Röhren - Kopfhörerverstärker für Elektrostaten

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didi-25
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Jan 2007, 15:44
Den Kopfhörerverstärker entwickelte ich ca. 1982, nachdem ich mir einen Stax-Elektrostaten (Lamda) zugelegt hatte. Die Lösung mit der originalen STAX- Ansteuerung (SRD passiv oder SRA aktiv mit Übersetzungs-Trafos) befriedigte mich nicht bzw. war mir zu teuer.

Da für die Ansteuerung eines Elektrostaten - egal welcher Herkunft - die Röhrentechnik prädestiniert ist (hohe Spannungen, wenig Strom), lag es auf der Hand, damit eine klanglich überzeugende Lösung zu finden. So entstand mit vielen handelsüblichen Bauteilen, z.T. aus der "Bastelkiste", - siehe auch Aufbaufoto im Gesamtplan - mein STAX-Kopfhörerverstärker, der bis heute mit überragenden klanglichen Eigenschaften (subjektive Aussage ) seinen Dienst erfüllt.
Als Besonderheit ist dabei die Verwendung von Spanngitterröhren der Typenreihe ECC88 anzusehen, der besondere klangliche Eigenschaften nachgesagt werden. Die Schaltung ist sehr konventionell ausgelegt und besitzt deswegen eine hohe Nachbausicherheit.
Zur Schaltplanübersicht (gif):
http://www.zz-netz.de/elektronik/plaene/STAX-Vr10.gif
Zum Gesamtschaltplan (pdf):
http://www.zz-netz.de/elektronik/plaene/STAX-Vr10.pdf

Bei Bedarf stelle ich auch gerne Bilder als Hilfe für den Aufbau bereit, und freue mich auf konkrete Nachfragen.
Jo_LE
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 31. Jan 2007, 13:14
Hallo,

der Verstärker war vor ca. 20 Jahren sicher toll, aber heute ist er restlos veraltet!!! So was baut heute keiner mehr. Die max. Ausgangsspannung ist viel zu gering z.B. für den Stax Omega II. Kondensatoren im Signalweg kann man mit DC gekoppelten Schaltungen vermeiden. Symmetrische Schaltungsentwürfe verwenden. Interessante Schaltungen, die auf der Höhe der Zeit sind, gibt es beispielsweise hier: http://www.high-amp.de/html/frame.html

Viele Grüße

Jo_Le
didi-25
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 01. Feb 2007, 00:23
Hallo Jo_Le,

danke für Deinen Beitrag – ich dachte schon, es wird nur gelesen.
Es ist keine Frage, dass es Schaltungen gibt, die noch höhere Ausgangsspannungen abgeben können (4-5 db?). Allerdings ist die Frage, ob maximale Pegel alles sind – dann könnte man auch bei den Transistorverstärkern mit Ausgangsübertragern bleiben. Da hängt die Ausgangsspannung dann nur vom Übersetzungsverhältnis ab. Mir sind die erreichten ca. 110 db SPL jedenfalls genug, das dürfte ohnehin schon fast ohrschädigend sein.

Die von Dir verlinkten Schaltungen überzeugen mich ansonsten nicht; eindrucksvolle Klirrwerte werden dort mit hohen Gegenkopplungsfaktoren erreicht, das hat sich immer schon (-) im Klang niedergeschlagen. Ich glaube auch keinesfalls, dass man für die Einsparung einiger (unkritischer) Folienkondensatoren im Signalweg diesen Aufwand treiben muß – wer will schon Gleichstrom hören? DC-Kopplung hat man übrigens auch schon vor mehr als 20 Jahren beherrscht, kam aber fast nur in Oszillografen vor – da macht es auch Sinn. Hätte solche Schaltungen ebenfalls anzubieten.

Der Reiz, der von mir vorgestellten Schaltung liegt im Übrigen darin, dass sie übersichtlich und einfach nachzubauen ist. Die freie Verdrahtung ist einfach (siehe Bild) und läßt kleine Experimente zu. Fehlersuche und Bauteilebeschaffung dürften kaum ein Problem sein. Da wo die Spannungswerte nicht stimmen, liegt auch meist der Fehler. Und wer unbedingt will, kann auch noch 1-2 db mehr herauskitzeln.

Desweiteren bin ich von den klanglichen Eigenschaften des Designs überzeugt, das für mich High-End Ambitionen aufweist. Jede Röhrenstufe ist für sich (stark) gegengekoppelt, was TIM-Neigungen konsequent minimiert. Und die ECC88 (CCa) „klingt“ wirklich gut!

Anbei noch ein Bild vom offenen Gerät:
www.zz-netz.de/elektronik/images/STAX-Vr_offen.jpg

Und hier die Systemansicht:
www.zz-netz.de/elektronik/images/STAX-Vr-ges.jpg


[Beitrag von didi-25 am 01. Feb 2007, 00:26 bearbeitet]
Jo_LE
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 01. Feb 2007, 16:11
Hallo,

nur ein nicht im Signalweg liegender Kondensator, ist ein "gut" klingender Kondnsator bzw. hat keine klanglichen Einflüsse. Die Aussage audiophile Schaltung und kein klanglicher Einfluß von Koppelkondensatoren (bzw. sie sind unkritisch), paßt nicht zusammen. Wirklich gute Koppelkondensatoren´kosten schnell mal einige hundert € oder auch mehr das Stück! In der Schaltung sind aber eine ganze Menge davon verbaut. Daher die DC-gekoppelte Variante!! Aber das ist sicher wie so alles Ansichtssache. Jeder ist halt von seiner Ansicht überzeugt.
Für den SR 303 oder 404 mag die Ausgangsspannung gerade noch reichen aber für den ca. 6 dB leiseren Omega II sicher nicht mehr.


Viele Grüße

Jo_Le
didi-25
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 02. Feb 2007, 00:35
Hallo Jo_Le,

was für einen Kondensator gilt, wird erst recht für aktive Bauteile gelten, die stellen – kennlinienbedingt - nämlich das wirkliche Problem dar. So wenig wie möglich, soviel wie notwendig, heißt die Devise!

Die verwendeten Kondensatoren dürfen ruhig die guten und relativ preiswerten MKS-Typen (wie hier verwendet) sein, die max. im einstelligen Euro Bereich liegen. Legendäre Verstärker sind damit zu audiophilem Ruhm gelangt. Die hier häufig anzutreffende Tuningaktivität, Geräte mit teuersten Kondensatoren „aufzuwerten“ kann ich nicht so recht nachvollziehen (nimmst du die blauen, roten oder schwarzen?). Es kommt immer auf die Verwendung an! Was in Lautsprecherweichen noch nachvollziehbar sein mag (ESR), wirkt sich in einer hochohmigen Röhrenschaltung überhaupt nicht aus!

Ich schreibe das nicht, um Dir grundsätzlich zu widersprechen, da hat ja tatsächlich so jeder seine eigenen Erfahrungen oder Ansichten, die ich anerkenne. Es geht mir darum, Deine allgemeinen Aussagen für meine Schaltung so zu relativieren, dass geneigte Nachbauer durch diese hier nicht ganz zutreffenden Argumente nicht den Mut verlieren, zur Tat zur schreiten.

Danke für Deinen Hinweis zum spannungshungrigen Omega - dann müssten es aber schon deutlich über 800 Vss sein, um ihn auf das Lautstärkeniveau des Lambda zu bringen. Das kann diese Schaltung in dieser Auslegung nicht.

Weil es gerade so schön zur Diskussion und zum Thema Lautstärke passt: was mich immer wieder an dem vorgestellten Röhrenverstärker (das trifft sicherlich auch auf vergleichbare Schaltungen zu) frappiert ist die Feststellung, dass man ihn richtig übersteuern kann (Clipping), ohne dass der Klang lästig wird. Eine Eigenschaft, die besonders der Röhre zuzuschreiben ist und z.T. ihren Ruf ausmacht. Die produziert dann zwar mächtig k3, für den unsere Ohren aber, wie wir wissen, nicht besonders empfindlich sind (kennt man ja aus den recht hohen Klirrwerten von Tieftönern). Diese Eigenschaft ist dann nützlich, wenn man mal wirklich laut hören will.
lua6060c
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 06. Feb 2007, 16:47

didi-25 schrieb:
Den Kopfhörerverstärker entwickelte ich ca. 1982, nachdem ich mir einen Stax-Elektrostaten (Lamda) zugelegt hatte. Die Lösung mit der originalen STAX- Ansteuerung (SRD passiv oder SRA aktiv mit Übersetzungs-Trafos) befriedigte mich nicht bzw. war mir zu teuer.

Da für die Ansteuerung eines Elektrostaten - egal welcher Herkunft - die Röhrentechnik prädestiniert ist (hohe Spannungen, wenig Strom), lag es auf der Hand, damit eine klanglich überzeugende Lösung zu finden. So entstand mit vielen handelsüblichen Bauteilen, z.T. aus der "Bastelkiste", - siehe auch Aufbaufoto im Gesamtplan - mein STAX-Kopfhörerverstärker, der bis heute mit überragenden klanglichen Eigenschaften (subjektive Aussage ) seinen Dienst erfüllt.
Als Besonderheit ist dabei die Verwendung von Spanngitterröhren der Typenreihe ECC88 anzusehen, der besondere klangliche Eigenschaften nachgesagt werden. Die Schaltung ist sehr konventionell ausgelegt und besitzt deswegen eine hohe Nachbausicherheit.
Zur Schaltplanübersicht (gif):
http://www.zz-netz.de/elektronik/plaene/STAX-Vr10.gif
Zum Gesamtschaltplan (pdf):
http://www.zz-netz.de/elektronik/plaene/STAX-Vr10.pdf

Bei Bedarf stelle ich auch gerne Bilder als Hilfe für den Aufbau bereit, und freue mich auf konkrete Nachfragen.


Hallo didi, ist so ein Verärker auch mit dem Jecklin Float sinnvoll?
didi-25
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 06. Feb 2007, 19:47
Hallo Lua,

wie ich schon bemerkte, ist diese Schaltung grundsätzlich für alle elektrostatischen Kopfhörer zu gebrauchen - das Funktionsprinzip ist identisch.
Die kleine Auseinandersetzung über die max. erreichbare Ausgangsspannung ist dir aber sicherlich aufgefallen; deswegen gleich nochmals dazu: das ist kein "Umspannwerk" mit 700-800 Vss Output, sondern nur (???) eins mit ca. 400 Vss, was durch moderate Übersteuerung durchaus aber den Taubheitseindruck des Umspannwerkes erfüllen kann (Dynamikkompression). Klappt bei POP usw. prima. Meine bessere Hälfte verläßt dann meist das Zimmer - unter Protest (der STAX-Lambda ist auch offen konstruiert). Wobei man bedenken sollte, dass zwischen 400 und 700 Volt auch nur 5 db liegen, was nicht die Welt ist.
Da die Spanngitterröhren der 88er Reihe max. 550V (kalt) vertragen, würde sogar noch ein bischen Luft nach oben bleiben - die Modifikation kann ich gerne nachliefern.

Leider kenne ich den genauen Wirkungsgrad der Jecklins nicht; du mußt anhand der techn. Daten also selbst entscheiden, ob dir das ausreicht. Wenn nicht, müßtest du dir aber einen Schritt in Richtung 1000 Vss und mehr überlegen, was schon wieder eine ganz andere Nummer ist (Röhren, Netzteil, Kosten).
lua6060c
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 07. Feb 2007, 16:44

didi-25 schrieb:
Hallo Lua,

wie ich schon bemerkte, ist diese Schaltung grundsätzlich für alle elektrostatischen Kopfhörer zu gebrauchen - das Funktionsprinzip ist identisch.
Die kleine Auseinandersetzung über die max. erreichbare Ausgangsspannung ist dir aber sicherlich aufgefallen; deswegen gleich nochmals dazu: das ist kein "Umspannwerk" mit 700-800 Vss Output, sondern nur (???) eins mit ca. 400 Vss, was durch moderate Übersteuerung durchaus aber den Taubheitseindruck des Umspannwerkes erfüllen kann (Dynamikkompression). Klappt bei POP usw. prima. Meine bessere Hälfte verläßt dann meist das Zimmer - unter Protest (der STAX-Lambda ist auch offen konstruiert). Wobei man bedenken sollte, dass zwischen 400 und 700 Volt auch nur 5 db liegen, was nicht die Welt ist.
Da die Spanngitterröhren der 88er Reihe max. 550V (kalt) vertragen, würde sogar noch ein bischen Luft nach oben bleiben - die Modifikation kann ich gerne nachliefern.

Leider kenne ich den genauen Wirkungsgrad der Jecklins nicht; du mußt anhand der techn. Daten also selbst entscheiden, ob dir das ausreicht. Wenn nicht, müßtest du dir aber einen Schritt in Richtung 1000 Vss und mehr überlegen, was schon wieder eine ganz andere Nummer ist (Röhren, Netzteil, Kosten).


Genau das "grundsätzlich für alle elektrostatischen Kopfhörer zu gebrauchen" macht mir Kopfzebrechen weil ich vermute dass der Jecklin evtl. weniger Spannung verträgt.
Daten konnte ich bis jetzt keine finden.
Kann man die Spannung z.B. an dem Übertragerkästchen messen, wenn ja womit?
didi-25
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 07. Feb 2007, 17:34
... die Sorge der Überspannung mußt Du nun wirklich nicht haben. Aus zwei Gründen: den Jecklin würde ich aufgrund seiner Bauweise (groß, offen) eher als Elektostaten mit hohem Spannungsbedarf einschätzen und im Weiteren liegt es an dir, nur soweit auszusteuern, wie notwendig ist.

Mir bekannte Schaltungen von anderen Elektrostaten haben in der Regel Überspannungsschutzelemente eingebaut, die aber meist erst bei ca. 1000 Vss wirksam werden. Die Röhrenschaltung ist deutlich davon entfernt und braucht solche Bauteile erst gar nicht, weil der max. Output (Vss) höchstens den Wert der Anodenspannung erreichen kann.

Die Vorspanung (Bias) ist mit dem Trimmer in weiten Bereichen einstellbar, da kann es keine Probleme geben. Mit einem hochohmigen Meßgerät (11 MOhm) läßt sich der Wert ganz gut am vorhandenen Anschlußkästchen messen (ca. 200 V?) und ggf. auf die Röhrenschaltung übertragen.
babayaga
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 20. Feb 2007, 11:39
Hallo Lua,

wenn du den Jecklin Float mit dem hier vorgestellten Röhrenverstärker betreiben willst wirst du eine Enttäuschung erleben. Die benötigen nämlich eine relativ hohe Signalspannung um einigermaßen Lautstärke zu erzielen. Außerdem ist die benötigte BIAS-Spannung sehr hoch (1200 bis 1500 Volt), und wenn du ihm die nicht lieferst entlockst du ihm eh nur ein Flüstern.

Die Verstärker von www.high-amp.de sind übrigens top. Ich habe mir den Hybridamp nachgebaut - zusammen mit meinem Omega ein Dreamteam - damit spielt man in der Liga der ganz großen Stax Verstärker mit.

Rückkopplung versaut den Klang wenn man diese ohne Maß anwendet. Wenn man in Maßen rückkoppelt erzielt man die besten Ergebnisse, und genau das wird dort praktiziert. Es gibt heute meines Wissens keinen Verstärker mehr von Stax der ganz ohne Rückkopplung arbeitet.
didi-25
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 21. Feb 2007, 20:24
Hallo babayaga,

so ganz kann man deine Einlassung zu diesem Thema nicht stehen lassen:
Wenn mein Röhren-Amp einen Jecklin nur zum Flüstern bringt, ergeht es dem von dir empfohlenen Hybrid-Amp auch nicht viel besser, weil zwischen einem mit ca. 500 Volt betriebenen Amp und einem mit 700 Volt bei max. Aussteuerung gerade mal gut 2 db Lautstärkeunterschied liegen!!! Wenn man weiß, dass man Lautstärkeunterschiede von 1 db gerade wahrnehmen kann, ist das jedenfalls kein Unterschied, der Flüstern charakterisiert, sondern mehr eine Entscheidung, ob man das braucht – zugunsten einer nachbausicheren Schaltung (ich hab schon Schwierigkeiten, diesen ganzen Transistorkram schaltungstechnisch zu verstehen, woran vielleicht auch die Darstellung nicht ganz unschuldig ist).

Einige Ungenauigkeiten möchte ich auch noch beim Verfasser der Amps erwähnen: es ist sicher keine Rückkopplung, sondern eine Gegenkopplung gemeint, die zu den beschriebenen positiven Klangunterschieden führen soll. Ist im Grunde richtig, nur haben über-alles-GKn den (auch vom Verfasser erkannten) Nachteil, bei übertriebener Dimensionierung Transintermodulation (TIM) zu erzeugen. Bei mir gibt es lediglich Verstärkerstufen bezogene GKn, die von Natur aus TIM-resistent sind. Ich gehe weiterhin davon aus, dass sich im Clippingfall ein Amp mit Gesamtgegenkopplung deutlich „hässlicher“ verhält; eine Erscheinung, die wir von Transistor-Endstufen gut kennen. Und aus +-350 Volt erreicht man keine 350 V effektiv sondern höchstens 700 Vss (mit einem Effektivwert = Vss/2x1,414).

Was mir bei dem Hybrid-Amp noch auffiel, war die etwas ungewöhnliche, direkte Ankopplung des Kopfhörers an die Endröhren – hier liegen je nach Schaltungsauslegung bis zu 800 Volt Gleichspannung verhältnismäßig niederohmig an. Einen Kopfhörerstecker ohne ausgeprägten Berührungsschutz (hat mein Stax nicht) würde ich da nicht anschließen. Sollte sich mal ein VDE-Sicherheitsexperte anschauen.

Für alle, die die letzten Reserven aus meinem Röhren-Amp mobilisieren wollen, habe ich ein kleines Update (Version 1.1) angefertigt, das unter diesem Link heruntergeladen werden kann:
www.zz-netz.de/elektronik/plaene/STAX-Vr11.pdf
sound_of_peace
Inventar
#12 erstellt: 21. Feb 2007, 20:32
Kann dir zwar hier nich helfen, aber achte mal wo meine Stax gerade schlummern:

http://img339.images...6/1172086108vi2.smil
didi-25
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 21. Feb 2007, 22:45
... super Beitrag
Jo_LE
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 22. Feb 2007, 08:50
Hallo,

@:didi-25

wenn Du schon so "schulmeisterrich" über andere Verstärker urteilen willst und vermeintliche Fehler oder ungenaue Formulierungen herauspickst, dann sollten wenigstens DEINE Verstärker und Schaltpläne fehlerfrei sein!!!??? Dein Update 1.1 zeigt einen völlig falsch beschalte Stax Kopfhörerbuchse. Wenn das so jemand nachbaut wirds wohl nicht mit Deinem super high-end Klang und dem Kopfhörer sollte es auch nicht so recht gefallen, wenn die Bias z.B. falsch anliegt (ist nur einer von mehreren Fehlern!) . Auch noch was: Die direkte Ankopplung der Kopfhörer an die Ausgangstrioden ist eine Praxis, die in allen Röhren-Amps von Stax selber so praktiziert wird!!!!! Es ist immer besser vorher sich gut zu informieren und nicht Dinge zu kritisieren, die so original vom Hersteller entwickelt wurden. Der sollte es eigentlich wissen ,was seine Kopfhörer können und was man ihnen zumuten kann.

Viele Grüße

Jo_Le
babayaga
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 22. Feb 2007, 10:50
Hallo Didi,

das Flüstern war nicht auf deinen Verstärker bezogen sondern auf die Verwendung einer zu geringen BIAS-Spannung. Aber in einigen Dingen bin ich nicht deiner Meinung.


Bei mir gibt es lediglich Verstärkerstufen bezogene GKn, die von Natur aus TIM-resistent sind.


Von Natur aus erzeugt jede Verstärkerstufe ob mit oder ohne Rück/Gegenkopplung TIM oder treffender SID (Slew Induced Distortion) wenn Amplitude und Frequenz groß genug sind. Jeder Transistor oder Röhre hat eine maximale Slew Rate und wenn die erreicht ist dann geht eben nichts mehr und Informationen aus dem Signal gehen an dieser Stelle verloren. Richtig ist daß eine Rückkopplung das Auftreten von TIM begünstigt.


Ich gehe weiterhin davon aus, dass sich im Clippingfall ein Amp mit Gesamtgegenkopplung deutlich „hässlicher“ verhält; eine Erscheinung, die wir von Transistor-Endstufen gut kennen.


Wen interessiert schon wie sich ein Verstärker beim Clipping verhält. Wenn dein Verstärker eine ordentlich hohe Ausgansspannung zur Verfügung stellen würde bräuchtest du dir darüber keine Gedanken machen.


Und aus +-350 Volt erreicht man keine 350 V effektiv sondern höchstens 700 Vss (mit einem Effektivwert = Vss/2x1,414).


Du hast übersehen daß es sich hier um eine Brückenschaltung handelt, Vss beträgt dann 1400 Volt, eingesetzt in deine Formel ergibt bei mir einen Effektivwert von 500 Volt. Und wenn man berücksichtigt daß die Ausgangsröhren eine gewisse Minimalspannung zum Betrieb benötigen, dann passen die 350 Veff schon.

Und noch zwei Hinweise:
Die heutigen Stax-Hörer arbeiten alle mit einer BIAS-Spannung von 580 Volt. Deine Schaltung liefert aber nur 260 Volt. Weil du so gerne mit dBs rechnest, du verschenkst hier nochmals mehr als 6 davon an Lautstärke.

Der 0,1 uF Kondensator zur Stabilisierung der BIAS-Spannung gehört vor den 5,1 Meg Widerstand, andernfalls kann es zu Beschädigungen des Hörers führen. Warum das so ist kannst du bei high-amp unter "ESK-Prinzip" nachlesen.

Gruß
babayaga
lua6060c
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 24. Feb 2007, 19:50

sound_of_peace schrieb:
Kann dir zwar hier nich helfen, aber achte mal wo meine Stax gerade schlummern:

http://img339.images...6/1172086108vi2.smil

Sieht cool aus die Ruhestatt.
lua6060c
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 24. Feb 2007, 20:03

babayaga schrieb:
Hallo Lua,

wenn du den Jecklin Float mit dem hier vorgestellten Röhrenverstärker betreiben willst wirst du eine Enttäuschung erleben. Die benötigen nämlich eine relativ hohe Signalspannung um einigermaßen Lautstärke zu erzielen. Außerdem ist die benötigte BIAS-Spannung sehr hoch (1200 bis 1500 Volt), und wenn du ihm die nicht lieferst entlockst du ihm eh nur ein Flüstern.

Die Verstärker von www.high-amp.de sind übrigens top. Ich habe mir den Hybridamp nachgebaut - zusammen mit meinem Omega ein Dreamteam - damit spielt man in der Liga der ganz großen Stax Verstärker mit.

Rückkopplung versaut den Klang wenn man diese ohne Maß anwendet. Wenn man in Maßen rückkoppelt erzielt man die besten Ergebnisse, und genau das wird dort praktiziert. Es gibt heute meines Wissens keinen Verstärker mehr von Stax der ganz ohne Rückkopplung arbeitet.


Hallo Babayaga, dein Tipp mit em Link ist prima, deine Infos über die Bias- Spannung korrekt,hast du noch mehr Infos bzw. Daten über PS0; PS1 und PS2- Hörer und Anschaltboxen? Ich kann jede Info brauchen die ich bekommen kann, weil ich von jedem Hörertyp einen besitze und den Hörern wieder zu einem guten Klang verhelfen möchte.
babayaga
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 25. Feb 2007, 12:22
Hallo Lua,

es ist sehr schwer Informationen über die Jecklin Float Hörer zu bekommen. Liegt wohl daran daß diese schon etwas in die Jahre gekommen sind und schon einige Zeit nicht mehr produziert werden. Genaue technische Daten über die Hörer außer den schon genannten bisitze ich leider nicht.

Gruß
babayaga
didi-25
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 05. Mrz 2007, 17:35
Jo_Le & babayaga,

meine Antwort habe ich mal ohne Zitateinblendungen zusammengestellt – ihr werdet euch sicher darin wiederfinden.
Ich muß gestehen, dass mir bei der Übertragung der Steckerbelegung ein kleiner Fehler unterlaufen war, den ich jetzt korrigiert habe – danke für den Hinweis. Passiert wäre allerdings nichts, weil der Bias-Anschluß davon nicht betroffen war.

Den beanstandeten Kondensator von 0,1 µF/250V habe ich genauso in der Originalschaltung des Anschaltegerätes SRD 7 gefunden(!), die ich dann 1:1 in den Röhrenverstärker übertragen habe. Mein Lambda hat’s 25 Jahre überlebt; Entladungen habe ich nie bemerkt. Allerdings wäre der Kondensator unter den Gesichtpunkten eines universalen Einsatzes des Rö-Amps tatsächlich fehl am Platz, er findet sich deshalb in der Schaltung nicht mehr wieder. Danke noch mal auch für diesen Hinweis.

Bezüglich der Ausgangsspannungsdiskussion hatte ich zwischenzeitlich Kontakt mit Andreas - dem Entwickler des oben genannten Hybrid- und Röhren-Amps - um herauszufinden, aus welchen Gründen die Ausgangsspannung so unterschiedlich sein soll – schließlich ist in der von mir vorgestellten Schaltung das gleiche Endstufen-Schaltungsprinzip (Class A Gegentakt) angelegt. Als Ergebnis dieser fruchtbaren Diskussion ist festzuhalten, dass seine Angaben auf symmetrischen Messungen beruhten (also zwischen den Ausgängen). Meine Spannungsangaben sind/waren aber alle auf Masse bezogen, auch deswegen, weil ein potentialfreier Oszi 1982 nicht zur Hand war und ich die vorhandenen Messdaten einfach übernommen hatte. Eine Nachmessung auf der Basis von Andreas Angaben lieferte bei meinem Rö-Amp Ver.1.0 ca. 270 Veff, bei dem Amp in der Ver. 1.1 sollten je nach Versorgungsspannungshöhe bis zu ca. 300 Veff herauskommen, womit wir wieder bei der Diskussion wären, welcher Lautstärkesprung mit 1-2 dB (entspr. ~ 350 Veff) verbunden ist.

Damit wären wir auch wieder beim Übersteuerungsverhalten eines Vr. Als ausgesprochener „Lauthörer“ kommt es bei mir mit der dynamischen Jeton Scheibe von Charly Antolini („Lautsprecherkiller“ Knock Out) bzw. Telarc’s Tchaikowsky 1812 (mit der Kanone) immer wieder vor, dass die Übersteuerungsanzeige (einfache Glimmlampen) schon heftig blinken, ohne dass mir der Klang „um die Ohren fliegt“ (wie mit getesteten Anschaltegeräten schon erlebt). Diesen besonderen Effekt, der in der Art der einfachen Stromgegenkopplung begründet liegt, hatte ich schon weiter oben beschrieben. Dass die Klirrfaktorwerte bei geringen Gegenkopplungen schlechter ausfallen, liegt in der Natur der Sache; inwieweit sich das klanglich auswirkt kann ich mangels Vergleichsmöglichkeiten nur schwer beurteilen.

Nach den technischen Spezifikationen der STAX-Leute unter:
http://www.stax.co.jp/Export/ExportProducts.html
liefert der Großteil der STAX-Amps Spannungen zwischen 280-350 Veff. Lediglich der SRM-007tII verfügt über eine höhere Ausgangsleistung zum Betrieb des großen OmegaII Hörers.

Wer sich noch etwas in die STAX-Spezifikationen und das aktuelle Lieferprogramm vertiefen will, kann es über diesen Link tun; die Preisangaben holen sicher so manchen wieder auf den Boden zurück:
http://www.fl-electronic.de/neuklang/stax.html
Auffällig ist, das die Angaben über die max. Ausgangsspannung in den Publikationen z.T. stark differieren.

Aufgrund meiner Nachfrage zur Berührungssicherheit teilte mir ein STAX-Händler übrigens noch mit, dass (Zitat): „die Buchsen bei den größeren Verstärkern (ab SRM-323) versenkt sind, so dass eine Berührung der Kontakte beim Einstecken nicht möglich ist“. Diese bauliche Maßnahme kann man auch auf einigen Bildern erkennen und sollte beim Nachbau entsprechender Schaltungen beachtet werden!

Ich möchte noch einmal anmerken, dass ich mit der Vorstellung des Rö-Amps keinesfalls die Entwürfe anderer Entwickler in Frage stellen möchte oder getan habe. Mein Amp erhebt auch nicht den Anspruch auf eine besondere ingenieurtechnische Leistung, es ist schlichte Röhrentechnik auf den Stand der 80er, die durchaus den Reiz hat, mit einfachen Mitteln guten Klang (zumindest im Vergleich mit den ehemaligen Trafo-Anschaltegeräten, über die der ein oder andere ja noch verfügen könnte) erzeugen zu können und dabei äußerst nachbausicher ist – in der einfachen Version ohne jede Einstellarbeit. Die Verwendung der Spanngitterröhre ECC88 bzw. deren Abkömmlinge (PCC88, CCa, E88CC ...) hat einen großen Anteil daran.

Die Schaltung ist im wesentlichen dazu gedacht, all denen einen Selbstbauanreiz zu vermitteln, die den Aufwand begrenzen und trotzdem eine Verbesserung ihrer Kopfhöreransteuerung erreichen wollen. Für extrem leistungshungrige Elektrostaten ist er nicht gedacht. Wer rund 2.500 Euro für einen Elektrostaten (+ Amp!) ausgegeben hat, wird das sicher auch nicht ernsthaft erwarten oder in Erwägung ziehen.

Um die Einsatzmöglichkeiten meines Rö-Amp besser abschätzen zu können, habe ich jetzt die Hörerspezifikation des damit betriebenen STAX-Lambda in den Schaltplan mit aufgenommen – ich hoffe das reicht aus, um die Diskussion weiter zu versachlichen.

Alle Links zu den Rö-Amps wurden aktualisiert. Danke auch noch einmal an Andreas, der mir bezüglich der Ausgangsspannungsmesung auf „die Sprünge“ geholfen hat; wie ich sehe, hat er zwischenzeitlich meine kleine Schaltung auch verlinkt.
Jo_LE
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 06. Mrz 2007, 08:53
Hallo,

von den Röhrenverstärkern hat der SRM 007 sicher bei Stax die höchste Ausgangsspannung, aber die Transistoramp`s SRM 323 und SRM 727 und deren Vorgänger haben von allen Staxamp`s die mit Abstand höchste Ausgangsspannung. Die liegt im Schnitt ca. 100 V über der max. Ausgangsspannung der Röhrenamp`s. Berührungsschutz ist da nicht nur an der Buchse angesagt, sondern auch ám Hörer selber. Und das das ganze für sicher gehalten wird, belegt ja auch das CE Prüfzeichen. Ohne dieses würden die Verstärker und Hörer bei uns nicht in den Handel kommen.
Mir ist noch aufgefallen, daß die Bias Anschlußbelegung nun aber wirklich falsch ist. Die beiden Pins dürfen nicht gebrückt werden. Es gibt jeweils nur eine Variante. Die Pro Hörer mit 580 V haben den äußeren Stift, die normalen mit 230 V den mittleren. Wenn beide gebrückt werden, dann kann versehentlich ein Hörer für die normale Biasspannung mit der hohen Biasspannung versorgt werden. Das sollte nicht so günstig sein.


Viele Grüße

Jo_Le


[Beitrag von Jo_LE am 06. Mrz 2007, 09:02 bearbeitet]
babayaga
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 06. Mrz 2007, 14:15
Hallo Didi,

ich würde dein Netzteil noch um eine zweistufige Hochspannungskaskade ergänzen um die nötige BIAS-Spannung von 580 Volt für die Pro-Kopfhörer bereitzustellen. Somit sorgst du dafür daß alle Kopfhörer mit der maximalen Effektivität arbeiten. Ich bin davon überzeugt daß dein Verstärker besser klingt als jedes Trafo-Vorschaltgerät und besser als so mancher Nachbauverstärker den man im Internet findet. Insbesondere der Blue Hawaii der für mich ein Beispiel dafür ist wie man durch blinden Aktionismus beim designen das letzte Stück guten Klang beseitigt.
didi-25
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 14. Mrz 2007, 23:05
Jo_Le
die gewählte Anschlussbelegung basiert auf der Überlegung, dass nur eine KH-Buchse vorhanden ist (bei den STAX-Original-Amps sind es in der Regel zwei, jeweils für die Basic und Pro-Version und so beschaltet, wie von dir angegeben) und wir keinen unbedarften Käufer ansprechen, sondern einen DIYer, der weiß, was er tut – für alle anderen ist der Nachbau sowieso nicht geeignet. Und wer dann einen STAX-Pro dort anschließen sollte (hatten wir ja eigentlich schon ausgeschlossen), wird zumindest keine unangenehme Überraschung erleben; der KH wird dann lediglich nicht im optimalen Arbeitspunkt betrieben.

Ich verweise in diesem Zusammenhang auch noch mal auf die Originalschaltung des Anschalteteils SRD 7, das genau diese Zusammenschaltung der erwähnten Bias-Stifte enthielt.

Den Vorschlag von babayaga aufgreifend (vielleicht gibt es ja doch ein Interesse, mal eine klassische Röhrenschaltung zu hören – dann sollte es nicht am Bias scheitern), habe ich mir die Mühe gemacht, auf Basis der vorhandenen Netzteilkomponenten eine deutlich höhere Biasspannung zu erzeugen. Das Ergebnis lässt sich über den Link:
www.zz-netz.de/elektronik/DIY_Roehren-Amp.html
begutachten. In dieser Version, habe ich dann auch die Information für die entsprechende Bias-Stiftbelegung angebracht, die aber selbstverständlich nur den „Sonderfall“ STAX-Elektrostaten abdeckt. Anschaltevarianten anderer Fabrikate müssen eh selbst erkundet werden. Ich hoffe, dass wir damit auch diese Diskussion beenden können.

Über diesen Link sind jetzt alle bisher hier eingereichten Schaltpläne, Bilder, Schaltungsbeschreibungen, Aufbauhinweise sowie die Datenblätter der verwendeten Röhren abrufbar – alle abrufbaren Pläne enthalten auch den Stand der Forumsanregungen.

Ich wünsche ein gutes Gelingen des Selbstbauprojektes.
garbel
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 23. Mrz 2007, 15:20
Hallo ihr Experten,

sowas würd ich mir ja auch gern basteln, aber ich befürchte, das sowas jenseits meiner Möglichkeiten liegt.

Ich habe vor Jahren mal eine ganz einfache Frequenzweiche für einen 2-Wege Lautsprecher (mit Mühe) zusammengelötet.

Ich frage aber trotzdem. Welche Kosten kämen denn auf mich zu, würde ich diesen Verstärker zusammenbauen wollen ?

Anregung: Vielleicht wäre eine Teileliste nicht schlecht. Ich z. B. wüßte mir nicht anders zu helfen, als dem Menschen im Elektronik-Fachhandel den Schaltplan unter die Nase zu halten...

MfG
garbel
didi-25
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 26. Mrz 2007, 19:26
Hallo garbel,

Schön, dass du dich für dieses Projekt interessierst, ich würde dir aber nur ungern dazu raten - wenn es schon bei der Bauteileliste Schwierigkeiten macht. Es dürfte sicherlich kein Problem sein, sich die durchnummerierten (!) und spezifizierten Bauteile aufzulisten.

Das vorgestellte Projekt hat - bewußt - keinen Bausatzcharakter und ist durch die hohen Versorgungsspannungen auch nicht ganz ungefährlich, sofern man sich damit nicht ein wenig auskennt; ein Hinweis dazu findet sich ausdrücklich im Schaltplan.

Bei den Kosten war auch die Rede davon, einiges aus der "Bastelkiste" entnehmen zu können. Diese dürfte ganz individuell mal mehr oder weniger hergeben. Kauft man alle Bauteile, dann könnten über den Daumen gepeilt schnell mal 150 - 200 Euronen zusammenkommen.
didi-25
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 15. Nov 2007, 13:58
Hallo,
Damit es nicht so langweilig wird, hier einige Bilder des fertigen Gerätes mit Aufbau in freier Verdrahtung:


Das Lochblech (Baumarkt) sorgt für eine gute Durchlüftung, sofern in das Bodenblech ebenfalls Löcher (ca. 3 mm) gebohrt
wurden (am Besten unterhalb der Röhren wie im oberen Bild zu sehen):


Gelscht
Gelöscht
#26 erstellt: 23. Nov 2007, 11:42
Sehr schöner Kopfhörere amp der im Röhren Special 3 Heft des Elektor beschrieben wird.

http://www.diaboloworld.de/khv.html
didi-25
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 23. Nov 2007, 12:56
Hallo tthorstenpa, zu Deinem Beitrag:

Sehr schöner Kopfhörere amp der im Röhren Special 3 Heft des Elektor beschrieben wird.

Sollte das ein (etwas unpassender) Werbebeitrag sein?

Leider hast du wohl übersehen, dass ich einen KHV für ELEKTROSTATEN zum NACHBAUEN vorgestellt habe, da nützen Deine 25 V Ausgangsspannung nicht allzuviel. Und der Preis dafür liegt ja auch wohl ein bisschen weiter weg, oder?

Aber zumindest die Bilder sind esthetisch.
ESELman
Stammgast
#28 erstellt: 11. Nov 2008, 10:58
Hi,

also das müsst ihr mir mal unbedingt aufdröseln , wie ihr aus +-350V Betriebsspannung über 500V effektiv bekommen wollt!
Egal ob unsymmetrisch oder symmetrisch beschaltet können maximal 700p-p an den KH-Elektroden anliegen, entsprechend 247Vrms.

Wieviel Polarisationsspannung eine Hörkapsel verträgt bestimmt sich in erster Linie durch ihren Membran-Stator-Abstand. Bei KHs typischerweise deutlich unter 1mm (Stator-Stator entsprechend >2mm). Die ~600V der Staxe lassen einen Stator-Stator-Abstand von etwa 1mm erwarten. Die Fläche des Wandlers hat mit der Polarisation erst in zweiter Reihe zu tun. Es können einem flächenmäßig kleineren Wandler (unter ansonsten gleichen Bedingungen) grundsätzlich höhere Polarisationsspannungen aufgedrückt werden als einem großflächigen!
Es ist günstig negative Polarisationsspannungen zu verwenden, da diese weniger staubanziehend wirken als positive.

Was sonst noch auffällt:
6mA Ruhestrom bei Didi´s KHV entsprechen einem Maximalstrom von 12mA....das könnte etwas knapp sein um auf eine Leistungsbandbreite >20kHz zu kommen. Ebenso sind die Bandbreitenwerte bei den hohen Anodenwiderstandswerten eher fraglich. Mit einem ESL dran dürften ~10kHz realistischer aussehen.

Ich will gar nicht in die Diskussion um Sinn oder Unsinn von GK zu C-Kopplung einsteigen, gebe aber zu bedenken, daß Didi völlig recht hat mit seinem Hinweis auf die Gefährlichkeit der hohen an den Kapseln anliegenden Ruhebetriebsspannung! Der Hinweis darauf, daß das OK sei weil Stax das ja auch so macht, finde ich gelinde gesagt daneben und hat sowas von: "Millionen Fliegen können nicht irren! Sch*** schmeckt" Erstens wissen die Junx bei Stax was sie tun, im Gegensatz zu den meisten DIYer, die typischerweise nur geringe Kenntnisse davon haben, was Strom ist und zweitens wissen die auch was ein ESL ist und wie sie einen KH-ESL zu isolieren haben, was bei DIYer ebenfalls typischerweise nicht gegeben ist!
Im Interesse der eigenen Sicherheit lieber die paar Cent in einen vernünftigen Koppel-C am Ausgang investieren!!

Ansonsten hat es noch einige interessante Pläne zu ESL-KHVs im DIY-Forum (Stichwort: horizontal deflection.....), die mit HV-MOSFETs im Ausgang aufgebaut sind und mit bis zu 1kV Betriebsspannung betrieben werden können.

jauu
DerESELman


[Beitrag von ESELman am 11. Nov 2008, 11:03 bearbeitet]
Hoppenstett
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 11. Nov 2008, 17:26

ESELman schrieb:
Hi,
also das müsst ihr mir mal unbedingt aufdröseln , wie ihr aus +-350V Betriebsspannung über 500V effektiv bekommen wollt!
Egal ob unsymmetrisch oder symmetrisch beschaltet können maximal 700p-p an den KH-Elektroden anliegen, entsprechend 247Vrms.

Eine Frage kann ich beantworten. Die Verstärker haben 2 Ausgänge mit gegenphasigem Signal. In Brückenschaltung ergibt das die doppelte Ausgangsspannung.

Grüsse.
ESELman
Stammgast
#30 erstellt: 11. Nov 2008, 17:36
Hi,

die Spannung verdoppelt sich, das ist korrekt, aber mit 2x350V ist der p-p Spannungshub vollständig ausgereizt! Und das macht eben nur 247Vrms.

jauu
DerESELman
Hoppenstett
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 11. Nov 2008, 18:55

ESELman schrieb:
Hi,
die Spannung verdoppelt sich, das ist korrekt, aber mit 2x350V ist der p-p Spannungshub vollständig ausgereizt! Und das macht eben nur 247Vrms.
DerESELman

2x700Vpp = 1400Vpp

Grüsse.
ESELman
Stammgast
#32 erstellt: 11. Nov 2008, 20:31
Huups,

völlig auf dem Schlauch gestanden...ähmm

DerESELman
didi-25
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 10. Apr 2011, 15:21
Update!

1000 mal berührt, tausendmal ist nix passiert - 1000 und eine Nacht, und es hat ZOOM gemacht! Um es mal mit Klaus Lages Worten zu formulieren. Dabei waren es doch schon mehr als 6500 „Berührungen“ ehe es hier zu meiner Projektveröffentlichung „ZOOM“ gemacht hat. Was also ist passiert?

Im März 2011 erreichte mich die Dokumentation/Beschreibung eines gelungenen Eigen-/Nachbaus meines KH-Röhren-Amps mit der Spanngitterröhre E88CC. Er sollte den Kopfhörer Stax SR-404 antreiben, der bisher von einem Stax SRM-006TA angetrieben wurde. Der mechanische Aufbau enthält einige Besonderheiten. So wurden Verstärker und Netzteil getrennt aufgebaut. Die aktive Röhrenelektronik (siehe Bild) hatte in einem kleinen Stax SRD4-Gehäuse Platz gefunden. Das Netzteil wurde in einem separaten Gehäuse ausgelagert; alle Versorgungsspannungen werden über einen Mehrfachstecker dem Aktivteil zugeführt. Die Röhren werden hier mit Gleichstrom geheizt, womit der Brummabstand verbessert werden konnte.

Insbesondere der Hörtest des Nachbauers ist bemerkenswert (nachfolgender Orginaltext):

"Zusammen mit meinem Bekannten, der übrigens ein sehr guter (Hobby-) Pianist ist, konnte ich den Eigenbau mit einem Stax SRM-006TA (Hybridverstärker mit symmetrischer Transistor-Eingangsstufe und übertragerlosen Röhrenausgang, DC-gekoppelt) vergleichen. Das Ergebnis stand schnell fest und ist eindeutig:

Der KHV "Zeising" schlägt Stax um Längen, er klingt wesentlich besser, klarer, dynamischer. Dabei handelt es sich nicht um marginale Unterschiede, über die man diskutieren könnte, sondern um sehr deutliche Unterschiede. Nach kurzer Zeit blieb der Stax-Amp ausgeschaltet und mein Bekannter hörte mit zunehmender Begeisterung seine mitgebrachten CDs durch."
 

KHV-Nachbau (Aktivteil)
 
Alle Einzelheiten dieses gelungenen und z.T. modifizierten Nachbauprojektes einschließlich des lesenswerten, kompletten Hörtest sind dem auf meiner Projektseite veröffentlichten KHV-Projekt zu entnehmen:
http://www.zz-netz.de/elektronik/DIY_Roehren-Amp.html

Jetzt Lust zum Nachbauen?
geemo4
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 26. Apr 2015, 22:59
Hi Didi,

ich will es mal versuchen und werde Dich in Kürze kontaktieren, weil Deine Links zur ZZ-net seite leider nicht mehr funktionieren.

Danke für Deinen Einsatz !

Gruß
pelowski
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 27. Apr 2015, 09:51

didi-25 (Beitrag #33) schrieb:
... Der KHV "Zeising" schlägt Stax um Längen, er klingt wesentlich besser, klarer, dynamischer. Dabei handelt es sich nicht um marginale Unterschiede, über die man diskutieren könnte, sondern um sehr deutliche Unterschiede. ...

Hallo,

es ist schon ein Armutszeugnis für STAX, wenn eine renomierte Firma wie diese nicht in der Lage ist, für
ihre Kopfhörer einen vernünftig klingenden Verstärker zu bauen.

Um die "deutlichen Unterschiede" zu demonstrieren, wären Vergleichsmessungen der beiden Verstärker absolut notwendig.
Bis dahin sehe ich nur Behauptungen.

Grüße - Manfred
Soundscape9255
Inventar
#36 erstellt: 27. Apr 2015, 09:55
Ich bin da doch recht erstaunt, dass jemand selbst einen Röhrenverstärker baut, ihn aber offenbar nicht messtechnisch qualifiziert?
geemo4
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 27. Apr 2015, 16:19
Hallo,

wie ich erfahren habe ist der Threadersteller im letzten Jahr verstorben und hinterläßt somit hier seinen:

"DIY Verstärker zum Betrieb von elektrostatischen Kopfhörern"

als Erbe für Personen, die mit wenig finanziellem Aufwand einen Stax KH betreiben möchten.

Leider sind die Links zu seinen Schaltplänen nicht mehr aktiv, da seine HP abgemeldet wurde. Ich konnte aber über http://www.inarchive.com die Seiten wiederherstellen und versende die Inhalte / Schaltpläne und Bilder gerne auf Wunsch per Mail.

Bitte dazu eine PN an mich.

In Gedenken an Hans-Dieter "Didi" Zeising, Königswinter.
HAD41
Schaut ab und zu mal vorbei
#38 erstellt: 03. Jul 2015, 07:57
Hallo,

der Thread lebt ja immer noch; dazu verspätet noch zwei Anmerkungen:
1. Die von Herrn Zeising veröffentlichte Netzteilschaltung enthält einen Fehler. Der Fußpunkt der Hochspannungskaskade verläuft durch den Brückengleichrichter und damit stimmt die Spannung nicht.
Herr Zeising wollte das zwar nicht wahrhaben, ist aber durch Messung und LtSpice-Simulation bestätigt. Abhilfe: Einweggleichrichtung oder zwei Brückengleichrichter verwenden.
Die neuen Röhren benötigen Gleichstromheizung, um brummfrei zu arbeiten.

2. Zur Klangbeschreibung:
Ich höre Musik und keine Meßwerte.
Warum kann Stax es nicht besser?
Die heutigen Stax-Mitarbeiter können einfach nicht über ein halbes Jahrhundert Röhrenerfahrung verfügen und die Umsetzung von Halbleitererfahrung auf Röhrentechnik ist nicht immer zielführend.

Grüße

Heinz
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