Umstellung analog/digital mit nur zwei Leitungen durchs Dach möglich?

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Barfüsser
Neuling
#1 erstellt: 06. Sep 2011, 17:00
Hallo Zusammen,

ich habe eine alte Analoganlage (LNB und Receiver)

Vom LNB gehen naturgemäß nur zwei Kabel (horizontal und vertikal) durchs Dach zum Multischalter bzw. zur Einschleusweiche sowohl für die alte Fernsehantenne - die nun statt für das mittlerweile hier beendete analoge terrestrische TV für das französische und deutsche DVB-T genutzt wird - als auch für die UKW-Rundfunkantenne.

Von dort aus weiter in vier Enddosen, von denen zwei aber nicht (mehr) benötigt werden.

Nun möchte ich auf digital umstellen (UKW und DVB-T aber natürlich beibehalten) da aber das Dach komplett isoliert wurde und nun dicht ist suche ich eine Lösung, bei der ich mit den vorhanden zwei Leitungen des LNB durch das Dach auskomme.

Braucht der neue digitale LNB nun unbedingt vier Leitungen ?
(horiz. vert. high, low ?)

Ginge es mit einem Quad-LNB ? (Benötigt werden ja nur zwei Empfangsstellen)
Oder gibt es eine andere Lösung, die dann vielleicht auch ein leichteres Nachrüsten erlaubte, falls doch mal wieder mehr Empfangsstellen gebraucht würden (die Dosen sind ja vorhanden - oder müssen die auch für den Digital-Receiver getauscht werden ?)

Die Schüssel ist derzeit auf Astra ausgerichtet, kann ich die in dieser Positon belassen für die üblichen Programme ?


[Beitrag von Barfüsser am 06. Sep 2011, 17:11 bearbeitet]
raceroad
Inventar
#2 erstellt: 06. Sep 2011, 17:16
Mit zwei Kabeln von der Antenne ins Haus hast Du nur zwei sinnvolle Optionen:

- Wechsel auf ein Universal-Twin-LNB und Beschränkung auf nur noch zwei Sat-Singlereceiver.
- Wechsel auf ein Unicable-Legacy-LNB. Daran können ein konventioneller (auch analoger) Satreceiver und zusätzlich vom Prinzip her bis zu vier Unicable-kompatible Receiver betrieben werden. Wieviel Unicable-Anschlüsse tatsächlich versorgt werden können, hängt beim Einsatz eines Unicable-LNBs aber auch von den Distanzen LNB > Empfangsplatz ab.

Neue Dosen braucht es für Digitalempfang nicht, und auch die Antenne muss nicht neu ausgerichtet werden. Wenn man aber sowieso zum Tausch des LNBs an die Antenne muss, kann eine Kontrolle der Ausrichtung nicht schaden.


Edit: Angebotsbeispiel LNB UK 101

Installationsbeispiel mit einem Unicable-Legacy-LNB + 3-fach-Verteiler wie EBC 13 + 4-fach Sat-Terrestik-Weiche wie SWE 4-01 (Entkopplung mit Stichdosen aber nicht normgerecht):

dreipluseins


[Beitrag von raceroad am 06. Sep 2011, 17:54 bearbeitet]
Barfüsser
Neuling
#3 erstellt: 06. Sep 2011, 20:48
Hallo raceroad,

danke für die qualifizierte Auskunft ! (Ist mir an deinen anderen Beiträgen schon aufgefallen, daß du dich nicht nur auskennst, sondern auch gut und verständlich formulieren kannst)

"Unicable-Legacy-LNB". Das war mir bisher nicht bekannt. Wenn ich die Zeichnung richtig deute gehen aber von der SWE 4-01 wieder vier einzelne Leitungen ab zu den jeweiligen Dosen - also nicht durchgeschleift (was die Bezeichnung "unicable" und die Zeichnung im Link zunächst vermuten liesse). Heisst - ich bräuchte an der Hausinstallation selbst auch nichts ändern ? Die Receiver müssten dann aber trotzdem spezielle "unicable"-Versionen sein ?
Den alten Analog-Receiver weiter zu betreiben dürfte meines Erachtens ja nicht mehr sinnvoll sein. Wenn im April ohnehin abgeschaltet wird betrifft das ja sicher auch ADR - es werden ja schon jetzt immer weniger Radiosender dort.

Was hätte denn die "nicht normgerechte Entkopplung" für mögliche Folgen ?

Die Distanz LNB - Empfangsplatz dürfte bei der längsten Konstellation geschätzt max. 15 Meter betragen (Das Haus ist bis zum Giebel 10 Meter hoch)

Die Aufgabe des EBC 13 ist mir auch nicht klar...


[Beitrag von Barfüsser am 06. Sep 2011, 20:56 bearbeitet]
KuNiRider
Inventar
#4 erstellt: 07. Sep 2011, 08:46
Zur Funktion von Unicable: FAQ-Unicable

Der Legacy-Anschluss entspricht einem normalen Anschluss wie an einem Single / Twin / Quad-LNB oder Multischalter.
Am Unicable-Ausgang des LNBs können vier Receiver betrieben werden, der EBC 13 ist ein 3fach-Verteiler der dieses Signal für die 3 Dosen aufteilt. Du kannst nun 2 normale und zusätzlich noch einen Twinreceiver an diesen drei Dosen betreiben.

Wenn nicht nur eine DVB-T-Antenne sondern auch noch eine UKW-Antenne von außen mit je einem Kabel reinkommt, könntest du diese Leitungen auch noch gleichzeitig für Sat benützen Dazu benötigst du 4 Sat-Terrestrisch Weichen (je außen reinschleußen und unten wieder aufdröseln) sowie zwei 3 dB-Dämpfungsstecker für die 2 direkten Leitungen und einen normalen 5in4 Multischalter.
raceroad
Inventar
#5 erstellt: 07. Sep 2011, 09:27
Ergänzend bzw. überschneidend:
Barfüsser schrieb:
Wenn ich die Zeichnung richtig deute gehen aber von der SWE 4-01 wieder vier einzelne Leitungen ab zu den jeweiligen Dosen - also nicht durchgeschleift (was die Bezeichnung "unicable" und die Zeichnung im Link zunächst vermuten liesse). Der typischere Anwendungsfall von Unicable ist die Nutzung eines ursprünglich für Kabel-TV errichteten sog. Baumnetzes mit mehreren in Reihe geschalteter Antennendosen (so wie in der LNB-Beschreibung gezeigt) für Sat-TV. Bei Dir sieht das anders aus: Laut Eingansbeitrag gibt es einen Multischalter, also muss es auch wie in meiner Skizze dargestellt eine sternförmige Verkabelung geben (die Einspeiseweiche käme an die Stelle, wo sich jetzt der Multischaler befindet). Unicable kommt ins Spiel, weil Du mit nur zwei Kabeln von der Antenne ins Haus auskommen möchtest (Nebenbei: Falls die beiden Kabel in einem Leerrohr verlegt wären, könnte man ggf. auch statt zwei "normaldicken" Kabeln vier dünnere einziehen.und auf Unicable verzichten.). Heisst - ich bräuchte an der Hausinstallation selbst auch nichts ändern ? Es muss nichts an der Struktur geändert werden, Unicable eignet sich auch für einen sternförmige Verteilung. Die Receiver müssten dann aber trotzdem spezielle "unicable"-Versionen sein ? Ja. Bei stand-alone Geräten ist das aber kaum ein Thema, da die Auswahl inzwischen sehr groß ist. Schlechter sieht es bei Fernsehern mit integr. Tuner aus. Aber ein nicht Unicable-kompatibles Gerät könntest Du ja über den Legacy-Port des LNBs versorgen.
Den alten Analog-Receiver weiter zu betreiben dürfte meines Erachtens ja nicht mehr sinnvoll sein. Stimmt. Wenn im April ohnehin abgeschaltet wird betrifft das ja sicher auch ADR Ja. - es werden ja schon jetzt immer weniger Radiosender dort Als Trost: Auch über DVB-S werden sehr viele Radiosender gesendet..

Was hätte denn die "nicht normgerechte Entkopplung" für mögliche Folgen ? Kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Da ähnlich wie bei Sat DVB-T einen nur begrenzte Zahl von Kanälen belegt, wird es vermutlich nicht zu Störungen kommen (Bei Kabel-TV ist das kritischer). Besser wäre zwar der Tausch der Antennendosen gegen echte Enddosen, aber das bedeutet erstens Aufwand, und es könnte mit der Signalstärker für Unicable knapp werden.

Die Distanz LNB - Empfangsplatz dürfte bei der längsten Konstellation geschätzt max. 15 Meter betragen (Das Haus ist bis zum Giebel 10 Meter hoch) Passt.

Die Aufgabe des EBC 13 ist mir auch nicht klar... Da die vorhandene Sternverkabelung weiter genutzt werden soll, muss das Unicable-Signal auf drei Ableitungen aufgeteilt werden. Diese Aufgabe übernimmt der Verteiler.
Barfüsser
Neuling
#6 erstellt: 08. Sep 2011, 08:36

raceroad schrieb:
Ergänzend bzw. überschneidend:

Ganz herzlichen Dank für die ausführliche Dar- und Hilfestellung !

Vielleicht besorge ich mir ergänzend doch einmal eine Publikation über die aktuelle Sat-Technik - ich habe es immer lieber wenn ich eine Sache auch halbwegs durchblicke und da scheint sich in den letzten Jahren viel auf diesem Gebiet getan zu haben.

Bin halt noch "alte Schule": Mit Röhrentechnik angefangen und bastelnder - nicht "Steckdosen"- Funkamateur, was heute ja auch kaum noch "in" ist ...


[Beitrag von Barfüsser am 08. Sep 2011, 08:39 bearbeitet]
KuNiRider
Inventar
#7 erstellt: 08. Sep 2011, 09:09

Barfüsser schrieb:
Vielleicht besorge ich mir ergänzend doch einmal eine Publikation über die aktuelle Sat-Technik -

FAQ-Kabel-TV ergibt mit seinen Links und oben genannter FAQ-Unicable schonmal einen sehr guten Überblick.

Im Prinzip hat sich an der Technik nichts geändert - nur ein zweites, höherfrequentes Band ist dazugekommen. Durch die zwei Polarisationen sind daher nun 4 Kabel pro Sat nötig. Dann halt die digitale QPSK-Modulation als eigentliche Neuerung.


[Beitrag von KuNiRider am 08. Sep 2011, 09:11 bearbeitet]
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