Tuning für B&W CDM1?

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Mr.Stereo
Inventar
#1 erstellt: 07. Dez 2004, 05:37
Hallo,
besitze die Urversion der CDM1 von ca 1995.
Bis sie jetzt durch die 705 ersetzt worden ist, gab es zwei überarbeitete Versionen.
Gibt es die Möglichkeit, auch die CDM1 durch bestimmte Maßnahmen aufzuwerten (z.B. edlere Weichenbauteile, Gehäuseversteifung, oder sonstiges Tuning)?
Ich weiss, dass dieser LS einiges Potential hat, was auch nach vielen Jahren noch dazu verleitet, es auszuloten.
Verstärkerelektronik macht dieser LS genauso deutlich, wie Raumeinflüsse.
Für einen stabilen (mit Sand gefüllten) Ständer hat sich die CDM1 bereits mit einem knackigeren Bass und Grundton bedankt, Bi-Wiring bringt eine weitaus plastischere und festere Ortung.
Es gibt da aber noch ein-zwei Kleinigkeiten, die mir nicht so ganz gefallen:
Stimmen erscheinen noch nicht plastisch genug, eine leichte Schärfe im Hochton mißfällt mir, und der Bass könnte noch was knackiger sein.
Am Verstärker liegts nicht direkt, habe sechs verschiedene in den letzten Wochen dran gehört.
Linx (Vor-End), Harman PM665, SAC Icon, Kenwood (?), NAD 3020i, NAD 7130.
Kennt jemand diese alte Box in und auswendig?
Habe ich alles rausgeholt, kann sie einfach nicht mehr?
Hat jemand noch einen klangverbessernden Tipp zu dieser Box?
Mr.Stereo
Inventar
#2 erstellt: 09. Dez 2004, 19:30
Hat keiner nen Tuningtipp für die alte CDM1 ?!
Muss ich denn alles selbst ausprobieren ?!
georgy
Inventar
#3 erstellt: 09. Dez 2004, 19:42
Man kann durch Frequenzweichenmodifikation noch was machen, aber was genau lässt sich nicht pauschal sagen weil das darauf ankommt was man klanglich verändert haben will.
Mr.Stereo
Inventar
#4 erstellt: 09. Dez 2004, 20:40
Hallo georgy,
hatte gehofft, dass sich hier schonmal jemand eingehend mit dem Thema befasst hat und irgendwelche Tipps oder Erfahrungen posten kann. Das Nachfolgemodell SE besitzt ja auch nur kleine Veränderungen, und soll doch gerade im Mittelton um Einiges griffiger klingen.
Folgende Charaktere würde ich gerne etwas beeinflussen:
Präzieseren Bass
Geschmeidigere Höhen
Klarere Mitten und Grundton
Gegen einen Austausch von Weichenbauteilen gegen Höherwertige, Gehäuseversteifungen oder Dämmung habe ich nix.
Ob der Phaseplug sein muss, weiss ich nicht, ich fände die Änderung aber riskant, weil es kaum rückgängig zu machen ist.
Außerdem glaube ich, dass der Bass darunter etwas leidet.
georgy
Inventar
#5 erstellt: 09. Dez 2004, 21:01
Ich hatte vor sechs jahren mal ein Paar modifiziert, nur weiß ich nicht mehr wie ich die Weiche geändert habe.
Wenn in deiner Ecke ein Laden für Selbstbauboxen ist kannst du mal da nachfragen was eine Modifikation kosten würde.
WhyLee
Stammgast
#6 erstellt: 27. Jan 2006, 14:44
Ich hab mir schon vor mindestens einem Jahr von B&W die Frequenzweichenschaltung mit den genauen Werten in einem pdf-Dokument schicken lassen. Die waren da sehr kooperativ. Diese Woche habe ich 2x3 Kondensatoren bei Intertechnik zum Tuning des Hochtonzweigs meiner CDM1 bestellt. Nach einem Widerstand von 1 Ohm (laut pdf-Dokument, hab die Weiche jetzt nicht vor mir liegen) kommt der erste Kondensator für den Hochtöner. Das ist ein stinknormaler Billig-Bilpolarelko mit 5,3µF. Da das ein 'schräger' Wert ist, hab ich mir einen 4,7 und einen 0,56µF KP Audyn Cap SN Kondensator von Intertechnik besorgt. Danach geht die Spule mit 1,35mH auf Minus. Die lasse ich mal. Weiter gehts dann mit dem 2. Kondensator mit 10µF. Da habe ich mir keinen KP-Kondensator geleistet, wäre schon etwas teurer und würde auch um einiges mehr Platz brauchen, sodaß ich mir nicht sicher bin, ob da noch ausreichend Platz auf der Platine ist. Ich habe mir hier auch einen Audyn Cap aber keinen SN KP sonder einen MKP-Typ von Intertechnik gecheckt. Ich denke mal, daß dieses Tuning vom Preis/Leistungsverhältnis wohl das Effizienteste sein wird. Spulen auzutauschen wird nicht mehr so viel bringen. Es ist aber eine mit einem Eisenkern (oder so) drin. Kerne haben aber den Nachteil, daß sie in die Sättigung gehen können. D.h. Verzerrung bei höherer Leistung. Wäre noch eine Möglichkeit fürs Tunen, aber dann hat die Frequenzweich drinnen nicht mehr Platz. Einen Tipp noch: die Klemmen an den Hochtönern sind eine Frechheit. Sitzen viel zu lose. Hochtöner gehen bei ganz leisen Passagen fast aus. ==> Anlöten! (Vielleicht mit Silberlot von www.thel.de
Tauschen werde ich die Kondensatoren morgen Nachmittag, dann kann ich mehr von der Qualitätssteigerung sagen können. C.U., whylee@whylee.at
Duncan_Idaho
Inventar
#7 erstellt: 28. Jan 2006, 00:34
Die 1 ist an sich ein schon recht guter LS... hab ja selber die 7... im Bass wird sie physikalisch aber nie so tief spielen wie ihre große Schwester....

Verbesserungen durch Bi-Wiring halte ich eher für ein Gerücht... wenn der Unterschied an meinen 7ern schon fast in Richtung Einbildung geht... dann bei den 1ern erst recht nicht.... Dürfte wohl eher an anderen Faktoren gelgen haben. Hab da übrigens einen neueren Bericht über die CDM1 wenn du willst kann ich ihn dir zuschicken.
Chrissi1
Stammgast
#8 erstellt: 28. Jan 2006, 03:53
Hallo,
@WhyLee, kannst mir die pdf wohl zu senden?. email adr. als pm
Danke.


[Beitrag von Chrissi1 am 28. Jan 2006, 03:54 bearbeitet]
WhyLee
Stammgast
#9 erstellt: 28. Jan 2006, 17:21
Tuning der Kondensatoren für den Hochtonzweig abgeschlossen. Und das Ergebnis ist einfach sensationell. Wenn man vergleicht, daß man neu knapp 1000Euro für die CDM1 gezahlt hat und dann mit 60 Euro Investition noch einmal in eine andere Klasse aufsteigen kann. Ist das wirklich eines der Tunings mit dem Besten Preis/Leistungsverhältnis. Nochmal die Bauteile: statt dem billigen 10µF Bipolarelko einen Audyn MKP Cap von Intertechnik rein und statt dem 5,3µF einen 4,7µF parallel zu einem 0,56µF Audyn KP Sn Cap von Intertechnik. Kleines Budget, große Wirkung. Die räumliche Abbildung ist mit der von vorher nicht zu vergleichen. Man kann sich eigentlich nicht vorstellen wie man mit den aus jetziger Sicht zugehangenen Höhen früher leben konnte. Es aber auch so, daß die oberen Mitten und Höhen fast etwas zu präsent sind. Man kann das wieder hinbekommen in dem man den Widerstand auf der Frequenzweiche von einem 1Ohm in einen 1,2Ohm-Typen tauscht.
Eine andere Möglichkeit wäre, die große Spule auf dem billigen Eisenkern durch eine bessere auszutauschen, die dann einen niedrigeren Innenwiderstand hat. Damit hätte man nicht nur einen präziseren Bass der nicht mehr ganz so dröhnt, sondern auch einen etwas lauteren Bass, was den Lautstärkeunterschied wieder wett machen dürfte. Ich hab jetzt die Tiefpassspule auch nicht durchgemessen und kann nicht sagen was die für einen Innenwiderstand und tatsächliche Induktivität hat (0,15mH scheint mir sehr wenig). Es ist auch nicht einfach eine Spule zu finden, die signifikant besser aber trotzdem nicht viel größer ist. Die Kupferbandspule von Intertechnik mit 0,09 Ohm Innenwiderstand scheint um 14,68Euro ein feines Teil zu sein, daber dann ist da eben das Problem mit dem Platz. Da wirds dann schon eng.
Xaver_Koch
Inventar
#10 erstellt: 16. Mai 2006, 13:10
Kann ich nur bestätigen, was WhyLee bereits geschildert hat!

Darüber hinaus löst sich mit hochwertigen Kondensatoren auf den Weichen die Muisik wunderschön von den LS, was nebenbei auch eine stark verbesserte räumliche Darstellung (Breiten- und Tiefenstaffelung) mit sich bringt.

Des weiteren muss ich den Verstärker jetzt gut 1/3 weniger aufdrehen um die gleichen Pegel zu realisieren! Das bringt deutlich mehr Kontrolle über die Chassis wie es nur ein vielfach teurer Amp ein paar Klassen höher könnte. Das Ganze hat im Schnitt nur gut € 100,-- pro LS gekostet und die LS spielen jetzt ganz locker in der 800er-Liga (genau so gut klingen sie natürlich nicht, denn die Gehäuse und Chassis der 800er Serie sind noch hochwertiger gefertigt, aber sie sind schon recht nahe dran).

Ich habe übrigens die CMD NTs von B&W (siehe Profil). Allerdings habe ich die Weichen ausgebaut und bei www.hifi-tuning.com mit Kondensatoren von Mundorf (M-Cap und M-Cap Supreme) bestücken lassen. Ich war vom Ergebnis so begeistert, dass ich meine Hörerfahrung mit der Registrierung meiner LS B&W geschildert habe. Und ratet mal, was B&W in der neuen Nautilus 800 Serie 2 verwendet: Richtig, den M-Cap Supreme von Mundorf!
alexv1
Stammgast
#11 erstellt: 26. Jun 2007, 05:30
Moin,

ist ja nun schon etwas länger Ruhe hier. Hoffe jemand hat das hier noch im Auge.


@Xaver Koch: Wie hast Du die Weichen ausgebaut? Habe bei B&W mal nachgefragt und (eher ungewöhnlich) noch überhaupt keine Antwort bekommen.

Seid Ihr heute mit dem Tuning noch zufrieden. Zu dem Thema FW-Tuning gibt es ja auch ganz gegenteilige Meinungen hinsichtlich der Wirkungen.

Gruß

Alex
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