Schall absorbierende Vorhänge

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taxus
Stammgast
#1 erstellt: 15. Nov 2017, 20:19
Hallo,
um mein WZ akustisch etwas zu pimpen ohne eine Ehekrise zu verursachen, hatte ich mir überlegt, evtl. Schallschutzvorhänge vor den Fensten anzubringen. Bei der Recherche bin ich nun darauf gestoßen, dass es sogar spezielle Schall absorbierende Vorhänge gibt, offenbar für Theater, Opernhäuser und andere Bühnen gedacht. Sie werden angegeben als:
"Absorbierende Textilien mit hohem Absorptionsgrad" mit Schallabsorbtionsgrad A .
Einerseits handelt es sich offenbar um einen seriösen, professionellen Bühnenausrüster, andererseits:
wenn das Problem so einfach anzugehen ist, warum pappen sich die Leute dann solche hässlichen Absorber an die Wand?
https://www.gerriets...ohem-absorptionsgrad
Kennt jemand solche Stoffe und kann etwas zu deren Wirksamkeit sagen?

vG Taxus.
ic3fir3
Stammgast
#2 erstellt: 15. Nov 2017, 22:51

taxus (Beitrag #1) schrieb:
Hallo,
wenn das Problem so einfach anzugehen ist, warum pappen sich die Leute dann solche hässlichen Absorber an die Wand?

Warum ist ein Absorber hässlich den man mit jedem beliebigem Stoff/Farbe/Muster überziehen kann oder auch unsichtbar in eine Akustikdecke/Vorbauwand integrieren kann?

Wirkungsgrad steht ja im Dokument auf der Website.

Mit "Aufbau 1" (Glatt hängend, 10cm Wandabstand) hat der Vorhang erst ab ~ 350Hz einen wirksamen Absorbtionsgrad von 50%, der zudem auch noch ungleichmäßig verläuft.
10cm Basotect haben ab 125Hz bereits 50%, und ab 160Hz 100%, d.h. gleichmäßig

Die Performance ist einfach schlechter von dem Vorhang, hab das mal in ner grafik gegenübergestellt
absorb

Wenn dein Raum aber genau in dem Frequenzbereich Probleme macht könnte man schon darüber nachdenken, ist aber eher unwahrscheinlich.
Mit so einem Vorhang kann man sich die Akustik sogar schlechter machen wenn man nicht aufpasst.
Schon eine Raummessung gemacht?


[Beitrag von ic3fir3 am 15. Nov 2017, 22:53 bearbeitet]
taxus
Stammgast
#3 erstellt: 16. Nov 2017, 22:29
danke. gut zu wissen. dann halte ich erstmal die füsse still.
vg taxus
taxus
Stammgast
#4 erstellt: 20. Nov 2017, 00:41
hallo,
ich sollte sicher noch anfügen, dass der Vorhang nicht als ersatz für absorber geplant war, sondern er sollte vor einer fensterfläche platziert werden, welche im rücken unserer hörpostion liegt, um reflexionen von dieser schallharten fläche zu reduzieren.
wenn ich basotect vors fenster pappe, haben wir ganztags kinolicht, was bei meiner holden zu akzeptanzproblemen führen könnte.
deshalb jetzt meine frage nocheinmal:
wir müssen relativ nahe an dieser wand sitzen und haben dazu noch ein fenster im rücken. machen solche vorhänge dann sinn?
vg taxus

eine messung habe ich noch nicht vorgenommen: mein problem. ich wolte evtl. noch ein minidsp 88a dirac installieren. da ist ja dieses umc1 mikro enthalten. wenn ich das mikro jetzt schon einzeln kaufe, habe ich das mikro doppelt. in hongkong kann man das minidsp auch ohne mikro kaufen, in deutschland fand ich diese möglichkeit nicht.
hg_thiel
Inventar
#5 erstellt: 22. Nov 2017, 12:20
Ja, umso dicker der Stoff umso besser.
198-Dakara1
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 13. Dez 2017, 21:03
Hallo,

schauste hier mal rein.....

http://www.raum-akus...e-akustik-folien.htm
taxus
Stammgast
#7 erstellt: 28. Jan 2018, 16:09
hallo,
ich habe jetzt den raum ausgestattet mit einem anderen theatervorhang als o.g., und zwar mit diesem:

https://moltondiscou...eige-b1-breite-145cm

hinter meinem sitzplatz hängt der vorhang auf einer breite von 2,20m (2x 1,45m stoff), (höhe 1,70m - die gesamte raumhöhe oberhalb der couchlehne) und verdeckt ein 1x1m großes fenster. ich kann nach hinten greifen und den vorhang während der musik öffnen und schließen. die verbesserung ist sagenhaft. ich bin begeistert. sogar meine frau, ausgestattet mit 2 holzohren, hört den unterschied.

im übrigen kommt da einiges an gewicht zusammen. ich habe extra schwerlastdübel besorgt. die gardinenstange, 16mm - rohr, hängt deutlich durch. vielleicht besorge ich noch einen massiven rundstab.

jetzt wird erst deutlich, dass ich im bassbereich auch noch etwas tun muß. dafür habe ich aber auch schon einen plan bereit.

es tut mir leid, dass ich dem messfreaks nicht mit messdaten dienen kann. aber ich höre ja keine messdaten, sondern musik. das, was mich immer gestört hat, ist jetzt weg!!! -ich gehe nun davon aus, dass es ein zu starker nachhall war. das war mir aber bisher nicht bewußt. ich hörte nur, dass da etwas war, was mir nicht gefiel. bin happy!

der plan ist, erst nach den groben massnahmen mit den messungen zu beginnen. zunächst empirische massnahmen zu treffen. ich muss mich in die messungen und deren analyse erst einarbeiten und bisher machte das auf mich immer einen abschreckenden eindruck.

da der stoff an jeder seite noch 60 cm über den fenserrand hinausragt, hätte ich die möglichkeit, hinter dem vorhang noch basotect-platten zu verstecken, dies erfolgt aber nur b.b. nach den messungen.



vg taxus


[Beitrag von taxus am 28. Jan 2018, 16:14 bearbeitet]
13mart
Inventar
#8 erstellt: 28. Jan 2018, 18:54

taxus (Beitrag #7) schrieb:

jetzt wird erst deutlich, dass ich im bassbereich auch noch etwas tun muß. dafür habe ich aber auch schon einen plan bereit.

ich höre ja keine messdaten, sondern musik.

der plan ist, erst nach den groben massnahmen mit den messungen zu beginnen. zunächst empirische massnahmen zu treffen.


Taxus,
im Bassbereich wird es schwierig, ganz ohne Messungen auszukommen.
Sicher, man kann in die Ecken Bassabsorber packen und dann schauen
(hören), ob das sinnvoll war. Oft reicht es aber auch, ein oder zwei Bass.
moden elektronisch zu bekämpfen - wenn man sie denn per Messung ge-
funden hat.

Gruß Mart
taxus
Stammgast
#9 erstellt: 28. Jan 2018, 23:35
hallo mart,

das klingt gut und geht nicht konform mit dem mainstream hier im forum. allerorten liest man: erst akustisch den raum optimieren und elektronisch nur noch das feintuning vorzunehmen.
o.k. ohne messung kann man sich nur auf sein ohr verlassen. das hat mich bisher voran gebracht. aber mir ist klar, dass ich um messungen nicht herumkomme um das optimum heraus zu holen.
nun muss ich wohl in den sauren apfel beißen und mich mit der materie beschäftigen. meistens ist es ja dann gar nicht so schlimm, wenn man erst mal den hintern hoch bekommen hat.
vg taxus,
hg_thiel
Inventar
#10 erstellt: 29. Jan 2018, 10:49
Naja, wenn der Bassbereich Probleme macht, sind das meistes Raummoden bis ca. 100 Hz.

Dagegen braucht man dann einfach viel Material mit einem gringen Strömungswiderstand.

Also in mind. zwei Raumecken Raumhoch und gerne tief.. also so 80 cm.

Mit kleineren Würfeln oder nur 100 x 100 x 30cm braucht man da gar nicht anfangen, da nahezu Wirkungslos für typische Raummoden.
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