Kinderzimmer in darüber liegender Wohnung: Was tun gegen Poltern

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Querpi
Neuling
#1 erstellt: 02. Mrz 2021, 23:21
Hallo zusammen,

ich besitze eine Eigentumswohnung, an der ich bauliche Veränderungen vornehmen könnte und bräuchte Eure Einschätzung.

Folgendes Problem:
Über meinem Arbeitszimmer befindet sich das Kinderzimmer meines Nachbarn. Das Kinde stampft und poltert leider teilweise ziemlich stark herum. Gespräche brachten keine Änderung.

Das dumpfe Gepoltere und Gestampfe nehme ich in meinem direkt darunterliegenden Arbeitszimmer deutlich wahr. Ansonsten höre ich von oben nichts, keine Gespräche, keine Musik oder TV.

Mein Wohnzimmer und das Arbeitszimmer sind durch eine nachträglich von der Vorbesitzern eingezogene Wand getrennt, die anscheinend hohl ist. So klingt es zumindest, wenn man dagegen klopft. Auch im Wohnzimmer (besonders in Nähe der zum Arbeitszimmer hin eingezogenen Wand) nehme ich das Gepoltere deutlich wahr.

Die Deckenhöhe in meiner Wohnung beträgt leider nur 2,45m und besteht aus Stahlbeton (laut meines Handwerkers).

Meine Idee dazu wäre:
- im Arbeitszimmer Zwischendecke mit Knauf Silentboard und Dämmwolle o.ä. befestigen
- eingezogene Wand zwischen Arbeits- und Wohnzimmer entweder öffnen und mit Masse füllen...
- ...oder stattdessen massive Wand einziehen

Letztendlich würde ich gern Eure Ideen dazu hören, bevor ich mich an einen Trockenbauer wende. Was meint Ihr? Ich bin für jede Hilfe dankbar.

Zeichnung
RalfC
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 28. Mrz 2021, 19:06
Der Ansatz mit der Wand wäre für mich logisch.
Könnte mir vorstellen, daß die Zwischenwand in Ständerbauweise gemacht ist und dann durch die Schwingung der Decke angeregt wird.
Die Schwingung der Decke hört / merkt man evtl. gar nicht erst durch die Wand (irgendwelche Resonanzen o.Ä,) hörbar.
Die Wand mit Masse zu füllen hilft, noch besser die Wand von der Decke entkoppeln.
Wenn das noch nicht hilft die Decke verkleiden...

Grüße,
Ralf
old-DIABOLO
Stammgast
#3 erstellt: 29. Mrz 2021, 12:33
Es geht, so ich dein Geschriebenes richtig verstehe um Trittschall. Der Rat diesen wo er entsteht zu vermeiden (zusätzlicher Trischalschutz, Teppich auf dem Boden im Zimmer des Verursachers) ist vermutlich keine zielführende Lösung, oder?.

Das Kind im Zimmer wird rasch heranwachsen, eventuell so auch eigene Verhaltensweisen bewusst ändern können. Geduld und Gespräche mit den Eltern könnten langfristig helfen.

Eine Trockenbauwand klingt oftmals hohl, auch wenn Dämmmaterial hinterlegt wurde. Maßnahmen an der Trockenbauwand werden vermutlich kaum Auswirkungen haben, die Schwingungseigenschaften der Decke beeinflussen. Der Trittschall überträgt sich über den gesamten Boden des betroffenen Zimmers über deiner Wohnung, wenn dort die Wände ebenfalls Trockenbau sind, auch darüber hinaus in deine Wohnung. Ersatz der Trockenbauwand durch etwas gemauertes mit festem Deckenkontakt kann die Situation verbessern, die Schwingungsfähigkeit der Decke reduzieren. Trägt dein Boden eine schwere gemauerte Wand?

Um Wirkung und Tragfähigkeit zu Messen und zu berechnen braucht es denke ich einen Spezialisten vor Ort, Eine Abschätzung oder eigene Erfahrung aus der Ferne sind denke ich nicht zielführend.

Mit Erschütterungssensoren kann ein Akustiker messen, welche Bereiche der Decke, eventuell auch mit dieser verbundene Wände, den Schall übertragen, um ein eventuell mögliches, passendes Konzept auszuarbeiten. Nicht jedes Akustikbüro hat das passende Equipment hierfür, daher gezielt anfragen.

Vielleicht kannst du / könnt ihr euch bei 245 cm Raumhöhe mit einer 10 – 15 cm starken Akustikmaßnahme an der Decke anfreunden. Es bleiben so noch ca. 230 cm Raumhöhe bestehen und mit dieser Stärke ist oftmals eine deutlich merklich verbessernde Maßnahme möglich. Ein beauftragter Akustiker zur Eruierung kann auch passende Möglichkeiten zur Geräuschreduzierung berechnen / vorschlagen, so auch ob Silentboard + Dämmung für deine Situation geeignet ist.

Gute Zeit
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