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(Aktuelle) Erfahrung mit Plattenschwingern+A -A |
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Autor |
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SinSilla
Stammgast |
#1 erstellt: 12. Nov 2019, 13:18 | |
Hallo, da ich mich aktuell auf den Bau von Plattenschwingern vorbereite, wollte ich die Gelegenheit nutzen eine aktuelle Diskussion dazu anzuregen bzw. nach euren Erfahrungen dazu zu fragen. Gemäß Suchfunktion ploppt das Thema nur sehr sporadisch mit geringer Resonanz auf, meist auch nur mit theoretischen Ansätzen. Außerdem will ich die Ergebnisse meiner aktuellen Recherche zum Thema gerne mit euch teilen. Also, kurz von ganz vorne: Problem / Ausgangssituation Tieffrequentes Dröhnen / Stehende Wellen / Raummoden Ich ergänze hier später noch mit aktuellen Messungen meines teilbehandelten Raumes und Fotos. Aber es geht um 42Hz. Allgemeine Lösungsansätze:
Es gibt erstaunlich viele Ansätze (die Liste ist vermutlich nicht mal vollständig) um gegen wie stark auch immer ausgeprägte Probleme im Bassbereich tätig zu werden. Allerdings bringen alle ihre eigenen Herausforderungen, Vorteile und auch Nachteile mit sich. Sofern die Probleme breitbandiger bestehen oder die Effektivität einzelner Maßnahmen nicht ausreicht können Maßnahmen auch kombiniert werden. Ich habe mich bei meiner Ausgangssituation für den Bau von Plattenschwingern entschieden. Plattenschwinger / Plattenresonatoren / Membranabsorber "Membranabsorber (auch Plattenresonatoren, umgangssprachlich auch Plattenschwinger genannt) sind Konstruktionen nach dem Feder-Masse-Prinzip, die der Schallabsorption dienen." Plattenschwinger können relativ kompakt gestaltet werden und sind etwas weniger aufstellungskritisch als Helmholtzresonatoren. Sie können bei Bedarf und relativ betrachtet breitbandig gestaltet werden. Trotz vermeintlich einfacher Konstruktion, ist das Tuning nicht ganz trivial und am Ende des Tages bezüglich ihrer Effektivität ein Stück weit dem Zufall überlassen. Das Tuning eines Plattenschwingers erfolgt lediglich auf Basis der Masse der Membran, und der Tiefe sowie ggf. Absorption des Korpus. Die Fläche sollte > 0,5m² sein und tendenziell eher rechteckig als quadratisch. Bei der Obergrenze der Fläche ist sich das Internet, und soweit ich verstanden habe auch die Fachliteratur, uneinig. Für mich persönlich nachvollziehbar waren die Argumente pro ~ < 2m². Membranabsorber sollten möglichst im Druckmaximum der jeweiligen Mode platziert werden, meistens also direkt auf der Front- oder Rückwand. Ressourcen Nachfolgend die für mich wichtigsten Ressourcen für den Bau eines Plattenresonators.
"Meine" Schwinger Auf Basis der beschriebenen Sachverhalte (zumindest wie ich sie verstanden habe) und meiner räumlichen Gegebenheiten ist folgendes geplant. 2 * Plattenschwinger mit den Außenmaßen 102 x 64,5 x 21,6 Die Außenmaße ergeben sich zum einen aus dem Platz den ich hinter meiner Couch habe (~40cm zur Rückwand) und der bequemen Tatsache, dass die geplanten Rockwool Sonorock Platten ohne weitere Bearbeitung in den Korpus passen. Die effektive Fläche beträgt 0,66m² pro Schwinger und liegt damit erstmal im "grünen" Bereich. Zum Vergleich hier die Ergebnisse des Users kiwi_1282001 im AudioCircle Forum mit dem kommerziellen Produkt Scopus T40 (T38) von GIK Acoustics. Er nutzt lediglich 2 dieser Absorber und erreicht bei einer Gesamtfläche von nur 0,72m² gute Ergebnisse. Als Membran habe ich mich für HPL (High Pressure Laminat) entschieden. Das Material hat die benötigte Dichte und kommt auf 8,1kg/m² bei 6mm Stärke. Kostet leider auch etwas mehr. Unsicherheiten verbleiben bezüglich der Mineralwolle, der Befestigung der Membran und bezüglich des generellen Erfolgs mit dem Plattenresonator. Es gibt mehr negative Berichte (keine Wirkung, gegenteilige Wirkung) als positive. Dafür kann es viele Gründe geben und nur Versuch macht Klug. Die Mineralwolle hat gemäß Hersteller einen Strömungswiderstand von ≥ 6 kPa · s/m2. Orientiere ich mich an der verlinkten Grafik zur Bestimmung des Widerstands lande ich bei ca. 12kPa · s/m2. Lieber wären mit 15kPa+, finde aber kein passendes Produkt mit 120mm Stärke. Jemand eventuell nen Tipp? Bezüglich Befestigung der Membran gibt es unterschiedlichste Ansätze: auf den Rahmen geschraubt, geklebt oder beides. Alternativ "frei" schwingend im Rahmen aufgehangen, wobei mir dafür definitiv die Skills fehlen. Ich würde die Membran also zunächst auf den Rahmen kleben. Gibt es diesbezüglich Empfehlungen welcher Kleber dafür besonders gut geeignet ist? Ich meine mehrfach Konstruktionskleber gelesen zu haben. Irgendwas mit "elastischen" Eigenschaften wäre sicherlich ideal. An dieser Stelle beende ich meinen ausschweifenden Beitrag vorerst und verspreche Vorher/Nachher Messungen nachzureichen sobald ich das Thema umgesetzt habe. Gruß, Philipp [Beitrag von SinSilla am 12. Nov 2019, 14:43 bearbeitet] |
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SinSilla
Stammgast |
#2 erstellt: 12. Nov 2019, 14:57 | |
Erste Anmerkung und potentieller Denkfehler meinerseits: Ich habe die Berechnung auf Basis einer "Limp Membrane" gemacht. Das ist im weitesten Sinne Schwerfolie. Unter Verwendung einer Limp Membrane findet man grundsätzlich mehr positive Berichte als unter Verwendung einer (relativ) starren Membran. Wobei beides gängige Konstruktionen sind. Das der Kalkulator neben der Limp Membrane nur noch Loch- und Schlitzplatten anbietet gibt mir erstmal wieder was zum denken und recherchieren. Edit: Unter Verwendung der Formel aus der Excel komme ich dort bei gleichen Parametern auf 40Hz. Berücksichtigt man jetzt noch leichte Messtoleranzen und die Variable der Befestigung bleibt das prinzipiell "nah genug". Denke ich. [Beitrag von SinSilla am 12. Nov 2019, 15:33 bearbeitet] |
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siggi_nuernberg
Stammgast |
#3 erstellt: 17. Dez 2019, 09:47 | |
Ich finde Deine Maßnahmen zur Akustikverbesserung super. Ich werden das Thema im nächsten Jahr angehen. Dann kann ich auch Änderungen im Wohnzimmer direkt damit verbinden. Was hast Du eigentlich in Deinem Zimmer für Vorhänge, bzw. Deckenplatten? VG Siggi |
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SinSilla
Stammgast |
#4 erstellt: 18. Dez 2019, 10:07 | |
Hallo Siggi, vielen Dank! Ich bin mit dem Ergebnis bislang auch sehr zufrieden, die Mühe hat sich gelohnt. Wobei mir wichtig war, dass sich die Maßnahmen auch "sehen lassen" können. Ich denke das ist inbesondere für diejenigen interessant, die davon ausgehen das Absorber & Co bestenfalls als tolerierte Fremdkörper integriert werden können. Die Vorhänge spielen in meinem Raumkonzept übrigens keine akustische Rolle, sie werden auch nie zugezogen. In der linken Ecke beim Lautsprecher befindet sich aber das "große Gewimmel" mit div. Steckdosen, Kabelanschlüssen usw. Ist also nur ne Tarnkappe. Die Deckenplatten sind auch kein dediziertes Akustikprodukt, sondern so genannte 3D-Wandpaneele die primär zu Dekozwecken eingesetzt werden. Ich hatte solche ähnlichen Paneele in meiner vorherigen Wohnung schon einmal im Einsatz und konnte damals eine geringe aber messbare Verbesserung der Nachhallzeit im Raum nachweisen. Die Platzierung damals aber ganz offensichtlich als Kompromiss und primär Dekoelement. Daher habe ich diesmal erneut für solche Paneele entschieden, habe das Dekor aber bewusst aufgrund dessen Tiefe (3cm) und potentiellen diffusen Eigenschaften ausgewählt. Auch diesmal habe ich sowohl im Bereich Nachhallzeit als auch Reflektionsverhalten positive Erfahrung gemacht und kann die Paneele ruhigen Gewissens empfehlen. Ganz klar kein Vergleich zu richtigen Diffusoren, aber zum einen deutlich günstiger als auch deutlich besser als...nichts. Zu beachten ist lediglich, dass es die Paneele als PVC Version und aus Naturfasergemisch gibt. Ich habe mich für letztere Variante entschieden. [Beitrag von SinSilla am 18. Dez 2019, 10:08 bearbeitet] |
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