18 qm Raum, sehr unlinerarer Bass, Tipps?

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Jan1107
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Apr 2019, 22:15
Hallo zusammen,

Ich kenne mich noch nicht so gut mit Akustik aus würde ich sagen, daher wende ich mich an euch

Also mein Raum ist geschätzt 4,60x3,80x3,00m groß und ich habe eine Stereoanlage ohne Subwoofer aufgestellt. Trotzdem habe ich große Probleme mit den tiefen Tönen, manche Noten verschwinden, andere dröhnen.

Meine bisherigen Maßnahmen sind die folgenden. Was könnte ich ergänzen/ausbessern?

- Die Boxen (Bassreflex nach hinten) sind recht weit von der Wand weggerückt (beide ca 70 cm)
- Ich habe schon Stofflastige Möbel und Wäschekörbe in die Ecken gestellt und Kissen hinter die Boxen an die Wand gelehnt.
- Ich habe einen relativ dicken Teppich

Ich habe das gesamte Frequenzband am Höhrerplatz gemessen und der bass ist bei ca 40 hz sehr stark, bei 50-70 hz hört man fast gar nichts vom bass und darüber kommt schon wieder die nächste Resonanz...

Ich will nicht viel Geld ausgeben, ich bin noch sehr jung und auch die gesamte Anlage hat nicht sehr viel gekostet (für Hifi-Spezialisten), was wären denn mögliche Maßnahmen?

Ich habe schon getestet, es hilft den Höhrerplatz etwas von der Wand zu entfernen um die übertriebenen Bässe zu vermeiden, nur wäre es mir dann schon fast zu wenig Bass und ich möchte nicht so nah an den Lautsprechern sitzen

Ich habe gehört so "dünne" Sachen wie der Teppich und die Kissen haben wahrscheinlich keinen Einfluss auf den Tieftonbereich, aber was denn dann?

Danke für jeden Tipp
Geraffelsammler
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 03. Apr 2019, 10:29
Was ist denn die Quelle? Mit einem PC als Quelle kannst Du im Bass Anpassungen mittels EQ/DSP machen.

Was sind das denn für Lautsprecher?

Üblicherweise wird Bassreflex so abgestimmt, dass das Chassis untenherum unterstützt wird. D.h., die tiefsten Bassanteile werden über das Bassreflexrohr abgegeben. Es könnte also helfen die Bassreflexöffnungen zu verschliessen. Das macht bei kleineren Räumen häufig Sinn, weil diese unter einer gewissen Frequenz den Pegel von sich aus unterstützen/anheben (Druckkammereffekt), bei dir merklich etwa (also unterhalb) von 42 Hz. Eine zusätzliche Anhebung durch Bassreflex ist dann unnötig und nur störend.

Mehr Sinn macht es eigentlich immer die Lautsprecher direkt ab der Wand aufzustellen, weil sie dann als Halbraumstrahler arbeiten und nicht noch selbst Schallanteile abgeben, die zu unerwünschten Überlagerungen führen. So wird das Ganze auch berechenbarer. "Nachteil" (in deinem Fall) ist ein generell etwas erhöhter Pegel im Bassbereich. Den sollte man dann mittels EQ absenken. Durch die wandnahe Aufstellung werden aber Auslöschungen unterbunden, die man später nicht mehr korrigieren kann.

Am entscheidendsten für die Performance im Bass ist der Hörplatz. Rein theoretisch gibt es einen Punkt im Raum bei dem der Bass maximal ausgewogen ist. Das ist bei etwa 38% der Raumlänge. Da man das von beiden Seiten aus messen kann, also bei 38% oder 62%. Bei Aufstellung an der kurzen Wand wäre also bei etwa 2,80m (4,8 m x 0,62) Entferung ein solcher Punkt für den Hörplatz. Das Ganze kann man auch in der Breite berücksichtigen, d.h. etwas aussermittig sind die Ergebnisse i.d.R. am besten.

Die Wellenlängen im Bass sind gross bis riesig, von etwa 3m bis 20m. Daher braucht man auch grosse und tiefe Absorber. Das ideale Material dafür ist z.B. Dämmmaterial wie Sonorock. Das ist auch mit Abstand das günstigste Material. Zu dem Thema findest Du aber sicher viele Infos im Netz.


[Beitrag von Geraffelsammler am 03. Apr 2019, 11:51 bearbeitet]
Southparkfan98
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 03. Apr 2019, 10:31
Vielleicht versuchst du mal, den Bass etwas rauszudrehen?
Jan1107
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 03. Apr 2019, 12:04
Danke für die schnellen Antworten

Quelle für die Lautsprecher ist oft einfach mein Handy per Bluetooth (ja, nicht das hifi-igste Medium )
Lautsprecher sind die Teufel Ultima 40 Aktiv, denke sie sind vielleicht auch bisschen zu groß für den Raum, aber ich wollte die haben

Der Tiefbass unter 42 hz ist für mich gar nicht mal das "schlimme", am meisten nervt mich der Unterschied zwischen ca 50 hz (kaum hörbar) und 80 hz (extremes Dröhnen).
Ich gehöre an sich denke ich auch eher zu den Leuten, die lieber mehr Bass als zu wenig wollen, daher wollte ich den Bass jetzt auch nicht komplett reduzieren

Ich werde mal ein bisschen mit diesem 38% 62% Prinzip rumspielen, danke schonmal für den Tipp
Gibt es aber vielleicht noch Möglichkeiten, generell den Frequenzgang im Raum zu glätten, um zumindestens das 80 hz Dröhnen zu minimieren? Hilft es vielleicht, große, dicke Sofakissen hinter die Boxen an die Wand zu lehnen? Und dieser wellige dunkele Schaumstoff? Oder hilft das alles nur für die Mitten/Höhen?
Geraffelsammler
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 03. Apr 2019, 13:07
Wie gesagt, Bassabsorber müssen gross/dick sein. Welliger Schaumstoff klingt nach Noppenschaumstoff, der hilft genau Null. Ausser Du nimmst den 15-lagig

Generell ist dünner Schaumstoff (< 8 cm) nicht zu empfehlen, weil der zu einseitig nur Mitten/Höhen absorbiert.

Am meisten holst Du eben noch durch die Wahl des Hörplatzes. Teufel gibt die Lautsprecher mit 39 Hz unterer Grenzfrequenz an, insofern sicher sinnvoll, das Bassreflexrohr zu verschliessen. Einfach mal testen. Auch die wandnahe Aufstellung.
Hallo1100101
Stammgast
#6 erstellt: 03. Apr 2019, 13:48
Du könntest versuchen Spikes reinzuschrauben, falls die nicht in der Lieferung vorhanden waren.
Die Lautsprecher anders platzieren, an eine andere Wand zum Beispiel um zu schauen, ob es wirklich an den Gegebenheiten im Raum liegt.
Eine andere Quelle nutzen. Verschiedene Dateien, Flac oder MP3 Dateien.
langsaam1
Inventar
#7 erstellt: 03. Apr 2019, 14:13
Handy und Bluetooth Wo? soll da Ton herkommen
einmal unabhängig der Quelle der Musik;
unabhängig das einige aktuelle Studio Aufnahmen tonales Desastro (Loundness War etc.) sind;
der wird Erstens durch Komprimierung vermurkst und im weiteren Verlauf durch die BT Umsetzung

und gesucht wird ein "was auch immer" welch das ausgleichen kann?

Variation davon : Sony DSEE
https://www.sony.de/electronics/musik-in-nahezu-hi-res-audio-klangqualitaet


[Beitrag von langsaam1 am 03. Apr 2019, 14:15 bearbeitet]
Jan1107
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 03. Apr 2019, 14:20
Also der unlineare Frequenzgang liegt weder an der Quelle noch an den Lautsprechern, ich hab die Probleme erst seitdem ich in diesen Raum gezogen bin und auch mit dem Plattenspieler den ich auch häufig benutze merkt man deutlich diesen "80 hz Boost"
ehemals_Mwf
Inventar
#9 erstellt: 03. Apr 2019, 15:03
Hi,
Jan1107 (Beitrag #1) schrieb:
... Also mein Raum ist geschätzt 4,60x3,80x3,00m groß ...
....
Der Tiefbass unter 42 hz ist für mich gar nicht mal das "schlimme", am meisten nervt mich der Unterschied zwischen ca 50 hz (kaum hörbar) und 80 hz (extremes Dröhnen). ...

Was kannst du über die Beschaffenheit aller Begrenzungsflächen sagen ?
(also von knallhartem Beton über Parkett bis Holz-/Leichtbau, abgehängte Decken, große Fenster, offene Durchgänge ...)
Eine Skizze hilft.

Gruss,
Michael
Jan1107
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 03. Apr 2019, 15:59
IMG_5815
ehemals_Mwf
Inventar
#11 erstellt: 03. Apr 2019, 16:34
Und wie sind die größten Flächen beschaffen: Decke, Fußboden ?


[Beitrag von ehemals_Mwf am 03. Apr 2019, 16:38 bearbeitet]
Jan1107
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 03. Apr 2019, 16:42
Die Decke ist würde ich sagen wie "normale" Decken halt sind Kenne mich da nicht aus, der Boden ist auf jeden Fall Pakettboden!
icebaer72
Stammgast
#13 erstellt: 04. Apr 2019, 09:33

Jan1107 (Beitrag #8) schrieb:
Also der unlineare Frequenzgang liegt weder an der Quelle noch an den Lautsprechern, ich hab die Probleme erst seitdem ich in diesen Raum gezogen bin und auch mit dem Plattenspieler den ich auch häufig benutze merkt man deutlich diesen "80 hz Boost" :)

Ja, der liegt am neuen Raum

Wenn du diesen Boost weg bekommen willst, hast du genau drei Möglichkeiten:
1) umstellen der LS oder des Hörplatz
Da suchst du eine Aufstellung, die den Bass möglichst ausgeglichen macht und dir weiterhin ein Stereodreieck gibt.

2) aufstellen von Bassfallen (am besten in den Ecken)
Das "zähmt" den Bass. Kostet aber halt Platz.

3) einen DSP (Antimode, miniDSP,....)
Die teureste Lösung. Macht auch recht effektiv das dröhnen weg. Kann nur keine Löcher auffüllen, d.h. wenn wo Bass fehlt, bleibt der auch weg.
ehemals_Mwf
Inventar
#14 erstellt: 04. Apr 2019, 09:55

Jan1107 (Beitrag #8) schrieb:
... und auch mit dem Plattenspieler den ich auch häufig benutze merkt man deutlich diesen "80 hz Boost" :)

Der Plattenspieler fast in der Ecke ist natürlich stark Rückkopplungs-gefährdet.
Im Extremfall
-- bei weit aufgedrehter Verstärkung, Bass-potenter Akustik,
-- resonierendem Player /Gehäuse (je nach Modell) und Unterbau
kann das Rückkopplungsdröhnen schon ohne Musik hörbar werden (Einlaufrille).

Alles das was hier im Forum -- meist ohne großen Nutzen -- für Entkopplung von Lautsprechern empfohlen wird, solltest du deinem Plattenspieler angedeien lassen.

"An die Wand dübeln" bringt oft die bessere Basis für einen PS-Unterbau.


[Beitrag von ehemals_Mwf am 04. Apr 2019, 12:23 bearbeitet]
Jan1107
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 04. Apr 2019, 13:13
Dann werde ich wohl erstmal mit der Aufstellung rumspielen müssen, danke!
Wie funktionieren denn eigentlich Bassfallen? Ich habe gehört sie sollen die Schwingungen in Wärme umsetzen?


"An die Wand dübeln" bringt oft die bessere Basis für einen PS-Unterbau.


Ah sehr interessant! Was meinst du mit an die Wand dübeln?
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