Onlinekauf in GB nach Brexit

Am besten bei dem Britischen Händler anfragen wo du kaufen willst dann weist du genau Bescheid.

Erwin_Pupanski (Beitrag #1) schrieb:

.....Meine Frage: Bekommt man beim Kauf umgekehrt vom britischen Händler die VAT abgezogen?

Fragen der Mehrwertsteuererstattung beziehen sich doch nur auf Gewerbliche.

Du verkaufst gewerblich nach GB und musst nach den Mehrwertsteuerregelungen fragen?!?

Nein.
Ich möchte als Konsument bei einem Händler in GB einkaufen.

Es ist wohl so: Der Händler zieht mir die britische VAT vom Kaufpreis ab. Umgekehrt zahle ich bei der Abholung vom Zollamt die deutsche MwSt. drauf.

Ich habe am 20.12.20 was bei Zavi (GB) was bestellt,ich muss morgen zum ZOLL Warenwert 32€ sollte 6€ Gebühren kosten.

Einfuhrumsatzsteuer kann fällig werden. Zölle sollen aber nicht erhoben werden.

Erwin_Pupanski (Beitrag #4) schrieb:

Es ist wohl so: Der Händler zieht mir die britische VAT vom Kaufpreis ab. Umgekehrt zahle ich bei der Abholung vom Zollamt die deutsche MwSt. drauf.

Das ist eine etwas verkürzte Darstellung. Im Prinzip kauft man zunächst incl. ausl. USt. (VAT), zeigt die Ware incl. Rechnung beim deutschen Zoll vor und löhnt ggfs. EUSt. und etwaige Abgaben (z.B. Zoll), erhält dann vom Zoll eine abgestempelte Bescheinigung und/oder die abgestempelte Rechnung. Die schickt man an den Händler, der schickt dann eine neue Rechnung ohne USt. und überweist dann die VAT zurück. Ob und wie das in der Praxis aktuell mit GB funktioniert - keine Ahnung. Die meisten (kleineren) Händler dürften mit den neuen Regelungen noch nicht vertraut sein und haben vielleicht auch keinen Bock auf den administrativen Aufwand. Darum sollte das vorab mit dem Händler geklärt werden, ob und wie er da mitgeht. Manche Händler wollen z.B. die Überweisungskosten erstattet haben oder erheben eine Pauschale.

So komme gerade vom Zoll (Göttingen),erstens geht es drunter und drübe,r durch den "England" EU Austritt keiner hat so richtig Plan dazu stehen da 4000 Pakete rum, die noch abgefertigt werden müssen.
Es gibt nur ein Problem,die haben keine Leute,

Und jetzt zu meiner Sendung der Warenwert war 32,99€ drauf kommen 6.27€ Zoll Gebühren,um so höher der Wert desto mehr Gebühren.

Ob ich nochmal in England bestelle eher nicht.

RoA (Beitrag #7) schrieb:

Darum sollte das vorab mit dem Händler geklärt werden, ob und wie er da mitgeht.

Das ist der Punkt. Der Händler ist meines Wissens nicht verpflichtet, den Zirkus mitzumachen. Wenn es um ein teures Gerät mit genug Marge geht, macht er das wahrscheinlich, aber für einen Verdienst von 20 Pfund ist das zu viel Arbeit und er wird wohl lieber auf den Deal verzichten.

Rossi_46 (Beitrag #8) schrieb:

Und jetzt zu meiner Sendung der Warenwert war 32,99€ drauf kommen 6.27€ Zoll Gebühren,um so höher der Wert desto mehr Gebühren.

Wie Highente schon sagte: Das ist kein Zoll und keine Gebühr, das sind exakt die 19 % Einfuhrumsatzsteuer.

Der Zoll geht wohl nicht nur nach dem Warenwert, sondern auch nach Größe der Sendung. Ich habe letzten Monat 2 CDs (limitierte Auflagen) in 2 Sendungen aus Japan bekommen, die 29 bzw. 32 Euro kosteten. Ich musste nichts bezahlen und es war ein kleiner grüner Zollaufkleber auf den Sendungen.

John22 (Beitrag #10) schrieb:

Der Zoll geht wohl nicht nur nach dem Warenwert, sondern auch nach Größe der Sendung.

Nein. In Europe erhebt nur die Schweiz Zollgebühren nach Gewicht.
Einfuhrzoll in die EU richtig sich nach vordefinierten Produktgruppen die in sogenannte Tarifnummern,
auch TARIC oder HS Code genannt aufgeteilt sind.
Hier zum Nachschlagen.

Diese Zolltarifnummern und der dort hinterlegte Zollsatz ist EU weit verbindlich und identisch.
Man muß aber darauf aufpassen aus welcher Region das betrofffene Produkt kommt. Mit manchen Ländern
oder Länderorganisationen hat die EU spezielle Verträge. So wie z. B. seit dem 1.1.2021 mit UK.
Dort wurde vereinbart erst einmal keine Zölle auf alle Waren zu erheben.
Mit Japan gibt es ähnliche Vereinbarungen. Hier werden Schritt für Schritt ebenfalls die Zölle reduziert und aufgehoben.

Dann gibt es gewissen Produktgruppen, wie z. B. IT Equipment, auf die seit Jahren schon keine Zölle mehr erhoben werden.
Ziel der EU ist es hier die Ausstattung der EU-Bürger mit IT Equipment zu beschleunigen.

Da man zwischen der EU und UK beschlossen hat keine Zölle zu erheben, bleiben nur noch die entsprechenden VATs
übrig. Innerhalb der EU wird die VAT immer dann fällig wenn eine Ware von einem Händler verkauft wird, egal wohin.
D. h., verkauft ein Händler, z.B. in Spanien mit einem höheren VAT Satz nach Deutschland, muß er in Spanien die
VAT bezahlen und legt diese natürlich auf seinen Preis um. Kommt dann die Ware nach Deutschland sind keine weiteren
Steuern mehr fällig.

Exportiert ein Drittland, wie z.B. UK in die EU, so gelten die Regeln der WTO. Das bedeutet, das der Händler erst gar keine
VAT berechnet da er diese nicht in UK bezahlen muß da dort nicht verkauft wird. Streng genommen ist es eigentlich immer nur
ein Durchreichen. Die VAT bezahlt immer der Endkunde.
Würde er dies tun, müsste er sich vom Britischen Zoll nach erfolgtem Export die VAT wiedergeben lassen. Dazu bräuchte
er eine Exportbescheinigung. Macht er natürlich nicht.
Dies ist aber der Weg den z.B. Touristen mit in UK gekauften Waren einschlagen müssen.

Die Ware verlässt also UK unverzollt. Kommt diese dann in der EU an, egal wo, erheben die Europäischen Zollbehörden
am Importort die VAT des Empfängerlandes aufgrund der Lieferadresse. Meist zuzüglich einer Bearbeitungsgebühr.
Das kommt aber relativ selten vor das ein Paket von UK nach D nicht in D verzollt wird. Oftmals wird hier über
offene Zolllager der Speditionen das Paket solange durchgereicht bis es im Empfängerland angekommen ist.

Bei Waren auf die generell kein Zoll erhoben wird und aus Übersee kommen kann es schon einmal passieren das
der EU Importhafen z. B. Helsinki ist. Dies liegt daran das Helsinki für China und Asien ein beliebter Frachtumschlagplatz
ist. Auch so manches Paket aus USA verirrt sich gern einmal nach Helsinki.
Dies liegt an den günstigen Gebühren des Flughafens Helsinki.
Hier schaut der EU-Zoll stichprobenartig kurz in die Papiere oder sogar ins Paket. Dann kommt dann so
ein schöner grüner Aufkleber d'rauf.

Ist doch eigentlich ganz einfach.

..... wenn man's weiß!

Danke für die umfangreiche Information!

Das Vaterunser hat 56 Wörter, die amerikanische Unabhängigkeitserklärung 300 und die EG-Verordnung zum Import von Karamell-Bonbons 26 911. Das müssen die Briten noch lernen.

RoA (Beitrag #13) schrieb:

Das Vaterunser hat 56 Wörter, die amerikanische Unabhängigkeitserklärung 300 und die EG-Verordnung zum Import von Karamell-Bonbons 26 911. Das müssen die Briten noch lernen.

das Interessante hierbei ist, dass es diese Verordnung gar nicht gibt und auch nie gegeben hat...

Hat denn jemand hier Erfahrung mit dem Import von 4K UHD Playern? Würde mir gerne einen modifizierten aus UK holen und würde gerne wissen, ob ich zu knapp gerechnet habe und es beim Zoll zu Problemen kommen könnte bzgl. der Modifizierung.

Wieso sollte es zu Problemen kommen? Du bekommst vom Zoll die Aufforderung das Gerät abzuholen und musst eben vor Aushändigung die anfallenden Steuern und Gebühren vor Ort zahlen.

Wenn da "Multiregion" steht, werden die da nicht hellhörig?

Ne,kleine Story zu meiner GB Bestellung,habe am 7.4.21 ein paar Schuhe bestellt für 70€ ,ich dachte so nach 2.Wochen sollten die Schuhe da sein,aber Fehlanzeige.
Nach 3.Wochen immer noch nichts da,da habe ich den Shop angeschrieben,habe gefragt was mit den Schuhen los ist ?
Antwort: Das dauert durch den Brexit.
Ah,ok,warte ich noch.
Eine Woche später bin ich zum UPS Depot gefahren mit der Tracking Nr. wollte wissen wann das Paket denn kommt,da es ja schon Frankfurt liegt,der Typ von UPS meinte: Das Paket kann nicht ausgeliefert werden,weil es keine Papiere vom Shop dafür gibt.
Habe mir den Ausdruck vom UPS geben lassen,habe dann den Shop angemailt samt Ausdruck von UPS,habe den erklärt das ich die Paket ohne Papiere von UPS nicht bekomme.

Habe dann gemeint ich Storniere die Bestellung möchte das Geld zurück,dann meinten die das geht nicht,ich kann erst Stornieren wenn ich die Schuhe habe,und zurückschicke!!!



Das Problem ist ich bekomme die nicht,dann kann ich auch nichts zurückschicken!
Bis heute hat sich nichts weiter getan,das Geld ist Weg.

Bestelle nie wieder in GB!

Hatte mit Pay Pal gezahlt,bringt mir trotzdem nichts ,die Schuhe worden ja verschickt,seitens des Shops ist alles richtig gelaufen.Da kann Pay Pal nichts machen.

Warum ich in GB bestellt habe,weil es die günstigste Gesamtpreis war,,wollte sparen hat nicht geklappt drauf gezahlt.

dsfasdfasdfasdf (Beitrag #18) schrieb:

Wenn da "Multiregion" steht, werden die da nicht hellhörig?

Das interessiert doch den Zoll nicht. Das ist ja keine gesetzliche Geschichte, sondern eine der Industrie.

Auf das CE-Zeichen sollte man aber irgendwann achten, das ist in UK nun nicht mehr Pflicht (stattdessen gibt es UKCA). Dürfte aber erst in einigen Jahren eine Rolle spielen.

Rossis Beispiel zeigt die Risiken sehr schön: Es ist im Ausland immer deutlich schwieriger, sein Recht durchzusetzen. Wenn dann mal was schiefgeht, sitzt man da.

Aber nur wenn es im oder mit einem nicht EU Land schief geht.

Es ist richtig das das CE-Zeichen in UK keine Rolle mehr spielt. Umgekehrt spielt das UKCA in der EU
auch keine Rolle. Wer auch immer in die EU exportieren will muß die Regeln der EU einhalten. Das
wollen halt immer noch einige der UK Kollegen nicht wahr haben. Die Quttung folgte bereits auf dem Fuße:
der Internethandel UKs mit der EU ist in der Zwischenzeit um 40 % eingebrochen. Tendenz: steigend.

Wo immer es geht meiden mittlerweile Kunden und Firmen mit UK zu dealen. Zu groß die Gefahr das
da was schief läuft, so wie gesehen.