FI fliegt bei Antennenanschluss raus

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mogo
Inventar
#1 erstellt: 25. Apr 2006, 21:21
Hallo,
ich bin neu in eine Wohnung eingezogen und irgendwie gibt es da ein enormes Problem mit den Erdungspotenzialen.
Sobald die Erde des Antennenanschlusses mit der Erde meiner Steckdose verbunden wird, fliegt der FI in unregelmäßigen Abständen (spätestens, wenn der Kühlschrank anspringt).
Zwischen den Erdungen liegt eine Wechselspannung von ca. 20 bis 35V. Der gemessene Strom beläuft sich auf ca. 20mA.
Nun kann ich es einfach nicht (auf dem normalen Weg) verhindern, dass die Erdungen durch Receiver etc. verbunden werden. Da kam mir der Gedanke (ja, ich weiß, dass das nicht korrekt ist), einfach den Schirm vom Antennenkabel abzuklemmen.
Funktioniert auch so weit und der FI fliegt nicht mehr, aber der Empfang verschlechtert sich enorm.

Daher jetzt meine Frage: Was kann ich da machen? Ein Elektriker war auch schon wegen diverser Probleme da, aber der hatte auch keine Lösung auf Anhieb parat. Wäre ein Mantelstromfilter ein Versuch wert?
Oder soll ich vielleicht die Erde des Antennenanschlusses im Keller an die Hauserdung (Wasserrohr/Steckdose) anschließen?

Aufbau der Hauselektrik:
3 Wohnungen mit je eigenem Zähler und FI.
Der Antennenanschluss hat keinen Verstärker und kommt so sonst nicht mit dem Stromnetz in Verbindung.

Gruß
mogo
WiWe
Stammgast
#2 erstellt: 26. Apr 2006, 07:12

mogo schrieb:

Daher jetzt meine Frage: Was kann ich da machen? Ein Elektriker war auch schon wegen diverser Probleme da, aber der hatte auch keine Lösung auf Anhieb parat.


Anderen Elektriker suchen, der was von seinem Job versteht.
Uwe_Mettmann
Inventar
#3 erstellt: 26. Apr 2006, 19:35
Hallo mogo,

der Mantelstromfilter würde wahrscheinlich verhindern, dass der FI auslöst, aber natürlich nicht die Ursache beseitigen. Auch bei angeschlossener Antennenleitung darf der FI nicht auslösen.

Auch die Erdung im Keller zu ändern, wird nicht viel bringen.

Ich vermute, dass der gesamte Ableitstrom zur Erde oder zum Schutzleiter schon so hoch ist, dass eine geringe Erhöhung bereits zum Auslösen des FI führt. Diese geringe Erhöhung erfolgt dann eben durch den Anschluss der Antennenleitung.


mogo schrieb:
Zwischen den Erdungen liegt eine Wechselspannung von ca. 20 bis 35V. Der gemessene Strom beläuft sich auf ca. 20mA.

Wie hast Du diesen Strom gemessen?

Zwischen Schutzleiter einer Steckdose und Antennenleitung wäre 20 mA normal.

Zwischen Antennenleitung und Antennenbuchse des Fernsehers wären die 20 mA nicht normal, wenn an dem Fernseher keine weiteren Geräte angeschlossen sind und der Fernseher keine Netzstecker mit Schutzleiteranschluss hat.

Wenn der Netzstecker des Fernsehers einen Schutzleiteranschluss hat oder eines der Geräte, die irgendwie mit dem Fernseher verbunden sind, wären die 20 mA wiederum normal.

Letztendlich muss man schauen, weshalb der Gesamtableitstrom recht hoch ist. Hier im Forum zu diskutieren, wie man das ermitteln kann, ist wohl kaum möglich, daher wirst Du wohl einen (fähigen) Elektriker einschalten müssen.

Du kannst aber mal die gesamte Verkabelung der Audiogeräte und Videogeräte aufzeichnen und hier reinstellen. Vielleicht fällt einem dann etwas ein. Die Zeichnung sollte aber auch alle Erdverbindungen und Schutzleiterverbindungen beinhalten. Gib auch genau an, was für eine Art die Verbindung zwischen den Geräten besteht.

Weißt Du, wie man hier Bilder einbindet, wenn nicht, lies: hier


Wenn Du es mit einem Mantelstromfilter versuchen willst, leihe Dir zum Testen einen im Fachhandel aus oder kaufe diesen hier: Link

Weil dieser Filter F-Anschlüsse hat, brauchst Du dann allerdings noch Adapter oder spezielle Kabel. Allerdings lohnt sich das, weil dieser Filter eine sehr gute Schirmung aufweist und es somit unwahrscheinlich ist, dass er den Empfang verschlechtert.

Ach so, falls es eine SAT-Antennenleitung ist, funktioniert der Mantelstromfilter natürlich nicht.

So, das soll es gewesen sein.

Viele Grüße

Uwe
ChrisBen
Inventar
#4 erstellt: 26. Apr 2006, 20:12
Falls es eine normale Antennenleitung (also kein Satellit oder sowas) ist, würd ich es mal mit einem Mantelstromfilter probieren.

Vorher würde ich aber einfach mal den Stecker des Antennverstärkers ziehen, um 180° drehen und wieder einstecken. So bescheuert es klingt, aber in einigen Fällen hat das schon geholfen. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, aber der Aufwand und die Kosten gehen gegen null.
Ersatzweise das alles auch mal mit dem Fernseher versuchen und alle anderen Geräte erstmal von der Antenne abklemmen (und dann sukzessive wieder anschließen, bis der FI kommt).

Sind bei dir die Antennensteckdosen direkt neben den Stromsteckdosen (mit einem Abdeckrahmen versehen)? Wenn ja, dann würde ich da anfangen zu suchen. Die Klemmen der Steckdosen sind recht scharfkantig und es kann durchaussein, daß die Isolation einer Ader des Stromkabels (in der Steckdose ist ja nur die Adernisolation verhanden, zum Anschluß wird die Kabelisolation aud einer Länge von mehreren cm entfernt) und / oder des Antennenkabels leicht beschädigt hat.

Aus diesem Grund wird heute ja auch dringend davon abgeraten Strom- und Antennensteckdosen direkt nebeneinander (hinter einen Abdeckrahmen) zu legen.


Das alles gilt aber nur für den Fall. daß Du einen normalen analogen Antennenanschluß hast, mit dem man ard, zdf und das jeweilige Dritte Programm empfangen kannst. Solltest Du Satellien- oder Kabelanschluß haben, würde ich zuerst einmal versuchen bei einem Bekannten einen anderen Sat-Receiver zum Testen auszuleihen bzw. beim Kabel evtl. mal provisorisch ein neues Antennenkabel vom Übergabepunkt zum TV zu ziehen.
mogo
Inventar
#5 erstellt: 26. Apr 2006, 21:34
Hallo,
es handelt sich um einen analogen Kabelanschluss. Die Leitung ist vom Keller aus durch die drei Wohnungen durchgeschleift. Es gibt keinen Antennenverstärker.
Das Kabel (inkl. Schirmung) ist ordnungsgemäß in der Übergabedose angeschlossen.


Uwe_Mettmann schrieb:
Wie hast Du diesen Strom gemessen?

Den Strom (und die Spannung) habe ich zwischen Antennenschirmung und Steckdosenerde gemessen.


Uwe_Mettmann schrieb:
Auch die Erdung im Keller zu ändern, wird nicht viel bringen.
Stimmt. Ich habe heute nochmal bei einem Elektriker nachgefragt und nach seiner Empfehlung die Antennenerde der Übergabedose mit einem Wasserrohr verbunden. Daraufhin ist wieder mein FI geflogen.

Dieser Elektriker meinte auch, dass es evtl. an einem beschädigtem Kabel liegen könnte. Ich werde das morgen mal bei meiner Dose überprüfen. Allerdings kann ich schlecht zu den anderen Mietern maschieren und deren Dose auseinandernehmen.


Uwe_Mettmann schrieb:
Du kannst aber mal die gesamte Verkabelung der Audiogeräte und Videogeräte aufzeichnen und hier reinstellen.
Die Verkabelung der Geräte ist eigentlich völlig egal. Sobald die Antennenschirmung mit der Steckdosenerde verbunden wird, fliegt der FI. Egal welche und wie viele Geräte daran hängen.
Es gibt da viele Möglichkeiten, die alle unabhängig zu den Problemen führen:
1. Der einfachste Fall ist mein Blitzschutz (Kombigerät für Steckdose und Antenne).
2. TV-Karte im PC (PC hat ja Schutzleiteranschluss)
3. Antenne -> Receiver -> Cinch-Leitung zum PC -> Schutzleiter des PCs


ChrisBen schrieb:
Sind bei dir die Antennensteckdosen direkt neben den Stromsteckdosen (mit einem Abdeckrahmen versehen)? Wenn ja, dann würde ich da anfangen zu suchen. Die Klemmen der Steckdosen sind recht scharfkantig und es kann durchaussein, daß die Isolation einer Ader des Stromkabels (in der Steckdose ist ja nur die Adernisolation verhanden, zum Anschluß wird die Kabelisolation aud einer Länge von mehreren cm entfernt) und / oder des Antennenkabels leicht beschädigt hat.
Die Antennendose hängt mit Steckdosen in einem Rahmen. Ich werde das morgen mal überprüfen.

Ansonsten werde ich wohl zumindest als Übergangslösung auf einen Mantelstromfilter zurückgreifen.

Momentan habe ich um überhaupt Radio und TV zu bekommen den Schirm abgeklemmt und selbigen wieder über Induktion (Draht um Antennenleitung gewickelt) angeschlossen. Bringt immerhin ein verwendbares Signal

Gruß
mogo
ChrisBen
Inventar
#6 erstellt: 27. Apr 2006, 06:56

mogo schrieb:
Die Antennendose hängt mit Steckdosen in einem Rahmen. Ich werde das morgen mal überprüfen.

Ansonsten werde ich wohl zumindest als Übergangslösung auf einen Mantelstromfilter zurückgreifen.

Momentan habe ich um überhaupt Radio und TV zu bekommen den Schirm abgeklemmt und selbigen wieder über Induktion (Draht um Antennenleitung gewickelt) angeschlossen. Bringt immerhin ein verwendbares Signal

Gruß
mogo



Bevor Du da bei allen die Antennensteckdosen auseinanderpflückst, würde ich provisorisch mal ein neues Antennenkabel an den Kabel-Übergabepunkt anschließen und dann mal sehen. Wenn dann der FI nicht fliegt, liegt es irgendwo an der Verkabelung hinter dem Übergabepunkt.

Wenn da keine Störungen auftreten die Antennensteckdosen sukzessive immer weiter zuschalten (die sind ja alle in Serie geschaltet, also immer eine Dose mehr anschließen). Dabei auch darauf achten, daß die Mieter alle ihre Empfänger wieder anschließen. Es könnte ja auch sein, daß die Isolation in irgendeinem Radio oder TV beim Teufel ist und das Endgerät dann Saft auf den Mantel gibt. Das Problem hast meist bei PC's mit TV-Karte, da diese Geräte zum Einen an der Antennenleitung hängen und andererseis über einen Schutzleiter verfügen. Oder wenn der PC mit der Hifi-Anlage verbunden ist und die dann mit der Antenne.

Ich hatte da mit dem PC selber auch schon einige Probleme, weil der PC an einer anderen Phase hängt als der Antennenverstärker (der Drehstrom, der ins Haus kommt, hat ja drei Phasen). Da gab's ne richtig schöne Brummschleife, so daß ich hier auch mit Mantelstromfiltern arbeiten muß.

Manche schreien hier zwar gleich nach einem Elektriker, aber wenn ich dran denke, wieviel Zeit bei der Fehlersuche draufgehen kann und wo bei uns die Stundensätze liegen, dann wird mir schlecht.
mogo
Inventar
#7 erstellt: 27. Apr 2006, 15:01
Um ein neues Kabel an den Übergabepunkt anzuschließen, müsste ich erst das andere abklemmen, was ja zu einem Komplettausfall der Anlage führen würde. Muss ich mal sehen, wann ich das machen kann.

Eine Beschädigung des Antennenkabels konnte ich (bei mir und bei der Übergabedose) nicht finden.

Ich habe mir jetzt erstmal einen Mantelstromfilter (bzw. Masse-Entkoppler) besorgt und das Problem ist beseitigt.

Gruß
mogo
pelmazo
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 27. Apr 2006, 15:16
Kommt mir so vor als ob was mit der Erdung der Stromverteilung im Haus nicht stimmt. Die Erdung der Antennenanlage scheint gut zu sein, bloß der netzseitige Anschluß des FI scheint von diesem Erdpegel stark abzuweichen. Das heißt das Problem besteht in der Erdverbindung des Schutzleiters an Deinem FI zur Hauserde, und das ist außerhalb Deiner Wohnung.

Was man da machen kann hängt von den baulichen Gegebenheiten ab. Die von Dir genannten Spannungswerte deuten darauf hin daß keine vernünftige Erdung besteht, vielleicht sogar überhaupt keine vom Nulleiter getrennte Erdung.

Wie ist im Haus die Erdung ausgeführt? Fundamenterder? Ist die Elektroinstallation und die Antenneninstallation am gleichen Punkt geerdet? Welche Verbindung besteht von diesem Punkt zum Schutzleiteranschluß Deines FI?

Das sind Fragen für einen Fachmann, und die ordentliche Lösung des Problems könnte bauliche Maßnahmen erfordern, also das Ziehen einer neuen Strippe. Ob sich das vermeiden läßt kann man nur vor Ort entscheiden. Vielleicht ist aber auch bloß irgendwo eine Kabelklemme lose oder korrodiert.
Uwe_Mettmann
Inventar
#9 erstellt: 27. Apr 2006, 19:46
Hallo,

ich verstehe nicht, dass das Auslösen des FI etwas mit der Qualität der Erdung oder des Schutzleiters zu tun haben soll, weil der FI doch gar nicht den Schutzleiter- und auch nicht den Strom über einen Erdleiter misst.

Vielmehr misst der FI den Strom der durch den Phasen-Leiter und den Strom der durch den Nullleiter fließt. Ist kein Fehlstrom vorhanden sind beide Ströme gleich. Ist irgendwo ein Erdschluss oder auch eine hochohmige Verbindung gegen Erde, so fließt ein Teil des Stroms über diese Verbindung ab, somit kann der Strom zwischen Phasen-Leiter und Nullleiter nicht mehr identisch sein. Überschreitet die Differenz einen Schwellwert (meist 30 mA) so löst der FI aus. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass der FI auch auslöst, wenn der Strom auf undefinierten Weg abfließt.

Dies Beispiel zeigt doch, dass es völlig egal ist, wie gut die Schutzleiter- oder die Erdverbindungen sind. Daher bringt es auch nichts, wenn irgendwo etwas an der Erdung geändert wird.

Wenn eine Spannungsdifferenz zwischen dem Schirm der Antennenleitung und dem Schutzleiter einer Steckdose besteht, so ist da wohl auch ein Problem, sollte aber nicht der Grund für die Auslösung des FI sein.

Falls ich da etwas übersehen habe, wäre es nett, mir das zu erläutern.


@mogo
Hallo mogo,

wenn ich es zwischen den Zeilen richtig verstanden habe, hast Du die Spannungsdifferenz von 20 bis 30 V zwischen Steckdosenschutzleiter und Antennenkabel, welches in die Antennendose gesteckt ist. In diesem Fall ist, wie pelmazo bereits geschrieben hat, der Schutzleiter der Steckdosen nicht vernünftig mit Fundamentalerder des Hauses verbunden. Nun, egal ob dies nun etwas mit dem Auslösen des FI zu tun hat oder nicht, so sollte sich dies mal ein Fachmann anschauen.



mogo schrieb:
Ich habe mir jetzt erstmal einen Mantelstromfilter (bzw. Masse-Entkoppler) besorgt und das Problem ist beseitigt.

Das hast Du zwar nirgends geschrieben, aber dennoch sicherheitshalber der Hinweis. Keinesfalls darfst Du den Mantelstromfilter in der Kabelanlage irgendwo vor der Antennendose einsetzten. Der Mantelstromfilter muss hinter der Dose (also zwischen Dose und den Empfangsgeräten) geschaltet werden.


Viele Grüße

Uwe
pelmazo
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 28. Apr 2006, 07:36

Uwe_Mettmann schrieb:
Falls ich da etwas übersehen habe, wäre es nett, mir das zu erläutern.


Du hast natürlich recht, meine Erklärung taugte nicht viel. Ich ging davon aus daß der Differenzstrom über die Erdleitung fließt, aber das ist ja nicht unbedingt der Fall. Mein Fehler.
mogo
Inventar
#11 erstellt: 28. Apr 2006, 21:15

Uwe_Mettmann schrieb:
wenn ich es zwischen den Zeilen richtig verstanden habe, hast Du die Spannungsdifferenz von 20 bis 30 V zwischen Steckdosenschutzleiter und Antennenkabel, welches in die Antennendose gesteckt ist.
Richtig.

Uwe_Mettmann schrieb:
In diesem Fall ist, wie pelmazo bereits geschrieben hat, der Schutzleiter der Steckdosen nicht vernünftig mit Fundamentalerder des Hauses verbunden. Nun, egal ob dies nun etwas mit dem Auslösen des FI zu tun hat oder nicht, so sollte sich dies mal ein Fachmann anschauen.
Da werde ich meinen Vermieter mal ansprechen.



Uwe_Mettmann schrieb:

mogo schrieb:
Ich habe mir jetzt erstmal einen Mantelstromfilter (bzw. Masse-Entkoppler) besorgt und das Problem ist beseitigt.

Das hast Du zwar nirgends geschrieben, aber dennoch sicherheitshalber der Hinweis. Keinesfalls darfst Du den Mantelstromfilter in der Kabelanlage irgendwo vor der Antennendose einsetzten.
Danke für diesen vorrausschauenden Hinweis. Ich hatte es zwar nicht wirklich vor, habe mich aber trotzdem gefragt, was wohl passiert, wenn ich das mache

Gruß
mogo
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