Alte Tonbänder, welches Gerät?

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Amarillo74
Neuling
#1 erstellt: 20. Feb 2012, 00:52
Hallo Fachleute,

ich habe folgendes Problem, vielleicht könnt ihr mir helfen, wobei meine Frage etwas ungenau ist.

Ich habe ein paar dieser Reel to Reel Bänder und ich suche ein Gerät, mit dem ich sie abspielen kann. Ich weiß lediglich, dass die Musik auf diesen Bändern zwischen 1969 und 1971 mit einem Philips Gerät aufgenommen wurde (keine Ahnung, was für ein Philips Modell). Ich weiß auch nicht, mit wie vielen RPM / welcher Geschwindigkeit die Musik ursprünglich aufgenommen wurde.
Einmal konnte ein Freund von mir diese Bänder mit einem Gerät der Marke Geloso abspielen, aber ich weiß auch nicht bei welcher Geschwindigkeit. Vor kurzem war ich bei einem Laden und der Verkäufer hat die Bänder auf vier verschiedenen Geräten ausprobiert. Diese Geräte hatten alle nur 2 Geschwindigkeiten, die aber leider zu langsam oder zu schnell waren.

Die Bänder sind 6 mm Breit.

Ich weiß, diese Infos sind etwas vage, aber vielleicht kann mir jemand einen Hinweis geben, was für ein Gerät ich suchen soll, um diese Bänder mit der richtigen Geschwindigkeit abspielen zu können.

Vielen Dank in voraus, Grüße!
*Woody*
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 20. Feb 2012, 07:46
Dann würde ich mal den Freund fragen was er für ein gerät benützt hatte und bei Google nach Geloso suchen
Geloso, Italian radio company

oder du suchst nach den Teschnischen Daten der Philips bandmaschienen, so viele wird es nicht geben.


[Beitrag von *Woody* am 20. Feb 2012, 07:55 bearbeitet]
ooooops1
Inventar
#3 erstellt: 20. Feb 2012, 08:37
Moin,

soviele Geschwindigkeiten gibt es ja nicht

4,75 = eigentlich nur für Sprachaufnahmen
9,5 = üblich
19 = üblich
38 = professionelle Geräte z.B. Revox
76 = nur für professionelle Anwendung - Studioaufnahmen

dann gibt es noch 2 Spur und 4 Spur
und die verschiedenen Spulengrößen = 6, 8, 10, 13, 15, 18, 22 bis 26,5 cm
UND verschiedene BANDBREITEN

Ich vermute 1970
1/4 Zoll Band auf 13 - 15 oder 18er Spule mit der Geschwindigkeit von 4,75 oder 9,5

Ooooops1
Amarillo74
Neuling
#4 erstellt: 20. Feb 2012, 09:05
Guten Morgen Woody, Ooooops1, danke für Eure Antwort!

Dieser Freund hat das Gerät lange nicht mehr; der weiss nur, dass die Marke „Geloso“ war, ein ziemlich kleines Gerät :-/

Ich habe die Spulengröße nicht erwähnt, weil ich dachte, das wäre unwichtig, aber ich habe es jetzt gemessen und der Durchmesser der Spule (aus Kunststoff) ist genau 8,15 cm.

Könnte ein Philips RK 14 (in ebay gesehen) diese Tobbänder richtig abspielen?

Schöne Grüße


[Beitrag von Amarillo74 am 20. Feb 2012, 09:11 bearbeitet]
EiGuscheMa
Inventar
#5 erstellt: 20. Feb 2012, 09:41
Na das könnte sich gut um diesen Philips gehandelt haben:

http://www.rmrl.de/tonband/old/tape1/tape1/rk5l.htm

und um diesen Geloso:

http://www.radiomuseum.org/r/geloso_g257_g_257.html

Bandgeschwindigkeit wäre demnach 4.75 cm/s gewesen und die kann RK14 definitiv nicht

Zur Wiedergabe brauchst Du ein "Halbspurgerät" welches 4,75 cm/s Bandgeschwindigkeit kann.
Mit diesen Daten kannst Du die Suche schon mal einschränken. Und:

Nein, es muss nicht unbedingt solch ein Methusalem sein wie RK14. Halbspurtonbandgeräte mit 4.75, 9,5 und 19 cm/s wurden noch bis weit in die 90er gebaut.

Aber wenn Du Pech hast wird es auf keinem Tonbandgerät richtig laufen. Ich hatte bspw. in den 60ern einen Grundig Niki:

http://www.rmrl.de/tonband/old/tape1/tape1/niki.htm

der, wenn er an einem Netzgerät angeschlossen war, gar nicht auf die Sollgeschwindigkeit von 9.5cm kam sondern mit etwa 8 cm/s lief.
Dass das Band im Laden an einem Gerät "zu langsam" lief ist jedenfalls schon mal verdächtig

Nun ist es im Zeitalter der audiobearbeitenden Computer zwar kein grosses Problem mehr das zurechtzurücken aber doch Einiges an Arbeit


[Beitrag von EiGuscheMa am 20. Feb 2012, 10:05 bearbeitet]
WinfriedB
Inventar
#6 erstellt: 20. Feb 2012, 15:22
Man kann Halbspur-Bänder natürlich auch mit einem Viertelspur-Gerät (d.h. Stereo-Tonbandgerät) abspielen. Da die meisten TBs keine eingebauten Lautsprecher haben, kann man dann an der Anschlußbuchse zum Verstärker einen Kanal totlegen und den anderen auf beide Eingangskanäle legen (selbstgebauter Adapter - weiß nicht, obs sowas auch fertig gibt).

Viertelspur-Geräte mit 4,75cm/s gabs und gibts zuhauf, fast alle Telefunken-Magnetophone der 200er Serie konnten das.

Als Tonqualität kann man bei alten 4,75cm/s-Aufnahmen etwa die eines billigen Walkmans erwarten.
Amarillo74
Neuling
#7 erstellt: 20. Feb 2012, 20:51
Hallo zusammen! Vielen Dank noch mal an alle.

Ich habe meiner Mutter das Bild von Philips RK 5 L gezeigt, und sie sagt, sie erinnert sich ganz genau, das war das Gerät, mit dem die Bänder aufgenommen wurden. Also, wir können jetzt bestätigen, die Geschwindigkeit war -wie Ihr dachtet- 4,75 cm/s.

Ja, wenn ich Pech habe, und auch nicht mit dem richtigen Gerät kann ich die Bänder bei richtigen Geschwindigkeit abspielen, dann werde ich die Aufnahme mit PC bearbeiten. Das habe ich schon einpaar Mal gemacht, aber ich habe noch eine Frage dazu: soll ich lieber das Band zu schnell oder zu langsam abspielen (und dann bearbeiten), oder macht das keinen Unterschied?

Was die Tonqualität angeht (billigen Walkmans), habe ich mit irgendeinem bestimmen Gerät bessere Chancen, dass ich eine bessere Qualität kriege?

Schönen Abend noch!
ooooops1
Inventar
#8 erstellt: 20. Feb 2012, 21:30
Moin,
meine Empfehlung wäre ein

UHER

da gibt es verschiedene "Reporter" Geräte (also tragbar) die für relativ wenig Geld weggehen. Achte aber auf die 100% TECHNISCHE Funktionsfähigkeit, sonst geht das Basteln los

z.B.

Uher 4000 Reporter L

oder

Uher 4000 xxxxxxxxx

Ooooops1
Amarillo74
Neuling
#9 erstellt: 08. Mrz 2012, 19:31
Hallo noch mal :-)

ich habe ein Uher 4000 Reporter L in e-Bay gekauft und ich konnte meine alten Tonbänder auf der richtigen Geschwindigkeit abspielen (4,75 cm/s). Die Tonqualität ist aber nicht gut, hat eine Menge Hintergrundgeräusch. Wenn ich mit dem Daumen Drück auf gewisse Stellen ausübe, oder das Gerät in einem gewissen Winkel umkippe, gibt das Geräusch zum Teil nach, aber das ist natürlich keine zufriedene Lösung. Der Verkäufer sagt, es könnte daran liegen, daß die Batterien nicht ganz fest sind, aber ich habe die gut fest gehalten und das Geräusch bleibt. (Als ich die Bänder vor circa 10 Jahren gehört habe, waren diese Geräusche deutlich leiser, also, ich glaube nicht, daß es an den Bänder liegt).
Hat jemand eine Idee, woran kann es liegen und ob es sich leicht reparieren läßt? Ich bin kein Elektronik Experte, aber einpaar Schrauben ziehen und Kabel schweißen kann ich ja.

Ich habe eine weitere Frage. Im Foto könnt Ihr den Anschluß zum Kopfhörer sehen. Wo könnte ich ein Kabel finden, um diesen alten Anschluß zum PC Line-In zu verbinden. Jemand hat mir gesagt, ich brauche auch ein Pre-Amplifier. Stimmt das?

Vielen Dank! Schöne Grüße,

Ariel

Uher 4000 L Köpfhörer Anschluss


[Beitrag von Amarillo74 am 08. Mrz 2012, 19:31 bearbeitet]
ooooops1
Inventar
#10 erstellt: 08. Mrz 2012, 19:55
Moin,


vermutlich steht der Tonkopf nicht in dem gleichen Winkel zum Band wie am ursprünglichen AUFNAHME - Gerät. Das führt zu "fehlenden" Höhen und zum Übersprechen" Übersprechen = du hörst auch Töne der anderen Spuren, daher dieser Klangmatsch.
Du müßtest mit einem Schraubenzieher (möglichst NICHT magnetisch - sonst mußt du mit einer Entmagnetisierungsdrossel die Tonköpfe wieder entmagnetisieren...) mal an der Azimuth Schraube drehen, bis du max. HÖHEN hörst und dabei nicht vergessen auch auf die Spurlage zu achten (Übersprechen) Da mußt du einen Kompromiss finden.

Eine 2te Möglichkeit wäre, dass die Bänder falsch gelagert wurden die letzten 10 Jahre....dann ist eh alles verloren.....z.B. neben einem Magneten - feucht - kalt/heiß etc.

Ooooops1
Weidenkaetzchen
Gesperrt
#11 erstellt: 08. Mrz 2012, 19:59
Vielleicht müßten die Bänder gebacken werden...anschließend natürlich sofort eine Kopie ziehen
Amarillo74
Neuling
#12 erstellt: 27. Mrz 2012, 17:03
Hallo Experten,

ich bin wieder da. Nachdem ich mir ein Kabel gebastelt habe, um das Uher 4000 mit dem PC zu verbinden, habe ich ein Tonband digitalisiert, Geräusche zum Teil weggenommen und mit guten Kopfhörer gehört. Die stärkste Geräusche bleiben trotzdem, und tatsächlich scheint es sich darum zu handeln, was oops1 vermutet hat: es klingt wie Tönen/Stimmen rückwärts abgespielt, also, von der anderen Hälfte des Bandes. Dann habe ich mich entschlossen, mit einem entmagnetisierten Schraubenzieher, den Kopf einzustellen. Aber da sehe ich drei Schrauben (bitte siehe Photo) und ich habe keine Ahnung, mit welchem soll ich probieren. Die drei sind sehr fest.

Ich habe auch festgestellt, wenn ich kein Band abspielen lasse und die "Start" Taste drücke, hört man ständig ein Hintergrundgeräusch. Das kann nicht am im Uher eingebauten Lautstärker liegen, weil das selbe Geräusch auch durch externe, moderne Lautstärker gehört werden kann. Dieses Geräusch ist nicht so schlimm wie die oben erwähnte "gespenstische" Stimmen, aber trotzdem möchte ich gerne wissen, ob es möglich ist, die loszuwerden.

Vielen Dank! Grüße

Uher 4000 L Kopf
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