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Reiseandenken aus GB 2015: Die aktuellen Bank Holiday Bargains im Einkaufsbeutel

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CarstenO
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 09. Sep 2012, 05:41
Hallo zusammen,

Sommerzeit ist Reisezeit. Diesmal strandeten wir in Südengland. Durch die Stories von Mr. Truesound in den alten Stereoplay-Heften (ältere Mitglieder erinnern sich bestimmt) verbinde ich mit diesem Teil Europas wie mit keinem anderen "HiFi". Und zwar speziell "kleines" HiFi in Form von Kompaktboxen.

Durch einen Ausflug nach Brighton, dem bekannten Seebad mit Pier, Royal Pavillion und Universität hatten wir auf dem Rückweg auch mehr Reisegepäck, als auf dem Hinweg. Brighton ist nämlich auch Standort einer Filiale von Richer Sounds:

http://www.richersounds.com/

Das Ladenlokal ist nicht größer als ein übliches Studio eines Großstadt-Saturns und die vier Verkäufer hatten durchgehend gut mit Kundschaft zu tun. Die Beratung war – so weit meine Sprachkenntnisse ein Urteil zuließen – wirklich toll und führte zu folgendem Einkauf:

Kompaktboxen Q Acoustics 2020i (What HiFi Award Winner 2011)
Kompaktboxen Gale 3010i (Gale ist mir in den 90ern als Schnäppchen aufgefallen)
Kompaktboxen Acoustic Energy Compact One (wow, löste ein “must have” aus)

Q AE Gale

Miniverstärker Teac A-H 01 (nach erfolgreicher Beratung).

Teac AH

Meinen Einkaufszettel hatte ich zuvor mithilfe der vier großen britischen HiFi-Magazine vorbereitet und wollte eigentlich nur Produkte mitbringen, die ich in Deutschland so nicht kaufen kann. So sollte als Verstärker ursprünglich der Cambridge Audio Topaz AM-1 und der DAC-/HP-Amp Teac UD-H 01 mit. Der aufmerksame Verkäufer merkte, dass es bei mir nicht die hifidele Erstausstattung auszuwählen galt, sondern das Spielzeug eines HiFi-Freundes und riet zum Teac A-H 01. Einzig seine Empfehlung, nicht alle Boxenpaare gleichzeitig an den Teac A-H 01 anzuschließen, ließ minimale Zweifel daran aufkommen, dass mein Schulenglisch zur Artikulierung meines Wunsches ausreichte…

Einen ebenfalls recht günstigen (rund 126,00 EUR) Denon PMA-510 AE Premiumsilber habe ich aber dort gelassen.

Der Teac A-H 01 hatte schon ausreichend Einspielzeit, als er im Hotelzimmer meinen iRiver IHP-120 (mobiler Audioplayer für wav, wma, MP3 mit optischen Digitalein- und ausgängen, 20 GB Festplatte) für die Gale 3010i verstärken musste. Deshalb beschreibe ich ihn als erstes.

Wer bis hierher durchgehalten hat, wird auch den Rest dieses Berichts mit Freude ertragen können. Versprochen.

Gruß, Carsten


[Beitrag von CarstenO am 09. Sep 2012, 17:25 bearbeitet]
m2catter
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 09. Sep 2012, 06:23
Hi Carsten,
na da bin ich ja mal gespannt. Meine Frau liegt mir ja schon laenger in den Ohren, mit einer Reise auf die Inel. Da kommt mir ja glatt eine Idee, das beste aus einem solchen Trip zu machen.
Freue mich auf Deine Eindruecke,
Gruss Michael
CarstenO
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 11. Sep 2012, 05:27

m2catter schrieb:
Meine Frau liegt mir ja schon laenger in den Ohren, mit einer Reise auf die Inel. Da kommt mir ja glatt eine Idee, das beste aus einem solchen Trip zu machen.


Hallo Michael,

das hat Deine Frau bestimmt genauso geplant und hat sich mit dem Sortiment von Debbenham, Burton und Co. vertraut gemacht.

Carsten
Touringini
Inventar
#4 erstellt: 14. Sep 2012, 22:07
Respekt Carsten, da hast Du Dir ja "Arbeit" gekauft!

Da ich keine dieser Lautsprecher gehört habe ein Schuß aus der Hüfte:
Acoustic Energy?

LG d
CarstenO
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 15. Sep 2012, 05:17
Hallo Dieter,

Acoustic Energy wurde eine ganze zeitlang mit Arcam in Deutschland vertrieben. Hieß der Arcam-Vertrieb nicht Bridge Audio, bevor dies GP übernahm?

Schuß aus der Hüfte? Nein, selbst mein Klangeindruck direkt nach dem Auspacken lässt die Frage aufkommen, ob nicht Heco Victa 201, Canton GLE 420.2, Infinity Primus und Magnat Monitor Supreme heraus geworfenes Geld sind.

Aber ich arbeite gerade noch an der Beschreibung meiner Eindrücke vom Teac A-H 01.

Guten Morgen zusammen,

der Teac A-H 01 ist ein Stereovollverstärker in kleiner Bauweise. Seine Leistung von rund 50 Watt pro Kanal an 4 Ohm bezieht er aus ICEPower-Schaltendstufen von B&O. Lautsprecher können an solide Schraubklemmen blank oder mit Bananensteckern angeschlossen werden. Eingangsseitig besteht die Möglichkeit, Digitalquellen optisch und koaxial, zwei Analogquellen, sowie einen PC/Note-/Netbook per asynchronem USB-Eingang anzuschließen. Der asynchrone Datenabruf vom Computer soll zu einer Klangverbesserung ggü. herkömmlichen adaptiven USB-Verbindungen durch Jitter-Reduzierung führen. Ob das stimmt, bzw. auf den Teac A-H 01 zutrifft, kann ich leider nicht prüfen. Wer immer noch glaubt, nur mit einem als Subwooferausgang ausgewiesenen Anschluss einen Subwoofer betreiben zu können, erhält am A-H 01 ein gutes Gefühl mit einer Cinchbuchse. Lautstärkeregler, echter "harter" Netzschalter und Quellenwahl: Ausstattungsmäßig ist das Teil damit beschrieben. Die Anfassqualität ist toll.

Meine ersten Hörversuche an Dynaudio Focus 140 verliefen derart erfolgreich, dass meine Erwartungen übertroffen wurden. Ich hatte zunächst nicht daran geglaubt, dass sich ein so "großer" Sound in dieser Kombination aufbaut. Oder anders: Ohne Beratung durch den Händler hätte ich den Teac A-H 01 eher in der Spielwarenabteilung eines Kaufhauses gesucht. Nun weiß ich, warum er über den HiFi-Fachhandel für rund 500,00 EUR vertrieben wird. Als Quellgerät habe ich meinen Creek Destiny 2-CD-Player angeschlossen. Ansprechende Musik mit gleichzeitig gutem Klang gibt es auf den drei Dali-Samplern. Die Wiedergabe gelang sehr detailliert und löste sich sehr gut von den Lautsprechern. Im Gegensatz zu meinem anderen Schaltverstärker, dem Onkyo A 9355 (400,00 EUR) empfand ich den Klang mit dem Teac bei gleichem Pegel luftiger und weiträumiger. Beiden gemeinsam war, dass mir der Klang im Vergleich zu den Creek-Verstärkern etwas zu hell (Teac), bzw. zu schlank vorkam (Onkyo).

Bei Verstärkern, die einen Digital-/Analogwandler an Bord haben entsteht häufig die Frage, ob dieser auf dem Niveau guter externer Wandler liegt. Dies habe ich durch simples Umschalten zwischen den gleichzeitig verwendeten optischen und analogen EIngängen herauszufinden versucht. Über den optischen war die Lautstärke geringfügig höher, der Klangeindruck jedoch nicht besser. Eher "bässer". Äh, was hat sich getan? Wechsele ich von der Wiedergabe des Analogausgangs meines Creek-Players auf den optischen Digitalausgang, ist der Raum etwas enger, S-Laute werden etwas weniger differenziert und der Bass wird etwas fetter. Dieser EIndruck bleibt auch nach längerem Hören erhalten.

Jetzt besteht die Gefahr, dass hier in diesem Forum ein m.E. falsches Fazit verbreitet wird. Achtung: Kaum jemand wird eine Kombination aus einem 2000-EUR-CD-Player mit einem 500-EUR-Verstärker (nicht einmal ich ...) betreiben, wo der Schwerpunkt des Verstärkers eben in Baugröße und Ausstattung zur Wiedergabe (PC) und Aufwertung (BluRay-Player, Mediaplayer) von Digitalquellen liegt. Denn: Als reiner Verstärker über die Analogeingänge betrieben ist der Teac A-H 01 m.E. ohnehin ein Schnäppchen. Druckvolle Basswiedergabe beherrscht er ebenso wie eine gute Raumabbildung. Wie der Onkyo baut er das Geschehen etwas weiter am vorderen Bühnenrand auf. Er übertrumpft den von mir als Highlight eingestuften Onkyo A 9355 noch ein Stück und harmoniert - trotz seiner Auslegung als Schaltverstärker - mit einer größeren Anzahl an Boxen. Bislang habe ich neben den Dynaudio Focus 140 die Gale 3010, Q Acoustics 2020, Mission 771 und Acoustic Energy Compact 1 versucht.

Der Teac A-H 01 kann also als Verstärker in der "großen" Anlage laufen. Mir fiele da folgender Aufbau ein:

CD-Laufwerk Dynavox CD 307 für rund 200 EUR

cd 307

DAC und Verstärker Teac A-H 01 für rund 500 EUR

AH 01

Lautsprecherboxen Q Acoustics 2020i für rund 500 EUR

q-acoustics-2020-schwarz_m

Digital- und Lautsprecherkabel dazu, fertig.

Der A-H 01 wird im Zusammenhang mit den drei Boxenpaaren noch Erwähnung finden.

Carsten
m2catter
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 15. Sep 2012, 09:16
Hallo Carsten,
ist ja sehr interessant.
Wuerdest Du denn den Teac A-H1 deutlich ueber dem 300 oder der 380 Serie aus gleichem Haus ansiedeln?
Ja Du hast Recht, die Englaender bauen einfach gute LS,
Gruss Michael
CarstenO
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 15. Sep 2012, 09:23

m2catter schrieb:
Wuerdest Du denn den Teac A-H1 deutlich ueber dem 300 oder der 380 Serie aus gleichem Haus ansiedeln?


Hallo Michael,

das kann ich nicht beurteilen. Die Performance von Marantz PM 5003 (zuletzt 300 EUR), Denon PMA-700 AE (zuletzt 300 EUR), Harman HK 3380 (zuletzt 349 EUR) und Harman HK 970 (zuletzt 399 EUR) liegen deutlich unter der des Teac A-H 01, die des Onkyo A-9355 (zuletzt 400 EUR) etwas darunter.

Grüße, Carsten


[Beitrag von CarstenO am 15. Sep 2012, 09:25 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 15. Sep 2012, 11:31
Hallo,

ich habe nun schon einige Stunden mit den Q Acoustics 2020 i verbracht. Da diese Boxen auf der Rückseite nur den Bassreflexport haben und die Anschlussterminals auf der Unterseite, ist ein Boxenwechsel damit immer etwas aufwändiger. Ich darf aber bereits jetzt feststellen, dass diese Boxen ihren Verkaufspreis von gut 500,00 EUR auf dem deutschen Markt wert sind. Anders als bei vielen vorher getesteten Boxen klangen die Q Acoustics 2020i schon direkt nach Auspacken ziemlich vollständig. Sie verhalten sich tonal recht neutral und machen nicht durch Unausgewogenheiten einen auf "special effects" und vordergründige "Positivmerkmale". Nein, ich glaube, dass ich hier ein echtes Highlight vor mir habe, von dem ich noch viele weitere Eigenschaften kennen lernen werde.

Ein Wechsel auf die Gale 3010 S für umgerechnet knapp 70,00 EUR zeigt, dass diese Boxen noch einige Stunden auf die Einspielwiese müssen. Oder einfach nicht mehr können. Was ich fast ausschließen würde. Oben herum klingt´s noch etwas stumpf und Gesangsstimmen näseln noch etwas.

Die Acoustic Energy Compact One könnte sich zum wahren Knüller meines Urlaubsshoppings entwickeln. Allerdings sollte man sich von starren Budgetverteilungsstrategien ("Stecke zwei Drittel in die Boxen ..." bla bla ) lösen. Grund: Die Compact One braucht Leistung. Die Compact One kostete rund 130,00 EUR und zwischen 60 und 70 EUR ist mir kein (neuer) Verstärker bekannt, der entsprechende Leistung liefert und dabei auch noch klingt. Aufgefallen ist es dadurch, dass ich den Lautstärkeregler meines Creek 5350 SE ungewöhnt weit aufdrehen musste. Auch diese Boxen klangen nach dem Auspacken schon gar nicht so spröde und unbeweglich, wie viele andere Modelle zuvor. Das Klangbild löst sich auch hier schon weitgehend von den Boxen und lässt die Abbildung schon sehr konkret geraten.

Natürlich habe ich auf eine Aufstellung im Stereodreieck geachtet und eine identische EInwinkelung auf den Hörplatz sicher gestellt.

Später werde ich Euch - neben weiteren Beschreibungen - Bilder und meine laienhaften Amplitudengangmessungen zu diesen Boxen anbieten.

Um Platz zu schaffen, stehen aus meinem Fundus nun die Indiana Line Musa 105 zum Verkauf:

http://www.hifi-foru...m_id=171&thread=8650

Grüße, Carsten
mattheo_72
Stammgast
#9 erstellt: 26. Sep 2012, 11:07
Hallo Carsten,

gibt es Auffälligkeiten oder neue Erkenntnisse zum TEAC AH01?

Wie sieht die Wärmeentwicklung aus?Wird der überhaupt warm?
Was meinst Du, kann man ihn in ein Regalfach stellen mit 8cm Höhe?

Gruß
Matthias
CarstenO
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 26. Sep 2012, 14:55

mattheo_72 schrieb:
gibt es Auffälligkeiten oder neue Erkenntnisse zum TEAC AH01?


Nein.


mattheo_72 schrieb:
Wie sieht die Wärmeentwicklung aus?Wird der überhaupt warm?


Ein wenig.


mattheo_72 schrieb:
Was meinst Du, kann man ihn in ein Regalfach stellen mit 8cm Höhe?


Ja.
CarstenO
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 29. Sep 2012, 09:20
Guten Morgen zusammen,

in einem Vergleich zwischen drei Boxenpaaren mit Preisen zwischen umgerechnet rund 70 EUR und 190 EUR, mit persönlichem Favoriten und Award-Winner finde ich es gar nicht leicht, das Produkt für den Einstieg zu finden. Die Q Acoustics 2020i war als erstes eingespielt und begeistert mich zurzeit am Creek 5350 SE. Das liegt aber daran, dass das Umstöpseln mit der 2020i etwas kompliziert ist:

Q AE Gale Rückseite

Die 2020i hat ihr Terminal nicht auf der Rückseite, sondern auf der Unterseite. Dafür gibt´s dort ein Bananenstecker-taugliches Bi-Wiring-Quartett.

Auch ein Grund für die lange Zeit mit der Q Acoustic 2020i ist ihr Klang. Dieser hat sich von muffig-mittig hin zu einem vollständig aufgelösten Klang entwickelt. In den ersten Stunden zeigte die 2020i noch ihre stark ausgeprägte Vorliebe für Solostimmen und -instrumente und vernachlässigte den Rest. So wie es hier auf dem Diagramm (auf Achse zwischen TT und HT am Hörplatz) aussah - ein neues reiche ich nach - klang es auch:

Q Acoustic 2020i F Gang

Zum Vergleich die Dynaudio Focus 140:

Dynaudio Focus 140 am Hörplatz

So, nun spielt die Q Acoustic 2020i wie ein richtiger Lautsprecher, und zwar unabhängig von der Frage, ob man sie für 149 Pfund oder für 480 EUR kauft. Beginne ich meine Einschätzung mit dem, was ein kleiner Lautsprecher nicht können darf: Bass. Die 2020i hat keinen lauten Bass, sondern einen vergleichsweise (Spendor S 3/5 R²) tiefen Bass. Der hat sogar einen Ansatz von Punch. Das passt gut zum insgesamt flinken Spiel dieser Boxen. Räumlich sauber auf der Aufnahme gestaffelte Ereignisse werden auch so wieder gegeben. Ich war natürlich während der Aufnahme nicht dabei, aber meine anderen Boxen machen das auch nicht viel besser. Das Besondere an der 2020i (Entwicklung in GB, Fertigung in China) ist die Kombination aus flinkem, aber nie aufdringlichem Klang. Was die Detailwiedergabe angeht hilft ihr ihre tonale Ausgewogenheit bei einer transparenten, jedoch nicht hart konturierten Abbildung. Selbst meine Versuche mit dem im Vergleich zum Creek etwas hart klingenden Pioneer A 401 ließen letzteren seine Note nicht über Gebühr "durchreichen".

Zum Preis-/Leistungsverhältnis, wenn man diese Boxen beim deutschen Vertragshändler kauft. Auch 500,00 EUR sind für diese Boxen ein gerechtfertigter Preis. Auch wenn eine Nubert Nuline 32 mehr Wucht hat oder eine Heco Celan XT 301 mehr "Wärme": die Q Acoustic 2020i klingt irgendwie noch "pfiffiger", losgelöster.

Nur Licht, kein Schatten? Preisbezogen nur Licht. Preisunabhängig dürften die Höhen feiner ziseliert sein und breitbandig dürften mehr von den Klangdetails am Hörplatz ankommen, die ich mit Dynaudio Focus 140 (1700 EUR), Quadral Pico (1000 EUR) und Spendor S 3/5 R² (1000 EUR) schon einmal erkunden durfte.

Als Verstärker eignet sich der oben besprochene Teac A-H 01 sehr gut für die Q Acoustic 2020i. Der Onkyo A-9355 lässt diese Boxen in die Belanglosigkeit abdriften, der Creek Destiny 2 hat mir das kleine Defizit im Hochtonbereich offenbart.

Kauftipp? Kaufen!

Grüße, Carsten
sebo4
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 29. Sep 2012, 10:08
Beim UK-ebay-shop "avbristol" gibt's noch ein Pärchen Q Acoustics 2020i in Gloss White für ca 260€ (inkl. Versand). Ich habe gerade ein Paar in Graphite für 216€ erstanden, also weniger als die Hälfte der UVP ebenfalls inkl. Versand. Davon scheint es aber nur das eine Paar gegeben zu haben. Evtl. mal beim Shop nachfragen.

Hier der Link: Q Acoustics 2020i_avbristol

Und damit stehen hier demnächst drei Kompakt-LS: PSB Image5, System Audio SA Comet, Q Acoustics 2020i. Zwei davon landen in der Bucht. Mal hören wer das Rennen macht und bleiben darf.

Vielen Dank an CarstenO für die Hörtests, macht Spaß zu lesen
CarstenO
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 29. Sep 2012, 12:11
Hallo sebo4,

herzlichen Glückwunsch zum Kauf und besten Dank für Dein Interesse an meinem Thema. Mit den drei Kompaktboxenmodellen hast Du eine wirklich gute Auswahl.

Grüße, Carsten


[Beitrag von CarstenO am 29. Sep 2012, 12:37 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 06. Okt 2012, 04:21
Guten Morgen,

ein weiterer Kauftipp gilt auch der Acoustic Energy Compact 1.

AE Compact One Abm AE Compact One Rückseite

Allerdings mit einer Einschränkung. Weiter oben hatte ich schon erwähnt, dass diese zierlichen Lautsprecherboxen Leistung brauchen. Der Onkyo A-9355, der eigentlich noch nie ein Leistungsdefizit aufzeigte, kapitulierte vor der Compact 1. Das ist leicht reproduzierbar: Man nehme den Titel "Way Down Deep" von Jennifer Warnes und versuche während der tieftonintensiven Impulse ihrer Stimme zu folgen. Mit dem Onkyo gerät die Stimme impulsartig in den Hintergrund.

Ein Wechsel auf den Creek 5350 SE schafft hier Abhilfe. Was sich dann zeigt, übertrifft meine Erwartungen an einen so günstigen Lautsprecher deutlich. Bis auf eine leichte Verfärbung die Stimmen bisweilen "warm", aber auch "knödelig" erscheinen lassen, habe ich trotz der geringen Abmessungen einen sehr breitbandig klingenden Lautsprecher vor mir. Das betrifft auch den Bassbereich, was vermutlich Auslöser für den Leistungsbedarf ist.

In der Detailwiedergabe kann die Acoustic Energy Compact 1 nicht ganz mit der Mordaunt Short Avant 902i mithalten.

Avant 902i Avant 902i am Hörplatz

Dieses Highlight blieb in meinen Vergleichen - andere User mögen durchaus zu anderen Ergebnissen kommen - selbst für teurere Boxen wie die Nubert Nuwave 35 oder die Canton Karat 720 unerreicht. Gerade ab den tiefen Mitten aufwärts bis in den Präsenzbereich zeigt die Mordaunt Short bei deutlich weniger Leistungsbedarf zum einen geringfügig mehr Details und rückte auch keine Ereignisse in den Vordergrund, um eine beeindruckende Abbildungsschärfe vorzugaukeln. Auch über die Acoustic Energy war der dargestellte Raum sehr groß, wo etwa eine Nubert Nubox 310 oder eine Canton GLE 420 stets eher wenig zu bieten hatten.

Rein tonal zeigt die Compact 1, dass sie auch Bass kann. Die geraten leicht unpräzise. Das passt aber ganz gut zum leicht fülligen Klang. Der Präsenz- und Brillanzbereich zeigt sich wohldosiert und auch recht detailliert.

Wer gerade vor der Kaufentscheidung steht, für seinen bis 20 qm großen Raum lautsprechermäßig einen audiophilen Einstieg (Abbildung, Raumdarstellung, "Schmelz") zu finden, dem möchte ich die Acoustic Energy Compact 1 ans Herz legen. Wer sich allerdings gleichzeitig von Grundsatzverteidigern ("Stecke mindestens 2/3 in die Lautsprecherboxen ...") beraten lässt, dürfte es schwer haben, einen - klanglich und leistungsmäßig - passenden Verstärker zu finden. Unter der Neuware dürfte es etwas teuer werden:

Marantz PM 8003
Atoll IN 50
NAD C 326 BEE

Bei den Gebrauchten sollte ein NAD C 350 aber machbar sein.

Als Nächstes zeige ich Euch noch aktuelle Diagramme vom Amplitudengang der Q Acoustics 2020i und der Acoustic Energy Compact 1. Diese Messung am Hörplatz fand direkt nach dem Auspacken plus 5 Betriebsstunden statt:

AE Compact 1 Fgang

Noch nicht eingespielt sind die Gale 3010 S.

49 - 99 - 149 Pfund. Ist das in umgekehrter Reihenfolge auch das Ranking?

Hier schon einmal Bilder von der übersichtlichen Frequenzweiche der Gale und deren tatsächlich schon vollständig ausgewachsenen "Tieftönern":

Gale 3010 S FW Gale 3010 S TT

Grüße, Carsten


[Beitrag von CarstenO am 06. Okt 2012, 04:43 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 07. Okt 2012, 06:43
Guten Morgen,

was erwartet man von Lautsprecherboxen mit einem 9 cm großen Tieftöner, einer 1 cm großen Hochtonkalotte im geschlossenen Gehäuse für umgerechnet 65 EUR? Eigentlich nicht viel, oder?

Ich betrachte die Alternativen, die sich mir bei entsprechenden Suchkriterien auf den Seiten einschlägiger Onlineanbieter als Suchergebnis zeigen:

Magnat Monitor Supreme 100
Lenco SP-500
Lenco SP-400
Dynavox TG-1000 B

Die Magnat Monitor Supreme 100 und die Dynavox TG-1000 B sind mir bekannt und beide fallen mir erst einmal nicht durch einen ganz "verkehrten" Klang auf: tonal einigermaßen ausgewogen, sogar ein bißchen Pegel ist möglich, mit der Dynavox etwas mehr. Das verdient alles Erwähnung, weil in den 80er und 90er Jahren, in denen man für 99,95 DM (so hieß die Währung damals) Boxen mit "Original Pioneer-Bestückung" kaufen konnte, das alles keine Selbstverständlichkeit war.

In dieser preislichen Liga spielt auch die Gale 3010 S.

Gale 3010 S

Konkurrenz erhält sie auch durch Modelle wie die Canton Plus GX. Diese kann die Gale jedoch schnell distanzieren. Beiden gemeinsam ist der Verzicht auf Basswiedergabe. Die Gale gleicht dies durch eine ansonsten ausgewogene Spielweise aus und ist auch recht flink mit dabei. Durch eine leichte, nicht resonanzige Betonung der oberen Mitten liebt sie Gesangsstimmen und Soloinstrumente. Der brillante Hochtonbereich rundet das Bild ab und sorgt für eine sanfte Wiedergabe. Das Klangbild löst sich dank einer für diese Preislage absolut herausragende Detailwiedergabe bestens von den kleinen Gehäusen. Eine originale JBL Control 1G bietet hier noch mehr, begeistert auch beim ersten Wechsel mit besser ausgeprägter Basswiedergabe. Abgesehen davon hilft der JBL eine Hochtonbetonung auf die Sprünge. Das braucht die Gale nicht.

Die JBL Control 1G halte ich wegen der dezenten Mittenbetonung der Gale für die ehrlichere Box. Dennoch schließe ich mit dem Verkäufer von Richer Sounds an, der meinte, dass die Gale 3010 S der billigste Einstieg sei. Im Vergleich zur 10 Pfund billigeren Wharfedale Diamond 9.0 absolute Zustimmung. Ich würde der Gale 3010 S aber in jedem Fall einen Subwoofer gönnen. Das macht eine Kaufempfehlung und eine Aussage zum Preis-/Leistungsverhältnis schwieriger. Und dabei bin ich alles andere als ein Bassjunkie.

Also, wer seine Boxen im Regal oder an der Wand platzieren muss/möchte, kann locker zugreifen, wenn der Raum bis 15 qm groß ist. Darüber würde ich einen kleinen Subwofer ergänzen.

Grüße, Carsten
Tho76mas
Stammgast
#16 erstellt: 10. Okt 2012, 14:43

CarstenO schrieb:
Guten Morgen,

was erwartet man von Lautsprecherboxen mit einem 9 cm großen Tieftöner, einer 1 cm großen Hochtonkalotte im geschlossenen Gehäuse für umgerechnet 65 EUR? Eigentlich nicht viel, oder?

Ich betrachte die Alternativen, die sich mir bei entsprechenden Suchkriterien auf den Seiten einschlägiger Onlineanbieter als Suchergebnis zeigen:
[...]


Hallo Carsten,

die Jamo 602 ist zwar ca. doppelt so teuer, aber von der Größe her vergleichbar. Kann die günstige Gale da mithalten?

Danke,
Thomas
CarstenO
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 10. Okt 2012, 15:38
Hallo Thomas,

die Jamo S 602 hatte ich ja selbst schon (siehe auch Erfahrungsbericht) und halte die Gale für besser, weil detailreicher. Im Ansatz fand ich die Jamo etwas muffig/dumpf klingend.

Carsten
CarstenO
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 14. Okt 2012, 18:02
Guten Abend,

da der Teac A-H 01 insgesamt nicht ganz das stimmige Paket war (Ihr erinnert Euch, über die Analogeingänge war klanglich mehr zu holen, als über die Digitalen), habe ich diesen verkauft.

Das Ranking der Lautsprecher entspricht dem Kaufpreis:

Platz 1: Q Acoustics 2020i
Platz 2: Acoustic Energy Compact 1
Platz 3: Gale 3010 S

Die Gale 3010 S wird nicht in meinem Bestand bleiben. So stehen bei mir nun die echtholzfurnierte Indiana Line Musa 105 und die Gale 3010 S zum Verkauf. Um Platz zu schaffen.

Grüße und schönen Abend noch!

Carsten
Touringini
Inventar
#19 erstellt: 15. Okt 2012, 10:22
Mahlzeit Carsten,

vielen Dank für den interessanten Ausflug ausserhalb des Kontinents.

Beim Vergleich der Gale 3010 S mit der (Hochton) JBL Control 1 bin ich etwas erschrocken.
Plötzlich war für mich das Niveau der Gale zuzuordnen.
Preiswert, gerne, immer, aber das ist dann doch eher LowFi?

LG d
CarstenO
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 15. Okt 2012, 16:58

Touringini schrieb:
Beim Vergleich der Gale 3010 S mit der (Hochton) JBL Control 1 bin ich etwas erschrocken.


Hallo Dieter,

das muss es nicht. Ich halte von der JBL Control 1 G (nicht "One", oder "1 X") sehr viel und höre sie immer wieder gerne.

Gruß, Carsten
CarstenO
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 03. Nov 2012, 18:18

CarstenO schrieb:
Die Gale 3010 S wird nicht in meinem Bestand bleiben.


Hallo,

das Inserat findet Ihr hier:

http://www.hifi-foru...m_id=171&thread=8858

Grüße, Carsten
CarstenO
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 10. Nov 2012, 19:48
Hallo zusammen,

ich bin Euch bislang noch die Messungen der Amplitudengänge am Hörplatz für die Q Acoustics 2020i und die Acoustic Energy Compact One nach dem Einspielen schuldig geblieben.

Q Acoustics:

Q Acoustic 2020i F Gang neu

AE:

Acoustic Energy Compact One F Gang

Die Euch vermutlich bekannten Messungen der meisten Fachmagazine erfolgen in einem Meter Abstand. Auf dieser Distanz wäre der Hochtonbereich bis knapp 20 kHz ausgewogen.

Grüße, Carsten


[Beitrag von CarstenO am 10. Nov 2012, 19:50 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 20. Okt 2013, 08:58
Hallo Carsten,
hast du die 2020i immer noch? Scheint ja ein wirklich toller Lautsprecher zu sein, auch What Hifi empfiehlt sie schon seit Jahren als bestes Produkt der Jahres in seiner Preisklasse. Verstehe nur mal wieder den DE Vertrieb nicht, wie kann man innerhalb der EU den empfohlenen Paarpreis fast verdoppeln
http://www.whathifi.com/review/q-acoustics-2020i
http://www.richersounds.com/search/q2020i
Kein Wunder dass sie hier nicht bekannt wird, man kann sie aber über AVBristol problemlos auch hier kaufen.
http://www.avbristol...i-bookshelf-speakers
Schöne Grüße,
Theo
CarstenO
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 20. Okt 2013, 10:22
Guten Morgen Theo,

die Q Acoustics 2020i spielt inzwischen bei einem Freund.

Grüße, Carsten
Tho76mas
Stammgast
#25 erstellt: 20. Okt 2013, 12:24
Ich habe meine 2020i auch bei AVBristol bestellt. Das ging reibungslos. Innerhalb von 4 Tagen waren sie da.
Sehr angenehmen Support haben die auch. Fragen werden sehr schnell beantwortet.
Tywin
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 18. Mrz 2014, 21:46
Ich habe mich mal von Carsten inspirieren lassen und mir aus Neugierde die Acoustic Energy Compact One für kleines Geld in GB beschafft:

http://www.amazon.de...LnlG8pNQ-8VVLb6xRUOw

http://www.ebay.de/i...9?ebayCategoryId=162

Für mich sind das erstklassige kleine "sehr gute" Lautsprecher ohne Fehl und Tadel. Mit einem verhältnismäßig vollen, klaren neutralen Klang und wegen ihrer sehr sauberen Spielweise auch einem durchaus audiophilen Anspruch.

Da gibt es gar nichts zu meckern. Eine Dali Zensor 1 braucht man in diesem Zusammenhang überhaupt nicht erst zu nennen, der fehlt es im Vergleich an Vollwertigkeit und Ausgeglichenheit. Für die BumBum-Fraktion und Hochtonjunkies ist das aber kein Lautsprecher.

Wer einfach nur mit hübschen, guten und äußerst günstigen Lautsprechern "gut" Musik hören/genießen will, ist damit ziemlich gut bedient.

Da ich noch gute kleine Monitore suchte, bleiben die in meinem Bestand. Bei Gelegenheit werde ich auch die Q-Acoustics probieren, wenn sie mir für kleines Geld in die Hände fallen.


[Beitrag von Tywin am 18. Mrz 2014, 21:51 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 19. Mrz 2014, 17:23
Hallo Tywin,

danke für Deinen Beitrag.

Bei Richer Sounds kosten die Acoustic Energy Compact One zurzeit 79,95 GBP, was rund 96 EUR sind.

Carsten


[Beitrag von CarstenO am 19. Mrz 2014, 17:26 bearbeitet]
Tho76mas
Stammgast
#28 erstellt: 19. Mrz 2014, 20:27
Hallo Carsten,

liefert Richer Sounds überhaupt nach Deutschland?
Ich kann mich erinnern, dass ich für meine Q Acoustics 2020i diverse Online-Shops auf der Insel abgeklappert hatte, aber nur sehr wenige fand, die nach DE geliefert hätten.

Bestellt hatte ich dann letztendlich bei AV Bristol.
Ich hatte da im Vorfeld ein paar Fragen (hauptsächlich den Versand betreffend) die sehr zuvorkommend beantwortet und bei der Bestellung auch genau so umgesetzt wurden. Ich war echt sehr angenehm überrascht wie problemlos alles Abgelaufen ist. Die haben auch immer mal wieder Aktionswochenende, an denen es Prozente auf's Sortiment oder kostenlosen Versand gibt. Aber bevor mir jetzt noch Schleichwerbung vorgeworfen wird höre ich lieber auf zu schwärmen

@ Tywin,
die Q Acoustics 2020i sehe ich in letzter Zeit immer mal wieder auf Ebey oder in den Kleinanzeigen. Scheinen wohl bekannter zu werden. Da sollte sich was Gebrauchtes finden lassen. Oder eben neu in UK bestellen.

Gruß,
Thomas


[Beitrag von Tho76mas am 19. Mrz 2014, 20:29 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 19. Mrz 2014, 20:38
Ich werde mir wohl die kleineren 2010er zu Gemüte führen. Das hat aber erst mal wieder etwas Zeit.
CarstenO
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 20. Mrz 2014, 07:10

Tho76mas (Beitrag #28) schrieb:
Hallo Carsten, liefert Richer Sounds überhaupt nach Deutschland?


Nein. Für diejenigen, die im Westen der Republik leben und eine komplette Anlage kaufen möchten, kann ein Tagestrip zu den aktuellen Sonderpreisen per Directferries mehr Sinn machen, als in Duisburg oder Aalen Schwabenboxen hören zu gehen.
CarstenO
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 27. Apr 2014, 09:06
Guten Morgen zusammen,

nachdem ich über die letzten UK-Mitbringsel (Mordaunt Short Aviano 1 XR, Cambridge Azur 351 A) keine Worte verloren hatte, sollen folgende Boxen wieder Erwähnung finden:

Cambridge Audio Aero 2 (D: 499,00 EUR/Paar; UK: 249,95 BPD/Paar)
Monitor Audio BX 2 (D: 350,00 EUR/Paar; UK: 210,00 BPD/Paar)

Die Cambridge Audio Aero 2 interessierte mich, weil das Konzept eines Breitband-ähnlichen Treibers (BMR) mit einem 16 cm Tieftöner bei Fertigboxen im Einstiegsbereich eher selten ist. In Kombination mit der niedrigen Trennfrequenz (250 Hz) gehe ich von einer guten räumlichen Abbildung aus. Der relativ hohe Wirkungsgrad lässt mich auch in das Regal mit den Class-D-/T-Verstärkern von Dynavox und S.M.S.L. blicken. In amerikanischen Foren wird diese Box sehr gelobt, in den britischen und deutschen Fachmagazinen kaum erwähnt.

Die Monitor Audio BX 2 ist hier wie dort ein häufig empfohlenes Produkt und hat auch schon einige Jahre auf dem Buckel. In der Audio wurde die BX 2 2010 getestet und man beklagte dort zum einen die Basswiedergabe und zum anderen eine Vordergründigkeit bei höheren Pegeln. In der What HiFi? entschied man sich für "Award Winner". Besonderheiten weist die BX 2 nicht auf. Metallkalotten gab´s bei Monitor Audio irgendwie immer schon.

Für meine Hörsession verwende ich als Verstärker den Onkyo A-9355. Das ist ein Schaltverstärker, der nie wirklich beliebt war, bei mir jedoch unter den gleichteuren Verstärkern der anderen Brot- und Butter-Marken (Denon PMA-700 AE, 710 AE, 500 AE, 520 AE, Yamaha AX-397, Harman HK 970, HK 3380, Marantz PM 5003) für ein ständiges Kommen und Gehen sorgte.

Auf der Quellenseite nutze ich den Goldnote DAC-7, neben Rega DAC, Atoll DAC-100 in dieser Preislage für mich ein Highlight. Die Musik kommt von einem Toshiba Netbook mit Foobar. Die Datenübertragung von unkomprimierten wav-Dateien erfolgt asynchron per USB.

Meinen Eindruck schildere ich dann gemeinsam mit den Musikbeispielen.

Viele Grüße,

Carsten


[Beitrag von CarstenO am 29. Apr 2014, 13:20 bearbeitet]
Benares
Inventar
#32 erstellt: 29. Apr 2014, 14:27
Schöner Thread hier, endlich mal wieder ein paar anschauliche Hörberichte ohne Geschwurbel, und dann auch noch von LS, die man nicht alle Tage sieht. Danke dafür, bin gespannt auf deine Eindrücke der Cambridge!
CarstenO
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 29. Apr 2014, 15:49
Hi,

danke für´s Lob. Kannst Dich hier schon einmal einstimmen:

http://www.avsforum....-2-bookshelf-speaker

Grüße,

Carsten
Heule
Inventar
#34 erstellt: 29. Apr 2014, 18:13
Hallo Carsten,
welcher DAS ist dein Highlight, der Goldene 7?

Gruß Oliver
CarstenO
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 29. Apr 2014, 19:48
Ja, ich benutze den Goldnote DAC-7. Ihn und Rega DAC, sowie Atoll DAC-100 halte ich für Highlights.
m2catter
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 29. Apr 2014, 23:55
Hi Carsten,
meine Aufmerksamkeit und Interesse hast Du ebenso, toller thread.
Beste Gruesse Michael
CarstenO
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 03. Mai 2014, 05:47
Aero BX 2

Guten Morgen zusammen,

es machte mich natürlich neugierig, warum die Cambridge Audio Aero 2 bei Richer Sounds deutlich günstiger als auch bei anderen britischen Anbieter ist. Das gleiche für den Cambridge Audio Azur 351 A und zuletzt für den Azur 651 A. Julian Richer ist nicht nur Inhaber von Richer Sounds, sondern auch Teilhaber von Audio Partnership, wozu die Marken Cambridge Audio und Mordaunt Short gehören. Da werden vermutlich "Synergien" wirksam.

Viele Grüße,

Carsten


[Beitrag von CarstenO am 03. Mai 2014, 06:05 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 04. Mai 2014, 08:54
Guten Morgen,

nach dem Motto "Save The Best For Last" beginne ich mit der Monitor Audio BX-2. Diese habe ich als Demoware beim Händler "Ultimate Audio" (St. Brelade, JE, http://ultimate.je/) gekauft und sie brauchten keine Einspielzeit (bitte keine Diskussionen, das wurde andernorts schon besprochen). Für meine ersten Hörproben habe ich - ebenfalls aus Bequemlichkeit - für die Digital-/Analogwandlung vom Netbook das Audiointerface Tascam US-144 verwendet.

Sofern mir heute noch ein Vergleich möglich (AE, Q-Acoustics) ist, kann ich sagen, dass die BX-2 in einer höheren Liga als die anderen Boxen dieses Threads (inkl. MS Aviano 1 XR) spielt. Das tut sie nach mehreren Versuchen mit dem Onkyo A-9355 ausgesprochen gut. Ich habe - weil diese ebenfalls im gleichen Rack fertig verkabelt sind - noch Versuche mit Creek Destiny 2 und Creek 5350 SE angestellt. Mit dem Destiny 2 gelang es am besten, am schlechtesten jedoch mit dem 5350 SE. Das erinnerte mich an die Auswahl meiner "Hauptboxen".


Zu Hause zeigt die (Monitor Audio) GS 10 eine Vorliebe für Stimmen (aber "leicht verschnupft") und Blasinstrumente, die schön nach vorn gestellt werden. Die Musik wird in einen großen Raum gestellt. Dem steht gegenüber, dass der Flügel von Paul Kuhn in Richtung "Wurlitzer" wandert und sowieso alle Flügel irgendwie gleich klingen. Streichinstrumente, z.B. ein Solo auf einem gestrichenen Kontrabass, sind auch nicht das Ding der GS 10. Die Natürlichkeit war bei der Audience 122 (siehe erster Beitrag) besser.


aus http://www.hifi-forum.de/viewthread-100-844.html

Das wiederholte sich mit den Monitor Audio BX-2 am Creek 5350 SE. "Markenklang" bei diesen beiden Boxenmodellen (GS 10/BX-2), ja, jedoch nicht zwischen den Creek-Verstärkern. Am Creek 5350 SE spielt die BX-2 eine Klasse unter dem Niveau von Destiny 2 und Onkyo. Vorweg ein Weiteres: Ja, die Monitor Audio-Boxen verfügen über Metallkalotten im Hochtonbereich. Und nein, nach meinem Eindruck führt das nicht zwingend zu aggressivem, hartem, analytischem Klang.

Aufstellung. Wie immer stehen die Boxen frei (> 80 cm) und auf den Hörplatz ausgerichtet im gleichseitigen Dreieck mit 2,20 Meter Seitenlänge. In gleichem Abstand stehen seitlich der Boxen Absorber, der Hörplatz ist vom LP- und Bücherregalen umgeben und der Boden komplett mit Teppich belegt. Ich würde diesen Raum als "akustisch unauffällig" bezeichnen.

Was zeichnet die BX-2 von Monitor Audio aus?

Ich höre das aktuelle Santana-Album "Corazon". Diese rhytmusbetonte Musik wirkt über die BX-2 schön treibend. Das Klangbild spielt komplett losgelöst von den Boxengehäusen und dabei mit einem soliden, kräftigen Bassfundament. Dabei wirkt sie anders als andere Boxen, die größer wirken wollen, als sie es sind, nicht träge oder ihrer Transparenz beraubt. Ich gebe zu, dass mich das nicht überrascht, weil ich sie beim Händler schon an Naim-Elektronik hören konnte.

Auf dem Jubiläums-Sampler der Kirkelik Kulturverksted ist u.a. Musik von Kari Bremnes. Ihre Stimme ist schön verfärbungsarm passend weit nach vorne gerückt. Auch die Abbildung der Begleitinstrumente ist sehr genau. Die räumliche Tiefe begann vor der Linie ("Basis"), die die Boxen bildeten und reichte nicht so weit wie gewohnt hinter den Aufstellort der Boxen.

Insgesamt erlebe ich in der Kombination mit dem recht billigen Onkyo A-9355 ein Ergebnis, was über dem einiger mir bekannter teurerer Kombinationen (Elac BS 243 mit Primare) liegt. Nach meinem Eindruck und Maßstab. Bevor ich auf die Creek Destiny 2-Elektronik wechsele, hier noch eine Messung am Hörplatz, an der Spitze des gleichseitigen Dreiecks:

Monitor Audio BX-2 Messung Hörplatz

Ich bin mir sicher, dass es zu dieser Messung viel zu kommentieren gäbe.

Klanglich ist der Wechsel auf die andere Elektronik (Creek Destiny 2 Amp, PS Audio DL-III) für mich gut nachvollziehbar. Die Bühne rückt weiter nach hinten, Kari Bremnes wirkt größer und Ereignisse, die zuvor nur nebeneinander standen, stehen nun auch leicht hintereinander. Das wiederholt sich beim Wechsel vom A-9355 auf den Destiny 2 so weit eigentlich bei jedem Vergleich. Auch, dass sich im Bassbereich mehr tut.

Sonntags ist viel Zeit zum Musikhören und für das Ritual von Vinylwiedergabe. Dabei gibt es dann viel "Easy Listening", beginnend mit der "Telefunken-HiFi-Demonstration". Das ist eine Platte auf der ein freundlicher Sprecher ankündigt, was die Vorzüge der ausgewählten Titel (Orchester Werner Müller, Les Humphries Singers, Jean Claude Borelly, Niehl Deiamänd, spricht er so!) auf einer "hochwertigen Haifiedehliti"-Anlage (sagt er so!) sind. Klanglich gutes Album (Technics SL-1200 Mk 2, AT 33 PTG/II, Creek Wyndsor).

Die Bläser haben die richtige "Attacke" und der dargebotene Raum ist groß. Aber nicht so überdimensional, wie ich es bei der B&W 685 S2 erlebte, die deshalb ausschied.

Also, tonal, detailmäßig und räumlich spielt die Monitor Audio Bronze BX-2 über dem Niveau anderer mir bekannter Boxen dieser Preislage. Ich kann nur eine kleine Einschränkung feststellen. Sobald die Musik in einer guten Aufnahme komplexer (lauter oder mehr unterschiedliche Instrumente) wird, habe ich den Eindruck, nimmt die räumliche Tiefe etwas ab. (Dann aber immer noch sehr gut!) Auch für diejenigen, die aufgrund der Metallkalotte im Hochton schon einen Hör-Eindruck vor dem "geistigen Ohr" haben, kann ich Entwarnung geben. Die BX-2 ist kein Weichspüler, aber Präsenz- und Brillanzbereich kommen mir sehr genau und auch harmonisch eingebunden vor. Der Creek Destiny 2 entlarvt klangliche Härte sehr schnell, wenn sie vom Lautsprecher kommt. Hier nicht.

Mein Fazit: Herausragender Lautsprecher, für den ich in meiner Sammlung Platz schaffen werde. Die Mission 771 muss dran glauben.

Viele Grüße,

Carsten
thewas
Hat sich gelöscht
#39 erstellt: 04. Mai 2014, 09:03
Vielen Dank, sehr schöner Bericht, bin jetzt auf die Aero gespannt. Zwei kurze Fragen, hattest du die erwähnten neuen 685 S2 schon zu Hause und könntest du dazu was sagen und sind deine CARMA Messungen 1/3 oder 1/6 Oktave geglättet?
Grüße,
Theo
PS: Nur heute gibt es einen tollen kompakten 3-Wegerich zum sehr guten Preis, vielleicht ein nächster toller Testkanditat? http://blog.soundpick.de/2014/05/04/1-paar-wharfedale-jade-3/
CarstenO
Hat sich gelöscht
#40 erstellt: 04. Mai 2014, 09:26
So, um den Messklimbim nicht mehrfach auf- und abbauen zu müssen, hier schon einmal die Messung unter oben geschilderten Bedingungen der Cambridge Audio Aero 2:

Cambridge Audio Aero 2 Messung Hörplatz 1-3

Dieser Plot ist - Theo! - mit der schöneren 1/3-Glättung gemacht. So habe ich auch alle anderen Grafiken in diesem Thread erstellt. User, die mit der HiFi Stereophonie groß geworden sind, werden Schriebe mit der "felsigeren" 1/6-Glättung vorziehen. Hier dann die Aero 2 mit 1/6-Glättung:

Cambridge Audio Aero 2 Messung Hörplatz 1-6

Die komplett geglättete Kurve zeigt auch den von mir gewonnenen ersten Höreindruck:

Cambridge Audio Aero 2 Messung Hörplatz 1-0

Ein gleichmäßig zu den Höhen hin fallender Verlauf gehörte für mich immer schon zu "britischen" Boxen (wie viel "GB" wohl in der Aero 2 steckt?). Der Eindruch bei 10 kHz wurde andernorts schon angesprochen.

Meine Hörprobe werde ich umgekehrt zum Aufbau für die BX-2 durchführen.


... hattest du die erwähnten neuen 685 S2 schon zu Hause und könntest du dazu was sagen


Nein und ja. Ich habe die B&W 685 S2 beim Händler an Rotel (was sonst?) RA- und RCD 1570 gehört. Die 685 S2 war mir zu füllig und weich abgestimmt. Sie war dennoch recht detailreich und brillant im Hochton. Aber Gesangsstimmen fehlt die Klarheit, was mich auch in der Vergangenheit von B&W fern hielt. Der Hörraum beim Händler kam mir akustisch sehr gut vor.

Grüße,

Carsten


[Beitrag von CarstenO am 04. Mai 2014, 09:32 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 04. Mai 2014, 10:04
Danke Carsten und ja, das hast du gut mit der neuen 600 S2 Generation erkannt, sehr warm abgestimmt (da die B&W Marketingsabteilung extrem tüchtig ist wurden ziemlich alle Modelle diesen Monat schon in verschiedenen Zeitschriften gemessen )
Jeder moderne Lautsprecher sollte in einem normalen Hörraum einen zu den Höhen abfallenden FG haben wegen des steigenden Bündelungsmaßes und der abfallenden Nachhallzeit zu hohen Frequenzen, alte Lautsprecher waren öfter zu einem linearen FG am Hörplatz optimiert was dann eher höchenbetont klingt. Deine Aero Messungen zeigen auch schön den Buckel des BMR um 10 kHz und deinen akustisch ziemlich guten Hörraum, also alles richtig gemacht, weiter so!

PS: Hifi-Stereophonie hat damals komplett ungeglättete Plots gezeigt, die ich aber auch nicht optimal finde, 1/3 oder 1/6 sind für uns Menschen besser zu "lesen"


[Beitrag von thewas am 04. Mai 2014, 10:08 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#42 erstellt: 04. Mai 2014, 10:24

thewas (Beitrag #41) schrieb:
Danke Carsten und ja, das hast du gut mit der neuen 600 S2 Generation erkannt,


klingt wie Schule
thewas
Hat sich gelöscht
#43 erstellt: 04. Mai 2014, 10:26
Für mich klingt es wie Lob oder die große Schule des Hifilebens
CarstenO
Hat sich gelöscht
#44 erstellt: 04. Mai 2014, 15:26
Hallo zusammen,

bis ich meine Höreindrücke zur Cambridge Audio Aero 2 gesammelt und beschrieben habe, möchte ich zu den beiden Boxenpaare noch ein paar Worte loswerden.

Magnetische Befestigung der Frontbespannung ...

... halte ich für den letzten Mist. Ich gebe zu, dass diese Methode optisch deutliche Vorteile bringt, wenn die Boxen ohne Bespannung aufgestellt werden. Wenn Ihr aber häufiger Eure Boxen aus der Abstellkammer auf die Boxenständer schleppt und beim Tragen ständig die Bespannrahmen verschoben werden, stört das echt. Das Risiko besteht darin, dass die Rahmen auch in die Membranen verschoben werden können.

Verarbeitung

Die Monitor Audio BX-2 hat ein Bi-Wiring-Terminal. Wenn wir allen möglichen Input aus Herstellerangaben, Testberichten und Produktreviews von Irgendwem Glauben schenkten, müsste ich für die 7 Meter Entfernung etwa 120 EUR für vier Lautsprecherkabel zum Bi-Wiring-Betrieb ausgeben. Für einen "Quasi"-Bi-Amping-Betrieb müsste ich - falls ich maximal Besitzer von Dynavox ET-100-Endstufen bin - weitere rund 160 EUR bezahlen. Damit ist der Kaufpreis der Boxen fast erreicht. Auf den Punkt: Ich unterstelle, dass niemand bei Boxen in diesem Preisbereich über diese Optionen nachdenkt.

Auf der anderen Seite ist die Montageplatte des Terminals so dünn, dass es sich durchbiegt, wenn ich meine Bananenstecker dort einstecke. Kann der Hersteller nicht auf die Bi-Wiring-Option verzichten und dafür an angebrachter Stelle mehr Qualität walten lassen?

Grüße, Carsten
züri
Stammgast
#45 erstellt: 05. Mai 2014, 06:08
Hallo Carsten

Seit längerem lese ich in Deinem sehr interessanten Thread mit.

Ich bin extrem gespannt auf Deine Bewertung/Beschreibung der Cambridge Audio Aero 2 LS.

Die bisherigen Kritiken aus dem englischsprachigen Raum lassen ja wahre Wunderdinge erwarten.

Gruss

züri
CarstenO
Hat sich gelöscht
#46 erstellt: 10. Mai 2014, 13:59

züri (Beitrag #45) schrieb:
Seit längerem lese ich in Deinem sehr interessanten Thread mit. Ich bin extrem gespannt auf Deine Bewertung/Beschreibung der Cambridge Audio Aero 2 LS. Die bisherigen Kritiken aus dem englischsprachigen Raum lassen ja wahre Wunderdinge erwarten.


Hallo züri,

"Wunder" kann ich bislang noch nicht in Aussicht stellen, wohl aber Lautsprecherboxen, die ich "erwachsenen" Musikhörern empfehlen würde.

Die Kombination mit dem Onkyo A-9355 habe ich bereits nach einer guten halben Stunde Hören verworfen. Das geht gar nicht.

Nun läuft als Endstufe die sehr billige (170 EUR) Dynavox ET-100 (Design made by Neandertaler )

Dynavox ET-100

mit dem Creek Destiny 2 als (passive) Vorstufe. Das stellt schon eine ganz gute Kombi dar. Ich werde noch ausführlicher.

Schon einmal vielen Dank für Dein Interesse am Thread.

Carsten


[Beitrag von CarstenO am 10. Mai 2014, 14:00 bearbeitet]
CarstenO
Hat sich gelöscht
#47 erstellt: 10. Mai 2014, 15:55
So, die Cambridge Audio Aero 2 ist wirklich ein im positiven Sinne "unauffälliger" Lautsprecher. Mein kompletter Höreindruck setzt sich aus sehr vielen Einzeleindrücken zusammen.

Das gesamte Klangbild gestaltet sich sehr locker und selbstverständlich. Diese Boxen scheinen in keinster Weise auf herausragende Einzeleffekte getrimmt zu sein. Nehme ich z.B. die uralte Ray Conniff-Platte "Welcome To Europe" (SL-1200 Mk 2, AT-33 PTG II, Creek Wyndsor) schrieb ich auf mein Zettelchen "nicht zugucken, sondern teilnehmen". Dieser Eindruck umfasst, dass mir diese Boxen gleichzeitig "warm", "analytisch" und "detailreich" vorkamen. "Detailreich" möchte ich noch konkretisieren. Ich meine hiermit nicht einen irgendwo im Übertragungsspektrum betonten Bereich, sondern bei neutralem Klang weniger als bei anderen Boxen den Eindruck von Reproduktion (nein, ich schwafle jetzt nicht vom Konzertsaal daheim) zu haben. Bei vielen Boxen rücken manche Klangdetails sehr weit nach vorn, mehr, als es beim Live-Erlebnis der Fall ist.

Das wird auch durch die Lebendigkeit der Aero 2 getrieben. Die Formel könnte "Lebendigkeit durch Effizienz" lauten. Die Aero 2 braucht wenig Verstärkerleistung. Die hier verwendete Dynavox ET-100 hat 2 x 30 Watt an 8 Ohm. Das ist satt und genug. Die Aero 2 ist der Lautsprecher in meinem Bestand, bei dem ich am wenigsten Winkel am Lautstärkepoti brauche. Wie bei einigen anderen Lautsprechern auch, trägt sicherlich auch der nur wenig ausgeprägte Tiefbassbereich zur Lebendigkeit bei. Das heißt aber nicht, dass die Aero 2 in Wandnähe aufgestellt werden sollte. Die Amplitudengrafik zeigt einen kleinen Hub im Oberbass, der in Wandnähe die Oberhand gewinnt. Weiter oben habe ich die Wandabstände beschrieben, die ich auch für die Aero 2 nutze.

Mein Vorurteil gegenüber "Breitbändern" beinhaltet eben auch jene Lebendigkeit, die nach meinen Erfahrungen nicht selten mit Ungenauigkeiten im Frequenzgang einher geht. Und kommt dann noch ein weiteres Chassis dazu, muss doch irgendwo ein "Bruch" sein. Hier nicht. Homogenität rules.

In vielen Boxen mit Kalottenhochtönern wirken kritische Frauenstimmen schnell etwas "kieksig". Das habe ich mit der Aero 2 noch nicht erlebt. Was mir auch noch auffiel ist, dass sich der Klang nur wenig ändert, wenn ich den Kopf bewege. Hier vermute ich eine gleichmäßige Abstrahlung.

Schrieb ich bisher Eindrücke, die ich mit wirklich ollen Lps gewonnen habe, wird´s jetzt frischer. Die STEREO Hörtest LP: "Wake Me Up Before You Go-Go". Bei meinen anderen Lautsprechern kam mir der Kontrabass immer leicht ruppig gerupft vor. Hier gewinnt der Korpus an Umfang. Die Sängerin auch. Und hier finde ich ein Haar in der Suppe, von dem ich noch wirklich weiß, ob es eines ist: Ich mache mir etwas Sorgen um die Nebenhöhlen der Sängerin, die leicht zu zu sitzen scheinen. Derzeit bin ich bei rund 25 Betriebsstunden und rechne damit, dass sich das noch legt. Ebenso wie der hier etwas zu mächtige Oberbass.

Das werde ich später noch berichten. Ebenso wie über meinen Eindruck mit Antonio Forciones "Attempo", das "oben heraus" noch etwas "stumpf" wirkt. Von den eigentlich filigranen Schlagzeugbecken kommt mir etwas zu wenig am Hörplatz an. Gerne darf noch eine kleine Idee an "Luftigkeit" hinzu kommen ...

Ich denke, für einen ersten Eindruck von einem Lautsprecher, dem man andernorts schon über 60 Stunden Einspielzeit angedeihen ließ, ist das alles sehr gut. Ich würde mich nur ungern hier im Forum viel zu häufig getroffenen Aussagen á la "In der Preislage bester Lautsprecher und stellt auch doppelt so teure Modelle in den Schatten" anschließen. (Eigentlich gibt es kaum noch Modelle, die nicht auch doppelt so teure Produkte abziehen, solang es nur weniger etablierte Produkte sind ... ) Aber ich freue mich schon sehr darauf, den Rest des Potenzials der Cambridge Audio Aero 2 zu erschließen. Allerdings fürchte ich bereits jetzt um die Daseinsberechtigung meiner Spendor S 3/5 R², die tonal in die gleiche Kerbe schlägt.

Noch ein, zwei Sätze zur Dynavox ET-100. Die Audio urteilte letztes Jahr, dass die passende Vorstufe das Highlight im Gespann darstelle. Zu diesem Ergebnis komme ich nicht. Die ET-100 finde ich klasse.

Viele Grüße,

Carsten
thewas
Hat sich gelöscht
#48 erstellt: 10. Mai 2014, 16:08
Schöner Bericht, wie siehst du sie im Vergleich mit deinen anderen Favoriten wie auch die BX-2 und was meinst du mit "kieksig"?
Tywin
Hat sich gelöscht
#49 erstellt: 10. Mai 2014, 16:14
@Carsten ... mich bist Du hier auch noch nicht los .... ich lasse mich von Dir hier schön inspirieren
CarstenO
Hat sich gelöscht
#50 erstellt: 10. Mai 2014, 21:18

thewas (Beitrag #48) schrieb:
Schöner Bericht, wie siehst du sie im Vergleich mit deinen anderen Favoriten wie auch die BX-2 und was meinst du mit "kieksig"?
:prost


Hallo Theo,

ich bin noch nicht fertig.

Um "kieksig" zu verstehen, müsstest Du Dir mal "I Can See Clearly" von HollyCole ("Don´t Smoke in Bed") anhören. Da wird es in der Mitte des Titels etwas lauter. An dieser Stelle habe ich bei vielen Boxenmodellen den Eindruck, dass die Stimme punktuell "kleiner", "schrill" (aber nicht grell, eben zwischen Präsenz und Brillanz), kieksig halt, wird. Keine Ahnung, selber erfahren. Ich hätte aber hinzufügen müssen, dass sich meine Aussage auf den Preisbereich der Aero 2 und darunter bezieht. Bei teureren Modellen hatte ich das schon lange nicht mehr.

Hallo Tywin,

es freut mich, dass Du noch mit am Ball bist.

Viele Grüße,

Carsten


[Beitrag von CarstenO am 10. Mai 2014, 21:56 bearbeitet]
m2catter
Hat sich gelöscht
#51 erstellt: 11. Mai 2014, 01:05
Hallo Carsten,
wie immer toller Bericht.
Nachdem ich ueber die Aeros im Netz gelesen hatte, kam mir spontan der Gedanke, ob sie wohl tendenziell in die Richtung der Spendors gehen wuerden.
Na da bin ich ja mal gespannt, wie es bei Dir weitergeht....
Liebe Gruesse Michael


[Beitrag von m2catter am 11. Mai 2014, 01:06 bearbeitet]
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