Hörwege, Tuning und Geräte

Hallo,

Ich habe mir mal die Mühe gemacht, die Webseite von http://www.hoer-wege.de komplett zu durchforsten, um mir ein (technisch orientientes) Bild davon zu machen.

Mein Fazit: Der Mann versteht sein Handwerk durchaus, ich sehe da solide Ingenieurskunst sowohl in Konzept wie Ausführung. An seinen Eigenentwiclungen (speziell DACs und PreAmps) gibt es mE technisch absolut nichts auszusetzen. Da ist ganz bestimmt keine esoterische Voodoo-Priesterei samt ihrer irrwitzigen Übertreibungen am Start, sondern jemand, der wirklichen technischen Sachverstand hat und das auch umsetzt. Natürlich mag man bei einigen Details etwas "Overkill-Ansatz" ankreiden, was ich aber in Ordnung finde; wir sind hier nicht im Bereich "so gut wie gerade notwendig und dabei möglichst billig" wie das bei der Großserienproduktion für normale Consumergeräte der Fall ist. Ausserdem ist verständlich, dass nicht in allen Aspekten ein "Schlankmachen" der Designs auf das unbedingt Notwendige (im Sinne von: definitiv noch als Unterschied hörbar oder messbar) zu machen ist, das kann eine kleine Firma nicht leisten. Von daher halte ich es für legitim, dass ein gewisser Overkill aus rein praktikablen Gründen vorhanden ist (sprich: Minimierung der Anzahl potentieller -- aber nicht zwingender -- Baustellen). Ausserdem ist kein Mensch allwissend, von daher sind auch eventuelle Fehler (vielleicht sogar im grundlegenden Verständis einiger Details) kein Grund, diese Schmiede schlechtzureden.

Weiter finde ich den "Schwurbel-Anteil" ausnehmend gering. Dieser ist schon aus Marketing-Gründen unvermeidlich und es muss ja dem in technischen Details unbeschlagenen Leser irgendetwas Lesbares geboten werden. Das man dabei sicheres Gelände verlassen muss und den (zu recht, aber durch andere "Tuner") in Verruf geraten Jargon verwenden muss, ist ebenso klar, finde ich. Dass sich der Mann über die Delikatheiten von Klangbeschreibungen im Klaren ist, erkennt man auch daran, dass er sie zumeist in Anführungszeichen setzt.

Die Preise finde in Anbetracht der Umstände (Klein-Hersteller in D) für korrekt.

Zu den Tuning-Sätzen für CDP etc. würde ich sagen, dass diese ebenso auf weitgehend solider technischer Basis stehen, es werden (so wie es aussieht) z.B. keineswegs nur blind "bessere" OpAmps verwendet, sondern deren genauso wichtiges Schaltungsumfeld wurde sauber analysiert und somit passend bei den Upgrades berücksichtigt. Es ist nicht zu erwarten, dass die getunten Geräte (wenn fachmännisch selbst- oder fremdgemacht) in den preiswerten Consumerklassen schlechter sind als vorher, im Gegenteil. Messtechnisch ganz gewiss, hörtechnisch bestimmt ebenso, wenn es die indivduellen Umstände erlauben.

Wenn ich mir so ein "Gelumpe" (Hauptplatine meines CDP) anschaue, besteht nicht der geringste Zweifel bei mir, dass da mit reellem Kosten/Nutzen-Aufwand deutlich etwas rauszuholen wäre (bei dem Model lohnt das aber aus anderen Gründen nicht).





Der Edding-Einsatz ist übrigens nicht von mir, sondern Werkszustand.

Ich finde, das musste jetzt mal gesagt werden, und das von mir als bekennendem Holzohr und Messer.
Meine private, ganz persönliche Meinung natürlich.

Grüße, Klaus