TW4400/TW5500 - Pro und Contra Glasfilter

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PiPro
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 13. Dez 2009, 21:31
Moin,

da ich seit gut einer Woche keine Zeit mehr habe ins Forum zu schauen und Beiträge zu lesen, ist mir anscheinend einiges entgangen.
So wurde ich in den letzten zwei Tagen vermehrt auf den Thread TW4400/5500 hier im Board angesprochen.
Diesen haben ich, aus besagtem Grund, seit meinem letzten Post dort, nicht mehr besucht. Wie mir aber mitgeteilt wurde, ist die Kritik an meinen Messergebnissen der Epsons recht groß – mir wird sogar unterstellt ich würde vorsätzlich Messergebnisse verfälschen.

Da ich weder Hersteller der Glasfilter bin, noch ein bekennender Gegner der Filtertechnik bin, möchte ich mal objektiv ein paar Sachverhalte klarstellen (Und für diejenigen die sich noch nicht so lange mit dem Thema Heimkino beschäftigen hole ich mal ein wenig aus).

1.)Wie bereits geschrieben bin ich kein Gegner der Filtertechnik bei Projektoren.

Ganz im Gegenteil, habe ich bereits in den letzten Jahren hunderte von Projektoren verkauft welche mit einem Farbfilter versehen waren. Einige Jahre davon wurden meine Geräte von Ekki von cine4home kalibriert, seit gut 3 Jahren von mir selbst.

Übrigens, haben damals die Händler die heute den Glasfilter für die Epsons ganz dolle finden, alle noch viel lauter gegen das Filtertuning geschrieen.

2.)Wenn ich sage (und schreibe) das man den Glasfilter für eine Kalibrierung des TW4400 und TW5500 im Dynamik- bzw. Lebendig-Modus nicht braucht, heißt das noch lange nicht das ich ihn grundsätzlich schlecht finde.

Wie bei allem im Leben muss man Vor.- und Nachteile einer Sache abwägen. So auch hier. Wenn ich unter der Verwendung eines Filters aus einem Projektor 30-50% mehr Leistung (sprich mehr Kontrast) bei richtigen Farben rausholen kann, was ich ohne diesen Filter nicht geschafft hätte, bin ich ein großer Befürworter des Filters. Denn hier überwiegen die Vor.- den Nachteilen. Zu Zeiten als noch der Sanyo PLV-Z2/Z3/Z4, Panasonic PT-AE500/AE700 und AE900 aktuell waren, welche Kontrastwerte von 1000:1 (kalibriert) hatten, war das eine super Sache.

Wie ist das nun bei den Epsons? Ich mache das mal an einem TW5500-Beispiel fest.

Der Farbverlauf im Lebendig-Modus ohne Farbfilter von 5 verschiedenen Geräten. (Ähnlich sieht es auch beim TW4400 aus) Insgesamt habe ich persönlich mittlerweile rund 50 Geräte kalibriert und alle sahen ähnlich aus. Somit weiß ich wenigstens wovon ich rede.









Nun kann man natürlich wieder behaupten, dass diese Messwerte nicht möglich wären und ich hier geschummelt hätte. Ich lade aber gerne jeden zu mir ein um sich selbst von der Richtigkeit zu überzeugen.

Der ermittelte Kontrast bei den Geräten schwankte von rund 185.000:1 bis rund 210:000:1, wobei das angeführte Testgerät den höchsten Kontrast hatte.

Nun habe ich dem TW5500 mal den Glasfilter aufgesetzt und mit diesem kalibriert.



Wie man nun erkennen kann, ist der Verlauf nicht besser oder schlechter als ohne Filter. Einzig die Helligkeitsausbeute ist mit Filter etwas besser, so dass ich einen Kontrast von rund 260.000:1 ermitteln konnte. Das stellt somit einen Kontrastgewinn von gut 24% dar.
(ja, die einfache Mathematik ist mir bekannt)

Wir merken uns also – POSITIV gut 24% mehr Kontrast durch den Filter.

Aber leider hat der Filter auch negative Einflüsse. So entstehen zwischen dem Filterglas und der Optik Reflektionen, welche den Inbildkontrast um mehr als die Hälfte reduzieren, wie die Audiovision bereits in der Vergangenheit beim TW5000 ermittelt hat. Außerdem kommt es bei sehr kontrastreichen Bildern zu Geisterbildern. Leider konnte ich das mit der Kamera nicht einfangen. Aber jeder kennt die Warnhinweise auf einer Blu-ray vor einem Film (weiße Schrift auf schwarzem Untergrund). Durch die Reflektionen wird die Schrift schemenhaft unterhalb der Schrift nochmals wiedergegeben. Jeder der ein LPE Gerät mit Filter besitzt kann das ganz einfach bei sich zu Hause nachprüfen.
Alles das sind keine neuen Erkenntnisse von mir, sondern bereits seit letztem Jahr bekannt.

Fazit:

Ich erkaufe mir einen Kontrastgewinn durch den Verlust von Inbildkontrast und habe Geisterbilder. Und das alles bei Werten von mehr als 200.000:1.

All das hat mich dazu bewogen bereits im letzten Jahr den TW5000 und den TW3800 im Lebendig-Modus ohne Filter zu kalibrieren und auszuliefern. Nur letztes Jahr war der Filter immer bei den Geräten dabei. Dieses Jahr kostet er 100,- Euro extra/mehr und der Kunde hat die Wahl (so auch bei mir).

Ich für meinen Teil habe beschlossen den Filter nicht zu verwenden, da für mich die Nachteile den Vorteilen überwiegen. Diese Überzeugung vertrete ich auch meinen Kunden gegenüber. Trotzdem verkaufe ich auch Geräte mit Filter an diejenigen die ihn haben möchten.

Abschließend möchte ich nun noch anführen, dass ich weder Zeit noch Lust habe meinen hier verfassten Beitrag weiter zu diskutieren, insbesondere ich keinen Diskusionsbedarf mit meinen Kollegen habe. Er sollte vielmehr als Gegendarstellung gesehen werden. Daher werde ich in diesem Thread nicht mehr reinschauen. Ich habe meine persönliche Meinung geschrieben und diese mit einigen Messergebnissen belegt.


Frohes Fest allen!!!
adi991
Stammgast
#2 erstellt: 13. Dez 2009, 22:08
Hallo Oliver,

könntest du bitte noch ein paar Screens vom CIE Diagramm einiger kalibrierter TW4400 und TW5500 im Dynamik- bzw. Lebendig-Modus veröffentlichen.


MfG

adi
Nudgiator
Inventar
#3 erstellt: 13. Dez 2009, 23:37
Es scheint ja zweierlei Meinungen zu geben. Vorschlag zur Güte: warum nehmen die einzelnen Parteien nicht einfach telefonisch / per Email etc. Kontakt miteinander auf und klären den Sachverhalt ? Langsam aber sicher eskaliert das Ganze sonst noch
Warrior668
Inventar
#4 erstellt: 13. Dez 2009, 23:53

Der ermittelte Kontrast bei den Geräten schwankte von rund 185.000:1 bis rund 210:000:1, wobei das angeführte Testgerät den höchsten Kontrast hatte.


Darf ich dich Fragen, wie du auf solche Kontrastwerte kommst?

Denn mir ist kein einziges Messinstrument bekannt, dass Schwarzwerte von weniger als 0,001 cd/m², bzw. 0,001 fL messen kann.
Das wäre für diese Kontrastangaben jedoch zwingend erforderlich.
RonnyB.
Stammgast
#5 erstellt: 13. Dez 2009, 23:54

Nudgiator schrieb:
Es scheint ja zweierlei Meinungen zu geben. Vorschlag zur Güte: warum nehmen die einzelnen Parteien nicht einfach telefonisch / per Email etc. Kontakt miteinander auf und klären den Sachverhalt ? Langsam aber sicher eskaliert das Ganze sonst noch :(



Wie soll das gehen...der gute Mann hat doch keinen Diskussionsbedarf


[Beitrag von RonnyB. am 13. Dez 2009, 23:55 bearbeitet]
Criollo
Inventar
#6 erstellt: 14. Dez 2009, 00:06

Warrior668 schrieb:

Darf ich dich Fragen, wie du auf solche Kontrastwerte kommst?
Denn mir ist kein einziges Messinstrument bekannt, dass Schwarzwerte von weniger als 0,001 cd/m², bzw. 0,001 fL messen kann.

Wenn man mit einem guten Luxmeter dicht an die Linse geht, sollte das noch zu machen sein, oder?
*Harry*
Inventar
#7 erstellt: 14. Dez 2009, 12:56
aber das entspricht dann nicht der Realität. Der SW muss an der LW gemessen werden - und berücksichtigt man das, was am menschlichen Auge ankommt (die Sehposition), dann sollte eigentlich auch reflektiv gemessen werden.
Ich bin mir aber nicht im Klaren, welche Vorgehensweise die "Norm" zu einer Schwarzwertmessung vorschreibt (sofern es die überhaupt gibt).
Generell meine ich aber: Das sind so niedrige Messwerte, deren Genauigkeit ich erstmal anhand Prüfung der Toleranzen des Messgeräts überdenken würde.
clehner
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 14. Dez 2009, 13:06

*Harry* schrieb:

Ich bin mir aber nicht im Klaren, welche Vorgehensweise die "Norm" zu einer Schwarzwertmessung vorschreibt (sofern es die überhaupt gibt).


Nein, die gibt es mit Sicherheit nicht. Es gibt natürlich allgemeine wissenschaftliche Methoden zur Messtechnik, die man möglichst beachten sollte.

Bei allen Messwerten, die man so ermittelt, ist es immer ganz wichtig, die Praxis-Relevanz zu diskutieren und den Kontext miteinzubeziehen!


*Harry* schrieb:

Generell meine ich aber: Das sind so niedrige Messwerte, deren Genauigkeit ich erstmal anhand Prüfung der Toleranzen des Messgeräts überdenken würde.


Völlig deiner Meinung! Hier bewegen wir uns in Bereichen, wo man selbst unter Laborbedingungen Ergebnisse mit außerster Vorsicht interpretieren sollte. Wenn man viele Geräte kurz hintereinander unter Zeitdruck 'durchmisst', werden die Probleme freilich nicht geringer.
Criollo
Inventar
#9 erstellt: 14. Dez 2009, 13:33

*Harry* schrieb:
aber das entspricht dann nicht der Realität.


Bei einem einfachen Thermometer wird z.B. auch die Volumenänderung des Alkohols angezeigt. Die Skala, die das in Grad Celsius ausdrückt, ist eine angenäherte Umrechnung. Es wird in der Messtechnik sehr selten "die Realität" gemessen.

Wenn man das Verhältnis im Lichtstrom bei Weiss und Schwarz dicht an der Linse ermittelt (On/Off), dann entspricht das auch dem Verhältnis des Lichts, das an der Leinwand ankommt. Wohin soll es sonst gehen?
Nudgiator
Inventar
#10 erstellt: 14. Dez 2009, 14:46

Criollo schrieb:

Wenn man das Verhältnis im Lichtstrom bei Weiss und Schwarz dicht an der Linse ermittelt (On/Off), dann entspricht das auch dem Verhältnis des Lichts, das an der Leinwand ankommt. Wohin soll es sonst gehen?


Nunja, in der Regel möchte man ja wissen, was vom Lichtstrom an der Leinwand (bezogen auf die Leinwandfläche) ankommt. Daher mißt man mit dem Luxmeter ja so nah wie möglich an der Leinwand (streng genommen müßte man das Luxmeter sogar IN die Leinwand setzen, aber die 2cm sind sicherlich vernachlässigbar).

Interessant wäre aber eine Messung von Weiß und Schwarz direkt vor der Linse und eine weitere an der Leinwand. Dann müßte man mal die Verhältnisse von Weiß/Schwarz direkt vor der Linse mit dem Verhältnis von Weiß/Schwarz an der Leinwand vergleichen. Die sollten eigentlich identisch sein.
Criollo
Inventar
#11 erstellt: 14. Dez 2009, 15:05

Nudgiator schrieb:

Interessant wäre aber eine Messung von Weiß und Schwarz direkt vor der Linse und eine weitere an der Leinwand. Dann müßte man mal die Verhältnisse von Weiß/Schwarz direkt vor der Linse mit dem Verhältnis von Weiß/Schwarz an der Leinwand vergleichen.


Klar, aber solche geringe Lichtmengen kann man wie erwähnt nicht direkt messen, jedenfalls nicht mit normalen Luxmetern.


Die sollten eigentlich identisch sein.


Es kommt mir nichts in den Sinn, warum das nicht im wesentlichen identisch sein soll. Aber man könnte das mit einem Graubild (10% Weissanteil) machen, wenn man der Mess-Anordnung nicht traut. Da ändert sich prinzipiell nichts.
Denis-S
Stammgast
#12 erstellt: 20. Mrz 2010, 15:10
Welche hat denn nun das Bessere Bild ??

LPE oder NORMAL ?
speedy7461
Gesperrt
#13 erstellt: 20. Mrz 2010, 16:45
Kommt ganz auf Deine Räumlichkeiten an.

Hier ist alles genau erklärt.

Schau bei 3.12.2009

http://www.cine4home.de/
Denis-S
Stammgast
#14 erstellt: 20. Mrz 2010, 17:16
Mh ich habe eine heller Decke und einen hellen Boden.
Die Wände kann ich mit einiger maßen Dunklen Vorhängen verstecken.

Also lohnt sich nach dem Bericht der LPE Filter für mich.

Aber der Ansi-kontrast soll ja schlechter werden .. was merke ich das ? ^^
Cine4Home
Gesperrt
#15 erstellt: 22. Mrz 2010, 12:56

Denis-S schrieb:
Mh ich habe eine heller Decke und einen hellen Boden.
Die Wände kann ich mit einiger maßen Dunklen Vorhängen verstecken.

Also lohnt sich nach dem Bericht der LPE Filter für mich.

Aber der Ansi-kontrast soll ja schlechter werden .. was merke ich das ? ^^



Das merkst Du nicht, da dein heller Raum den Ansikontrast schon auf unter 50:1 drückt. Mit Filter ist er dann ca. 3:1 geringer. (z.B. 47:1).

Der ANSI-Kontrast ist nur für komplett(!) schwarze Räume aussagekräftig.

Gruß,
Ekki
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