Asymmetrisches Zimmer akustisch behandeln

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Norman1337
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Okt 2016, 14:50
Online finde ich eine Menge an Guides wie man wo welche Absorber hinstellen soll. Allerdings sind dort auf den Skizzen die meisten Zimmer symmetrisch. Wie verfährt man bei asymmetrischen Zimmern bzw. Setups?

Hier mal eine Skizze von dem, was ich habe. Wo würdet ihr etwas hinstellen?

Danke schon mal im Voraus!

Zimmer
*myname*
Stammgast
#2 erstellt: 19. Okt 2016, 15:24
Du hast natürlich grundlegend die Möglichkeit den Nachhall breitbandig zu verbessern.
Da wird sich dann klanglich auch ein gutes Stück was tun.
Die ganze Sache sieht nämlich ganz schön "kahl" aus bei dir. (Bilder deines anderen Threads)
Auffällig wird das dann immer in einer bestimmten Art und Weise.
Bauvorschläge für Absorber, oder auch fertige Produkte gibt es ja wie Sand am Meer.

Auch eine Messung wäre mal interessant, dann könnte man sich ein besseres Bild machen und auch spezieller beraten.
Also REW laden, Messung machen.
File hochladen.
Dazu kannst erstmal jedes X-beliebige Mikro benutzen.
So genau geht’s zu anfangs noch nicht.


Die Frage, wohin mit den Absorbern?
Dem Nachhall ist es "grob gesagt" erstmal egal wo die Hängen/Stehen/...
Anfangen tut man in der Regel mit den Erstreflektions-punkten, ist aber kein muss.

Lesestoff findes im Netz ja unmengen darüber.
Norman1337
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 24. Okt 2016, 13:24
Vielen Dank für die Antwort, sorry, ich hab meinen Teil in dieser Hinsicht etwas verpeilt

Ja, die Bilder in meinem anderen Thread sagen etwas mehr. Der Kleiderschrank ist natürlich zwischenzeitlich angekommen und aufgebaut.
Als junger Mann bin ich ein Fan von Minimalismus, andere (z.B. Eltern) verstehen das nicht, müssen sie auch nicht, aber ich mag es eher leer und dezent. Sprich das sollte so kahl bleiben

Inzwischen habe ich Panels aus Dämmmaterial gebastelt. Acht Stück, 100cm x 50cm x 4cm. Dadurch habe ich schon einiges an Hall beseitigen können. Ein bisschen ist noch da, logisch. Außerdem zweifle ich stark an deren Effizienz für niedrigere Frequenzen, da sie mit 4cm nicht sehr stark sind. Auf dem Bild seht ihr, wo ich die Panels aufgehängt habe.
Zimmer_2
(Ich weiß, die Panels an der Decke müssten etwas weiter vor, um Erstreflexionen zu vermeiden. Leider sind genau an der Stelle Lampen! Drei Stück so willkürlich verteilt, dass man die Panels nicht weiter vorne machen kann außer dort, wo sie momentan hängen oder direkt ans Fenster)

In Planung ist noch ein Bassabsorber an der oberen Kante über der Tür bis zum Kleiderschrank. Am liebsten würde ich auch noch Absorber hinter die Lautsprecher tun, aber da habe ich beim linken LS nur "die halbe Ecke", da die Dachschräge nicht tief genug runter geht.

Kennst du die Bassrollen? Hier ein Beispiel.
Was würde ich mit denen erreichen können, wenn ich solche nachbaue und als Boxenständer verwende?

Ich bin momentan noch unterwegs, ausgemesst wird, wenn ich daheim bin. Danke für den Softwaretipp!


[Beitrag von Norman1337 am 24. Okt 2016, 13:26 bearbeitet]
*myname*
Stammgast
#4 erstellt: 24. Okt 2016, 15:03
Kurz, bevor ich Antworte, aus welchen Dämmmaterial hast du die Absorber gebastelt?
Norman1337
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 24. Okt 2016, 20:54
Als Dämmaterial habe ich das hier verwendet. Kann man nicht jede Art von Mineralwolle nehmen? o.O
Das ist Glaswolle...

Zum Vermessen habe ich mein Røde NT1-A verwendet... nur leider ist da das Signal (trotz Phantomspeisung) etwas leise und das Programm hat irgendwie gemeckert. Bin aber mit der Zahlenflut etwas überfordert und habe einfach mal einen Test gemacht. Ich hoffe, du kannst was damit anfangen.

Download von Zippyshare.com

Danke schon mal für deine Mühe!
*myname*
Stammgast
#6 erstellt: 24. Okt 2016, 21:45
Ok es geht voran,

habe aber leider zwei schlechte Nachrichten für dich.
Die Messung ist viel zu nahe am Grundrauschen des Mikros, ich denk mal einfach an zu leise.
Kann auch sein dass du beim Treiber die Pegel mal kontrollieren musst.

Und, ich sag´s nur ungern, auch das verwendete Dämmmaterial wird lediglich mit "mindestens 5 kPa·s/m2" angegeben.
Was für deinen Einsatzzweck in 4cm Dicke völlig mies ist.
Es wird zwar hochfrequent noch etwas wirken, aber im Grunde hast du 4qm Absorberfläche verschenkt.
Besser wäre da eher was in Richtung 10-20kPa·s/m2 längenbezogenen Strömungswiderstand (bei 4cm eher Richtung 20kPa*s/m2).
Noch Besser, dann in 10cm Dicke.
Am besten zusätzlich mit 10cm Wandabstand.

z.B. Rockwool Termarock 50 mit 16kPa*s/m² oder auch Rockwool Termarock 40 mit immerhin noch 10kPa*s/m²

Der Klassiker Basotect leistet auch vielen gute Dienste.



Die "Bassrollen" kennt man hier geht aber auch mehr über masse. Wenn du 8 Stück auf 2 Ecken aufteilst wirst das deutlich merken, zumindest Messtechnisch ;), wie tief sie wirken steht wieder auf einen ganz anderen Blatt.
Zwei als Boxenständer seh ich eher als optisches Zuckerl.


Ich geb dir den Rat, dich mal wirklich in die Thematik einzulesen, viel ist nicht dran, auf ein paar Stunden stöbern durch Foren kommst schon gut vom Fleck

PS.: Glaswolle steht wegen anhaltenden Faserflug und weil es in 1000 Jahren nicht verrottet bei vielen auf der roten Liste. Ist halt durch einatmen über Jahre gesundheitlich sehr bedenklich.
Um dem vorzubeugen kann man die Wolle in dünne Malerfolie einpacken, das geht problemlos.




EDIT:

Ich hab dir die Absorber noch schnell eingetippt.

"Blau" deine Variante, hier mit 6kPa*s/m2, evtl. bist du auch noch minimal schlechter dran.

Absorber 1




"Lila" das erwähnte klassische Maximum.

Absorber2


[Beitrag von *myname* am 25. Okt 2016, 05:35 bearbeitet]
Norman1337
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 25. Okt 2016, 08:06
Danke für deine Ehrlichkeit

Ist echt ärgerlich mit der Glaswolle, das wusste ich nicht. Habe mich eigentlich eingelesen, sogar sehr lange, aber es gibt viele Sachen, die dann oft doch nicht drin stehen oder nur so nebenbei erwähnt werden. Oder mein Gehirn filtert diese Sachen, weil es das langweilig findet

Naja, also die Wolle kann ich ja jederzeit austauschen. Ich denke, dass ich auf das Rockwool zugreifen werde, da das Basotect mir zu teuer ist. Das mit der Malerfolie ist auch ein guter Tipp, werde ich machen müssen. Diese Unwissenheit überall... naja, man lernt, man lernt.

Ebenfalls auch viel Dank für die Visualisierung im Graph.
Leider ist das auch in Zimmer, in dem ich lebe. Ich kann nicht 20cm von meinem Grundriss abdrücken
Außerdem möchte ich keine neuen Rahmen bauen.

Ich habe aber auch schon mit dem Gedanken gespielt, die Dinger etwas von der Wand wegzurücken. Wie viel würden denn 4-5cm Wandabstand bei gleicher Bauweise helfen? (10kPa*s/m² & 40mm stark)

EDIT:
Bevor ich wieder irgendwas kaufe: Was für eine Malerfolie kann ich da nehmen? Worauf muss ich achten?
Kann es zum Beispiel so eine sein?
Link zum orangenen Hörnchen


[Beitrag von Norman1337 am 25. Okt 2016, 08:11 bearbeitet]
*myname*
Stammgast
#8 erstellt: 25. Okt 2016, 08:17
Gern Gern

dann sieht die Sache in der Theorie so aus. "LILA"
Absorber3


Aber es wäre echt von vorteil wenn du die Akustik wenigstens halbwegs messtechnisch erfassen könntest, sonst ist das eher ein Blindflug in dem viel viel Arbeit steckt.


...aber auch Steinwolle sollte der gesundheit wegen verpackt werden.
Viele Menschen reagieren sehr empfindlich auf Faserflug.
Norman1337
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 25. Okt 2016, 12:47
Dankeschön!

Wie sieht's aus mit der Folie? Kann ich die verlinkte Folie einfach mal mitnehmen?

Und dem Graphen nach ist die Absorbierung unterhalb von 500Hz nicht mehr ernst zu nehmen, oder (<75%)?
Weil in den Tiefen nichts absorbiert, wird da wahrscheinlich sehr viel herumwobblen. Dann wird da wahrscheinlich ziemlich viel zu tun sein, nur um mich mal seelisch drauf vorzubereiten.

Ich habe leider keinen Preamp, weshalb ich wohl das Mikrofon nicht verwenden kann. Wie sieht's aus mit dem MacBook? Du sagtest ja, das Mic muss für den Anfang nicht so gut sein. Ich denke beim eingebauten Mic sind die Levels ok.
*myname*
Stammgast
#10 erstellt: 25. Okt 2016, 21:34
Die Folien gibts normal um den 1€ dreh bei uns.
Wie dünner desto besser, denn mit steigender Dicke wird natürlich irgendwann wieder ein relevanter Hochton-anteil reflektiert.

Du kannst natürlich auch das MAC interne Mikro für deine ersten Gehversuche verwenden.
Beim messen kann man sonst aber auch noch viel verkeht machen, am besten ein Tutorial über REW durcharbeiten.

Zum Absorptionsgrad:
α 1 bedeutet volle Absorption
α 0 bedeutet keine Absorption oder Reflektion
alles dazwischen kannst meines Wissens als %-Anteil deuten.

Der Bassbereich ist eine ganz andere Baustelle und sehr Kompromissbehaftet wenn du nicht die hälfte deines Raumvolumens opfern willst.
Norman1337
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 27. Okt 2016, 11:15
Okay, ich hab's so langsam raus glaub ich

Es ist erstaunlich schwer, an Termarock ranzukommen. Meine lokalen Baumärkte haben nur Sonorock mit 6kPa*s/m² oder gar nichts von Rockwool. Muss mal schauen, ob die Eigenmarken von denen oder das was da ist einen höheren Strömungswiderstand haben.

Morgen Abend gehe ich dann zum Baumarkt und überarbeite die Absorber, sofern ich die richtige Wolle finde. Anschließend, Samstag oder Sonntag, vermesse ich nochmal.

Ich kann es auch nicht oft genug sagen: Echt vielen Dank, dass du dich um mich kümmerst!
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