Teac AP-505 - ein paar Worte zur kleinen Endstufe

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wummew
Inventar
#1 erstellt: 14. Nov 2021, 13:37
[Vorab:

Da ich darauf hingewiesen wurde, daß meine Beiträge, die ich als "Meine Erfahrungsberichte" gesammelt in diesem Thread schreibe, anderenorts vereinzelt eventuell besser aufgehoben sein könnten, habe ich mich dazu entschlossen, ausgewählte Texte in die entsprechenden Bereiche als Kopie zu verschieben.

Dieser Text wurde von mir bereits an dieser Stelle urspr. erstellt.



Ohne Endstufen kommt meist nicht viel bei passiven Schallwandlern an. Diese Erfahrung habe ich kürzlich gemacht als man mir meinen Mehrkanalreceiver spontan abnahm und ich mich im Haushalt ebenso spontan nach Alternativen umsehen mußte.

Es ist hinlänglich bekannt, Haptik ist mir wichtig. Und beim Streifen durch die gefühlt unendliche Weite des www nach einem anderen Objekt der Begierde, sei es nun AVR, Stereovollverstärker oder von mir aus auch Vor-/Endstufen-Kombination mit x-Kanälen, bin ich beim Händler wieder über die üblichen Verdächtigen wie z. B. Accuphase E-280, Rotel Michi X5 oder den Technics SU-G700MK2 gestolpert (Zappelzeiger ). Ich hätte ja auch zu gerne eines der neuen Yamaha RX-A4/6/8A-Modelle in Augenschein genommen, allerdings heißt es hier nach wie vor Lieferbarkeit zum Ende des Jahres hin.

Über die Hersteller Cyrus und Quad kam mir dann der Gedanke, warum nicht klein, leicht und dennoch haptisch für mich genügend? Nun die Auswahl an Herstellern schrumpfte dadurch deutlich und auch Cyrus bietet zwar interessante Geräte, die mir allerdings optisch nicht so recht gefallen wollen.

Und so bin ich über ein paar Umwege bei TEAC gelandet, und hier war es eigentlich die Teac PE-505 Phono-Vorstufe, die mein Interesse weckte. Optisch hübsch anzusehen und mit vielen Einstellungsmöglichkeiten. Allerdings stünde eine solche Vorstufe in keinerlei Relation zu meinen Tonabnehmern, daher ist es nach Ermittlung des Preises auch bei einer Bewunderung aus der Ferne geblieben.


Aber als passende Geräte der Serie kam dann die Teac AP-505 Endstufe zum Vorschein. Und um genau diese soll es hier gleich für ein paar Worte gehen, denn dieses Gerät habe ich mir tatsächlich gekauft.

Klein, leicht und haptisch hochwertig? Das ist kombiniert in Form dieser Endstufe meiner Meinung nach wirklich lecker anzusehen.

Während des Auspackens des mit ca. 6 kg Versandgewicht geradezu lächerlich wirkenden Verstärkers kamen mir aber sofort Zweifel ob der Verarbeitung. Beim Entfernen der Polsterung bzw. Schutzhülle waren deutliche Klackergeräusche vom Gerät zu hören. Sollte sich da im Inneren schon ein Bauteil verabschiedet haben? Dem war zum Glück nicht so, aber dazu gleich mehr.

PA161324 PA161325 PA101302

Gehäuse komplett aus Metall, große VU-Meter und ein einfacher aber sehr elegant wirkender Hebel zum Ein- bzw. Ausschalten der Endstufe. Die Pegelanzeige läßt sich mehrstufig in der Helligkeit der Beleuchtung anpassen sowie darüber hinaus ist die Empfindlichkeit variabel. Der schwere Einschalthebel quittiert die Handhabung mit einem deutlichen "Klack". Ansonsten hält die Front für den Nutzer keine Überraschungen bereit.

Die kürzlich genannten Klackergeräusche waren nicht einem Defekt geschuldet, sondern haben ihre Ursache in den urspr. zum Patent angemeldeten sogenannten „Pin-Point“-Füßen.

PA241441 PB081466

Hierbei handelt es sich in etwa um Spikes mit direkt verbundenen Auflagen. Und da diese eben nicht starr sind und ebenfalls komplett aus Metall bestehen, geben diese beim Hantieren mit der Endstufe solch klackernden Geräusche von sich.

Die Leistungsdaten dieser kleinen Endstufe lesen sich recht ordentlich - 2x 115 Watt (4 ohms, 1kHz, THD 0.8%) bzw. 2x 70 Watt (8 ohms, 1kHz, THD 0.8%).

Mit ca. 1.500,00 EUR UVP gehört diese Endstufe nun nicht zu den günstigsten Optionen, die einem interessierten Menschen geboten werden, aber bekanntlich sind auch im Bereich HiFi hier nach oben hin keine Grenzen gesetzt. Und gemessen an weiteren Alternativen am Markt reiht sich Teac mit dieser Endstufe passend zur optischen Erscheinung sogar noch im unteren Bereich der möglichen Einkaufsliste ein.

Angeschlossen an der Endstufe sind meine ASW Genius 510. Mit einem Kennschalldruckpegel von über 90 dB eigentlich vermeintlich leicht händelbar, hat die Genius 510 allerdings eine Minimal-Impedanz von 2,74 Ohm bei 212 Hertz.

Ich höre nun nicht dauerhaft mit Discopegeln und habe auch keine Sporthalle zu beschallen. Es ist mir nicht negativ aufgefallen, daß die Endstufe mit meinen Lautsprechern nicht zurecht kommen würde. Auch ansonsten habe ich bisher klanglich keine Auffälligkeit vernommen. Positiv ist lediglich zu schreiben, daß aus den Lautsprechern absolut kein Geräusch (Rauschen etc.) zu vernehmen ist, wenn kein Signal anliegt.

Abwärme produziert die Endstufe ebenfalls nur geringfügig, der Betrieb der ohnehin schon kleinen Kiste in einem nur wenig größeren Bereich sollte selbst auf Dauer problemlos möglich sein.

PA241461b


Demnach also eine hervorragende Endstufe ohne Kritikpunkte? Nicht ganz, es gibt ein paar Dinge, die sich je nach Verwendung irgendwo zwischen "eigentlich unerheblich" und "nervig" tummeln können.

Da wäre zum Beispiel die Abschaltautomatik, die - ich meine es sind 15 Minuten - dann greift, wenn kein Signal anliegt. Die Idee ist löblich, allerdings meiner Meinung nach nur halbherzig umgesetzt. Zunächst wäre da die Frage, was denn "kein Signal" bedeutet? Im Falle der Endstufe bedeutet dies auch einen geringen Pegel, der dazu führen kann, daß z. B. leises Hintergrundgedudel mit mal komplett verschwindet, weil dies bereits die Abschaltautomatik scharf geschaltet hat. Im Stereobetrieb kommt dies zugegeben weniger häufig vor, aber bei Verwendung in einem Mehrkanalsystem führt dies bei ruhigerem Quellmaterial im Mehrkanalbetrieb zu abendlicher später Stunde dann doch ab und an dazu, daß sich mit mal die Front- oder Surroundkanäle verabschieden, da bei Reportagen usw. eher der Center die meiste Arbeit verrichtet.

[edit: Die Abschaltfunktion läßt sich deaktivieren. Meine Kritik in dieser Sache ist daher unbegründet.]

Als weiterer Punkt wären da die eigentlich massiven Schraubanschlüsse für die Lautsprecherkabel zu nennen. Die Aufnahmen für die Bananenstecker halten die etwas störrischen Kabel nicht wirklich fest.

Drei Standfüße zum Wohle des Klangs? Von mir aus, das lasse ich mal so stehen, aber wenn man an den Anschlüssen der Endstufe hantiert, kommt es eben doch häufiger vor, daß man ungewollt Kraft auf eine Seite der Endstufe ausübt, was dazu führt, daß die Endstufe eines der anderen Beinchen hebt und dann sofort wieder unsanft von der Schwerkraft überwältigt gen Boden gezogen wird, was dann Dank der kompletten Metallkonstruktion mit einem kräftigen "Plong" akustisch unterstützt wird.


Aber die Endstufe bietet darüber hinaus noch einen Bi-Amp- und einen BTL-Modus (letzteres "Bridge Tied Load/Bridged"). Jeweils ist hier also die Kombination von zwei Teac AP-505 vorgesehen. Im Mono-Betrieb liefert dann das Gespann von zwei AP-505 immerhin stolze 2x 220 Watt (8 ohms, 1kHz, THD 0.8%). Allerdings ist man dann entsprechend auch schon bei einer UVP von ca. 3.000,00 EUR gelandet.

Nun, ich wollte es zumindest getestet haben, daher habe ich tatsächlich noch ein zweites kleines Paket in die Wohnung getragen. Und ich gebe zu, optisch gefallen mir diese kleinen Endstufen richtig gut.

PB081472
(Ich hatte keine Lust alles abzubauen, daher ist das Foto über einen Spiegel entstanden. Die entsprechende Qualität mit leichter Doppelkontur bitte ich daher zu entschuldigen.)

Auf der Rückseite befinden sich Schalter zur Anpassung der Eingänge XLR/Cinch sowie der genannten Betriebsarten "Stereo", "Bi-Amp" und "BTL".

Klanglich komme ich auch hier wieder wie zu erwarten war zum gleichen Ergebnis. Kein Brummen, kein Rauschen und auch ansonsten komplett unauffällig.

PA231459a

Zusammen mit der PE-505 Phono-Vorstufe und der UD-505 DAC/Vorstufe ist das bestimmt eine sehr hübsch anzusehende Kombination.

[Ende des urspr. Beitrags]


Ergänzung:

Ich habe einen anderen Verstärker zum Vergleich herangezogen. Meine Wahl fiel auf den harman/kardon HK3490, da dieser auftrennbar ist und entsprechend als Endstufe genutzt werden kann.

Im Folgenden sind Hörplatzmessungen zu sehen, als Lautsprecher waren meine ASW Genius 510 im Einsatz.

linker Kanal:

L
Teac AP-505 (weiß) / harman/kardon HK3490 (gelb)

rechter Kanal:

R
Teac AP-505 (weiß) / harman/kardon HK3490 (gelb)

Auffällig ist hierbei zunächst, daß der harman/kardon als Endstufe grundsätzlich geringfügig mehr Pegel als die Teac Endstufe aufweist. Ich habe an der Vorstufe keinerlei Änderungen vorgenommen. Darüber hinaus driften die Frequenzgänge im Hochton ein wenig auseinander. Gehört (Musik) konnte ich diesen technischen Umstand allerdings nicht nachvollziehen.

Die Teac AP-505 verfügt über ein "energieeffizientes Hypex Ncore Leistungsverstärkermodul" (Quelle: Teac, Produktbeschreibung). Ähnliches Verhalten war bei einem sehr viel günstigeren kleinen Verstärker von FX-Audio, ebenfalls Class-D, zu beobachten. Allerdings waren die damals gezeigten Unterschiede sehr viel deutlicher. Der entsprechende urspr. Beitrag ist hier zu finden, wobei der kurze Diskussionsverlauf in den folgenden Beiträgen stattfand.
buayadarat
Inventar
#2 erstellt: 14. Nov 2021, 14:10
Optisch ist diese TEAC-Serie genau mein Ding!
wummew
Inventar
#3 erstellt: 15. Nov 2021, 07:10
Mir gefällt diese Serie von Teac auch richtig gut. Jetzt wäre halt noch eine passende Surround-Vorstufe ganz nett.
jess99
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 15. Okt 2024, 11:00
Ich kram das mal hervor, weil mir das gute Stück sehr zusagt, bis auf die seitlichen "Haltebügel". Weiß jemand, ob die abnehmbar sind und weggelassen werden können?
der_Lauscher
Inventar
#5 erstellt: 15. Okt 2024, 11:18

jess99 (Beitrag #4) schrieb:
die seitlichen "Haltebügel". Weiß jemand, ob die abnehmbar sind und weggelassen werden können?

ich vermute nicht, da es hier und bei den Bildern unter #1 so aussieht, daß die Bügel Bestandteil der Seitenwangen sind. Da würde nur eine Säge helfen
Valentino_II
Stammgast
#6 erstellt: 15. Okt 2024, 11:47

jess99 (Beitrag #4) schrieb:
Ich kram das mal hervor, weil mir das gute Stück sehr zusagt, bis auf die seitlichen "Haltebügel". Weiß jemand, ob die abnehmbar sind und weggelassen werden können?

Den Gedanken hatte ich auch schon.

Ich würde es bei dem Gerät mit Seitenteilen aus Holz versuchen.
Für einen Schreiner sollte sowas keine große Herausforderung sein.
jess99
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 15. Okt 2024, 11:55
@Valentino_II

Danke für den Schubs in diese Richtung. Das wäre tatsächlich eine zu überlegende Möglichkeit


[Beitrag von jess99 am 15. Okt 2024, 11:56 bearbeitet]
Valentino_II
Stammgast
#8 erstellt: 15. Okt 2024, 16:55
Die Teac Geräte müßte man sich vorher mal genauer sehen.
Aber so sieht´s schon gut aus.

Teak to Teac
Teak to teac
jess99
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 15. Okt 2024, 17:06
DAS wäre genau mein Amp


[Beitrag von jess99 am 15. Okt 2024, 17:06 bearbeitet]
Sibe
Inventar
#10 erstellt: 15. Okt 2024, 17:07
allerdings hat der keinen Trigger-Eingang, das würde mich stören...
jess99
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 15. Okt 2024, 17:13

Sibe (Beitrag #10) schrieb:
allerdings hat der keinen Trigger-Eingang, das würde mich stören...


Was schlägst als Alternative vor?
Sibe
Inventar
#12 erstellt: 15. Okt 2024, 17:18
jess99
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 15. Okt 2024, 17:22

Sibe (Beitrag #12) schrieb:
Advance Paris BX-1?


Optisch wie ich finde aber ne ganze Ecke weit weg
Sibe
Inventar
#14 erstellt: 15. Okt 2024, 17:23
ja, sieht etwas gequetscht aus, oder? aber mit VUs gibt es nicht so viele...
jess99
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 15. Okt 2024, 17:24
Genau das ist der Punkt
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