ich nach der Spiegelmethode von beiden Plätzen aus vorgegangen bin (Spiegel an die wand -> wo ein LS zu sehen ist -> Absorber hin) ergibt das in dem kleinen Raum einen Absorber vom den LS bis zum Hörplatz. Dafür aber nur relativ schmal in der Höhe.

Dies dürfte bei dir denke ich auch am meisten bringen, besonders auch fürs Musik hören.

Zum messen brauchst du erstmal nen Mikrofon. Software gibt es dann gratis. Musst mal im Forum hier nach Messmikrofon suchen oder so. Weiß auch nicht, was man da momentan als Einstieg nehmen sollte.

Zur Größe generell: Man sollte aufpassen den Raum nicht zu überdämpfen. Deshalb mit der Spiegelmethode vorgehen und nur gezielt arbeiten.
Bei der Decke genauso. Wenn du einen center nutzt würde ich eine durchgehende querplatte machen. Die Tiefe musst du mal ausprobieren wieviel das sein muss. Ansonsten hats in meinem Raum auch nochmal gut was gebracht die LS stark einzuwinkeln.
icebaer72
Stammgast
#3 erstellt: 14. Okt 2014, 09:31
Wenn du Probleme im Hoch- und Mittelton hast, würde es wirklich etwas helfen die Erstreflektionspunkte zu behandeln.
Such doch mal nach der Spiegelmethode, die auch Thies genannt hat.
An die Stellen sollten dann Breitbandabsorber (Basotect, AixFoam, Thermarock 50, ....)

Davor würde ich aber versuchen die Aufstellung zu optimieren. Für eine bessere Ortbarkeit sollte auf alle Fälle alles symmetrisch (Abstände Seitenwände/Rückwand) stehen und das Stereodreieck eingehalten werden.

Für's messen braucht es ein Mess-Mikro und evtl. ein Mikroverstärker dazu.
Ein passendes Mikro wäre bspw. das hier: UMIK-1
Die Software (REW, Carma) gibt es dann kostenlos.
spaceman_t
Stammgast
#4 erstellt: 18. Okt 2014, 20:13
Vielen Dank für die bisherigen Antworten.

Habe zusätzlich zu dem belegten und matschigen Hoch/Mittel-Tonbereich nun festgestellt, dass auch der Bass bei Musik absolut unpräzise und dröhnend ist.
Das Raumgröße und Höhe ist sicherlich das Hauptmanko. Am Equipment liegt es wohl kaum (siehe Sig), das spielte in meinem vorherigen Raum sehr homogen miteinander.
Dem Bass fehlt es sicher nicht an Tiefe, eher im Kick-Basbereich (das Problem hatte ich schon in fast allen meiner bisherigen Wohnungen, die um die 4m lang waren) an Punch am Hörplatz und eben das überlagernde Dröhnen verhindert eine präzise Wiedergabe.
Leider habe ich auf Grund der Raum-Größe und der summetrischen Abmaße kaum Möglichkeiten, den Sub-Woofer umzustellen. Derzeit steht er unter dem Center etwa 3cm von der Wand weg auf Spikes.

Noch ist kein Sofa im Raum, wie würde das ggf den Bass beeinflussen? Vermutlich werde ich um Bassfallen/Absorber nicht herum kommen, die Ecken wären aber problemlos zu bestücken, sofern halbwegs ansehnlich zu verpacken.
Was wäre hinsichtlich meiner obigen Angaben am sinnvollsten zu nutzen?
Werde mir nochmal ein Meßmikrofon besorgen um den Hörplatz auszumessen. Trotzdem gibt es sicher schon Erfahrungswerte zu ähnlichen Räumen, mit was man planen sollte (auch preislich).

Gibt es noch günstigere Mess-Mikrofone die ein annähernd gutes Ergebnis bringen wie das bereits vorgeschlagene?

Besten Dank für Eure Hilfe
Jupiter_1
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 31. Okt 2014, 20:32
Hallo Spaceman,

da icebaer 72 dir die entsprechenden Ratschläge bereits gegeben hat erübrigt sich mein Beitrag zur Theorie.
Praktisch könnte ich Dir jedoch Basotec anbieten, ich habe noch übrig.
Habe zuviel gekauft.
Ich habe mir ein Deckensegel gebaut, das hat mein Nachhallproblem gelöst.
Der Rest steht in der Garage.
Bei Interesse bitte melden.
spaceman_t
Stammgast
#6 erstellt: 03. Nov 2014, 10:10
Fuer die reflexionen ist soweit alles klar, werden wohl gefaerbte Basotec. Frage ist ob 3, 5 oder 7 cm.

Nur fuer den Bassbereich ist es mir unklar. Funktionieren solche Konstrukte, die es z.b. bei Thomann gibt und wo man dann noch Bixen draufstellen kann oder lieber einfach die Ecken mit Dachförmigen Basotec Ecken bestuecken? Und wenn ja, wie hoch und wie tief sollten die Dinger dann sein?
Jupiter_1
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 03. Nov 2014, 11:12
Hallo Spaceman,

Ich habe es mit den Basotectürmen versucht. ca. 45 * 45 * 100 cm in jede Ecke gestellt, hat leider nichts gebracht.
Habe dann mit der Analyzer App. von DSP-Mobile und kalb. Mirofon MicW i436 versucht die LS so einzurichten damit die Moden reduziert werden.
Damit hat sich das ganze etwas verbessert.
Das heisst die Moden haben sich verringert, leider nur verringert.


Basotec nach der Spiegelmethode an die Seitenwände angebracht, und WICHTIG ein Deckensegel an die Decke angebracht und du hast die Hoch-Mitteltonproblematik erschlagen.

Mein Fazit:
Für Nachhall bzgl. Refektionen im Mitten bzw Höhenbereich ist Basotec brauchbar.
Mein Deckensegel ca 12 cm stark hat bzgl. Nachhall sehr gute Dienste geleistet. Unterhaltung mit Freunden ist wesentlich angenehmer allein dafür ist es nützlich.
Willst Du mit Basotec runter bis zu 400-300 Hz benötigst Du eine Stärke > 10 cm.
Unter 300 Hz kannst Du Basotec vergessen.
Dafür sind wohl eher Helmholzresonatoren sinnvoll.

Oder Akurate Nass von Uli Brüggemann siehe unter www. audiovero falls Du Musik per Streamer hörst.

Habe mir das gerade bestellt nachdem ich einige Testdateien gehört habe der Bass ist jetzt sauber.
Wenn Du dazu mehr erfahren willst bitte mail senden mit Tel. Nr.

Alles was ich dazu mitteilen kann ist mir zum schreiben zu lang.

Das Basotec das ich abgegen kann ist pro Platte 6 cm stark.
Für die Decke eventuell doppelt anbringen mit 12 cm hast Du das Maximum mit Basotech an Frequenzen abgedeckt.

Gruss
spaceman_t
Stammgast
#8 erstellt: 03. Nov 2014, 12:01
Decke wird leider kaum mehr als 3-5 cm werden, da nur ca. 2,15m hoch. Also Basotec fuer Bass nicht. Gibts da andere Materalien bzw. Wo kann man die Resonatoren beziehen? Viel Platz zum Stellen habe ich leider auch nicht, siehe Abmessungen im Ausgangsposting.
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#9 erstellt: 03. Nov 2014, 12:23
Für den Bass google mal nach bassfalle, dort hilft nur Masse(steinwolle/glaswolle).
Wenn Du keinen Platz für diese Art der Akustikoptimierung hast, würde ich das elektronisch angehen.
Abhängig womit Du hörst würde da sowass wie zB Dirac, E-Trap, Mathroomaudio EQ(foobar2000) oder miniDSP oder ähnliches ins Spiel kommen....
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