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Muss man LS-Boxen bei einer guten Einmess-Automatik nicht mehr sorgfältig abstimmen?+A -A |
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Autor |
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ax3
Inventar |
10:27
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#1
erstellt: 08. Aug 2007, |
Tja, etwas sperriger Titel. Die AV Receiver und Verstärker Generationen werden hinsichtlich ihrer Einmess-Möglichkeiten immer komplexer und manche auch präziser. Das Audissey-Programm misst auf jeden individuellen Hörplatz ein, Yamaha bevorzugt wie immer seine eigene Lösung und Pioneer bekämpft stehende Wellen per Einmessung. Ohne hier auf die Details der Einmess-Programme näher eingehen zu wollen mal eine grundsätzliche Frage zur Diskussion: Wenn die Einmess-Programme vieles automatisch weg- und gerade bügeln: Inwiefern muss ich einen LS noch sauber entwickeln und auf welche Parameter muss dabei besonders geachtet werden? Oder reicht es sieben gute BB mit einigermaßen passenden Gehäusen zu versehen und einen Sub dazuzustellen - den Rest erledigt die Einmess-Automatik? |
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FloGatt
Inventar |
10:36
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#2
erstellt: 08. Aug 2007, |
Ich glaube, dass die Technik noch am Anfang steht. Zudem wird nur der Frequenzgang mehr oder weniger aus einem Winkel korrigiert, was unter anderen Winkeln nach der angeblichen "Optimierung" los ist, weiß man dann nicht. Das sehe ich als größten Nachteil dieser Systeme an, neben der Tatsache, dass sie nicht sehr genau arbeiten. Von daher finde ich das noch nicht sonderlich praktisch. Vielleicht tut sich ja noch was. Gruß, Florian ![]() |
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Fosti
Inventar |
10:37
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#3
erstellt: 08. Aug 2007, |
Moin, finde mal die Freds hier nicht wieder, aber dazu 2 Zitate von Uwe (US.): Zitat 1: "Hallo zusammen, wichtig für eine gelungene Entzerrung ist das Verständnis darüber WIE entzerrt wird und was dies bewirkt. Am Hörort liegt ein Gemisch aus Direktschall und Diffusschall vor. Idealerweise ist der Diffusschallanteil nicht deutlich größer als der Direktschall. Die erste Wellenfront, die weitgehend dem Direktschall entspricht kann aber getrennt vom Diffusschall, abhängig von der Freqeunz, ausgewertet werden. Bei tiefen Frequenzen funktioniert diese getrennt Wahrnehmung immer schlechter. Aufgrund der Wellenlänge liegt nur noch ein gemeinsames Schallfeld vor. Was passiert nun wenn man mit dem EQ auf den Hörplatz einmisst? Verändert wird ja nur der Direktschall des Lautsprechers und zwar so, daß die Summe aus Direktschall und Diffusschall neutral ist. Das heißt aber auch, daß die erste Wellenfront vergurkt wird! Es funktioniert als nicht und wird sich grausam verfäbt anhören (Hab selber einen DEQ mit Mikro). Zielführend ist folgendes Vorgehen: -Entzerrung des Baßbereiches schmalbandig auf Summe indem resonanzbedingte Dips leicht! rausgenommen werden; dabei geht Aufstellungsoptimierung vor. -Entzerrung des Baß- und Grundtonbereichs breitbandig unterhalb des Baffle Step auf Summe. Lautsprecher sind freifeldentzerrt was bei monopolarer Abstrahlung unterhalb des Bafflestep zu einer Überhöhung führt. Diese muß korrigiert werden. -Ganz sanfte, breitbandige Entzerrung des Hochtonbereichs. Je nach Abstrahlverhalten im Hochton, kann hiermit ein zu starkes Bündelungsverhalten in Grenzen!!! korrigiert werden. -Freifeldentzerrung der Box. Dies sorgt erstmal für einen linearen Direktschall. Mit dem DEQ ist hierzu eine Messung im Freifeld (ca. 10m Abstand zu Begrenzungsflächen) notwendig. Gruß, Uwe" Und noch etwas ausführlicher (Zitat 2): "Hallo, ich hatte einige Punkte als Basics vorausgesetzt und daher nur kurz angeschnitten. Wenn man sich das Geschriebene aber genau, "Wort für Wort" durchliest, müsste das Grundprinzip klar sein. Ein paar Fakten: 1. Lautsprecher werden so abgestimmt, da sie im Freifeld (also reflexionsarmen Raum oder eben auf der grünen Wiese) auf der 0°- Achse (!!!) linear sind. 2. Lautsprecher weisen unter Winkeln ein nichtlineares Verhalten auf. Wie der Amplitudenverlauf genau aussieht, hängt von der Geometrie der Chassis und deren Einsatzbereichen, sowie der Schallwandgeometrie ab. Dabei sollte man immer in Wellenlängen denken. 3. Räume absorbieren den Schall je nach Frequenz unterschiedlich stark. Die Nachhallzeit ist nicht frequenzneutral. 4. Am Hörort ergibt sich ein Gemisch aus direktem Schall des Lautsprechers und dem Diffusschall, der durch Reflexionen an den Wänden hervorgerufen wird. Der Direktschall entspricht dem on-Axis-Verhalten des Lautsprechers im Freifeld. Der Diffusschall ergibt sich aus dem Schallfeld des Lautsprechers über alle Abstrahlrichtungen UND dem Reflexionsverhalten des Hörraumes. 5. Zwischen Direktschall (erste Wellenfront) und Diffusschall kann das Gehör differenzieren aufgrund des Zeitversatzes dieser Schallfelder. Was bedeutet das nun? Der Frequenzgang am Hörort wird nicht linear sein. Wenn ich nun mit einem EQ auf der elektrischen Seite eingreife, KANN ich nur den Direktschall beeinflussen. Ich verbiege den Direktschall so, dass dieser sich komplementär zum Diffusschallfeld verhält. Als Ergebnis kommt raus, dass nun der Direktschall UND der Diffusschall verbogen ist, die Summe aus beidem aber linear. Wegen Punkt 5. wird das Ergebnis als verfärbt wahrgenommen. Prinzipiell kann damit Equalizing des Gesamtschallfeldes nicht funktionieren. Es gibt allerdings einige Ausnahmen und ein sinnvolles Vorgehen für den Umgang mit EQs: A. Im Tieftonbereich kann aufgrund der großen Wellenlängen nicht mehr zwischen Diffus- und Direktschall differenziert werden. Daher darf dort das Gesamtschallfeld linearisiert werden. B. Viele Lautsprecher sind schon im Freifeld auf Achse total verfärbt. Daher ist es sinnvoll den Lautsprecher erstmal unter diesen Bedingungen zu linearisieren („Nahfeld im Garten“) C. Praktisch alle Lautsprecher strahlen den Baß- und Grundtonbereich kugelförmig ab. Darüber setzt mehr und mehr Bündelung ein. Der Übergang vom Kugel- zum Halbraumstrahler nennt man Baffle Step. Ab diesem Grenzbereich (meist zwischen 400 und 800Hz) steigt der Schallpegel auf Achse markant an. Dieser Anstieg wird entzerrt, indem der Pegel im Baß und Grundton angehoben wird. Damit wird der Lautsprecher im Freifeld linearisiert. Was passiert im Raum? Der Lautsprecher „sieht“ hier natürlich Begrenzungsflächen . Der kugelförmig abgestrahlte Bassbereich wird an den Wänden reflektiert und sorgt für eine ordentliche Pegelüberhöhung unterhalb des Baffle Step. Dieser Anstieg muß mit einem EQ linearisiert werden. Der Hersteller macht dies nicht, da er nicht wissen kann, wie ihr die Lautsprecher betreibt. Je tiefer der Baffle Step liegt, desto besser gelingt die Entzerrung, da bei tiefen Frequenzen ja leicht das Gesamtschellfeld „berabeitet“ werden darf. Daraus folgt auch, dass Lautsprecher mit hochliegendem BaffleStep extrem schwierig in der Aufstellung sind (Das nur am Rande). Gruß, Uwe" |
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ukw
Inventar |
11:18
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#4
erstellt: 13. Aug 2007, |
@ Fosti: Sehr gute Links @ all: Wichtiger als eine Entzerrung ist ein gutes Konzept, Planung, Gestaltung von Schallwand und Trennfrequenz. Mit einer "Automatk" Einmessung / Entzerrung wird es schnell fatal! Die meisten Anwender werden schon bei der Positionierung der Messmikrofone bzw dem richtigen Messaufbau scheitern. |
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