Hausanschlussverstärker für Klassiker

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norman0
Inventar
#1 erstellt: 31. Okt 2008, 12:38
Hallo,

gestern habe ich meinen Hausanschlussverstärker für Kabel gewechselt. Der alte war nicht digital-tauglich. Nun habe ich einen übrig. Mit diesem habe ich etwas experimentiert. Der Empfang mit meiner Dipol-Schleife im Keller ist ganz gut. Es gibt aber ein paar Sender, die nicht so gut reinkommen. Also habe ich den Ausgang des Verstärkers mit dem Antenneneingang meines Receivers verbunden. In den Eingang des Verstärkers habe ich ein einfaches Kabel reingesteckt. Die Verstärkung habe ich ganz runter gedreht. Da war der Empfang natürlich bescheiden. Als ich die Verstärkung dann langsam hochgedreht habe stieg die Empfangsfeldstärke an. Als ich am Ende angelagt bin (20dB) war die Empfangsfeldstärke höher als mit meinem Dipol (und das mit einem einfachen Draht).

Jetzt meine Fragen: Kann ich damit den Receiver beschädigen (Der Verstärker verstärkt von 40-500MHz)? Kommen die Sender schlechter rein (trotz höherer Empfangsfeldstärke), weil ich ja auch die Störungen verstärke? Ist der Stereoempfang besser oder schlechter (es gibt da ein paar Sender, die in Stereo reinkommen aber stark rauschen)?

Ich bin auf Eure Antworten gespannt.
WinfriedB
Inventar
#2 erstellt: 31. Okt 2008, 12:55

norman0 schrieb:


Jetzt meine Fragen: Kann ich damit den Receiver beschädigen (Der Verstärker verstärkt von 40-500MHz)?


Beschädigen kannst du den Receiver damit nicht. Der Bereich des Antennenverstärkers sagt nur, daß du ihn notfalls auch für terrestrischen Fernsehempfang benutzen kannst. Unterhalb von 87,5MHz gibt es in D nichts (legales) zu empfangen.

norman0 schrieb:

Kommen die Sender schlechter rein (trotz höherer Empfangsfeldstärke), weil ich ja auch die Störungen verstärke?


Ist im Prinzip richtig. Der beste Verstärker ist immer noch eine gute Antenne (alte Funkerweisheit). Je nachdem wie der Receiver auf schwache Sender reagiert, kann der Empfang durch einen Verstärker aber erheblich besser werden. Ich hab auch mal in einer sehr schlechten Empfangslage gewohnt, in der ohne UKW-Zimmerantenne mit Verstärker gar nix lief. Wo absolut nichts zu empfangen ist, da kann aber auch ein Antennenverstärker nichts herzaubern.

norman0 schrieb:

Ist der Stereoempfang besser oder schlechter (es gibt da ein paar Sender, die in Stereo reinkommen aber stark rauschen)?


Jeder Receiver braucht für guten Stereoempfang etwas mehr Feldstärke als bei Mono. Wenn ein Stereosender zu stark rauscht, kannst du nicht viel machen - außer die Mono-Taste drücken, dann hast du zwar kein Stereo mehr, aber auch wesentlich weniger Rauschen.
norman0
Inventar
#3 erstellt: 31. Okt 2008, 13:42

WinfriedB schrieb:
Wenn ein Stereosender zu stark rauscht, kannst du nicht viel machen - außer die Mono-Taste drücken, dann hast du zwar kein Stereo mehr, aber auch wesentlich weniger Rauschen.

Genau, das mache ich auch im Moment
Dann werde ich noch ein bischen weiter experimentieren.
Mir fällt da noch was ein: Mein Receiver (Marantz 4300) hat einen schaltbaren Netzausgang. Da passen aber keine Euro-Stecker rein (ich glaube der ist für Stecker nach amerikanischer Norm). Gibt es die irgendwo zu kaufen? Da könnte ich nämlich den Verstärker anschließen (der muss ja nicht die ganze Zeit laufen).
DM_75
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 31. Okt 2008, 14:00

norman0 schrieb:
Hallo,
Jetzt meine Fragen: Kann ich damit den Receiver beschädigen

Wenn der Verstärker zu stark ist könnte der Empfänger übersteuern. Ich weis aber nicht genau wie sich das auswirkt. Es könnten z.B. Sender auf andere Frequenzen durchschlagen, also, du hörst quasi alles auf einmal, verzerrter Klang oder sowas. Zuviel ist jedenfalls auch nicht gut.


Kommen die Sender schlechter rein (trotz höherer Empfangsfeldstärke)
Ja, weil der Verstärker ja ein Eigenrauschen hat und auch Verzerrungen einbringt. Du verschlechterst also den Eingangsrauschabstand des Empfängers, weil der Verstärker ja auch wieder rauscht. Eine gute Antenne ist der beste Verstärker. Schrieb ja schon jemand. Was die Antenne nicht reinbringt kriegst du nirgendwo her.
Sonst könntest du ja einen feuchten Bindfaden an deinen Verstärker anschliessen und 1000 Programme kucken. Geht aber nicht. Ein Verstärker ist mehr ein notwendiges Übel.


Ist der Stereoempfang besser oder schlechter

Schlechter, siehe oben. Gerade für Stereo braucht man deutlich mehr Pegel aber auch Rauschabstand.
MfG Matthias
WinfriedB
Inventar
#5 erstellt: 31. Okt 2008, 14:33

norman0 schrieb:
Mein Receiver (Marantz 4300) hat einen schaltbaren Netzausgang. Da passen aber keine Euro-Stecker rein (ich glaube der ist für Stecker nach amerikanischer Norm). Gibt es die irgendwo zu kaufen? Da könnte ich nämlich den Verstärker anschließen (der muss ja nicht die ganze Zeit laufen).


Die Stecker gibt es schon, es gibt sogar Kabel mit Kaltgerätekupplung an anderen Ende, nur sind die normalerweise nur bis 125VAC zugelassen, dürfen also hierzulande nicht verwendet werden.

Wie es die Marantz-Leute fertiggebracht haben, die US-Gerätesteckdosen hier zugelassen zu bekommen, weiß ich allerdings auch nicht. Vielleicht sind ja die Steckdosen für 230VAC geeignet - das, was es hier an US-Netzsteckern und -kabeln gibt, ist es jedenfalls nicht.

BTW hatte ein Kollege im Außendienst in den USA das umgekehrte Problem: unsere Geräte sind für 230VAC gedacht - die gibt es auch in manchen Hausnetzen in den USA (2x117V). Allerdings gibt es dort praktisch keine Schaltgeräte, die nach US-Normen für 230VAC zugelassen sind - und Schaltgeräte nach deutschen Normen durften wir nicht einsetzen.


[Beitrag von WinfriedB am 31. Okt 2008, 18:20 bearbeitet]
hf500
Moderator
#6 erstellt: 31. Okt 2008, 18:37
Moin,

> Unterhalb von 87,5MHz gibt es in D nichts (legales) zu empfangen.<

Doch, LMK und FS-Band I.
;-)

Ich weiss jetzt aber nicht, ob so ein Kabelverstaerker fuer Antennenanlagen geeignet ist.
In Empfangsanlagen sind die ohnehin nicht zulaessig, warum, weiss ich jetzt nicht.
Der eigentliche Punkt ist fuer mich, dass diese Verstaerker dazu dienen, das Hausnetz vom Uebergabepunkt zu entkoppeln und einen angemessenen "Startpegel" fuer das Verteilnetz zu erzeugen. Sie werden mit ca. 60dBµV "angeblasen" und muessen daher nicht uebermaessig rauscharm sein. Da sie eine grosse Anzahl "Sender" mit nahezu identischem Pegel zu verarbeiten haben, sind diese Verstaerker einigermassen verzerrungsarm, es darf nicht zu Intermodulationen kommen.

Man kann mit so einem Verstaerker am UKW-Radio experimentieren, sollte aber auch nicht zuviel erwarten.
Und es stimmt, eine gute antenne ist immer noch der beste HF-Verstaerker, denn sie liefert ein staerkeres Signal ohne zusaetzliches unnoetiges Rauschen und als lineares Element absolut verzerrungsfrei.
Was der Empfaenger daraus macht, ist dann seine sache ;-)

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 31. Okt 2008, 18:39 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 31. Okt 2008, 21:15
Hallo Peter!


Doch, LMK und FS-Band I.

Ganz ohne, dass ich mich informiert hätte.
Band I ist noch am laufen in Zeiten von DVB-T?

Gruß
Bernhard
Compu-Doc
Inventar
#8 erstellt: 31. Okt 2008, 21:56
Du kannst dieses Verstärkerteil mittels eines handelsüblichen Adapters von 110V US => 220V in deinen 4300´er "switched" einstöpseln.

Die kleinen (Reise)Adapter bekommst Du bei-fast-jedem Inderladen/Türkenbasar.
hf500
Moderator
#9 erstellt: 01. Nov 2008, 00:14
@Bertl100

Moin,
ich fuechte nicht, nach meiner Erinnerung war Bd.I schon immer etwas unterbelegt ;-) und jetzt ist endgueltig Sense. Im Bd.III gibt es aber einige DVB-T Sender.

Aber da es ein Kabelverstaerker ist, Bd.I wird im BK natuerlich noch genutzt, man will schlieslich die komplette Bandbreite ausnutzen.
Und bis vor einiger Zeit war es oft so, dass ARD, ZDF und das regionale 3. im Bd.I im Kabel zu finden waren, weil man hier mit einer Filterdose Leute, die kein Kabel zahlen und damit empfangen wollten, vom Rest der angebotenen Programme trennen konnte. Es war fuer Faelle gedacht, wo Antennenempfang nicht moeglich war und trotzdem das ortsuebliche terrestrische Standardprgramm zur Verfuegung gestellt werden musste.

73
Peter
DM_75
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 01. Nov 2008, 10:52

hf500 schrieb:

Man kann mit so einem Verstaerker am UKW-Radio experimentieren, sollte aber auch nicht zuviel erwarten.

Als ich mich das letzte mal mit UKW Empfang befasst habe gab es von einem deutschen Hersteller (Kathrein?)noch einen reinen UKW Verstärker. Ferngespiest und extra rauscharm für UKW DX. Das wäre aber nur zum Verteilen wohl eine Nummer zu gross.
norman0
Inventar
#11 erstellt: 01. Nov 2008, 19:32

Compu-Doc schrieb:
Du kannst dieses Verstärkerteil mittels eines handelsüblichen Adapters von 110V US => 220V in deinen 4300´er "switched" einstöpseln.

Die kleinen (Reise)Adapter bekommst Du bei-fast-jedem Inderladen/Türkenbasar.

Gute Idee, werde ich gleich mal probieren.
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