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Japaner in den 70ern runtergemacht?

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Beitrag
Django8
Inventar
#1 erstellt: 01. Okt 2007, 08:03
Japaner in den 70ern runtergemacht?

Der folgende Beitrag mag in gewissen Aussagen vielleicht etwas provokativ sein – also bitte nicht allzu ernst nehmen. Trotzdem hoffe ich auf eine gute Diskussion.

Habe gestern wieder mal ein paar HiFi-Stereophonie-Testjahrbücher aus den 70ern durchgelesen und dabei ist mir irgendwie aufgefallen, dass Geräte aus japanischer Produktion völlig zu Unrecht aufgrund irgendwelcher Belanglosigkeiten runtergemacht wurde und ihnen bessere Bewertungen verwehrt wurden. So wird z.B. andauernd der DIN-Anschluss kritisiert, der die "hochwertigen DIN-Anforderungen nicht erfüllt" oder es wird auf der angeblich "unpraktischen Bedienung" rumgehackt (so liess sich etwa der Verfasser eines Berichts über das Pioneer CT-F7171 eine halbe Seite lang über die seiner Ansicht nach völlig unpraktische und untaugliche Konstruktion des Kassettenfachs vom Typ "schräger Frontlader" aus und kritisierte zudem, dass die VU-Meter von schräg oben nur schlecht ablesbar sind). Dafür fallen bekloppte Sprüche wie – im Falle eines Technics-Spulentonbandgeräts – "kann aufgrund des Lautstärkereglers für den Kopfhörerausgang, da mit den Ausgängen und den VU-Metern gekoppelt, nicht zu Spitzenklasse gezählt werden" und "empfehlenswert für diejenigen, welche das japanische Design mögen". Hallo!? Bei Geräten aus europäischer (und somit vornehmlich deutscher) Produktion ist natürlich immer alles "hochwertig" und "perfekt aufeinander abgestimmt". Kein Wort darüber, dass deren Tuner (fast) allesamt nur bis 104 MHz gingen oder dass diese Geräte nicht mal über Cinch-Anschlüsse verfügten oder dass Top-Lader-Kassettengeräte wohl so ziemlich das Unpraktischste sind, wenn die Komponenten annähernd raumsparend aufstellen will. Klar – es waren nicht alle Berichte so, aber ein paar schienen mir echt überheblich. Wenn man sich die Situation heute anschaut, sieht man, dass diese damaligen Japaner-Kritiker ziemlich daneben lagen: Die deutschen HiFi-Hersteller gibt es (die allermeisten) nicht mehr, DIN-Stecker zum Glück auch nicht und im Klassiker-Bereich spielen deutsche Geräte auch nur eine untergeordnete Rolle mit Ausnahme vielleicht von DUAL (was ich nie verstanden habe) oder REVOX (wobei: Kamen die nicht aus der Schweiz? ).

War das nun so oder irre ich mich: Hatten es Geräte aus japanischer Produktion in den Tests in den 70ern ungleich schwerer als einheimische Produkte?
DENON_GR-555
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 01. Okt 2007, 09:26
Da waren unter anderem ganz einfache psychologisch zu erklärende Verhaltensweisen wirksam, die einer neutralen Beurteilung von Hifi-Geräten im Wege standen.

Latent wurde natürlich erkannt, wie potent die Japaner waren, besonders was das Preis-Leistungsverhältnis angeht. Aaaber: Gelbe Gefahr!

Fremd! Bedrohlich! Das konnte man aber natürlich nicht zugeben.

Kurz gesagt - die deutschen hatten dem halt nur sehr wenig entgegenzusetzen. Der Dual 1700 mag so halbwegs als Ausnahme gelten. Neben den unvermeidlichen Dinanschlüssen hatte der wenigstens auch Cinch-Anschlüsse und mit 100W RMS eine Power, die im internationalen Vergleich obere Mittelklasse darstellten. Klanglich überzeugen kann er mich nicht ganz. Mir fällt noch der Telefunken TRX ein, aber meines Wissens hatte nicht einmal der Cinch, was jetzt nicht als alleiniges Qualitätsmerkmal gelten soll, Gott bewahre, aber diese Dinanschlüsse waren für mich immer das Aushängeschild von Provinzgeschirr. (Da gehören die Geräte von Bang&Olufsen aus dieser Zeit dazu!!!)

Ich war als Schüler fleissiger auto, motor&sport - Leser und kann sagen, dass man mit japanischen Autos zum Teil ähnlich umging. Technische Vorzüge gegenüber europäischen und besonders deutschen Autos wurden zähneknirschend erwähnt, im gleichen Atemzug wurden die Anordung der Bedienelemente und das Design niedergeknüppelt.

Der Tellerrand und die Unmöglichkeit über ihn hinwegzuschauen. Ein typisch deutsches Problem.

Mein GR-555 fiel natürlich auch durch, besonders der Verstärkerteil. Von der Leistung dieses wunderbaren Gerätes überzeuge ich mich täglich.

Gruss an alle,

Christoph


[Beitrag von DENON_GR-555 am 01. Okt 2007, 11:24 bearbeitet]
klausES
Inventar
#3 erstellt: 01. Okt 2007, 09:50

Django8 schrieb:
War das nun so oder irre ich mich: Hatten es Geräte aus japanischer Produktion in den Tests in den 70ern ungleich schwerer als einheimische Produkte?


Ja sie hatten es in diesen Zeiten in der Fachpresse (und komischerweise stur nur dort ) schwerer.

Der größere Teil des Technisch versierten Volkes begeisterte sich schon zu dieser Zeit längst an Japanischer Technik und Design.

Das war hier zu dieser Zeit in anderen Sektoren ähnlich.

Beispiel Golf; der stand unter Presseschutz. Egal wer gegen ihn antrat, egal wie überlegen die Konkurrenz war,
der Golf war im Fazit immer das ausgewogenere Auto.
Da wurde eine halbe Seite lang über den lächerlichen 39 Liter fassenden Tank beim Konkurrenten
abgelästert und am Ende bei den Technischen Daten stand dann völlig kommentarlos; Tankinhalt: Golf 40 Liter.

Ob das alles ein bisschen mitgeholfen hat unserer Industrie für ewig zu suggerieren nichts verändern zu müssen,
bis in die heutigen Jahre die wichtigsten Trendänderungen nach wie vor kategorisch zu verweigern ?
Albus
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 01. Okt 2007, 11:23
Tag,

nun, die HiFiStereophonie war nicht die ganze deutsche HiFiStereo-Welt, aber eine Zeitschrift, deren Redaktion ihren festen Bezug hatte: Man war schließlich das Organ des DHFI e.V., Deutsches High Fidelity Institut, Vorsitzender Karl Breh, Dipl.-Physiker, Chefradakteur der HiFiStereophonie, Herausgeber der HiFiJahrbücher. Andere Zeitschriften, mit anderen Orientierungen waren die STEREO, Blickrichtung über Deutsches hinaus in Richtung Amerika, England und auch Japan. Die FonoForum steuerte einen mittleren Kurs, mittleres zwischen den Spann-Magazinen.

Häufig gab es Ungereimtheiten an japanischen Geräten. Tuner hatten jahrelang die falsche DIN-Antennenbuchse auf der Rückseite, ob nun separater Tuner oder Receiver. Die europäische Senderdichte stellte selbst Spitzenprodukte unter den Tunern vor unlösbare Aufgaben, man war als Entwicklungsabteilung die Senderdichte nicht gewohnt, die Trennschärfe reichte zu oft nicht, was half da der geringe Klirr? Die DIN-Anschlüsse - waren nur zu oft einfach an die Stelle der japanisch-amerikanischen Cinch-Buchsen gesetzt worden, ungeachtet der anderen elektrischen Verhältnisse, die zur DIN-Norm gehörten. Schwierigkeiten gabe es gar mit den Abmessungen der DIN-Buchsen, man hatte einfach die (geringeren) Ábmessungen des kleinen Tuchel-Stecckers auf den 5-poligen DIN-Stecker übertragen, was Murks ergab.

Und doch - auch die HiFiStereophonie half dem Markt zu seinem Recht (sagt der BWLer: Der Markt hat immer Recht). Die Tonabnehmer der Herren Redakteure waren Shure oder AudioTechnica, der Herr Chefredakteur zelebrierte seinen (tangentialen) Rabco-Tonarm mit den diversen Shure-Tonabnehmern. Die Reihentests der Receiver verhalfen nicht nur den Grundig, Saba, Telefunken, et cetera, sondern auch den Yamaha, Onkyo, Kenwood, Sansui, Sony, Pioneer, Marantz usw. zur Marktpräsenz. Die Verstärker waren dann die Domäne der Japaner, der Verstärker war das strategische Produkt gewesen. Lehnten die HiFiSterophonie-Leute die Thorens-Plattenspieler (als Schwabbelkonstruktionen) zu Lasten der geschätzten DUAL ab, so hielten die STEREO-Leute es absolut mit Thorens. Braun, CANTON, DUAL, Grundig - deren LS hatten in den Magazinen immer eine sichere Bank, aber auch Produkte aus ausländischer Produktion, amerikanisch, japanisch, Englisches wurde von der STEREO gemocht.

Es wurde sZt noch kritisiert.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 01. Okt 2007, 11:43 bearbeitet]
Django8
Inventar
#5 erstellt: 01. Okt 2007, 11:25

Der größere Teil des Technisch versierten Volkes begeisterte sich schon zu dieser Zeit längst an Japanischer Technik und Design.

Ja eben - es wurden ja damals bereits unglaublich grosse Mengen an japanischen HiFi-GEräten abgesetzt.


Beispiel Golf; der stand unter Presseschutz. Egal wer gegen ihn antrat, egal wie überlegen die Konkurrenz war,
der Golf war im Fazit immer das ausgewogenere Auto.

Das ist bis heute so, oder? Interessant sind daher Berichte in ausländischen Zeitschriften - z.B. in französischen. Hier jedenfalls hat der Golf nicht allzu gut abgeschnitten.... (genaugenommen wurde er Letzter):
http://ptikem.free.fr/AAT1280a.jpg
http://ptikem.free.fr/AAT1280b.jpg
http://ptikem.free.fr/AAT1280c.jpg
http://ptikem.free.fr/AAT1280d.jpg
http://ptikem.free.fr/AAT1280e.jpg
http://ptikem.free.fr/AAT1280f.jpg
(von der Seite http://1418.net/ unter "Presse")
Rillenohr
Inventar
#6 erstellt: 01. Okt 2007, 11:54
Hast du die Aussagen in den Blättern auch mit der Anzeigenpräsenz der Hersteller verglichen?

Ich weiß nicht, wie es zu der Zeit war, damals haben mich Fachblätter NOCH nicht interessiert. Heute interessieren sie mich nicht MEHR.
Ludger
Inventar
#7 erstellt: 01. Okt 2007, 14:38
Na ja, nicht nur die Japaner bekamen eins rübergezogen von der deutschen Presse. Ich kann mich noch gut an einen Test einer Spendor-Box (BC1 ?) erinnern, meines Wissens in der Audio, wo die geringe Wandstärke, die bei Spendor absolut kein Zufall ist (Optimierung der Mitteltonwiedergabe), bemängelt wurde und man vermutete, Spendor wolle Transportkosten sparen!
Bei meinem Akai-Tonbadgerät wurde in der Stiftung Warentest ein Schalter bemängelt, an dem man sich angeblich die Finger aufschneiden könne: Testergebnis mangelhaft (elektrisch sehr gut).
Es war und ist immer wieder aufschlussreich, ausländische Testzeitschriften zu lesen.
Produkte, die in allen Ländern gut abschneiden, sind dann auch fast immer gut.
Gruß
Ludger
Stormbringer667
Gesperrt
#8 erstellt: 01. Okt 2007, 15:25
Wer liest denn hier noch Fachzeitschriften?
hifi-collector
Stammgast
#9 erstellt: 01. Okt 2007, 16:00
"Dafür fallen bekloppte Sprüche wie – im Falle eines Technics-Spulentonbandgeräts – "kann aufgrund des Lautstärkereglers für den Kopfhörerausgang, da mit den Ausgängen und den VU-Metern gekoppelt, nicht zu Spitzenklasse gezählt werden" und "empfehlenswert für diejenigen, welche das japanische Design mögen"."

Dazu kann ich nur sagen: die Tester hatten Recht! Die Technics Maschinen sind wirklich super und ich bin ein großer Fan davon (habe seit ca. 20 Jahren eine RS 1700). Aber was die Panasonic Leute sich dabei gedacht haben, habe ich bis heute nicht begriffen. Dümmer kann man das nicht lösen. Das ist wirklich nicht professionell... und die RS Maschinen waren u.A. auch für Profis gedacht und sie wurden auch oft im Profibereich eingesetzt. Man muß bei Aufnahmen den Ausgangspegelregler auf die "8" stellen, um beim Umschalten zwischen Vor- und Hinterband den gleichen Pegel auf den VU´s angezeigt zu bekommen. Mit der Kopfhörerlautstärke harmoniert das u.U. aber nicht. Da haben die Japaner gespart, und zwar an einem separaten Kopfhörerverstärker, der nicht mit dem Wiedergabeverstärker zusammenhängt.

Ansonsten hast Du Recht, manchmal waren die Beurteilungen ziemlich kleinkariert. Allerdings waren zu der Zeit nunmal DIN Buchsen der deutsche Standard... und daran wurden ausländische Geräte gemessen. Heute sieht man das natürlich anders, Cinch hat sich international für den Heimbereich durchgesetzt.

Gruß

Andreas
Stormbringer667
Gesperrt
#10 erstellt: 01. Okt 2007, 16:03

Cinch hat sich international für den Heimbereich durchgesetzt.


Nicht Cinch hat sich durchgesetzt,sondern japanische Geräte.Alles,was dann einen deutschen Namen und Cinch-Buchsen hatte,kam ausnahmslos aus Asien.
andisharp
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 01. Okt 2007, 16:46
Cinch hat sich deshalb durchgesetzt, weil es im größten Markt schon seit den 50ern präsent war. Wer in Amerika verkaufen wollte, konnte unmöglich DIN-Buchsen einbauen. Hifi kam überhaupt zuerst in den USA auf und keineswegs im Dampfradioland Deutschland. Hier war man mal wieder mindestens 15 Jahre hinterher.
DENON_GR-555
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 01. Okt 2007, 17:13

Stormbringer667 schrieb:
Wer liest denn hier noch Fachzeitschriften? ;)


Ich! Allerdings bevorzugt die Anzeigen und den Kleinanzeigenteil, das ist jedes Mal eine Zeitreise der besonderen Art, herrlich.
klausES
Inventar
#13 erstellt: 01. Okt 2007, 18:26

Stormbringer667 schrieb:
Wer liest denn hier noch Fachzeitschriften? ;)


Ich nicht mehr, denn es gibt praktisch keine Stereo Neuware die mir gefallen würde.

Ich kann die Ziffern auf den Titelblättern 5.1 7.1 8.x.x.x x.x...... nicht mehr sehen, hängt mir einfach zum Hals raus.

Zeitschriften für Klassiker, Boliden, Kuriositäten und Gigantomien bis hin zu Anfang der 90er würde ich gerne lesen.
andisharp
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 01. Okt 2007, 18:28
Dafür gibt es doch das Forum, hier ist fast jedes denkbare Gerät vertreten.
klausES
Inventar
#15 erstellt: 01. Okt 2007, 18:37

andisharp schrieb:
Dafür gibt es doch das Forum, hier ist fast jedes denkbare Gerät vertreten. ;)


Zum Glück
Curd
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 02. Okt 2007, 10:22

DENON_GR-555 schrieb:
Der Tellerrand und die Unmöglichkeit über ihn hinwegzuschauen. Ein typisch deutsches Problem.


So eine Aussage ist typisch Deutsch

harald64646
Stammgast
#17 erstellt: 02. Okt 2007, 11:24
typisch deutsch ist ein produkt aufgrund seines tests zu kaufen, obwohl man weiß und es sich an den 10 fingern abzählen kann das der test quark war und das ist noch harmlos ausgedrückt...

gottseidank gab und gibt es genügend käufer die sich tests vielleicht als anhaltspunkt nehmen, aber letztenendes das kaufen was für sie richtig, schön, günstig...war/ist.

das tests mit vorsicht zu geniessen sind sollte sich rumgesprochen haben, ob es exzellente "testwagen" waren oder vielleicht auch geräte, ob es da mal was umsonst oder sonstwie gegeben hat oder gibt weiss man nicht, aber alle ahnen es...

das beispiel vw golf zeigt wie es laufen kann, kein schlechtes auto, aber viel zu überbewertet, es gibt bessere und günstigere in dieser klasse. genauso ists im hifi bereich...

jeder sollte das kaufem was er will stellt euch vor wir würden alle golf fahren....
DENON_GR-555
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 02. Okt 2007, 12:08

rollo1 schrieb:

DENON_GR-555 schrieb:
Der Tellerrand und die Unmöglichkeit über ihn hinwegzuschauen. Ein typisch deutsches Problem.


So eine Aussage ist typisch Deutsch

:prost


Yep!

Man kann aus einem Kreis kein Quadrat machen!

BarFly
Stammgast
#19 erstellt: 02. Okt 2007, 12:28
Hallo,


DENON_GR-555 schrieb:

rollo1 schrieb:

DENON_GR-555 schrieb:
Der Tellerrand und die Unmöglichkeit über ihn hinwegzuschauen. Ein typisch deutsches Problem.

So eine Aussage ist typisch Deutsch
:prost

Yep!
Man kann aus einem Kreis kein Quadrat machen!
:D



harald64646 schrieb:
typisch deutsch ist ein produkt aufgrund seines tests zu kaufen, obwohl man weiß und es sich an den 10 fingern abzählen kann das der test quark war und das ist noch harmlos ausgedrückt...


weil anderswo nicht oder weniger nach Testberichten gekauft wird?
Hast du Zahlen und Statistiken oder vermutest du nur?
So oft wie hier 'typisch deutsch' gejammert wurde erlebt man das selten.
Hat von denen die das hier behaupten überhaupt schon mal jemand längere Zeit im Ausland gelebt, kennt z. B. den gnadenlosen Bürokratismus der US-Amis?
Darf ich nebenbei daran erinnern, das amerikanische , englische und italienische Autos, speziell in den 70ern um die es hier geht, schlicht Schrott waren, die Franzosen ebenfalls im Prospekt rosteten! Und die japanischen auch noch nicht den Standard hatten, den sie später hier in Europa haben mussten, um überhaupt verkauft zu werden. Für ihre Lahmarschigkeit ist die deutsche HiFiIndustrie ja wohl auch gehörig abgestraft worden.
Und wie weit auch bei ausländischen Testberichten Chauvinismus dabei ist, dass wäre auch mal interessant zu erfahren.
Das einzig typisch deutsche hier ist:
"Überall anders ist es besser, als da wo ich gerade bin!"


[Beitrag von BarFly am 02. Okt 2007, 12:29 bearbeitet]
andisharp
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 02. Okt 2007, 12:32
Stimmt

Ich hatte mal eine französische Kiste, nach nur 6 Jahren war die schrottreif, total vergammelt.
harald64646
Stammgast
#21 erstellt: 02. Okt 2007, 12:40
@ barfly

meine antwort auf deine frage ergibt sich aus meinem text, zahlen habe ich keine, aber ich bin alt genug um sagen zu können was sich in den letzten jahrzenten so abgespielt hat. natürlich ist das meine meinung, du kannst gerne eine andere haben, oder wollen wir uns beide einen golf kaufen?

deutschland ist nicht schlecht, aber es geht anders und besser, im ausland habe ich auch mal gelebt. man möchte eben immer das haben was man nicht hat, oder weiss nicht zu schätzen was man hat. ändert aber nichts an tests von denen wir eingangs geredet haben....und die ja das thema sind, wozu ich auch schon meinen senf abgegeben habe.
BarFly
Stammgast
#22 erstellt: 02. Okt 2007, 13:25
Hallo,

Das andere Posting wurde von mir gelöscht:


harald64646 schrieb:
@ barfly

meine antwort auf deine frage ergibt sich aus meinem text, zahlen habe ich keine, aber ich bin alt genug um sagen zu können..... :prost

Wenn du es nicht belegen kannst, bleibt es einfach eine Behauptung. Und jetzt?

Zu den Tests zurück:
Als ich mich so langsam mit der Materie HiFi befasst hatte ( ab Mitte 70), war das ganze schon etwas gekippt und es wurde schon den deutschen Herstellern vorgeworfen, dass sie nicht von den DIN-Buchsen lassen konnten. Die Zeitschriften kapierten weit schneller als die Industrie, was Sache war. Irgendwie waren die damals wirklich zu doof um das zu kapieren. Warum auch immer.
Gelscht
Gelöscht
#23 erstellt: 03. Okt 2007, 16:08
Wenn ich mich so in meiner aktuellen Hifi-Landschaft umsehe, erkenne ich einen deutschen Receiver im Büro (Saba) und einen in der Garage (Grundig). Weiterhin stehen im Büro noch ein Pioneer, ein Sansui und ein Sony.... Alles Geräte aus den 70'ern!

Gefühlsmäßig hätte ich immer gedacht, deutsche Geräte aus den 80'ern zu bevorzugen.... So kann man sich täuschen!

Die Hauptanlage ist mit Accuphase von 1978 bis 1982 sehr japanifiziert.
DB
Inventar
#24 erstellt: 03. Okt 2007, 17:47

BarFly schrieb:

Darf ich nebenbei daran erinnern, das amerikanische , englische und italienische Autos, speziell in den 70ern um die es hier geht, schlicht Schrott waren,

Nun, sowas, sowas oder auch sowas ist nicht automatisch Schrott, nur weil der gemeine Teutsche dank erfolgreicher Konditionierung durch die Kfz-Jubelblättchen lieber im Inland produzierten technischen Stillstand kauft bzw. am Steuer der abgebildeten Fahrzeuge generell erstmal Straftäter vermutet. In diesen Wagen war schon in den 70er Jahren mehr für Umwelt und Insassensicherheit (bei höherem Komfort und geringeren Preisen) getan worden, als die teutschen "Spitzenprodukte des Fahrzeugbaus" noch mit Holzrädern und Kohlefeuerung arbeiteten, Bleibenzin brauchten und beim Crashtest aussahen, als wäre ein Yeti draufrumgetrampelt.

Daß die Verarbeitungsqualität amerikanischer Fahrzeuge bisweilen nicht berauschend war, mag sein.
Nur sind die Spaltmaße so ziemlich die letzte Bastion, in die sich auch teutsche Kfz-Tester zurückziehen, wenn gar nichts anderes mehr zieht.

MfG

DB
hf500
Moderator
#25 erstellt: 03. Okt 2007, 18:32
Moin,
es taete mich mal interessieren, wo man an den drei "sowas" automobilen Fortschritt festmachen kann...

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 03. Okt 2007, 18:32 bearbeitet]
Django8
Inventar
#26 erstellt: 04. Okt 2007, 07:26
OT ein:


Nun, sowas, sowas oder auch sowas ist nicht automatisch Schrott

Also da gehe ich lieber zu Fuss . Im Ernst, diese Amis sind noch so mein Ding.
Dann lieber was Europäisches:
http://www.fiat130.it/130cdep3750.jpg
http://www.alfaworks...0Giulia%20Saloon.jpg
http://www.portlermitage.net/auto/100_0613.jpg
Es muss auch nicht immer Golf sein:
http://www.ajovalo.net/Historia/images/X79Delta2.jpg

Jedem das Seine halt. Was die deutschen Autozeitschriften betrifft: Ich kann mich noch erinnern, wie in einem Vergleichstest zwischen ca. 10 Mittelklassewagen in der AMS 1987 erstmals(!) in einem AMS-Test ein Japaner (der Mazda 626) als Sieger hervorgegangen ist. Da sass der Schock tief....

OT aus
DB
Inventar
#27 erstellt: 04. Okt 2007, 08:15
Hallo Peter,


hf500 schrieb:
es taete mich mal interessieren, wo man an den drei "sowas" automobilen Fortschritt festmachen kann...

wie ich schon schrieb: Komfort, Sicherheit, Umwelt, Preis-/Leistungsverhältnis.

Lediglich den Lincoln kann man der automobilen Oberklasse zuordnen, Caprice und Ford LTD waren Mittelklassewagen, vergleichbar in etwa mit Opel Rekord, VW Passat, Mercedes W123, Ford Taunus / Granada.

MfG

DB
Archibald
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 04. Okt 2007, 17:05
Guten Abend zusammen,

man kann hier in diesem Thread sicher über deutsche oder japanische HiFi-Geräte diskutieren, ich für meinen Teil habe, als ich meine Anlage zusammengestellt habe, ohne Chauvinismus darauf geachtet, europäische Komponenten zu kaufen, da die von mir bevorzugten Marken den Ruf haben, wertige Produkte mit sehr gutem Klang und langer Lebensdauer zu bauen. Ich habe Ende der Siebziger dafür mehr Geld in die Hand nehmen müssen als meine Freunde und Bekannten mit ihren Technics-, Sansui-, Sony-, etc-Komponenten. Meine Komponenten tun heute noch klaglos bei mir ihren Dienst, was man von dem Rest nicht sagen kann. Ich will aber gerne zugeben, dass es mir beim besten Willen nicht gelungen ist, eine Alternative zu meinem japanisch-deutschen Denon CD-Player zu finden. Das, was mich hätte ansprechen können, lag in Preisdimensionen, die ich mir weder leisten konnte noch wollte.

Jetzt ist mein Exkurs an und für sich etwas lang geworden. Was mir aber noch auf den Nägeln brennt : Wieso laßt Ihr Euch so ausführlich über Autos aus ? Ist dies nicht ein HiFi-Forum ? Da ich seit vielen Jahren in der Automobil-Industrie (international) tätig bin, habe ich eine ungefähre Vorstellung von den jeweiligen Qualitätsstandards.

HiFi-Magazinen glaube ich im Übrigen auch nicht (mehr).

Gruß Archibald.
hf500
Moderator
#29 erstellt: 04. Okt 2007, 17:24
>>HiFi-Magazinen glaube ich im Übrigen auch nicht (mehr).<<

Moin,
Willkommen im Klub ;-)

73
Peter
Schwergewicht
Inventar
#30 erstellt: 04. Okt 2007, 17:33

Archibald schrieb:


........Jetzt ist mein Exkurs an und für sich etwas lang geworden. Was mir aber noch auf den Nägeln brennt : Wieso laßt Ihr Euch so ausführlich über Autos aus ? Ist dies nicht ein HiFi-Forum ? Da ich seit vielen Jahren in der Automobil-Industrie (international) tätig bin, habe ich eine ungefähre Vorstellung von den jeweiligen Qualitätsstandards.

HiFi-Magazinen glaube ich im Übrigen auch nicht (mehr). :D

Gruß Archibald. :prost


Hallo,

"Automagazinen" doch wohl auch nicht.

klausES
Inventar
#31 erstellt: 04. Okt 2007, 17:36

Archibald schrieb:
...darauf geachtet, europäische Komponenten zu kaufen...
...Meine Komponenten tun heute noch klaglos bei mir ihren Dienst,
was man von dem Rest nicht sagen kann...


Hi Archibald.

Harte Worte, bin mal gespannt ob ein solcher Prozentsatz an Totalschäden von Japan-Klassiker-Usern bestätigt wird.
andisharp
Hat sich gelöscht
#32 erstellt: 04. Okt 2007, 17:43
Nö, mein ältester Japaner stammt von 1967, ein Trio Röhrenreceiver gebaut nach amerikanischem Vorbild


[Beitrag von andisharp am 04. Okt 2007, 17:44 bearbeitet]
pet2
Inventar
#33 erstellt: 04. Okt 2007, 17:52
Hallo,

meinen Kenwood KA-5700 habe ich 1978 neu gekauft.
1990 habe ich mal den Lautstärkepoti reinigen müssen.
Seit dieser Zeit läuft er wieder klaglos.
Da wir in unserer Gegend einen recht rührigen Kenwood Händler hatten, waren Kenwood Verstärker/Receiver sehr verbreitet.
In meinem Bekanntenkreis laufen meines Wissens alle noch.
Ausgesucht wurde dieser Verstärker damals von meinem Vater, der zu dieser Zeit Leiter einer Funkwerkstatt war.
Er selber hat übrigends auch japanische Geräte bevorzugt.
Wenn ich mir Dual-Board die Threads zu Dual Verstärkern ansehe, packt mich das kalte Grausen!

Gruß

pet
DENON_GR-555
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 04. Okt 2007, 18:14
Das mit dem "kalten Grausen", im Dual Board erworben, würde mich ein wenig näher interessieren, was genau ist damit gemeint? Marken-Chauvinismus? Falls ja - den gibt es in unterschiedlicher Ausprägung überall...

Bei mir werkeln gerade ein Dual 1700 und ein steinzeitlicher Dual CD 120...

Gruss,

Christoph


[Beitrag von DENON_GR-555 am 04. Okt 2007, 18:17 bearbeitet]
Archibald
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 04. Okt 2007, 18:16
Hi Folks,

wenn Ihr genau lest, habe ich von den japanischen Komponenten meiner Freunde und Bekannten gesprochen. Was die im Laufe der Zeit an Komponenten neu gekauft haben und aus welchen Gründen, habe ich als am Thema Interessierter mitbekommen. Dies nur zur Klarstellung. Ich freue mich über jede(n), die / der an seinem Oldie (japanisch, europäisch, amerikanisch) immer noch den Spaß hat, den sie / er bei der Anschaffung hatte, denn ihr / ihm geht's genauso wie mir. Ich bin nicht schadenfroh

Gruß Archibald

PS.: Ich habe versucht die Damen, die leider in der Minderzahl in diesem Forum sind, nicht aus dem Auge zu verlieren.
BarFly
Stammgast
#36 erstellt: 04. Okt 2007, 18:33
Hallo,

ach ja, mein ältester Japaner ein Technics Verstärker, wurde 1978 von mir gekauft und tut seinen Dienst heute bei meinem 13jährigen Grossneffen. Ein Telefunken 'HighCom' Tapedeck, aus der Zeit, steht bei seiner Mutter (meiner Nichte) im Wohnzimmer und funktioniert auch noch. Und der auch damals gekaufte Hitachi Tuner ist bei meinem Neffen in Berlin und spielt vermutlich gerade MotorFM 100,6 ab.
Matthias_M!
Stammgast
#37 erstellt: 04. Okt 2007, 20:32
Moin, moin,

ein wenig ärgerlich finde ich diese Diskussion hier schon.

Wenn manch japanische Geräte in älteren Magazinen kritisiert wurden ist das doch normal. Auch deutsche HiFi wurde kritisert. In beiden Ländern wurde auch Sch****e gebaut. Aber japanische HiFi wurde auch gelobt.
Viel interessanter finde ich, daß schon in den Siebzigern das Gros der in der HiFi-Stereophonie getesteten Geräte amerikanischen oder japanischen Ursprungs und ebenfalls ein erheblicher Anteil der Werbung "extrakontinental" war. Und das ist keinesfalls eine Bevorteilung deutscher Marken!

Die japanischen Hersteller haben sich klar am amerikanischen Markt ausgerichtet. Nicht nur, daß der größer war als der deutsche. Auch haben viele amerikanischen Firmen frühzeitig angefangen in Japan zu fertigen und auf diese Weise einen Transfer an Technologie und Standards eingeleitet. Auch das Geräte-Design war daher an den amerikanischhen Vorbildern und dortige Fertigungskonzepten angepaßt.
Die Folge war, daß die Einhaltung deutscher Standards, wie die elektrische Sicherheit oder DIN-Normen, keine Priorität hatte. Leistungsangaben erfolgten daher gerne nach anderen Grundsätzen und sahen daher auf dem Papier oft besser aus, als die deutscher Mitbewerber. Die Folge war auch ein viel einheitlicheres Design als das europäische. Man kann das mögen. "Besser" ist es damit aber nicht.

Gab es hervorragende 70er Jahre Japaner? Ja! Gab es. Genauso wie es hier Super-Geräte gegeben hat.

Tschüß, Matthias
Curd
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 05. Okt 2007, 05:48

Matthias_M! schrieb:
Moin, moin,

ein wenig ärgerlich finde ich diese Diskussion hier schon.

Wenn manch japanische Geräte in älteren Magazinen kritisiert wurden ist das doch normal. Auch deutsche HiFi wurde kritisert. In beiden Ländern wurde auch Sch****e gebaut. Aber japanische HiFi wurde auch gelobt.
Viel interessanter finde ich, daß schon in den Siebzigern das Gros der in der HiFi-Stereophonie getesteten Geräte amerikanischen oder japanischen Ursprungs und ebenfalls ein erheblicher Anteil der Werbung "extrakontinental" war. Und das ist keinesfalls eine Bevorteilung deutscher Marken!

Die japanischen Hersteller haben sich klar am amerikanischen Markt ausgerichtet. Nicht nur, daß der größer war als der deutsche. Auch haben viele amerikanischen Firmen frühzeitig angefangen in Japan zu fertigen und auf diese Weise einen Transfer an Technologie und Standards eingeleitet. Auch das Geräte-Design war daher an den amerikanischhen Vorbildern und dortige Fertigungskonzepten angepaßt.
Die Folge war, daß die Einhaltung deutscher Standards, wie die elektrische Sicherheit oder DIN-Normen, keine Priorität hatte. Leistungsangaben erfolgten daher gerne nach anderen Grundsätzen und sahen daher auf dem Papier oft besser aus, als die deutscher Mitbewerber. Die Folge war auch ein viel einheitlicheres Design als das europäische. Man kann das mögen. "Besser" ist es damit aber nicht.

Gab es hervorragende 70er Jahre Japaner? Ja! Gab es. Genauso wie es hier Super-Geräte gegeben hat.

Tschüß, Matthias


Korrekte Aussage!
Django8
Inventar
#39 erstellt: 05. Okt 2007, 06:00

Auch das Geräte-Design war daher an den amerikanischhen Vorbildern und dortige Fertigungskonzepten angepaßt.
Die Folge war, daß die Einhaltung deutscher Standards, wie die elektrische Sicherheit oder DIN-Normen, keine Priorität hatte. Leistungsangaben erfolgten daher gerne nach anderen Grundsätzen und sahen daher auf dem Papier oft besser aus, als die deutscher Mitbewerber.

Diese Aussagen gefallen mir jetzt gar nicht.... Welche Standards betr. elektrische Sicherheit meinst Du konkret? Durch meinen Bruder, der im mechanischen Fertigungsbereich viel mit Amerikanern zu tun hat, weiss ich dass dort in der Tat ganz andere (niedrigere) Massstäbe herrschen als hier (Zitat meines Bruders "Was die dort machen ist im Vergleich zu unserer Ware einfach nur Schrott). Deshalb zu denken, dass die Japaner - bloss weil der Ami-Markt deren Hauptmarkt war - sich auch auf deren Niveau runtergelassen haben, ist aber sicher falsch! Die Japaner, die ich besitze, sind von der Verarbeitung her allesamt erstklassig und zudem weitgehend "plastikfrei".
Auch das mit den Leistungsangaben stimmt so nicht. Ob DIN oder RMS spielt doch keine Rolle - (auch) bei den japanischen Geräten übertrafen die in Tests gemessenen Werte immer die angegebene Leistung (der Marantz 2230 z.B. leistet gemäss Hersteller 2 x 30 Watt an 8 Ohm. In einem Test in einer deutschen HiFi-Gazette wurden aber 2 x 44 Watt gemessen!).
Schwergewicht
Inventar
#40 erstellt: 05. Okt 2007, 07:09

Matthias_M! schrieb:
Moin, moin,

ein wenig ärgerlich finde ich diese Diskussion hier schon.

Wenn manch japanische Geräte in älteren Magazinen kritisiert wurden ist das doch normal. Auch deutsche HiFi wurde kritisert. In beiden Ländern wurde auch Sch****e gebaut. Aber japanische HiFi wurde auch gelobt.
Viel interessanter finde ich, daß schon in den Siebzigern das Gros der in der HiFi-Stereophonie getesteten Geräte amerikanischen oder japanischen Ursprungs und ebenfalls ein erheblicher Anteil der Werbung "extrakontinental" war. Und das ist keinesfalls eine Bevorteilung deutscher Marken!

Die japanischen Hersteller haben sich klar am amerikanischen Markt ausgerichtet. Nicht nur, daß der größer war als der deutsche. Auch haben viele amerikanischen Firmen frühzeitig angefangen in Japan zu fertigen und auf diese Weise einen Transfer an Technologie und Standards eingeleitet. Auch das Geräte-Design war daher an den amerikanischhen Vorbildern und dortige Fertigungskonzepten angepaßt.
Die Folge war, daß die Einhaltung deutscher Standards, wie die elektrische Sicherheit oder DIN-Normen, keine Priorität hatte. Leistungsangaben erfolgten daher gerne nach anderen Grundsätzen und sahen daher auf dem Papier oft besser aus, als die deutscher Mitbewerber. Die Folge war auch ein viel einheitlicheres Design als das europäische. Man kann das mögen. "Besser" ist es damit aber nicht.

Gab es hervorragende 70er Jahre Japaner? Ja! Gab es. Genauso wie es hier Super-Geräte gegeben hat.

Tschüß, Matthias


Hallo,

bis auf den Eingangssatz und die Leistungsangaben, denn durch die RMS-Angaben sahen die Japanischen Leistungsangaben auf den ersten Blick zuerst schlechter aus, als die der deutschen Mitbewerber mit ihren DIN-Angaben find ich dieses Statement gut. Vor allen Dingen den Schlussatz, dass es hervorragende deutsche und japanische Geräte gegeben hat finde ich absolut richtig und es gibt eben deutsche und japanische Geräte aus den 70ern, die heute noch tadellos spielen. Und welche jetzt mehr oder weniger haltbar sind, dürfte sich auch die Waage halten. Jeder hat da sicherlich andere Erfahrungen gemacht und favorisiert natürlich speziell seine Geräte.

Die These mit der Hi-Fi Stereophonie und den einseitigen Testergebnissen teile ich übrigens überhaupt nicht. Ich hatte die Zeitschrift von 68 - 83 komplett, zwischendurch leider mal abgegeben und habe sie heute von 73 - 83 komplett und davor einiges an Einzelheften. Die Teste sind insgesamt gesehen ziemlich ausgewogen/neutral und so einen Supertest wie den des Marantz 2270 hat es davor und danach überhaupt nicht mehr gegeben, auch mit keinem deutschen Gerät. Die Onkyo und Yamaha Receiver und auch Sony z.B. haben insgesamt gesehen fast immer gut/hervorragend abgeschnitten.

Ich glaube, dass sehr viele User eine "Aversion" gegen das Design (imho teilweise zurecht) vieler deutsche Geräte der 70er (Flundergeneration) hatten und haben, obwohl sie technisch nicht schlecht waren.

Übrigens waren DIN-Anschlüsse sicherlich damals überhaupt kein Kaufargument. Ich und viele meiner Bekannten kauften in den 70ern schon ihre 2. oder 3. Anlage und ich kann mich nicht einmal an den DIN-Anschluß als störendes Kaufargument erinnern. Es war fast immer das "furchtbare Design" deutscher Geräte und der Zeitgeist (seit den68ern war vieles Deutsche "uncool"). Klar, Grundig, Telefunken usw. produzierten fast nur für den deutschen bzw. europäischen Markt, deshalb DIN. Andere deutsche Hersteller (Kirksaeter z.B.), wo immer mindestens 1/3 der Produktion nach USA ging, hatten bereits ab den 60ern an jedem Gerät entweder nur Cinch oder DIN und Cinch.

War mal jetzt ein Statement von einem User, der die Hi-Fi Zeit aktiv seit seiner 1. "Anlage" (war 1965) miterlebt hat und somit gerade die 70er etwas mehr aus der Praxis kennt, als überwiegend nur aus der Theorie, bzw. Kindheit :).



[Beitrag von Schwergewicht am 05. Okt 2007, 07:20 bearbeitet]
Matthias_M!
Stammgast
#41 erstellt: 05. Okt 2007, 11:05

Django8 schrieb:

Diese Aussagen gefallen mir jetzt gar nicht.... Welche Standards betr. elektrische Sicherheit meinst Du konkret? Durch meinen Bruder, der im mechanischen Fertigungsbereich viel mit Amerikanern zu tun hat, weiss ich dass dort in der Tat ganz andere (niedrigere) Massstäbe herrschen als hier (Zitat meines Bruders "Was die dort machen ist im Vergleich zu unserer Ware einfach nur Schrott). Deshalb zu denken, dass die Japaner - bloss weil der Ami-Markt deren Hauptmarkt war - sich auch auf deren Niveau runtergelassen haben, ist aber sicher falsch! Die Japaner, die ich besitze, sind von der Verarbeitung her allesamt erstklassig und zudem weitgehend "plastikfrei".


Hallo Django, ich spreche nicht von der Verwendung von Plastik.
Laß mich aus einem Test der Stiftung Warentest von 1976 zitieren (http://mb.abovenet.de/tonbandwelt/jahrb/stw_1976/stw1976.htm):
"...Die elektrische Sicherheitsprüfung nach VDE 0860 §21 (Schutz gegen elektrischen Schlag) bestanden alle Modelle bis auf Akai X 201 D."
Mir ist kein Fall bekannt, an dem jemand an seiner Akai gestorben wäre, aber Kritik am elektrischen Aufbau von Import-Geräten habe ich häufiger gelesen.
Insbesondere in den Zeiten, als die Bauteil-Integration noch nicht so weit fortgeschritten war wie heute, also weniger ICs und mehr Einzelbauteile verbaut werden mussten, zeigten sich diverse Importgeräte dem Service-Techniker von innen als wilder Drahtverhau. Das hat aber natürlich für den Anwender wenig Relevanz.

Zum Thema Plastik:
Das beliebte amerikanisch-japanische Receiver-Design der Siebziger Jahre mit dicker Metall-Front war nach meiner Meinung kein Resultat der Arbeit genialer Designer, sondern das Produkt ökonomischer Überlegungen zum Thema Fertigungstechnik. Eine rechteckige Metallplatte auszuschneiden, zu bedrucken und Löcher einzustanzen ist für ein Unternehmen, das über die entsprechenden Fertigungsanlagen verfügt, eine kleinigkeit. Man bedenke, daß die meisten asiatischen Hersteller Multis sind, bei denen die Metallverarbeitung der Kühlschrank- oder Autoproduktion gleich nebenan war.
Und in Deutschland? Spezialisten, die ihre Gehäuseproduktion meist von externen Unternehmen hatten machen lassen (müssen). Deshalb waren viele Gehäuse auch noch in den Siebzigern aus Holz. Kunststoff war die Alternative, die man selber realisieren konnte. Und darauf war man stolz!, erlaubte die Kunststoff-Verarbeitung doch viel komplexere Formen, als das Material Metall.


Auch das mit den Leistungsangaben stimmt so nicht. Ob DIN oder RMS spielt doch keine Rolle - (auch) bei den japanischen Geräten übertrafen die in Tests gemessenen Werte immer die angegebene Leistung (der Marantz 2230 z.B. leistet gemäss Hersteller 2 x 30 Watt an 8 Ohm. In einem Test in einer deutschen HiFi-Gazette wurden aber 2 x 44 Watt gemessen!).


Ob DIN oder RMS ist sicherlich nicht wirklich relevant... Die Bezugsgöße schon. Die angegebene Leistung einer Endstufe nach DIN hat immer einen Bezug auf einen definierten Klirrfaktor. Ich erinnere viele Artikel, in denen Prospektangaben für Import-Geräten vorgeworfen wurde, daß die Bezugsgröße für die angegebene Leistung nicht die gleiche war und damit das Ergebnis nicht zu der DIN-Angabe anderer Komponenten vergleichbar.
Noch schlimmer mit anderen Meßwerten. Wurden z.B. Gleichlaufwerte bewertet oder unbewertet abgedruckt?

Für den Kunden ist das vielleicht weniger relevant. Der Käufer will keine meßwerte lesen, sondern Musik hören. Oder?
Trotzdem finde ich interessant, wenn man heutzutage immer wieder als Kritik liest, deutsche Geräte früherer Zeiten wären zu leistungsschwach gewesen während die "tollen" Importgeräte schon problemlos "hundert Watt" böten. Das geht so weit, das in einem anderen Thread darüber philosophiert wurde, daß eventuell das 4-Mächte-Abkommen den deutschen Herstellern höhere Leistungen verböte. Was für'n quatsch!
Erstens hat es schon in den Sechsziger Jahren in Deutschland Verstärker von hundert Watt und mehr gegeben und zweitens war man in Deutschland darum bemüht, den Begriff "HiFi", der im Ausland ausschließlich einen Werbewert hatte, zu qualifizieren. Es wurden also MIndesanforderungen definiert und dabei war man sich durchaus bewußt, daß nominelle Leistung keinerlei Relevanz hat, Verzerrungsfreiheit und Einhaltung des Rechteck-Signals viel wichtiger ist und lautstärke auch durch empfindliche Lautsprecher erzeugt werden kann. Man bedenke, daß die Röhrenendstufen meist nur wenige Watt produzierten und damit trotzdem auch große Räume beschallen konnten.

Tschüß, Matthias


[Beitrag von Matthias_M! am 05. Okt 2007, 11:08 bearbeitet]
Albus
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 05. Okt 2007, 11:18
Tag,

wie war das mit der DIN-Bedingung? Mindestleistung 6 Watt/8 Ohm, beide Kanäle breitbandig (aber dennoch in den Grenzbereichen des Frequenzumfanges eingeschränkt) betrieben. - Früh schon fanden sich in den BDAs japanischer Produkte die Spezifikationen differenziert unter Bezug auf schlicht RMS, DIN, IHF, IEC.

Die deutschen Gerätschaften waren noch lange in das "Wohnen der Deutschen" (so ein Buchtitel) hineingesehen - während das Ausland diese Schwelle nicht zu überwinden hatte, vielmehr in Solid State-Kategorien technisch inspiriert produzierte.

Freundlich
Albus
andisharp
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 05. Okt 2007, 11:24
Seriöse Hersteller haben immer auch den Klirrfaktor angegeben, bei denen die garantierte Leistung abgegeben wird. Das liest sich dann z.B. 80 WPC at max 0,1% THD. Andere Werte besitzen keinerlei Relevanz. Erst mit dem Aufkommen der Hifi-Türme wurden die Leistungsangaben zu Lachnummern, Schneider ist ein gutes Beispiel dafür. Die kannten PMPO schon vor den Asiaten. Die Deutschen gaben auch gerne die Musikleistung an, was immer man sich auch darunter vorstellen sollte
Albus
Hat sich gelöscht
#44 erstellt: 05. Okt 2007, 11:40
Tag erneut,

und doch kamen die Receiver, Verstärker aus Japan mit massivem Holzgehäuse (Nussbaum, gar in zwei Versionen, eines für das European Model, die andere - dunklere - für das American/Canadian Model) oder Seitenteilen. Auch Plattenspieler nahmen die Innovationen des Sub-Chassis (Ed Villchur) früh auf. Die Produktion in Japan war bereits weltweit ausgerichtet; es gab je mehrere Produkt-Modelle, unterschieden nach den nationalen Märkten, sogar unterschieden nach European und North European, dazu Australia, South Africa, US and Canadian Model, British Model. Die elektrischen und Sicherheitsbedingungen zwangen zur Sorgfalt und zur Produktdifferenzierung (man erinnere die FTZ-Vorschriften).

Freundlich
Albus
Hilmilein
Stammgast
#45 erstellt: 05. Okt 2007, 11:43
Hallo Matthias,

durchsschnittliche japanische Receiver besaßen bereits Ende der 60iger Jahre Klirrfaktorenwerte (<1,00 %) bei Maximalleistung, die bis zum heutigen Tage von keinem High-End Lautsprecher hörbar gemacht werden können. Das haben übrigens auch schon damals zahlreiche Tests in deutschen HiFi-Fachzeitschriften bestätigt. Schau z.B. mal hier: http://telefunken.te.funpic.de/sansui5000a-t/.

Wenn die Metall-Frontplatten doch so einfach zu realiseren waren, dann hätten die Deutschen Hersteller dies genauso in Kooperation tun können. In Deutschland gab es wohl keine Metallverarbeitung? Das ist denke ich eher eine Frage der Kosten gewesen.

Zum Innenaufbau von Japanern mal als Beispiel:



Zeig mir bitte mal einen deutschen Receiver mit einem einem besseren, aufgeräumten Innenaufbau.

Sorry, aber deine ganze Meinung wirkt so, wie "Kauft nur bei Deutschen", alles andere ist schlecht. Die Japaner waren und sind garantiert nicht dümmer oder fauler als wir gewesen. Bitte mal ernsthaft drüber nachdenken.

Viele Grüße




Hilmar


[Beitrag von Hilmilein am 05. Okt 2007, 11:45 bearbeitet]
Curd
Hat sich gelöscht
#46 erstellt: 05. Okt 2007, 12:27

Hilmilein schrieb:
Sorry, aber deine ganze Meinung wirkt so, wie "Kauft nur bei Deutschen", alles andere ist schlecht.


Auf mich wirkt es keinesfalls so

Mit dem Pioneer-SX-1250 hast Du natürlich ein feines Gerät herausgesucht


Matthias_M! schrieb:
Gab es hervorragende 70er Jahre Japaner? Ja! Gab es. Genauso wie es hier Super-Geräte gegeben hat.






[Beitrag von Curd am 05. Okt 2007, 12:29 bearbeitet]
klausES
Inventar
#47 erstellt: 05. Okt 2007, 12:55
Hi,

wer schon mal (ohne die Zuhilfenahme jetziger Lasertechnik) Frontplatten aus Alu,
(egal ob gefräst oder gestanzt), gebürstet (dieses Finish ist eine sehr variable, echte Kunst),
eloxiert, beschriftet, sich die ganzen / kompletten Arbeitsschritte "und" dafür anzufertigenden Maschinen, Werkzeuge
(bitte, ohne was aus zu lassen) entwickelt,
wird niemals mehr behaupten das dies die "einfachere" Art sei eine Front zu gestalten.
Matthias_M!
Stammgast
#48 erstellt: 05. Okt 2007, 13:05
Hallo Hilmer,

man kann alles falsch verstehen, wenn man will. Und Deinem Bild kann ich eine nette jepenische Bandmaschine gegenüberstellen, die genau den von mir genannten Drahtverhau repräsentiert. Aber wie ich oben schon schrieb, hat das den Verbraucher nicht interessiert.
Aber wenn ich die Geräte, die ich bisher geöffnet habe, statistisch erfasse, dann sind die europäischen in der Regel service-freundlicher aufgebaut. Und das lag an der Bindung der deutschen Marken an das TV-Service-Netz vor Ort und nicht an der Rasse ihrer Entwickler.

Der Vertrieb von HiFi-Geräten erfolgt nämlich hierzulande in dem zur Diskussion stehenden Zeitraum noch über den Fernseh-Fachhandel und erst danach über Elektromärkte und Versandhändler,
Ein Import-Gerät wurde über den Preis verkauft. Wenn sich aber Grundig erlaubt hätte, ein Gerät zu "verbauen", dann hätte das Auswirkungen auf den TV-Geräte-Absatz gehabt, und deshalb konnte man es sich hier weniger leisten, jedes Kabel einzeln zu verlöten

Übrigens habe ich weder behauptet, daß Japaner dümmer, noch fauler wären, als "wir". Diese Unterstellung nehme ich Dir auch sehr übel: Nur weil man hier anonym schreibt, sollte man sich nicht alles erlauben. Falls Du lesen kannst: Zähl mal durch, wie oft ich den eine Version des Wortstammes "Japan" in meinem Text geschrieben habe.

Du scheinst von einer falschen Voraussetzung auszugehen: Deine heutigen Vorlieben sind einfach nicht der Maßstab gewesen.

Natürlich hätte deutsche Firmen kooperieren können. Aber warum hätten sie es sollen? Und hätte das etwas gebracht?
Fakt ist: Diverse Japaner mußten nicht kooperieren, weil sie die eigene Metall-Fertigung in Unternehmen oder im Keiretsu besaßen. Abgesehen vielleicht von AEG-Telefunken hatte das in Deutschland keiner, denn Siemens und Bosch waren ja schon aus der eigenen Fertigung ausgestiegen und der Rest baute halt nur Audio und TV.
Was einige hatten war die Kunststoff-Verarbeitung. Und die war Up-to-date und für die TV-Geräte Fertigung notwenig. Warum also eine Metallverarbeitung aufbauen? Warum also die eigene Gewinnspanne reduzieren oder die Geräte teurer machen, nur um einfache Metallfronten zu bauen?
Du bist vielleicht der Meinung, eine rechteckige Metallfront sei besser oder hübscher. Ohne dazu auch nur eine eigene Meinung entwickeln zu wollen nehme ich zur Kenntnis, daß es in den Sechsziger und Siebziger Jahren Designer gab, die da anderer Meinung waren.

Abgesehen davon zeigt die Saba-Geschichte - ich meine die Einflußnahme von Max Grundig um die Verhinderung der Sabas-Übernahme durch Telefunken - wie es um die Kooperationsbereitschaft deutscher Firmen bestellt war.
Und denen die kooperiert haben - ich meine zum Beispiel die OEM-Fertigung für diverse Marken bei Firmen wie ITT, Südfunkwerke Waiblingen oder Körting, wirft man genau die vor. Und die, die Metallgehäuse hatten - Nordmende beispielsweise - müssen sich anhören, daß sie aber trotzdem nicht so aussehen, als kämen sie aus Japan oder Amerika.

Abgesehen davon war HiFi für die relevanten deutschen Hersteller nur Nebengeschäft. Relevant war vor allem TV, dann Portable und dann erst Heim-Audio. Und dort konnten die überlebenden Deutschen Hersteller Zuwächse verzeichnen, die ihre Erwartungen überschritten.
Warum also in Metall-Frontplatten investieren, wenn die eigene Durchschnittsrendite inkl. des Fernsehmarktes nur bei 1,7% (z.B. Nordmende 1977) lag? Viel wichtiger war es den Firmen, die Angriffe der Japaner, denen man vorsätzliche Überproduktion unterstellte, im TV-Markt abzuwehren.

Wenn Du den genanten Sansui als "durchschnittlichen Receiver" bezeichnen willst, ist das Deine Entscheidung.
Ich habe auch garnicht unterstellt, daß die japanischen Firmen nicht in der Lage gewesen wäre, bei ihren Geräten gute Werte zu erzielen. Ich habe lediglich behauptet, daß in der Werbung bei den Leistungsangaben gerne Werte benannt wurden, die mit den nach DIN gemessenen Werten nicht vergleichbar waren, weil sie andere Bezugsgrößen hatten, sie vielfach besser wirkten, als sie waren (und das ist belegbar). Soll heißen: Wenn ein Verstärker bei 1% Klirr 40 Watt leistet, kann man ihn ohne Angabe des Klirrfaktors auch mit einer wesentlich höheren Leistungsabgabe bewerben. Und das ist gemacht worden. Unabhängig davon, ob er in der Lage war, wenig Verzerrung zu produzieren. Schließlich hat ja auch kaum ein Anwender mit unempfindlichen Boxen richtig aufgedreht.

Was am Ende bleibt ist die Erkenntnis, daß es zweckmäßige Geräte auch aus asiatischer Fertigung gegeben hat.
Wer behauptet, sie seien hier benachteiligt gewesen hat keine Ahnung.
Als ich mein erstes Kassettendeck kaufen wollte, kam ich 1978 mit einem Grundig-Katalog zum HiFi-Fachmarkt Schauland. Dort erführ ich, man kaufe keine deutschen Geräte, weil die langweilig aussähen. Schauland hatte nämlich keine deutschen Marken im Programm. Bei Brinkmann wurden mir dann Sony's angeboten. Bis heute habe ich übrigens keinen tEstbericht über Grundigs damaliges Spitzenmodell CN1000 in zeitgenössischen Fachmagazinen gefunden, wohl aber massenweise Berichte über Nakamichis, Teacs, Sonys, Harmans etc.
Japaner runtergemacht? Von wem eigentlich?

Tschüß, Matthias
andisharp
Hat sich gelöscht
#49 erstellt: 05. Okt 2007, 13:22
So Matthias, jetzt atme mal schön durch. Niemand hat dich hier angegriffen, deshalb ist es auch unnötig, die beleidigte Leberwurst zu spielen. Hier werden Argumente ausgetauscht und andere User haben eben eine andere Meinung, als du.
Django8
Inventar
#50 erstellt: 05. Okt 2007, 14:00

Abgesehen davon war HiFi für die relevanten deutschen Hersteller nur Nebengeschäft. Relevant war vor allem TV, dann Portable und dann erst Heim-Audio. Und dort konnten die überlebenden Deutschen Hersteller Zuwächse verzeichnen, die ihre Erwartungen überschritten.
Warum also in Metall-Frontplatten investieren, wenn die eigene Durchschnittsrendite inkl. des Fernsehmarktes nur bei 1,7% (z.B. Nordmende 1977) lag? Viel wichtiger war es den Firmen, die Angriffe der Japaner, denen man vorsätzliche Überproduktion unterstellte, im TV-Markt abzuwehren.

Genau das wäre für mich ein Grund gewesen, in den 70ern japanische HiFi-Geräte zu kaufen. Sorry, aber Hersteller, welche HiFi nur der Vollständigkeit halber im Programm haben, wirken halt (ob begründet der nicht) nicht so vertrauenserweckend wie die reinen HiFi-Hersteller. Das zeigt sich auch heute: Die richtig beliebten Klassiker-Hersteller waren doch beinahe alles "reine" HiFi-Produzenten bzw. -Labels (Dual, Kenwood, Marantz, Pioneer, Sansui, Technics etc.). Die hatten keine TVs, Portables etc. im Programm.
andisharp
Hat sich gelöscht
#51 erstellt: 05. Okt 2007, 14:02
Nicht ganz, Technics ist nur ein Label von Panasonic und Marantz gehörte dann zum Elektronikriesen Philips.
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