Telefunken Stereoanlage komplettieren

Der Plattenspieler der 100er Anlage war der RS 100, der von der 200er Anlage war der RS 200.

Die 100er gabs in zwei Varianten, einmal mit RA 100 und RT 100, nannte sich T 100. Dann gabs noch die Anlage R 100, da waren RA 100 und RT 100 durch den Receiver RR 100 ersetzt. Die restlichen Komponenten waren identisch.

Schau mal hier, da sind die Anlagen drauf:

http://telefunken.pytalhost.eu/1981/telefunken81-05.jpg

... und zumindest der RA100
klingt schon ziemlich groß !

Den 200er hatte ich noch nicht .

Der RA 200 scheint für sein auch schon hohes Alter(ca. 31 - 34 Jahre alt je nach damaligen Neukauf) ein Verstärker mit echten Langzeitqualiäten zu sein.
Lediglich die Lautsprecherelais schalten manchmal verzögert einkanalig nach dem Einschalten, aber das ist eine kleine Altersmacke, die jeden Verstärkertyp treffen kann.
Ich habe selbst einen als Zweitverstärker seit 2008 und die Markt-Preise sind recht günstig.
Und die Verarbeitungsqualität ist sehr gut.
Letztendlich darf man trotz der soliden, haltbaren Technik, nie das Alter der Komponenten außer Acht lassen.

Er kann schon noch eine klangliche Steigerung zum RA 100 sein und hat für mich als konstruktiven Vorteil, diskret aufgebaute Endstufen. Die Anschlußmöglichkeiten sind ein wenig mehr und bis auf Tuner in DIN wie Chinch ausgeführt und den Mittenregler hat auch nicht jeder klassische Verstärker.
Aber Verstärker als solches untereinander zu vergleichen ist schwierig, da es mehr bzw. auch von den verwendeten Lautsprechern, Quellengeräten, Medien und der Raumakustik abhängt.

Und da schon mal diese Generation von Telefunken allein im Fokus steht und bevor ich mich noch über den RT 200 auslasse, noch dieser kompetente Link dazu.
Kommt zwar von einem Deutschen ist aber auf Englisch.

http://john.ccac.rwth-aachen.de:8000/telefunken/

Unter den Plattenspielern gab es für die 100er und 200er Serie außerdem noch zwei weitere Modelle, RS120 CX (Halbautomat mit Tonarmrückführung) und RS 220 CX (Vollautomat). Beide mit eingebautem Entzerrer-Vorverstärker und schaltbarem CX-Dekoder.

CX war ein (zugekauftes) Rauschunterdrückungssystem, das Telefunken auf die letzten Tage noch einzuführen versuchte. Die Schallplatten waren dazu entsprechend aufgenommen. Verbreitung fand CX natürlich nicht, dazu kam es erstens zu spät, Die wenigen mit CX aufgenommenen Platten dürften sich ohne den zugehörigen Expander grauenhaft angehört haben. Und für "normale" Platten brauchte man das System ohnehin nicht.

Gruß
Monsterle

CX hat sich dann später aber doch durchgesetzt.
Nämlich beim Analogton der Laserdisc.
Dort war es vorgeschrieben.

Und für Plattenspieler ohne CX-Decoder gabs den auch von Telefunken als Einzelbaustein namens RN 100 CX.

Zu den Telefunken fasse ich einmal zusammen.
100er Serie:
Tuner = RT 100
Verstärker = RA 100
Receiver = RR 100
Tapedeck = RC 100
Plattenspieler RS 100 und RS 120 CX

200er Serie:
Tuner = RT 200
Verstärker = RA 200
Receiver = RR 200
Tapedeck = RC 200
Plattenspieler RS 200 und RS 220 CX

Und passend für beide Anlagen gabs noch das Doppeltape HC 730 T und die Racks 300, 310 und 400.

Einen CD-Player gabs für die Anlagen nicht.

Grüße
Roman

CD-Player kamen ja auch erst später, die offizielle Markteinführung der CD war 1982 (auch wenn die Vorstellung 1980 war) und diese Anlagen stammen aus dem Jahre 81.

Abgesehen davon, die meisten CD-Player zu der Zeit Anfang der 80er waren von der Basis her entweder Philips oder Sony. Die meisten waren allerdings Philips-Basis. Selbst wenn Marantz drauf stand war effektiv Philips drin (z.B. Marantz CD 73, ein OEM Philips CD 300). Und die späteren Telefunken CD-Player waren umgelabelte Japaner die es baugleich dann noch von SABA, Nordmende usw. gab.

Die Ausgangsfrage war ja, welche (Vinyl-) Plattenspieler und weiteren Bausteine es für die 100er und 200er Serie von Telefunken damals gab, und eine Einschätzung der Komponenten.

Die 100er Serien waren definitiv die Einsteigermodelle und entsprechend einfach ausgestattet. Beispielsweise gab einen analog abgestimmten Tunerteil, keine Stationstasten, vor allem aber basieren die Verstärkerteile auf Hybrid-ICs. Sowohl im Nur-Verstärker als auch im Receiver. Hybridverstärker mochte ich nie, und das aus gutem Grund. Zum einen sind diese STKxxx (die Typbezeichnung der Verstärker-ICs) relativ anfällig, und wenn sie ausfallen ist kaum mehr Ersatz zu finden. Eine Reparatur wird also, soweit überhaupt noch möglich, unrentabel oder zumindest sehr teuer. Außerdem ist meist der Lautsprecherschutz dürftig.

Die Endstufen der 200er Serien sind hingegen diskret aufgebaut und machen einen wesentlich robusteren Eindruck. Der Tunerteil im 200er Receiver ist zwar auch noch analog - hinter der Digitalanzeige verbirgt sich nur ein Frequenzzähler - aber es gibt doch den Komfort mit Stationstasten. Der Tunerbaustein RT200 hingegen ist bereits ein Synthesizer und hat einen Suchlauf.

Wenn ich das richtig verstanden habe, möchte der TE außerdem eine andere Endstufe (Onkyo) verwenden. Dazu wäre eine Auftrennung zwischen den Vor- und den Endstufen im Verstärkerteil nötig. Sowohl in der 100er als auch in der 200er Serie von Telefunken gibt es eine solche Möglichkeit nicht.

Moin auch,

Monsterle (Beitrag #5) schrieb:

Unter den Plattenspielern gab es für die 100er und 200er Serie außerdem noch zwei weitere Modelle, RS120 CX (Halbautomat mit Tonarmrückführung) und RS 220 CX (Vollautomat). Beide mit eingebautem Entzerrer-Vorverstärker und schaltbarem CX-Dekoder. CX war ein (zugekauftes) Rauschunterdrückungssystem, das Telefunken auf die letzten Tage noch einzuführen versuchte. Die Schallplatten waren dazu entsprechend aufgenommen. Verbreitung fand CX natürlich nicht, dazu kam es erstens zu spät, Die wenigen mit CX aufgenommenen Platten dürften sich ohne den zugehörigen Expander grauenhaft angehört haben. Und für "normale" Platten brauchte man das System ohnehin nicht. Gruß Monsterle

Das ist so nicht richtig.

Bei CX Platten wurden zwar, ähnlich wie bei Rauschunterdrückungssystemen wie Dolby etc., vor dem Schneiden störanfällige Passagen im Pegel angehoben. Das geschah aber so breitbandig, dass sich keine Klangbeeinträchtigung ergab.

http://www.radiomuse...ssystem_der_cbs.html

Das ist schon klar, CX war ebenfalls ein Kompandersystem, nur daß der Endverbraucher halt nur den passenden Expander brauchte. Da aber bei der Aufnahme der Dynamikumfang komprimiert wird, wird sich aber das ohne den zugehörigen Expander ziemlich störend auswirken, insbesondere bei Klassikaufnahmen, die bereits von Haus aus oft auf Dynamik angewiesen sind. Mit Dolby würde ich das aber auch nicht unbedingt vergleichen wollen, da sowohl B als auch C Sliding-Band Compander sind, bei denen frequenzabhängig komprimiert wird. Ein Breitband-Kompander war u. A. HighCom.

Trotzdem lassen sich CX Platten auf jedem Plattenspieler auch ohne "Dekoder", ohne "gravierende" Klangbeeinträchtigungen abspielen und anhören.

CX kann man in der Praxis vergessen.
Es gibt nur sehr wenige LPs in einer CX-Version.
In den USA wurden nur ca. 70 Titel auf den Markt gebracht, in Europa waren es sogar nur ca. 50 Titel.

Heute eine CX-codierte LP zu finden, dürfte der Suche nach der Nadel im Heuhaufen nahe kommen.

Grüße
Roman

Ich habe 2 !

[quote="fencingline (Beitrag #1)"]Die Idee, bzw. cool wäre es auch, wenn man am Main Ausgang des Verstärkers (aber ich glaube weder der RA 100 noch der RA 200 haben einen Main Ausgang ...) in meinen alten, noch vorhandenen Onkyo A-9377 gehen kann, und von dort auf ordentliche Lautsprecher.quote]

Einen Pre-out haben beide leider nicht.
Du kannst aber auch den Tape Rec-out am Telefunken Verstärker nehmen.Der einzige Unterschied dabei wäre, das du die Lautstärke am Onkyo regeln musst, nicht am Telefunken. Wenn du eine FB zu dem Onkyo hast, wäre das ja eine bequeme Sache.