Heavensgate, oder ein größerer Lautsprechervergleich

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wopper_uk
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 04. Mrz 2013, 17:34
Moin, moin,

nach vielen Jahren der Enthaltsamkeit, startete ich im vergangenen Herbst das Projekt Lautsprecher. Das Ziel hieß schlicht „Heavensgate“, d.h. keine Kompromisse und finale Beantwortung der Lautsprecherfrage.
Im folgende gebe ich meine subjektiven Eindrücke und Erfahrungen wieder.

Rahmenbedingungen
Die Anlage steht im Wohn- / Esszimmer. Das Wohnzimmer ist 5m*5m, 3,6m hoch und trotz Holzfußboden durch ein sehr großes Sofa (5 qm) und Teppich gut gedämpft. Das Esszimmer schließt sich durch einen großen Durchbruch an das Wohnzimmer an und weist eine Grundfläche von 4m*5m auf.

Unsere Musik ist Pop / Rock der letzten vierzig Jahre, etwas Jazz kaum Klassik. Wir möchten sowohl leise-akustisch hören als auch ab und an konzerthafte Livepegel genießen können.
Unser Verstärker ist eine MBL Kombination aus der 5011 Vorstufe im Zusammenspiel mit zwei 8011 Monoblöcken (310 / 510 Watt an 4 Ohm) und sollte vernünftig mit den Boxen klarkommen. Ich bin eigentlich nur theoretisch bereit den Verstärker zu tauschen, wenn der Lautsprecher mich „umhaut“ und nur mit meinen MBLs nicht klarkommt. (Wobei dies wohl sehr unwahrscheinlich ist). Der Verstärker geht demnächst in die Revision bei MBL und ich kann mir auch vorstellen, ein weiteres Paar Monoblöcke zu kaufen, wenn die Lautsprecher noch mehr Kontrolle und/oder Leistung benötigen.

Das Preislimit lag um die 15.000 Euro Einstandspreis, d.h. ich sowohl neue als auch gebrauchte, bzw. Vorführlautsprecher mit in die Auswahl nahm. Natürlich hätte ich auch gern weniger ausgegeben.

Testmusik und jeweiliger Betrachtungsaspekt

Nubla – Voayeur
Track 5: Basslauf und Zusammenhalt zwischen Höhen und Tiefen.
Track 6: Ab der zweiten Minute ist eine „hechelnde“ Männerstimme zu hören, die teils auch Worte spricht. An dieser kann die Sprachverständlichkeit und Detailauflösung gut festgemacht werden.

Feist – Open Season
Track 1: „Kaputtes bzw. altes“ Klavier zur Bewertung der realistischen Abbildung und Hochtonklarheit, gerade die teils stumpfen Klaviertöne geben Anhaltspunkte.
Track 4: Hohe Frauenstimme über Klavier zur Bewertung der Mittel- und Hochtonfähigkeit, da diese CD etwas hochtonlastig ist und schnell ins nervige fallen kann.

Goldfrapp – Seventh Tree
Track 3: Komplexe Musik über alle Frequenzen zur Beurteilung des musikalischen Zusammenspiels der Chassis und der zeitrichtigen Wiedergabe, zusätzlich hohe Pegel.

Rosin Murphy – Ruby blue
Track 8: Pegelfestigkeit und Ordnung / Differenzierbarkeit bei hohen Pegeln.

Erdmöbel – Fotoalbum
Track 1: Natürliche Stimmwiedergabe, realistische Größe des Sängers, Räumlichkeit und Natürlichkeit aller akustischen Instrumente.
Track 8: Differenzierbare Positionierung der Personen im Raum, Ruhe der Abbildung, Natürlichkeit.

Nneka – Soul is heavy

Track 3 und Track 9: Differenzierbarkeit und Klarheit bei hohen und höchsten Pegeln.

Shai – If I ever fall in love
Klarheit der Stimmen, Räumlichkeit und Differenzierbarkeit des Bass.

Diese Musikauswahl habe ich allein oder mit meiner Frau (kein Hifi-Freak, dafür Klavierspielerin) gemeinsam auf allen Lautsprechern gehört. Bei Bedarf, Spaß oder Interesse haben wir noch ein paar weitere Stücke gehört, die wir alle lange kennen. Wir haben bewusst auf hochwertigste Aufnahmen verzichtet, sondern gute Standardproduktionen gehört, bzw. in einem Fall eine mittelmäßig Aufnahme.

Die Lautsprecher wurden mit den MBL Monos betrieben, die CDP, Kabel etc. wechselten ebenso wie die Räume.
Bevor mich nun der Aufschrei der Entrüstung trifft: Es ist absolut klar, dass im Idealfall der Lautsprecher im eigenen Raum, an der eigenen Kette gehört werden sollte. Genau so klar ist aber auch, dass mit dieser Forderung ein größerer Vergleich unterschiedlicher Lautsprecher nicht möglich ist. Wir haben acht sehr unterschiedliche Lautsprecher gehört. Der finanzielle und logistische Aufwand, dies in den eigenen vier Wänden zu tun, war von uns nicht zu leisten.

Um das Risiko eines totalen Fehlkaufs zu verhindern, haben wir das o.g. Musikprogramm sehr konsequent in gleicher Reihenfolge und möglichst gleichen Pegeln gehört. Zuvor hörten wir die Tracks sehr oft auf unseren Dynaudio Contour 3.4, dabei achten wir auf die jeweiligen Kriterien und tauschten uns intensiv darüber aus, welchen Höreindruck wir hatten.

Zu guter Letzt, bin ich der Meinung, dass die Kombination Lautsprecher – Endstufe, das dominierende Element einer Kette ist. Der „Rest“ trägt zum Gelingen bei oder eben auch nicht, aber der Gesamteindruck einer Stereoanlage wird weder durch die Kabel noch den CDP dominiert.
Das Zusammenwirken zwischen dem eigenen Raum und der Kette, ist dann die entscheidende Kombination und hierin bestand unser größtes Risiko. Unser Raum ist relativ unkritisch, da er recht stark bedämpft ist. (Die Lautsprecher spielen auf das riesige Sofa welches vor dem Durchbruch steht. Die Mehrzahl der Rückwandreflexionen entsteht und verbleibt im Esszimmer.) Den Einsatz von Absorbern o.ä. werden wir prüfen und wenn nötig, auch durchführen.

Die Kandidaten

Dynaudio Evidence Temptation: Mit unserer Contour war ich, besonders bei geringen Pegeln, zufrieden. Eine Temptation hörte ich bei einem Händler, ohne einen echten Eindruck im Kopf behalten zu haben.

Revel Ultima Salon 2
: Gut zwei Jahre nachdem ich die Contour gekauft hatte, erschien die Revel. In der Zeit hörte ich eine Performa F32, die mir sehr gut gefiel. Die Tests der gesamten Ultima-Serie waren in allen Gazetten hervorragend, deshalb gehörte die Salon zum Kandidatenkreis.

Avalon Indra: Nachdem ich vor einigen Jahren eine Edilon gehört hatte, passte Indra in die Zielgruppe.

Magico V3
: Im aktuellen Hype um Magico und dem Umstand, dass die V3 ausgelaufen ist, suchte ich eine eigene Meinung und wollte ggf. einen Ausnahmelautsprecher finden.

Wilson Benesch Chimera
: Vor einigen Jahren hörte ich eine kleine Wilson und war von deren Performance angetan, so fand sich dann ein Topmodell im Hörkreis ein.

Gauder Cassiano: Die Dynaudio ist ja bekanntlich kein Dynamikwunder, die Gauder schon. Die steile Abstimmung der Frequenzweiche, versprach mir ebenso Klarheit wie der optionale Diamandhochtöner.

Martin Logan Ethos oder Summit X: Bisher hatte ich Elektrostaten immer nur am Rande gehört, nun wollte ich sie einmal konzentriert angehen.

Verity Audio Parsilfal Ovation
: Die Verity war ein Beifang. Meine Hörtour führte mich durch Deutschland und die Niederlande, die Verity lag auf dem Weg und wurde zu einem sehr guten Preis angeboten.

Warum keine B&W? Mein Schwager besitzt eine B&W 802D und ich habe diese mehrfach gehört. Als persönlich, subjektive Eindruck nahm ich immer mit, dass die B&W bei hohen Pegeln „abgeht wie die Post im Wald“, aber auf Zimmerlautstärke keinen musikalischen Zusammenhalt erzeugt.

Meine Eindrücke

Magico V3
Die Magico baut eine breite und tiefe Bühne und erlaubt eine differenzierte Betrachtung aller Instrumente. Auffällig war die Dominanz des Hochtons, nicht das dieser nervte, aber er erschien mir zu laut. Das gesamte Klangbild ist souverän und ruhig, besonders in den klangfreien Pausen bei Erdmöbel hat mich dies beeindruckt. Die Töne entspringen einem tiefen, schwarzen Hintergrund. Sobald genügend Verstärkerleistung bereitsteht, ist an der dynamischen Darbietung der V3 nichts auszusetzen. Bevor die MBLs die Magico bedienten liefe diese an einer Spectral Stereoendstufe, die hörbare Mühen im Bassbereich hatte. An den MBL entsprang ihnen ein trockener, runder Bass.
Die größte Ernüchterung trat ein, als wir die Lautstärker auf Zimmerlautstärke herunter drehten. Der musikalische Zusammenhalt zerfiel. Fast hatte ich den Eindruck, die Chassis spielten für sich, Emotionalität, Spielfreude und Ansprache waren verschwunden. Ein weiterer Nachteil war aus unserer Sicht der sehr kleine Sweetspot. In der Mitte des Stereodreieckes traf das o.g. zu, rechts und links daneben herrschte Ratlosigkeit. Insgesamt benötigt die Magico eine penible Aufstellung und straft z.B. Gegenstände im Schallweg hörbar ab.

Fazit: In dieser Preisklasse erwarte ich eine gute Darbietung in allen Disziplinen, sicher darf es Abstufungen geben, aber die Magico erschien mir bei hohen Pegeln toll, bei geringen einfach nicht gut. In Verbindung mit dem kleinen Sweetspot erfüllt sie unsere Anforderungen nicht.

Exkurs:
Nach der V3 hörten wir eine gute halbe Stunde eine Q5 an den Mcintosh KW1.2, der entsprechende Vorstufe und dem großen Mcintosh CDP.
Eine Beeindruckende Darbietung!
Unglaublich plastisch, eine nie gehörte Detaildarstellung, große und breite Bühne – toll. Akustische Instrumente erschienen absolut realistisch, ebenso wie die Sänger bzw. Sängerinnen. Wir haben nur relativ laut gehört, deshalb kann ich zur Darstellung bei Zimmerlautstärke nicht substanzielles sagen. Wer ein riesiges, ebenerdiges (wg. der 200 kg Lebendgewicht) Wohnzimmer hat und wessen Bausparvertrag gerade ausläuft, sollte sich diese Kombination einmal anhören…

Martin Logan Ethos
Eine der großen Überraschungen war die ML. Diese wunderbar große Bühne! Wir hatten den Eindruck um die Musiker herum gehen zu können. Dabei spielte die Ethos immer entspannt. Ich hatte Bedenken, dass sie bei höheren Pegeln ins Schwimmen geraten könnte, aber dem war nicht so. Auch hörte ich von früheren Modellen, dass die Anpassung zwischen der Folie und dem Bass brüchig wäre, auch das können wir nicht bestätigen. Die Möglichkeit den Bass anzupassen, erlaubt sicher ein breites Einsatzspektrum dieses Lautsprechers.
Besondere Freude bereitete uns auch die Tatsache, dass die ML den ganzen Raum mit einen guten Musikwiedergabe beglückt. Der Begriff Sweetspot verliert eigentlich seine Gültigkeit, vielmehr hört man überall gut und relaxed Musik. Die musikalischen Highlights waren sicher die livenahe Aufnahme von Erdmöbel, das realistische Klavier bei Feist und die hohen Pegel bei der Rosin Murphy Aufnahme.
Eine runde Sache!

Gauder Cassiano
Waren wir von der Ethos sehr positiv überrascht und dachten schon, am Ziel unserer Träume zu sein, zumal die Ethos mit ca. 8.500 Euro deutlich innerhalb des Budgets lag und ich schon gedanklich mit der Summit X liebäugelte. Dann wurden wir von der Gauder eines Besseren belehrt.
Während der gesamten Hörtour, war dieser Lautsprecher die größte – positive Überraschung.
Dieser geradezu kleinen, leichten und unauffälligen Box entströmt eine Darbietung, die wirklich ihres Gleichen sucht. Hoch dynamisch, packend, dabei klar differenzierbar und unangestrengt spielten die Lautsprecher, übrigens mit dem Thiel Keramikhochtöner bestückt waren, los.
Während der näheren Beschäftigung mit der Cassiano wurde mir bewusst, dass mein nächste Lautsprecher auf jeden Fall über eine höhere Dynamik als meine Dynaudios verfügen sollten. Meine Frau und ich, ebenso wie unser Sohn, hören meist bewusst Musik. D.h. wir sitzen „richtig“ und lauschen dem, was die Kette produziert, somit empfinden wir Dynamik kaum nervig, sondern suchen geradezu diese direkte Ansprache.
Ich vermute, dass die mitreisende Darbietung und die Detailtreue der Gauder, ihren Ursprung in der scharfen Trennung der Chassis hat. Die Frequenzweiche ist mit 32db steilflankig ausgelegt. Jeder Treiber spielt in seinem optimalen Bereich, dass erscheint sinnvoll und klingt hervorragend.

Fazit: Die Gauder war unser bisher unsere Lautsprecher. Der Umstand, dass die Boxen als Neuware unter dem Maximalbudget lagen und dass ggf. auch noch ein Diamant-Update möglich war und das wir sie von einem Heimathändler (Hifi Pur im Hinterhof) beziehen konnten, taten ein Übriges für die Favoritenrolle der Gauder.
Aber noch standen ja weitere Hörproben an.

Exkurs 2:
Ich möchte hier ganz besonders auf das zuvor genannte Fachgeschäft verweisen. Wer sich bisher in Hifi oder HighEnd-Geschäften unwohl gefühlt hat, wer das Geschwurbel über Einbrennzeiten von Kabeln satt hat, der sollte unbedingt einmal zu Peter Rosenberg nach Hamburg kommen. Er bietet alles an, was das Herz begehrt. Hochwertige und hochpreisige Komponenten ebenso wie die Studenteneinsteigeranlagen. Dazu Platten und CDs, sowie einige gebrauchte audiophile Schätzchen. So steht dort z.B. ein Paar schwarzen MBL 300 für eben so viel Euro. Sicher ein klasse Schnäppchen.
Ich habe während meiner beiden Hörsitzungen (einmal ohne und einmal mit Frau) einen Sansui T9900 entdeckt. Dieser wurde zuvor vom befreundeten Serviceunternehmen im Vorderhaus des Hinterhofs, einer Generalüberholung unterzogen und ist nunmehr bei mir für das Radioprogramm verantwortlich. Für mich der derzeit beste Hifi-Händler in HH und Umgebung, ja sogar darüber hinaus.

Dynaudio Evidence Temptation
Auf die Dynaudio traf ich in München, als Gebrauchtgerät in einem privaten Hörraum. Ich hörte diese sowohl mit den MBLs als auch an Mark Levision No 33 (den Radiatoren). Vor meiner Hörtour, waren die Dynaudios meine Favoriten.

Eine alte Absprache mit meiner Frau besagte, dass wir keinen Lautsprecher kaufen, der höher ist als sie (168 cm). Zu Gunsten der Dynaudio wurde diese Regel abgewandelt. Wir kaufen keinen Lautsprecher, der höher ist als ich (199 cm).

Frohen Mutes begann ich meine ausgiebige Hörsitzung. Die räumliche Darstellung der Evidence ist schlicht überzeugend. Jedes Detail ist klar ortbar und wird in einem korrekten, realistischen Zusammenhang dargestellt. Die Personen besitzen einen Körper und eine nachvollziehbare Größe. Hatte ich bei der Magico manchmal den Eindruck, dass der Erdmöbelsänger 3,50 m misst, war er bei der Dynaudio ca. 1,70m.
Der Grundton ist souverän, mehr noch, die Lautsprecher bauen die Musik auf einem autoritären Fundament auf. Besonders bei Zimmerlautstärke war dies eindrucksvoll und machte wirklich Spaß.
Meine MBLs brauchten sich hinter den Mark Levison nicht verstecken, wobei die No 33 insbesondere den Bassbereich trockener und runder formten. Dies war hörbar, aber kein Grund die Dynaudio auszuschließen. Allerdings bedeute es für mich, dass die zuvor genannten Rahmenbedingungen irgendwann geändert werden müssten. Vermutlich würde ich für die Evidence irgendwann die MBLs durch Gryphon ersetzen.
Als ich die Pegel erhöhte, bemerkte ich eine Eigenschaft, die ich so in der Topbaureihe von Dynaudio nicht erwartet hätte. Meine Contour neigt bei hohen Pegeln zu einem eisigen oder harschen Hochton. Ich weiß, dass bei Dynaudio häufig der seidige Hochtöner (Esotar) gelobt wird, dennoch hatten wir immer den o.g. Eindruck. Dies störte mich sehr, denn es war genau eine der Eigenschaften, die bei unseren neuen Lautsprechern nicht mehr haben wollte.
Weiterhin empfand ich die Temptation als nachhörbares Mitglied der Dynaudio-Familie. Das war sicherlich zu erwarten, aber bedeutet letztendlich, dass unsere neuen Lautsprecher vieles besser können, als die alten aber ein richtiger „Aha-Effekt“ nicht zu Stande kommen wird.
Nachdem wir uns auf Grundlage der Gauder für mehr Dynamik entschieden hatten, verabschiedete ich mich von der Dynaudio Evidence Temptation. Ein guter Lautsprecher, ohne Frage, aber nicht unsere Fahrkarte in den HighEnd-Himmel.
Schade zwar - aber so war es.

Verity Audio Parisfal Ovation
Die Lautsprecher habe ich leider unter ungünstigen Umständen, privat in einem sehr halligen Raum gehört. Bei Zimmerlautstärke empfand ich Stimmen und Instrumente sehr realistisch. Die räumliche Darstellung und die Bühnengröße waren tadellos, aber sobald ich etwas die Lautstärke erhöhte, ging das Klangbild in Hall, Echo und Misstönen unter. Schade! Ich hätte gern mehr gehört aber eine Einschätzung war so nicht möglich. Die MBL packte ich gar nicht erst aus, sondern hörte die Boxen an einer Ayre-Kette.

Wilson Benesch Chimera
Nachdem die Dynaudio aus dem Rennen war, setzte ich viel auf die Wilson Benesch. Die aufwändige Gehäusekonstruktion (Metall / Carbon) und die vier Tactic-Basstreiber in einem nahezu geschlossenen Gehäuse, versprachen korrekte Darstellung und Freude am Bass. Zusätzlich angeregt wurde unsere Erwartung durch sehr positiven Besprechungen und einen Vergleichstest der Chimera gegen einen Evidence Temptation, den die Wilson für sich entscheiden konnte.
Die ersten CDs im Wadia-Laufwerk identifizierten die Chimera, in einem normalen Wohnzimmer, als echte britische Box. Völlig bruchlos baute der Lautsprecher eine klar umrissene Bühne, auf der die Musiker ihre Plätze fanden und in realistischer Größe klar verständlich miteinander agierten. Mit geschlossenen Augen, glaubte ich einem der legendären BBC-Monitor zu lauschen und nicht einer ausgewachsenen Standbox von gut 1,40 cm.
Zweifellos ist die Chimera ein sehr dynamischer Lautsprecher, hier punkte sie deutlich gegenüber der Dynaudio. Darüber hinaus empfanden wir den gesamten Mittel- und Hochtonbereich sehr, sehr überzeugend. Stimmen und vor allem akustische Instrumente wurden real und fast greifbar dargestellt. Sie spielte ohne Schärfen oder die zuvor genannte Eisigkeit in den hohen Tonlagen. Diese wunderbaren Eigenschaften behielt die Wilson bei jeder Lautstärke bei. Leise war einfach leise, dass gesamte Klangbild bliebt intakt und transparent. Alle Treiber agierten zusammen aus einem Guss. So soll es sein!
Im Tieftonbereich tönt die Britin trocken und voller Kontur, allerdings vermisste meine Liebste ein wenig Attacke. Damit hatte sie nicht unrecht. Wenn die Musik sehr basslastig ausgelegt war, z.B. bei Shai, dann waren die Bässe sehr präsent und füllten den Raum. Bei den ausgewogeneren Titeln oder der live-artigen Aufnahme von Erdmöbel, könnte der Basslauf etwas deutlich sein. Für mich war dieses Verhalten mehr eine Eigenschaft, nicht unbedingt ein Nachteil, der sich z.B. durch eine wandnahe Position ggf. noch etwas korrigieren ließe.
Insgesamt näherten wir uns der Himmelspforte. Die Gauder war ganz klar ein Meilenstein und die Wilson war ein echte und bei diesem Angebot (Vorführmodell für 12.500 Euro) nahezu gleich teure Alternative. Das Zusammenspiel mit den MBL war sehr gut und auf Grund der bi-wiring Anschlüsse konnte ich mir auch vorstellen, künftig mit zwei weiteren Endstufen zu liebäugeln.

Fazit: Die Lautsprecher spielten homogen und überzeugend – packend. Sie passten in unsere Kette und ließen Raum für künftige Erweiterungen.

Revel Ultima Salon 2
Der Anbieter der Wilson Benesch hatte auch ein neues Paar Revel im Angebot. Diese waren noch original verpackt und mit knapp 15.000 Euro im Budgetrahmen. So räumten die Wilson ihren Platz und wir klemmten die Salon an die MBLs. Mit jeder CD, die im Wadia verschwand, wurde das Lächeln im Gesicht meiner Liebsten breiter. Die Revel kann schlicht all das was die Wilson kann, nur besser. Und nicht nur gegenüber der Wilson, sie besitzt die Charaktereigenschaften der Gauder, paart diese mit einer größeren Autorität, einem unglaublichen Grundton und wirklich berührenden Höhen.
Beginnend bei geringer Lautstärke wird eine erkennbare Bühne aufgebaut auf der alle Akteure ihre Plätze finden. Sobald Frauenstimmen einsetzen, hohe Gitarrenseiten angeschlagen werden oder noch besser, hi-hats ins Spiel kommen, zeigt die Revel ihre beste Seite. Ich habe noch nie, auch bei der B&W 802D einen solch feinen, glänzenden Hochton gehört. Nichts, wirklich nichts ist eisig oder scharf. Ich mag die Formulierung nicht, finde aber keine bessere. Die Höhen sind fein und silbern, klar und jederzeit angenehm. Auf der anderen Frequenzseite lockt die Salon mit einem trockenen und tiefreichenden Bass. Ebenso wie die Höhen, ist auch dieser klar konturiert und kontrolliert. Ein Manko unserer Contour, die bei hohen Pegeln gern mal ins Dröhnen geriet.
Zuvor hatte ich Bedenken, dass ein Vierwegesystem zerrissen wirken könnte. Unser Hörabstand betrug knapp drei Meter und dort waren die Boxen nicht mehr zu orten. Einzelne Treiber konnte ich nicht identifizieren. Zu Hause würden wir etwas mehr Abstand haben können, also auch hier kein Problem.
Als letzte Disziplin stand wie immer „Pegel“ auf der Liste. Zunächst ließen wir Nneka aus dem Käfig. Wirklich viele Töne, in allen Frequenzen und in einer sozialuntauglichen Lautstärke, alles kein Problem. Wirklich! Leise spielen die Revels toll und wenn an der Lautstärke gedreht wird, dann wird es toller. Bisher hatte ich derartiges in das Reich der Hifi-Gazetten-Mythen abgetan, aber nun saß ich davor. Es war überhaupt das erste Mal, dass meine Frau darauf bestand, dass wir noch etwas lauter hören könnten.
Beeindruckend.

Fazit: Meine Frau zückte schon mein Scheckbuch, ich verwies auf die noch ausstehende Avalon, bedanke mich bei Lokesh Rambhadjan, in Zoetermeer und wir fuhren in unser Hotel nach Amsterdam.

Avalon Indra
Am nächsten Morgen saßen wir in einem anderen Wohnzimmer und lauschten der Avalon. Auch hier verblüfte als erstes der Monitoreffekt, den schon die Wilson Benesch hatte. Aus einem Guss spielend, mit hoher Detailzeichnung, klarer Ortbarkeit löste sich der Klang unmittelbar von den Boxen. Die Abhörlautstärke spielte dabei keine Rolle, dass stimmige Bild war bei jedem Pegel gegeben.
Als Differenzierung gegenüber der Revel, ist aus meiner Sicht zu sagen, dass sich die Avalon bei Zimmerlautstärker wohler fühlt, als auf der Loveparade. Darüber hinaus überzeugt die Salon mit ihren fantastischen Hochtonfähigkeiten. Bei akustischen Aufnahmen wie unserer Erdmöbelaufnahme, setzte sich die Avalon bestens in Szene. Der Bass klang trocken und war von klarer Kontur, allerdings so glaube ich, begrenzt. Ich hatte den Eindruck, dass die Abstimmung der Avalon dafür sorgt, dass sich nicht von sich gab, was sie nicht konnte. Ergo wurde Bass etwas früher ausgeblendet bzw. abgesengt, damit kein Dröhnen o.ä. den Wohlklang stört.
Dies wäre der richtige Lautsprecher gewesen, als wir vor Jahren unsere Contours kauften, allerdings hatten wir damals nicht das Budget zu Verfügung. Die Avalon spielt das, was sie spielen kann richtig, sogar richtig gut. Was sie nicht kann, verschweigt sie oder hält es dezent im Hintergrund. Wir könnten und würden damit leben, wenn uns die Ultima nicht gezeigt hätte, dass alles zusammen möglich ist.

Ergebnis
Seit dem 1. März stehen zwei Revel Ultima Salon2 in unserem Wohnzimmer und es fällt insbesondere mir schwer, dass Grinsen aus meinem Gesicht zu bekommen, wenn ich Musik höre.


Der getriebene Aufwand war beträchtlich, ich habe vier Wochen kaum etwas anderes gemacht, als Musik zu hören und Auto zu fahren. Dabei die MBLs mit je 25 kg immer wieder ein- und ausgeladen und umhergetragen. Spaß hat es dennoch gemacht und ich habe wirklich den Eindruck, meinen, sorry, unseren Lautsprecher gefunden zu haben.

Unsere Reise ist am glücklichen Ende angekommen, die Himmelspforte liegt weit geöffnet vor uns.


Noch ein paar (nicht allzu ernst gemeinte) Beobachtungen

Wer mit den Gedanken an Mark Levison No 33 spielt, sollte sich erkundigen, ob er die Abwärme in das örtliche Fernwärmenetz einleiten kann, bzw. kann mit einer Heizkostenrückerstattung rechnen. Eine zusätzliche Heizung für den Hörraum ist auf jeden Fall überflüssig.

Dafür fordert eine ML-Vorstufe Ruhe und Gelassenheit, verändert sie die Lautstärke nur in Zehntelschritten. Wenn man, wie ich, häufig von ganz laut auf ganz leise dreht, bekommt man schnell Hornhaut am Finger.

Ich verstehe nicht, warum ein Ayre CDP geschlagene fünf Sekunden benötigt, um von einem Titel zum nächsten zu skippen, bzw. dieses Skip-Kommando auch nur entgegen zu nehmen.
Darüber hinaus hatte ich Bedenken, die Lautstärke beim Ayre Vorverstärker zu verändern, machte dieser doch ein Geräusch, als wolle er dabei aus dem Rack springen. Es gibt sicher einen guten und sinnvollen Grund dafür, aber besonders gut finde ich das nicht.
Wobei ehrlich gesagt, dass schnarrende- sägende Geräusch, dass meine MBL-Vorstufe beim lautstärkerregeln macht, auch nicht sehr high-endig ist.

Bevor die HighEnd Gemeinde mich jetzt grillt, beendet ich meinen Beitrag – lang genug ist er geworden…

DANKE fürs Durchhalten bis hierher.

Wopper


[Beitrag von wopper_uk am 04. Mrz 2013, 17:35 bearbeitet]
Lunarrmann
Stammgast
#2 erstellt: 04. Mrz 2013, 17:57
Hallo Wopper,

von mir gibts gleich ein paar Komlimente!

1. Ich kann deine Beschreibungen gut nachvollziehen, habe ein ein konkretes Bild vor Augen ohne zu vergessen, das es subjektiv ist ... Die Trackauswahl und Beschreibung der jeweiligen Beispiele fand ich gelungen.

2. Fleißpunkt! Wieviel Flaschen guten Roten hast du während des Schreibens investiert? Ich hoffe, dass du da was da hattest

3. Ziel erreicht-Extrapunkt und neuer Level

Habs einfach gerne gelesen, auch wenns preislich nicht meine Liga ist. Wenn mein Bericht (kommt in Kürze) über den Velodyne SPL 1000 Ultra nur annähernd so gut ist, bin ich froh...

lunarrmann
pölsevogn
Stammgast
#3 erstellt: 04. Mrz 2013, 18:07
Wo bekommt man solche Ehefrauen wie die Deine?
wopper_uk
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 04. Mrz 2013, 19:13
Moin Lunarrmann,

danke für dein Kompliment. Ich freue mich, dass dir mein Bericht gefällt. So viel Aufwand war es nicht ihn zu erstellen. Ich war das Wochenende etwas krank und habe den heutigen Nachmittag, den ersten mit freiem Kopf, nutzen können, meine Eindrücke aufzuschreiben.
Beste Grüße
wopper
wopper_uk
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 04. Mrz 2013, 19:16
Moin pölsevogn,

Ich habe meine vor fünfzehn Jahren in meinem damaligen Job gefunden und gebe sie seitdem nicht mehr her (vor allem wenn ich noch schreibe, dass sie trinkfest ist und Auto wie eine Besengte fährt).

Beste Grüße
wopper


[Beitrag von wopper_uk am 05. Mrz 2013, 22:30 bearbeitet]
züri
Stammgast
#6 erstellt: 05. Mrz 2013, 08:39
Hallo

Super Hörbericht!

Fotos würden das ganze noch aufwerten...bitte.

Gruss

züri
Bananenkrümmer
Inventar
#7 erstellt: 05. Mrz 2013, 18:57
Wie bereits per PM mitgeteilt, ganz toller Bericht. Bravo

Und vielen Dank für die riesen Mühe


[Beitrag von Bananenkrümmer am 05. Mrz 2013, 18:58 bearbeitet]
wopper_uk
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 05. Mrz 2013, 22:07
"wie eine Besengte" möchte ich mir verbitten.

Gruß, die Frau!
Musikfloh
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 07. Mrz 2013, 14:10

wopper_uk (Beitrag #8) schrieb:
"wie eine Besengte" möchte ich mir verbitten.

Gruß, die Frau!

Macht das bitte per PM aus
wopper_uk
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 14. Mrz 2013, 19:08
Nun auch zwei Bilder nachdem die Maler ihr Werk vollendet haben...

revel-1

Noch lange nicht perfekt, es fehlen noch die Granitplatten unten den Revels, die Raumakustik wird noch angepasst, die Anrichte wird durch Pagodes ersetzt und und und. Aber erstmal macht es Spaß...

revel-2

Beste Grüße
wopper
Bananenkrümmer
Inventar
#11 erstellt: 14. Mrz 2013, 19:21
Jetzt wird's aber dringend mal Zeit für einen besseren Fernseher.

Oder hört Ihr nur
wopper_uk
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 14. Mrz 2013, 20:26
Du kennst doch meinen Footer: "Musik, Musik, Musik". Gucken ist nur, wenn es nichts zu hören gibt....

Und dann sieh mal, wie schön sich der Sansui macht. Ist das nicht toll....
eddismith
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 13. Jun 2013, 08:29
Hallo wopper_uk,

ich kann die Beschreibung über die Höhrerfahrung bei der Revel ganz genau nachvollziehen. Ich selbst habe die Ursprungsversion, also die Ultima Salon 1 . Diese ist noch kompromissloser auf Neutralität, und nicht auf Hifi, ausgelegt, als die Nachfolgemodelle. Dies hat auch wahrschienlich dazu geführt, daß sie in der Hifi-Welt nicht so erfolgreich war. Ausserdem ist die Größe und das Gewicht (139cm, 120kg/Box) nicht verkaufsfördernd gewesen, abgesehen vom FAF von unter 4 (Frauen-Akzeptanz-Faktor: 1-10). Ich selbst nutze sie nicht nur zum Musikhören. Da ich nebenberuflich noch als Tontechniker unterwegs bin und Livemitschnitte mache, nutze ich sie auch als Abhör-Monitore für den Endmix und Mastering. Funktioniert prima. Und die Sache mit dem Grinsen im Gesicht beim Musikhören, liebe nicht Revel-Höhrer, das ist wirklich so. Übrigens kannst man meine Anlage bei audiodoo unter "Höhrsaal mit Genußmittel" sehen.
Ich wünsche Dir und Deiner Frau noch viele Grinsestunden beim Revel-Musikhöhren.
wopper_uk
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 30. Jun 2013, 14:59
Moin Eddismith,

bzgl. des WAF wäre die Salon1 auch bei meiner Frau an die Schmerzgrenze gegangen.
Inzwischen wohnen die Revels ja einige Monate bei uns, aber sie beeindrucken mich noch bei jedem Musikhören aufs Neue. Ich interessiere mich seit gut dreißig Jahren für HiFi, dass was ich heute höre, ist das, was ich mir in den achtziger Jahren gewünscht habe.
Du betreibst die Revels mit zwei Monoendstufen je Kanal, das ist meine nächste Erweiterung. Ich habe ein paar weitere MBL 8011 im Auge. Sobald ich die gekauft habe, lasse ich alles bei MBL in Berlin einstellen und bin gespannt, wie die Salons aufspielen, wenn sie wirklich eng geführt werden.

Beste Grüße, keep smiling
Uwe
eddismith
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 15. Jul 2013, 04:04
Hallo wopper_uk
das mit den insgesamt vier mono-gebreuckten Endstufen ist wie das i-Puenktschen auf dem Ganzen. Aber ich muss Dich vorwarnen. Es wird naemlich folgendes passieren: Du schliesst alle vier Endstufen an, ueberpruefst natuerlich die Richtigkeit der Verkabelung und dann schaltest Du alle Geraete an. Alleine das Anschalten der vier Endstufen ist nicht nur eine einfache Handlung, die gemacht werden muss. Nein, es ist ein Genuss den man dann ab sofort immer wieder celebriert. Vier Endstufen, vier mal das satten "Klacken" der Relais, ein Genuss !! Aber beim ersten Hoeren der Vier passiert erst mal garnix, zumindest nicht viel, oder was man sich auch immer davon erhofft hat. Ja, ganauso muss es eigentlich klingen. Aber hat sich der Aufwand, vor allem finanziell, gelohnt ?? Du hoerst dann weiter, die bekannten Titel usw. ... Dann schleicht sich etwas Unsicherheit ein. Naja, man kann ja vielleicht wieder zurueckbauen, auf zwei Endstufen, reicht im Prinzip ja auch. Gesagt, getan. Dann wieder einschalten und zuhoeren und sofort erschrocken aufspringen und denken: NEIN, das geht ja garnicht, wie hoert sich das denn an? Nein, vier muessen es sein, nicht eine, nicht zwei, NEIN VIER !! Was ich damit sagen will: der Sprung nach oben, also vier Endstufen, hoert sich nicht so dramatisch besser an, als man sich das vorgestellt hat. Nein, es hoert sich einfach richtig an. ABER der Ruckschritt auf nur zwei oder gar eine Endstufe hoert sich dann umso, ich uebertreibe es mal ein bischen, dramatisch schlechter an. Also, ich wuensche Dir und Deiner Frau noch viele schoene Hoerstunden und viel Genuss beim Einschalten von vier Endstufen.
LG Eddi
mark_hifi-fan
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 02. Aug 2013, 19:01
Hallo Wopper,

herzlichen Glückwunsch zu deinen neuen Lautsprechern und zu deinem außerordentlich genialen Hörtest... ob du es glaubst oder nicht, aber DEINE Ausführungen haben mich dazu bewogen, die Revel Ultima Salon 2 bei meinem Lautsprecherkauf überhaupt erst in die engere Wahl zu nehmen. Dafür schon mal 1000 Dank!

Denn: Ich kann deine Ausführungen und Erfahrungen nicht nur 1 zu 1 teilen, nein... ich kam nach endlosen Stunden des Probehörens von "Konkurrenzprodukten" zusammen mit meiner Frau zu exakt derselben Entscheidung wie du: Seit etwa gut einer Woche steht ein Pärchen Salon 2 in unseren "Heiligen Hallen" und treibt uns regelmäßig die Freudentränen in die Augen.

Vielen (absolut ernst gemeinten) Dank!!!
wopper_uk
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 09. Sep 2013, 19:53
Moin, moin,

ein kurzes optisches Update, nachdem ich die Revels nun mit einem satten kw (Sinus) je Kanal befeuere.

Blick vom Hörplatz


Neben einer höheren Präzision und einer verbesserten Auflösung ist es der körperliche Bass, der mir die Gesichtsmuskeln fröhlich verzieht.

Die Story ist noch nicht zu Ende…(zum Glück)

Beste Grüße
Uwe
ALUFOLIE
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 09. Sep 2013, 20:44
So ein kleines bisschen beneide ich Euch ja, dass Ihr Euch solche Sachen leisten könnt. Aber auch wirklich nur ein gaaaanz kleines Bisschen
Wirklich tolles Equipment. Das zu hören, ist bestimmt ein Highlight.
eddismith
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 10. Sep 2013, 04:59
Hallo wopper_uk,
wie ich sehe, Du hast es getan: vier Endstufen. Herzlichen Glueckwunsch zu dieser Entscheidung. Trotzdem bin ich ein klein weinig neugierig. War es ungefaehr so, wie ich es Dir in meinem letzten Beitrag geschildert habe ?
Wie dem auch sei, ich wuensche Deiner Frau und Dir noch viele genussvolle Hoerstunden.
LG Eddi
wopper_uk
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 11. Sep 2013, 08:34
Hallo Eddi,

du beschreibst den Eindruck sehr treffend. Ich habe ehrlich gesagt, recht wenig erwartet und wurde dann überrascht. Die Souveränität der Darbietung hat sich natürlich verbessert, das war bei 4.400 Watt Impulsleistung und satten 2 KW Sinus auch nicht anders zu erwarten. Auch das der Bass nunmehr absolut kraftvoll und schon bei geringen Pegeln körperlich spürbar ist, war vorhersehbar. Überrascht wurde ich von der zusätzlich gewonnenen Feinzeichnung und der „Aufgeräumtheit“ des Mittel- und Hochtons. Obwohl ich dieses Jahr wirklich viel Musik gehört habe, entdecke ich nun auf bekannten CDs neue Informationen. Hier mal ein vermeidliches Nebengeräusch das sich nunmehr als dem Rhythmus folgend zeigt, dort eine zweite Stimme, die zuvor nicht so prägnant erkennbar war.

Allerdings muss ich jetzt mehr Aufwand treiben, um den Raum zu bedämpfen und die im Überfluss vorhandene Energie wieder geordnet abbauen. Ich setze in den nächsten Wochen zwei Maßnahmen (Vorhänge und Wandbedämpfung) um und höre wie sich der Klang entwickelt. Nach meiner Erfahrung wird auch die Entkopplung der Endstufen vom Boden, noch mehr Ruhe und Klarheit ins Geschehen bringen.

Ich berichte hier weiter, was ich mache und wie sich mein Eindruck verändert. Im kommenden Jahr wird als letztes dann die Digitalquelle ausgetauscht.

Viele Grüße

Uwe
wopper_uk
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 11. Sep 2013, 08:39
Hallo Marco,

danke für dein Lob. Auch wenn es nur ein ganz klein wenig Neid ist, den brauchst du den nicht. Ich beschäftige mich seit fast 30 Jahren mit Stereo und habe auch mit meiner aller ersten Anlage viel Spaß an der Musik gehabt. Und darum geht es doch letztlich. Wenn du mal nach HH kommst, dann melde dich. Wenn ich Zeit habe, kannst du dir gern einen eigenen Eindruck verschaffen.

Beste Grüße
Uwe
eddismith
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 08. Okt 2013, 06:15
Hallo wopper_uk,
zu Deinem geplanten Wechsel der Digitalquellen moechte ich einen kleinen Entscheidungsbeitrag leisten, wenn dies gestattet ist. Es ist nicht als MUSS zu betrachten, sondern nur ein kleiner Hinweis auf eine, vielleicht bis dato noch nicht in Betracht gezogene, Alternative. Ich hatte mich natuerlich auch mit diesem Thema beschaeftigt und alle moeglichen Infos ueber fast alle CD- und SACD-Player gesammelt, in fast allen Preiskategorien. Das fing bei ca.2500,-Euro an und hoerte bei 25000,-Euro noch nicht auf. Da ich mit Tontechnik zu tun habe, und somit auch mit Digitalmischpulten, weiss ich, welches Datenformat diese Geraete ausgeben. Das faengt bei 44.1kHz/16bit an und hoert i.A. bei 192kHz/24bit auf, es gibt auch welche die Daten bis 384kHz/24bit ausgeben. Dies ist abhaengig vom Typ, Preis, eingebaute Wandlerchips etc.
Also hab ich mich gefragt: Warum den Umweg ueber die CD gehen, wenn die "Tonstudio-Daten" eigentlich besser sind? Nun gibt es bereits sehr interessante Websites, bei denen man zu CD-Preisen ganze Alben legal runterladen kann. Wie z.B. highresaudio (Berlin), linnrecords (UK), naimlabel (UK). Dann gibt es noch 'hdtracks' aus USA, die sich aber leider nicht mit der deutschen GEMA einigen koennen und deshalb ist zur Zeit ein Runterladen von Deutschland aus nicht moeglich. Die haben das groesste und auch interessanteste Angebot an Highdefinition-Musikfiles. Da ich zur Zeit in China bin, betrifft mich dieses Problem mit GEMA nicht. Der Download hier funktioniert sagenhaft super gut. Diese Musikdaten habe ich auf meinem RIPNas 4TB von HFX gespeichert. Ich habe auch alle meine CD's auf dessen Festplatten grippt. Rippen ist kurz gesagt, das Umwandeln des PCM-Codes wieder zurueck in Wave-Daten. Ob man da einen Unterschied hoert ?? Und ob man da einen Unterschied hoert. Man hoert sogar einen Unterschied zwischen CD, gerippter CD, 96kHz/24bit-Datenformat und 192kHz/24bit-Datenformat. Ich hab dies selbst bei mir zu Hause ausprobiert und kann es jederzeit mit dem Fleetwood Mac - Album Rumours vorfuehren. Gewandelt werden die Daten mit meinem MP1260R von T&A, der sie ueber USB vom RIPNas erhaelt. (siehe meine Fotos bei 'audiodoo'). Ich habe dies fuer mich als Koenigsweg entdeckt und frage mich, warum es immer noch, insbesondere fuer solche Hifi-Freaks wie uns, die CD gibt ? Abgesehen davon ist die CD eine Material- und Platzverschwendung (nur mal ganz am Rande und nebenbei bemerkt). Ich wuerde mir an Deiner Stelle von MBL den passenden Netzwerkplayer, oder auch DA-Wandler mit USB-Anschluss, anschaffen, einen Musikserver (selbst zusammen erstellt oder Kaufteil) und dann Musikhoeren auf dem naechst hoeheren Level. Und falls Du doch mal wieder Musik in die Hand nehmen willst, Du hast ja noch die Schallplatten (wofuer ich Dich ein klein bisschen beneide). Wie Deine Entscheidung auch ausfaellt, ich wuensche Deiner Frau und Dir viele tolle Musikstunden und viel Spass beim Aussuchen der neuen Digitalquellen.
Viele liebe Gruesse aus China
Eddi
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