Qtc und Vorwiderstand

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el`Ol
Inventar
#1 erstellt: 02. Jul 2007, 11:33
Hallo!

Es geht darum, einen Dipol mit passiver Filterung zu bauen. Eine sehr große, dem Woofer vorgeschaltete Spule sorgt für das Shelving, und oberhalb der Baffle-Kennfrequenz für den Tiefpass. Durch die enorme Größe der Spule ist ihr Widerstand nicht mehr vernachlässigbar, so dass man Chassis mit niedrigem Qts verwenden muß. Meine Frage: Weiß jemand die Formel dafür?

Oliver
bon_voyage
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 02. Jul 2007, 12:01
Hallo,

du musst erst Qes* ausrechnen:
Qes* = Qes x ((Re+Rvor)/Re)

Danach kannst du Qts* berechnen:
Qts* = 1 / ((1/Qms)+(1/Qes*)+(1/Ql))

Damit vom Dämpfungsfaktor noch ein bischen was übrig bleibt, würde ich Trafokernspulen nehmen. Wobei die von Monacor noch am ehesten bezahlbar sind!

Gruß
Henner
el`Ol
Inventar
#3 erstellt: 02. Jul 2007, 12:11
Vielen Dank!

Nur: Was ist mit Ql gemeint?
detegg
Inventar
#4 erstellt: 02. Jul 2007, 12:18

el`Ol schrieb:
Nur: Was ist mit Ql gemeint?

Ql = Gehauseverluste (l=loss)

Gruß
Detlef
bon_voyage
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 02. Jul 2007, 12:18
Bitte!

Ql ist die Gehäusegüte! Bei BR und CB nehme ich meistens 10.

Ich würde sie hierbei einfach weglassen.

Henner
el`Ol
Inventar
#6 erstellt: 15. Aug 2007, 15:49
Noch eine Frage: Gilt das in gleicher Weise für den Serienwiderstand zur Wirkungsgrad-Anpassung des Breitbänders? Und was würde passieren, wenn man auf einen Parallel-Widerstand verzichtet?
A._Tetzlaff
Inventar
#7 erstellt: 15. Aug 2007, 16:08
Ja! Der Parallelwiderstand linearisiert lediglich die Impedanzkurve, was manchmal vorteilhaft ist, aber drückt eben auch die Impedanz nach unten. Ich ziehe daher reine Serienwiderstände einem Spannungsteiler vor.
el`Ol
Inventar
#8 erstellt: 19. Aug 2007, 09:35
Ich denke, ich werde es damit probieren:
http://www.monacor.d...id=1873&spr=DE&typ=u
http://www.intertech...etail=3567&suchwort=
Durch die 4 Ohm läßt sich die Induktivität der Spule gerade noch im Rahmen halten.
Und da mir das Angebot an 4 Ohm Breitbändern nicht so zusagt, finde ich jetzt die Sache mit der Impedanzabsenkung durch den Parallelwiderstand gar nicht mehr so schlecht.
Wie ist denn die Formel dafür?
A._Tetzlaff
Inventar
#9 erstellt: 19. Aug 2007, 16:51
Kannst Du Dir sparen - wozu soll denn der Breitbänder unbedingt 4 Ohm bekommen? Nur wegen der Weiche? Eine kleinere Impedanz verursacht übrigens größere Kondensatorwerte.
Die Formel für die Parallelschaltung von zwei Widerständen lautet: Rges=1/((1/R1)+(1/R2)), nachzulesen auch hier http://de.wikipedia.org/wiki/Parallelschaltung
Schaltest Du z.B. zum Breitbänder mit 8 Ω einen Widerstand mit 8 Ω, kommst Du auf 4 Ω.

Nebenbei bemerkt, eine niedrige Impedanz des Chassis braucht für die gleiche Trennfrequenz zwar eine kleinere Induktivität, aber sinnvollerweise sollte man auch auf einen kleineren Gleichstromwiderstand der Spule achten (logisch, denn er sollte idealerweise 5% der Lautsprecherimpedanz nicht überschreiten - macht bei 8-Öhmern 0,4 Ω , bei 4-Öhmern 0,2 Ω !). Und da liegt der Hund begraben, um das sicherzustellen, muss der Spulendraht etwas dicker dimensioniert werden.
Dazu kommt noch, dass durch Wechselwirkung mit der Weiche die Impedanz deutlich unter die von der Norm festgelegten Mindestgrenze fallen kann - bei 8 Ω -Boxen nicht so schlimm, bei 4-Öhmern kann das aber den Verstärker schroten.

Diese ganze Diskussion könnte man sich schenken, wenn die Industrie endlich wesentlich hochohmiger bauen würde (früher waren Lautsprecher mit 16 Ω Nennimpedanz völlig üblich), es hat - aus technischer Sicht - nur Vorteile, parasitäre Widerstände von Weichen und Leitungen verlieren an Bedeutung, Kondensatoren fallen kleiner aus.
Aber das macht natürlich niemand, denn durch die höhere Impedanz können die üblichen Verstärker (vor allem aus dem Car-HiFi-Bereich ) ihre volle Leistung nicht mehr abgeben, und das ist nunmal ein Verkaufsargument....
el`Ol
Inventar
#10 erstellt: 19. Aug 2007, 18:04
Wenn ich den TT durch die Linearisierung auf 85dB runterwürge, dann spuckt mir der Frequenzweichen-Kalkulator vom Lautsprechershop sogar 8 Ohm für den Parallelwiderstand aus (für den Ciare HX132). Glückstreffer. Jetzt muß ich nur noch rausfinden, mit welcher Induktivität ich auf die 85dB komme (wäre schön, wenn es die 30mH wären).
Mein Panasonic Digitalverstärker arbeitet ohne Gegenkopplung und ist daher stark lastabhängig. Deshalb wäre mir eine schöne Impedanzkurve sehr recht. Und die 4 Ohm wären (wie du angedeutet hast) bei dem geringen Wirkungsgrad pegeltechnisch auch nicht verkehrt.

Oliver
A._Tetzlaff
Inventar
#11 erstellt: 19. Aug 2007, 18:55
Jetzt verstehe ich nur noch Bahnhof; Du willst den Tieftöner im Pegel absenken? Soll der nicht in einem Dipol spielen?

Schöne Impedanzkurve - was ist das denn. Möglichst glatt oder möglichst nah an den 4 Ω? Die Parallelwiderstände verheizen die Leistung des Verstärkers, im Sinne eines hohen Wirkungsgrades nicht besonders klug.
Dem Verstärker ist es egal, ob er seine Leistung an einen 4- oder 8-Ω-Lautsprecher abgibt. Die Schutzschaltung spricht am 4-Öhmer schneller an, weil ja hier früher ein hoher (unzulässiger) Strom fließt.
el`Ol
Inventar
#12 erstellt: 19. Aug 2007, 19:36
Der Tieftöner wird im Pegel abgesenkt, da die Spule für die anvisierte Trennfrequenz viel zu groß ist. Sie dient dazu, den 6dB-Baffle-Verlust zu kompensieren und wirkt erst oberhalb der Baffle-Kennfrequenz von 160 Hz als Tiefpass. Habe ich von einem australischen Tüftler in einem anderen Forum. Der hat damit 29Hz erreicht (-3dB).
Dann würdest du den Breitbänder nur mit Vorwiderstand absenken und auf die Impedanz nicht besonders achten?
Ich weiß nicht wirklich, wie das bei Digitalverstärkern ist, aber versucht man bei Röhrenverstärkern nicht, solche Impedanzsprünge zu vermeiden?
SRAM
Inventar
#13 erstellt: 19. Aug 2007, 20:12
Nehmen wir mal an, du willst bis 40 Hz herunter. Dann muß deine Spule bei 160 Hz zu einer Dämpfung von 12 db absolut führen.

Nehmen wir weiter an, daß die Spule bei 40 Hz ca. dieselbe Impedanz wie der Lautsprecher hat (wegen Krümmung der Kennlinie der Gesamtanordnung), dann muß bei 160 Hz die Impedanz der Spule ein Vielfaches davon sein. Du landest bei ca. 20 Ohm gesamtimpedanz.

Der Impedanzverlauf ist also alles andere als ideal und dabei hilft es garnichts, dem Chassis einen Widerstand parallel zu schalten.

Gruß SRAM
el`Ol
Inventar
#14 erstellt: 19. Aug 2007, 21:00
Danke, so viel zum Thema Impedanzverlauf. Zurück zum Thema Qts und Vorwiderstand: Der Parallelwiderstand müsste doch helfen, den Serienwiderstand klein zu halten und den Qts des Breitbänders nicht allzuweit in die Höhe zu treiben, oder?
Das mit den 12dB Dämpfung bei 160Hz ist schon gemein, da bleiben noch 82dB übrig. Der besagte Aussie hat sowas übrigens auch schon mit dem Kef B139 gemacht, ich kenne den Wirkungsgrad von den Dingern nicht, aber da sind wahrscheinlich 70dB übrig geblieben.
SRAM
Inventar
#15 erstellt: 19. Aug 2007, 21:50
Q wird durch den VOR-widerstand (Spule Impedanz plus ohmscher widerstand) hochgetrieben, der parallewiderstand hat damit nichts zu tun.

Eine passive Entzerrung halte ich für wenig zielführend, da bleibt ja überhaupt nichts mehr vom Wirkungsgrad übrig.

Gruß SRAM
el`Ol
Inventar
#16 erstellt: 19. Aug 2007, 22:29
Finde ich inzwischen auch. Und als Freund von Digitalverstärkern bin ich in der glücklichen Lage, Die Behringer-EQs ohne ihre minderwertigen Wandler betreiben zu können. Trotzdem allen vielen Dank für die Hilfe.
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