HIFI-FORUM » Akustik » Akustik » Raumakustik / Heimkinoraum im Keller | |
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Raumakustik / Heimkinoraum im Keller+A -A |
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Autor |
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timmyweb
Neuling |
#1 erstellt: 07. Nov 2005, 23:54 | |
Hallo, ich schildere Euch einmal mein Anliegen, und würde mich über eure Ratschläge sehr freuen. Ich werde in meinem Kellerraum mein Heimkino einrichten. Dieser Raum ist ca. 4x4m. Als Boxen sollen meine Wharfedale Diamond 9.6 sowie 2 Rear und ein Center (alle Diamond9) herhalten. Die Raumakustik ist im Moment sehr frustrierend: Der Boden ist mit Teppich ausgelegt, die Decke mit geriffelten Styroporplatten beklebt und die Wände bestehen aus tapezierten Rigibsplatten (glatt, alle 4 Wände) Hinter den Rigibsplatten beginnt mit etwas Abstand direkt das Mauerwerk. Ich habe mit meiner Anlage bisher einen satten Klang genossen (Dachwohnung) aber nun ist´s damit vorbei, denn ich höre in diesem Raum absolut keine tiefen Frequenzen. Der Sound ist viel zu kraftlos - so habe ich mir mein Heimkino nicht vorgestellt. Wie kann ich die Raumakustik verbessern? Die Decke und der Boden haben auf die tiefen Töne denke ich keinen Einfluss, mein Hauptproblem sind wahrscheinlich die Rigibsplatten mit dem kleinen Hohlraum bis zum Mauerwerk. Was meint ihr dazu? |
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Buddelfrosch
Stammgast |
#2 erstellt: 08. Nov 2005, 11:36 | |
Mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig. Die Platten schwingen und entziehen dem Raum damit jegliche Bass und Grundtonenergie. Eine Möglichkeit besteht darin, den Hohlraum mit Dämmmaterial so auszufüllen, dass dieses die Platten berührt und diese daher beruhigt werden. Ich würde erstmal nur zwei oder drei Wände bedämmen und danach noch mal testen. Vielleicht kannst du so mittels des Rigibs ein Art billige Plattenschwinger verwirklichen. Vorzugsweise sollte dieser noch in den Ecken schwingen können. Wird aber sicher nicht einfach, hier das richtige Verhältnis zwischen Dämmung und Hohräumen zu erzielen. Des weiteren wird sich der Klang auch noch mal verändern, wenn der Raum möbliert ist (wenn das nicht schon der Fall ist). Gruß BF |
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timmyweb
Neuling |
#3 erstellt: 08. Nov 2005, 12:22 | |
Vielen Dank für deine Antwort. Das hilft mir weiter. Der Raum wird noch mit 2 kleinen Sesseln möbliert. Ich hatte gestern abend eine ähnliche Idee. Und zwar den Spalt zwischen Platten und Mauerwerk mit Sand aufzufüllen. Dieses Zimmer ist mit diesen RigibsPlatten fest ausgekleidet, meine "Aufbruch"-Möglichkeiten sind hier sehr begrenzt. Ich habe vor, oben die Platten etwas zu öffnen und als erstes die vordere Wand hinter den Frontlautsprechern zu füllen. Werde dann mal beobachten, ob eine Verbesserung auftritt. Gruß Tim |
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martin
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 08. Nov 2005, 13:06 | |
@timmyweb
Das klingt aber eher nach guten Voraussetzungen. Ich denke, Du hast Dich an starke Bassüberhöhungen gewöhnt und vermisst nun den 'Druck' bei ungewohnter Absorptionswirkung durch die Rigipsplatten im Bassbereich. Grüße martin |
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timmyweb
Neuling |
#5 erstellt: 08. Nov 2005, 14:18 | |
Kino hat für mich auch was mit erleben zu tun. Stell dir vor ein Zug fährt ein oder ein Gewitter zieht auf und du hörst keine Bässe. Es ist wirklich kaum zu fassen wieviel diese Platten "schlucken". Ich bin kein Bassmaniac, aber das würde in meinen Augen das Wort Kino nicht mal annähernd verdienen. |
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martin
Hat sich gelöscht |
#6 erstellt: 08. Nov 2005, 15:06 | |
@timmyweb Kann Dich schon verstehen, da ich selbst Rigips-Ständerwände montiert habe und weitere Maßnahmen für eine lineare Grundton- und Basswiedergabe ergriffen habe. Es klingt, ich sage mal, unspektakulär dafür bei Musik sehr sauber. Bei Filmen drehe ich das Bass-Array dann schon mal auf + 10db auf, um Besucher oder mich selbst zu beeindrucken... Ist das Bassloch nur am Hörplatz? Schon mal bei Bassspektakel durch den Raum geschlendert? Grüße martin |
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Buddelfrosch
Stammgast |
#7 erstellt: 08. Nov 2005, 15:32 | |
Naja, ich vermute mal bei 16 qm ist nicht viel mit schlendern Wenn dann noch eine Heimkinoistallation reinmuss, ist man mit den möglichen Hörplätzen schon ziemlich eingeschränkt. Akustisch erschwerend kommt hinzu, dass quadratische Räume sowieso suboptimal sind. Wie immer bei akustischen Fragen kann man per Ferndiagnose nur mögliche Wege, aber nie perfekte Lösungen anbieten. Ausprobieren muss man es immer selber. BF |
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timmyweb
Neuling |
#8 erstellt: 08. Nov 2005, 16:42 | |
Die Basswiedergabe im Wohnzimmer (1 Etage darüber) lässt erahnen das im Keller ein ordentliches Spektakel stattfindet, ist aber nicht so. Die Basswiedergabe ist unmittelbar hinter den LS sehr gut, wie auch in den Ecken des Raumes. Ich frage mich jetzt, was besser ist: a) die Gipsplatten rausholen und den Raum verputzen lassen. oder b) die Platten irgendwie versteifen, ich denke da an eine Unterlattung, die die Platten "stabilisiert". Bin aber skeptisch, ob mir das den gewünschten Erfolg bringt. Die Sache mit dem Sandaufschütten kann ich mir gleich wieder aus dem Kopf schlagen, da schlägt der Maurer nur die Hände über dem Kopf zusammen. Darf ich bitte nochmal um euren Rat bitten, welche Wand ich als erstes opfere? Die vordere oder die hintere? [Beitrag von timmyweb am 08. Nov 2005, 16:44 bearbeitet] |
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Buddelfrosch
Stammgast |
#9 erstellt: 08. Nov 2005, 17:01 | |
Bin kein Baufachmann, aber wenn möglich würde ich die Wand vor der die LS stehen, erstmal so lassen. Es ist nicht ganz unwahrscheinlich, dass du dir sonst deine Grundtonschwäche gegen ein Dröhnproblem im Bass eintauschst. Ist aber wirklich schwer einzuschätzen. Auf jeden Fall ist mit massiven stehenden Wellen bei ca. 42,5 Hz und den Vielfachen also besonders bei 85 Hz zu rechnen. Das ganze wird insbesonder durch die quadratische Grundfläche besonders verschärft. Ich würde daher erstmal mit der hinter dem Hörplatz liegenden Wand anfangen. |
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timmyweb
Neuling |
#10 erstellt: 08. Nov 2005, 17:08 | |
Ich danke dir für deine Hilfe, so werd ich´s machen. Ich schreib wieder, wenn sich was getan hat. Ich glaube es gibt doch noch ein HappyEnd in diesem Film. |
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martin
Hat sich gelöscht |
#11 erstellt: 08. Nov 2005, 17:30 | |
Es scheint eher so, dass Dein Hörplatz sich in einem Druckminimum befindet und eine Versteifung der Rigipsplatten somit nicht zum gewünschten Erfolg führen muss. Die Absorptionswirkung der Rigipsplatten würde ich im Bassbereich auch nicht überbewerten. Die sind eher für die Absorption im Grundtonbereich gedacht. Ich halte sie bei aller Urteilsvorsicht aus der Ferne, nicht für den Hauptgrund Deines Problems. Hr. Kiesler von MEG, der praktische Erfahrungen mit Rigips-Wänden im Akustikbau hat und diese Maßnahme auch leidenschaftlich propagiert, schätzte die Fq für die max. Absorption bei meinen Rigips-Wänden bei ca. 200 Hz ein. Mit der Flexibilität eines Surroundsets in einem 16 qm Raum ist es natürlich nicht weit her, dennoch würde ich erst mit der Aufstellung experimentieren, zur Not auch einmal einen Sub testen, der die nötigen Freiheitsgrade bei der Aufstellung bringt. Grüße martin |
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timmyweb
Neuling |
#12 erstellt: 22. Feb 2006, 15:25 | |
Das Projekt Heimkino im Keller hat jetzt ein erfolgreiches HappyEnd gefunden. Wir haben ca. 400Kg RiGipsplatten zum Müllheizkraftwerk gebracht. Nachdem die Wände "frei" waren habe ich eine Unterlattung angebracht und die Wände mit 2cm Schaumstoff verkleidet. Kabel verlegt, hinterher sauber mit festem Baumwollstoff bezogen. Das Ergebnis kann sich hören und sehen lassen - und der Klang ist wieder richtig gut und knackige Bässe machen jede DVD zum Erlebnis. Der doch relativ große Aufwand war es aber auf jeden Fall wert. Nochmal Danke an das hifiForum für die Tips!!! [Beitrag von timmyweb am 22. Feb 2006, 17:27 bearbeitet] |
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Buddelfrosch
Stammgast |
#13 erstellt: 22. Feb 2006, 21:22 | |
Schön, dass es bei dir so gut geklappt hat. Und schön, dass du hier das Ergebniss noch mal gepostet hast. Meist kommt ja dann kein Feedback mehr von den Leuten. In diesem Sinne: Hier werden Sie geholfen Gruß BF |
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laupi
Neuling |
#14 erstellt: 07. Feb 2007, 22:34 | |
Klasse - da hat einer die Baesse weg und ist nicht gluecklich bei mir ist es umgekehrt - mein Raum droehnt viel zu sehr. Ich such trockene und knackige Baesse und finde sie nicht....was nun? |
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