ARCAM A 90 an ELAC FS 127

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lorric
Inventar
#1 erstellt: 10. Mrz 2009, 11:05
Wie bereits angedroht; ein Erfahrungsbericht zum ARCAM A90. Den habe ich gebraucht aus der Bucht mit 6 Monaten Restgarantie günstig ersteigert. Das Gerät war angeblich ein Ausstellungsstück.

Nach dem Auspacken konnte ich feststellen, dass das Gerät wie beschrieben keinerlei Gebrauchsspuren aufwies. Wo immer es auch im Einsatz gewesen war, der optische Zustand war neuwertig. Um es kurz zu machen; auch technisch ist das Gerät einwandfrei.

Also meinen alten AKAI AM 35 abgeklemmt und den ARCAM in Berieb genommen. Als Musikquelle ein Marantz CD 63, als Lautsprecher die ELAC FS 127. Die Klangregelung des ARCAM blieb erst einmal aus.

Nun kam nicht gleich das AHA-Erlebnis über mich, aber es klang jedenfalls anders als vorher. Ich denke mein Hören war auf die bis dahin betriebene Kombination so eingestimmt, dass eine gewisse Umgewöhnung stattfinden musste. Bei normaler bis hoher Lausstärke fiel sofort auf, dass die Höhen bei weitem nicht mehr so aggressiv klangen wie noch kurz vorher am AKAI.

Um das Eingewöhnen etwas zu beschleunigen, habe ich nur sehr leise Musik gehört. Ich bin der Meinung, dass man gerade dann Schwächen und Stärken schneller herausfiltern kann. Wobei der ARCAM auch richtig Lärm machen kann. Jedenfalls mehr als die ELAC vertragen. Bis zu dem Punkt an dem die Lautsprecher anfangen zu verzerren, klingt alles sehr sauber. Und auch das Pfeifen in den Ohren geht nach einiger Zeit wieder weg *g*

Gehörte Musik – (meine üblichen Verdächtigen und mehr):
Kamelot – One cold winter’s night
St. Germain – Tourist, Boulevard
Pink Floyd - Pulse
Bach – (diverse) Toccata & Fuge, Violinkonzerte
Wagner – (diverse) Der Ring ohne Worte
Saxon –Into the Labyrinth
Sade – Best of
Till Brönner – Chatting with Chet
Eric Clapton - Unplugged
Heart – Dream of the Archer (Little Queen)
Nightwish – Dark Passion Play

Der Gesamteindruck der gehörten Musik ist im Vergleich zu früher wärmer und für mich daher viel harmonischer. Höhen und Mitten sind nie mehr aufdringlich. Der Bass ist gut konturiert und dabei sehr kontrolliert. Ich glaube „straffer“ trifft es in etwa. Ich habe über die ELAC oft gelesen, dass man sich beim Stereohören bei manchen Liedern fragt wo denn der Subwoofer versteckt sei. Beim AKAI hatte ich dieses Gefühl nie. Beim ARCAM trifft das absolut zu. Sollte ich einmal die Klangregelung benötigen, dann im Bassbereich, oder bei sehr schlechten Aufnahmen.

Oft habe ich hier im Forum den Satz “…hört man Töne die vorher nicht da waren…“ gelesen. Das kann ich jetzt nachvollziehen. Wobei die Töne sicherlich vorher schon da waren. Aber der ARCAM schafft es eine vermeintlich untrennbare Anhäufung von Tönen ins Detail aufzulösen. Besonders gut zu hören bei der CD von Kamelot. Eine sehr gute Live-Aufnahme.

Ein sehr gutes Beispiel ist auch Siegfrieds Trauermarsch aus der Götterdämmerung. Vielleicht besser bekannt als Musik zur Eröffnungsszene aus dem Film Excalibur. Dort geht es sehr leise und verhalten los. Ganz im „Hintergrund“ sind sehr leise, fast unhörbar Pauken zu hören. Das Ganze steigert sich. Beim AKAI musste ich schon eine gewisse Lautstärke fahren um den Anfang zu hören. Der ARCAM löst es auch bei geringer Lautstärke schon auf. Sehr angenehm! Akustische Instrumente (Brönner, Clapton, Heart, Klassik) zu hören ist ein Genuss. Erwähnenswert ist noch der Orgelklang bei den Bachwerken. Das Zusammenspiel mehrerer Register verwischt nie zu einer Kakophonie, sondern bleibt im Detail und den Nuancen erhalten.

Ich habe den Eindruck, dass die Musik losgelöster im Raum steht. Beim AKAI hatte ich manchmal das Gefühl dass es noch besser klingen könnte. Mit dem ARCAM habe ich dieses Gefühl nicht mehr. Was bedeutet, dass ich die, für meine Ansprüche, geeignete Kette gefunden habe. Glück gehabt, da ich den ARCAM auch ungehört gekauft habe.

Die Bedienung des ARCAM ist imo benutzerfreundlich. Die Menüführung ist an sich schlüssig und man kommt mit wenig Aufwand an die gewünschten Unterpunkte. Die Lautstärkenanzeige kann grafisch oder numerisch dargestellt werden. Es gibt normal, fein und Referenz als Lautstärkeneinstellung. Referenz zeigt bei numerischer Darstellung die dB in 0,5er-Schritten. Die Einschaltlaustärke ist programmierbar. Man kann den Eingangspegel zu jedem Eingang einstellen. Sofern man Höhen, Bässe oder Balance einstellt, wird dieses über eine LED angezeigt. Auch soll man in bei einer Surroundanlage in der Lage sein, die vorderen beiden LS mit dem ARCAM zu steuern und die Lautstärke der kompletten Surroundanlage damit regeln. So habe ich zumindest das Handbuch verstanden. Das Display kennt den Zustand hell, dunkler und aus.

Ich meine der ARCAM ist solide verarbeitet und macht einen hochwertigen Eindruck. Keine Ahnung, ob die Haptik stimmt. Ich kuschele mit dem Teil nicht rum *gg*. Aber sieht edel aus im Rack. Alle Funktionen werden auch per Fernbedienung erreicht.

Wie man lesen kann, bin ich zufrieden. Bestimmt gibt es Minuspunkte für z. B. den nicht separat regelbaren Kopfhörerausgang usw. Öhm – ja wie unwichtig (für mich – no offence meant). Hauptsache das was in den Ohren ankommt macht Spaß!

Gruß
lorric


[Beitrag von lorric am 10. Mrz 2009, 12:50 bearbeitet]
the_det
Inventar
#2 erstellt: 10. Mrz 2009, 17:02
Hi lorric,

Glückwunsch zu Deinem Schnäppchen. Ich selbst besitze den Arcam A85, daran Elac 208.2, m.E. eine Top-Kombination.
Die Arcams sind in ihrer ursprünglichen Preisklasse schon Best-Buy-Angebote, und wenn Du dann noch Glück hast, für (relativ) kleines Geld ein makelloses Ausstellungsstück zu ergattern, kann nicht mehr viel schief gehen
Viel Spaß mit dem Gerät. Ich denke, dass man damit lange glücklich werden kann

Grüße
Det
lorric
Inventar
#3 erstellt: 11. Mrz 2009, 10:06

the_det schrieb:
Hi lorric,


Viel Spaß mit dem Gerät. Ich denke, dass man damit lange glücklich werden kann

Grüße
Det


Hi,

dankeschön. Höre in letzter Zeit viel Musik (wie kommt das nur?) und bin mehr und mehr begeistert.

Gruß
lorric
The_Duke
Stammgast
#4 erstellt: 11. Mrz 2009, 13:00
Ich kann mich deiner Meinung nur anschließen. Ich bin auch absolut zufrieden mit meinem Arcam Diva A90. Top Gerät, super verarbeitet und klingt wirklich sehr harmonisch.
brauncelle
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 14. Mrz 2009, 20:01
Moin!

Ich hatte ca. 15 Jahre den Arcam Delta 290 mit den alten Mission 782 ( Die großen "Regalboxen"). Habe mir dann aus GB den Diva A90 sehr günstig besorgt und bin auch begeistert. Der Delta 290 war nicht schlecht, aber der A90 schlägt ihn um Längen. Mir ist auch vor allem die enorme Auflösung der Mitten und Höhen aufgefallen die aber niemals spitz / nervig werden. Bin total begeistert. Als nächstes werde ich mal den Alpha 5 CD auswechseln. Es wird wahrscheinlich ein CD 17. Die Lautsprecher bleiben, die gefallen mir nach wie vor.

Ulli
lorric
Inventar
#6 erstellt: 18. Mrz 2009, 09:25
Moin,

da ich meinen CD-Player wegen Defekt ersetzen musste, werde ich bei Gelegenheit dann noch einen Hörbericht zum ARCAM CD73 abliefern.

Gruß
lorric
Andi512112
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 31. Mrz 2009, 14:14
Hallo Jungs,

guter Thread, weiter weiter...

Ich habe am WE den Arcam a70 gehört, wirklich super. Da "the det" noch characterähliche Lautsprecher wie ich hat, suche ich noch mehr Erfahrungen. Ist der A90 spürbar besser als der A70? Habt Ihr Arcam mal gegen Cambridge gehärt, 740a oder 840a? Würde mir ja gerne eine Arcam Kette zulegen, doch die Diva Serie (zumindest CD und DVD Player) sind nicht gerade üppig und günsitg zu bekommen. Oder hat jemand einen Tipp?

Greetz!
the_det
Inventar
#8 erstellt: 31. Mrz 2009, 16:34
Hi,

ich glaube nicht, dass der A90 viel besser ist als der A70. Jedenfalls nicht besser im Sinne von besser klingen. Er hat natürlich mehr Leistung und kommt so auch mit wirkungsgradschwachen Lautsprechern zurecht. Da die Elacs ja einen recht vernünftigen Wirkungsgrad haben und auch sonst ganz unkompliziert sind, klingt ein A90 wahrscheinlich nicht wesentlich besser als ein A70.
Ich habe vor Jahren mal einen Cambridge-Verstärker gehört (keine Ahnung mehr, wie der hieß), der klang wie eingeschlafene Füße, kein Vergleich zu heutigen Arcam-Geräten. Aber die aktuellen Cambridge-Geräte kenne ich nicht (muss ich gestehen...).
Wenn Du Dich nicht scheust im Ausland zu kaufen, würde ich mal im englischen Ebay schauen. Da gibt's Arcam-Geräte massenhaft.

Grüße
Det
lorric
Inventar
#9 erstellt: 07. Apr 2009, 18:33
Hallo,

habe jetzt seit einiger Zeit den ARCAM CD73 in Betrieb. Ich war mit dem Marantz CD63 in meiner Kette schon zufrieden, aber der CD73 ist eine Klasse für sich. Die Erwartungshaltung war natürlich, dass der CD73 zum A90 passt. Bingo!

Details werden noch besser aufgelöst, Bässe kommen ncoh straffer und kontrollierter. Gerade im Tiefbassbereich. Liegt vermutlich an den Elacs. Die gehen wirklich extrem Tief. Kaum zu glauben!

Die Höhen und Mitten sind nun vollkommen harmonisch integriert. Jedenfalls für mein Hörempfinden. Ich mag keine mitten- und / oder höhenbetonte Wiedergabe.

Schon bei leiser bis gemäßigter Lautstärke bleiben keine Details verborgen. Dazu kommt, dass der CD73 keine Laufwerksgeräusche hat. Sehr angenehm, wenn man Klassik hört.

Höre gerade P.O.D. Uff - da sitzt richtig Druck dahinter. Mich freut, dass ich mit meiner Ausstattung so ziemlich jede Musikrichtung sehr gut wiedergeben kann. Jedenfalls das was ich höre. Da ist z. B. kein Techno, Trance (Schauder) usw. dabei.

Da es hier schon irgendwo einen ausführlichen Bericht zum CD73 gibt mache ich nun Schluß.

Gruß
lorric


[Beitrag von lorric am 07. Apr 2009, 18:35 bearbeitet]
distain
Inventar
#10 erstellt: 08. Apr 2009, 07:47
Schön erklärt!

In all den unzufriedenen Berichten, scheinst du sehr zufrieden sein und hast richtig Spaß am Hören!
lorric
Inventar
#11 erstellt: 21. Apr 2009, 05:42
Moin,

noch eine Ergänzung zum ARCAM A90. Ich habe diesen nun über den "Processor Mode" mit meinem Marantz SR4300 gekoppelt. Damit übernimmt der Arcam die Verstärkung der beiden vorderen LS. Also den ELAC FS 127.

Über die Pre-Out der beiden vorderen LS des Marantz zu den Eingängen am TAPE1 des Arcam, wird der Arcam mit eingebunden. Die Verstärkung kann am Arcam dann feinjustiert werden. Von -71.0 dB bis 0.0 dB. Mit der Stellung –1.5 dB habe die Verstärkung jetzt so laufen, dass es optimal ins Surround-Klangbild passt.

Ist der Klang besser? Jedenfalls im Bassfundament noch wuchtiger. Meine Referenz-DVD hierfür ist die DVD 1 aus Herr der Ringe – Die Gefährten. Daraus der Prolog bis hin zu dem Teil wo Sauron u. a. der Ringfinger samt Ring abgetrennt werden. Danach vergeht dieser in einem Lichtblitz und die Druckwelle dezimiert seine Armeen. Begleitet wird diese Druckwelle von einem schönen wandernden Bass. Durch die beiden Elac, die (wie schon erwähnt) wirklich sehr tief spielen, wird mein (zugegeben "ärmlicher") Subwoofer jetzt viel besser unterstützt.

Auch Musik DVDs hören sich nun wesentlich besser an.

Lustigerweise liegen Marantz und Arcam auf der gleichen Fernbedienungsfrequenz. Kann zu Verwirrungen führen *g*. Ist aber sehr bequem, da ich mit On/Off (Power Toggle) beide Geräte auf einmal erwische (wobei ich alles über eine Logitech Universal Remote steuere). Ist der Arcam einmal im Prozessormodus, wird die Lautstärke dann nur noch über den Marantz geregelt.

Gruß
lorric
lorric
Inventar
#12 erstellt: 10. Jul 2009, 08:25
Hi,

es hat sich noch etwas ergeben, dass eventuell einem Arcam-Besitzer weiterhelfen kann.

Der A90 hatte plötzlich im Standby ein sehr leises, hochfrequentes Pfeifen. Aufschrauben und langes Untersuchen (es war nicht leicht die Quelle des Pfeifens zu orten) ergab, dass es an einem Bauteil auf der Platine für den Stromanschluss lag. Dort sitzt ein schwarzes, fast quadratisches Bauteil, ca. 4 x 4,5cm. Sieht aus wie ein Relais. Dieses verursachte das Pfeifen. Leichter Druck suf das Bauteil unterdrückte das Pfeifen. Habe es dann ganz leicht und vorsichtig mit einem Schraubendreher zwischen Bauteil und Gehäuse etwas nach links gehebelt. Pfeifgeräusch beseitigt.

Außerdem (ich hatte es nicht geglaubt) gibt es tatsächlich so etwas wie eine kurze Einspielzeit nach dem Einschalten. Nach ca. 15 Minuten im Betrieb, wird die Musikwiedergabe noch einmal deutlich besser.

Gruß
lorric


[Beitrag von lorric am 10. Jul 2009, 12:04 bearbeitet]
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