Lautsprecher lackieren

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stiffmaster0815
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Feb 2008, 18:31
hallo allerseits,

ist es generell möglich, lautsprecher zu lakieren?
ich meine im speziellen fall an ein paar nubert nuline 120/122, die ich gerne in schwarzem klavierlack lakiert hätte, leider bietet nubert dies nicht an bzw. würde eine unmenge von geld kosten. ist es möglich, bereits bestehende boxen leicht anzuschleifen und dann mit (hochglänzenden) schwarzem klavierlack zu überziehen???

über zahlreiche antworten würde ich mich sehr freuen!

viele grüße

kay
Rotel_RA-980BX
Inventar
#2 erstellt: 07. Feb 2008, 18:34
Hallo,

also so einfach ist das natürlich nicht,
aber möglich schon.
Und billig wirst Du Klavierlack-Optik nicht hin bekommen.


[Beitrag von Rotel_RA-980BX am 07. Feb 2008, 18:36 bearbeitet]
dreamsounds
Inventar
#3 erstellt: 08. Feb 2008, 09:19
Grundsätzlich ist alles möglich, aber dann mit viel Aufwand. Aber ohne staubfreien Raum (Lackiererei oder Schreinerei) wirst Du die Oberfläche nicht erreichen die Du Dir vorstellst.

Grüße Mike
umher
Inventar
#4 erstellt: 08. Feb 2008, 10:11
Hallo stiffmaster0815

Ist nicht soo ein gewaltiger Aufwand. Man muss nur einige Sachen beachten:

-Die Faserungen des Holzes sollte nach anschleifen mit Spritzfüller aufgefüllt werden, damit eine möglichst glatte Oberfläche entsteht.

-Beim Schleifen des Füllers Wasser hinzu nehmen, mit Seife darin geht es noch besser. Zuerst mit 240er, danach mit 600er Schleifpapier. Sauber abwischen und gut trocknen lassen.

-Nun mit der Spraydose alles schwarz lackieren. Mehr als deckend ist nicht nötig.

-und danach mit Klarlack (glänzend) die Box lackieren. Eventuelle Staubeinschlüsse können während des Lackierens mit einer feinen Nadel "herausgefischt" werden, oder am Schluss mit Wasser und viel Seife (damit der noch nicht durchgetrocknete Klarlack am Schleifpapier nicht hängen bleibt) mit 800er rausgeschliffen werden. Die Stelle mit Schleifpolitur nachpolieren.
Je mehr Lackierdurchgänge gemacht werden, umso "fetter" oder "speckiger" der Effekt.
Gutes Gelingen!


gruss umher


[Beitrag von umher am 08. Feb 2008, 10:16 bearbeitet]
plasma1210
Stammgast
#5 erstellt: 08. Feb 2008, 10:25

umher schrieb:


-Beim Schleifen des Füllers Wasser hinzu nehmen, mit Seife darin geht es noch besser. Gutes Gelingen!





vergiss die Seife , so ein Blödsinn
Öle und Fette sind der Feind jedes Lackierers. Das kann zu Haftungsproblemen führen.
umher
Inventar
#6 erstellt: 08. Feb 2008, 10:42

plasma1210 schrieb:

umher schrieb:


-Beim Schleifen des Füllers Wasser hinzu nehmen, mit Seife darin geht es noch besser. Gutes Gelingen!





vergiss die Seife , so ein Blödsinn
Öle und Fette sind der Feind jedes Lackierers. Das kann zu Haftungsproblemen führen.


Was ist das denn für ein Ton ?
Schreibe ich, dass man Oele und Fette hinzunehmen soll ?


gruss umher
Schlappohr
Inventar
#7 erstellt: 08. Feb 2008, 10:45
sind in seife öle und fette

gebe zu, mein wissen um die seifenherstellung beschränkt sich auf "fight club"
umher
Inventar
#8 erstellt: 08. Feb 2008, 10:48

Schlappohr schrieb:

sind in seife öle und fette


Ja. Und ?
DerSensemann
Inventar
#9 erstellt: 08. Feb 2008, 10:54

umher schrieb:
..., oder am Schluss mit Wasser und viel Seife (damit der noch nicht durchgetrocknete Klarlack am Schleifpapier nicht hängen bleibt) mit 800er rausgeschliffen werden. Die Stelle mit Schleifpolitur nachpolieren.


Find' ich nicht schlimm. Und selbst wenn es zwischendurch dazu kommen würde, das was fettiges auf die zu lackierende Oberfläche gerädt, gibt es Mittel und Wege, dieses wieder zu entfernen (wenn es nicht eingezogen ist).

Gabor
Rotel_RA-980BX
Inventar
#10 erstellt: 08. Feb 2008, 10:54
Seife wird in der Regel aus fett gemacht
und ist daher auch als Trennmittel einzustufen!
DerSensemann
Inventar
#11 erstellt: 08. Feb 2008, 11:03

Rotel_RA-980BX schrieb:
Seife wird in der Regel aus fett gemacht
und ist daher auch als Trennmittel einzustufen!


Wieviel von dem Fett als solches ist denn am Ende der Seifenherstellung noch vorhanden?

Benzin wird übrigends aus Öl gemacht und hat keine trennende Wirkung (soweit ich weiß)

Gabor
umher
Inventar
#12 erstellt: 08. Feb 2008, 11:32
Zur Seifenherstellung braucht es Fett und Lauge.
Das Ergebnis heisst Tensid, welches in Form einer Emulsion Fette und Oele löst.

Wer also seine Bratpfanne reinigen will, nimmt Seife.

Seife hat aber den tollen Nebeneffekt, dass sie schmierig und schlüpfrig ist, und kann daher als wertvolles Hilfsmittel beim Schleifen eingesetzt werden. Mit Seife verhindert man, dass der noch nicht durchgetrocknete Lack am Schleifpapier hängen bleibt. Und als diese Funktion hab ich das Seifeverwenden erwähnt.



gruss umher
plasma1210
Stammgast
#13 erstellt: 08. Feb 2008, 11:37

Rotel_RA-980BX schrieb:
Seife wird in der Regel aus fett gemacht
und ist daher auch als Trennmittel einzustufen!



genau so ist das ! Man kann zwar nachher reinigen , aber man arbeitet die Seifenbestandteile beim schleifen tief in die Oberfläche des Füller's ein.

Und Füller auf Holz nass schleifen macht kein Profi, speziell Füller und Grundierungen sind hydroskopisch, Aufgrund ihrer Porösität

Sorry , aber ich bin vom Fach
plasma1210
Stammgast
#14 erstellt: 08. Feb 2008, 11:39
und nicht durchgetrocknete Lacke schleift auch keiner
DerSensemann
Inventar
#15 erstellt: 08. Feb 2008, 11:43

plasma1210 schrieb:

Und Füller auf Holz nass schleifen macht kein Profi, speziell Füller und Grundierungen sind hydroskopisch, Aufgrund ihrer Porösität


Das Argument ist nachvollziehbar!

Trotzdem ging es um die Verwendung von Seifenwasser am SCHLUSS. Da sollte nichts Poröses mehr auf der Oberfläche sein und auch nichts mehr draufkommen worauf sich Seife als nachteilig erweist.

Nicht ausgehärteten Lack würde ich allerdings nicht schleifen. Das geht auch nach dem Aushärten.

Gabor
Schlappohr
Inventar
#16 erstellt: 08. Feb 2008, 11:47

DerSensemann schrieb:
Trotzdem ging es um die Verwendung von Seifenwasser am SCHLUSS.

nicht ganz...

umher schrieb:
-Beim Schleifen des Füllers Wasser hinzu nehmen, mit Seife darin geht es noch besser.
plasma1210
Stammgast
#17 erstellt: 08. Feb 2008, 11:49

umher schrieb:



-Beim Schleifen des Füllers Wasser hinzu nehmen, mit Seife darin geht es noch besser.



so stand es da !
DerSensemann
Inventar
#18 erstellt: 08. Feb 2008, 12:46
Ja stimmt, ging ja zweimal um Seife..
umher
Inventar
#19 erstellt: 08. Feb 2008, 12:59

plasma1210 schrieb:

Man kann zwar nachher reinigen , aber man arbeitet die Seifenbestandteile beim schleifen tief in die Oberfläche des Füller's ein.

Und Füller auf Holz nass schleifen macht kein Profi, speziell Füller und Grundierungen sind hydroskopisch, Aufgrund ihrer Porösität

Sorry , aber ich bin vom Fach ;)


Hey Fachmann, Du meinst wohl hygroskopisch ?

Will ich meine LS neu lackieren, dann betrifft das die ganze Oberfläche der LS. Es gibt also keine Stelle, wo das Holz mit dem Wasser in Berührung kommt. Und da erst nach dem füllern zum ersten mal Wasser hinzu kommt, kann es nicht in das Holz eindringen, da der Füller das Holz vollumfänglich umschliesst. Der Füller sollte auch nicht wasserdurchlässig sein ... Und die Box soll man ja auch nur nass schleifen und sie nicht in ihrem Schleifwasser ersäufen! Solange sie also nicht ertränkt wird, kann kein Grund zur Besorgnis bestehen. Und nach Deiner Logik dürfte auch Füller auf metallenen Untergründen nicht nass geschliffen werden, ansonsten ein durchrosten drohen würde. Ist aber nicht so.

Dass Seife tief in der Oberfläche (wie tief ist denn Oberfläche? ) beim schleifen eingearbeitet wird, kann so nicht stimmen, denn Du schleifst die in die Oberfläche eingearbeitete Seife beim schleifen ja vorzu weg. Verbleibende Rückstände gibt es immer. Daher stand da auch:

Sauber abwischen und gut trocknen lassen.


Ausserdem reinigt jeder Profi grundsätzlich das zu lackierende mit einem fettlösenden und schnellflüchtenden Reiniger, ob nun mit oder ohne Wasser geschliffen wurde. Das solltest Du als Profi doch wissen.

Nicht ausgehärteter Lack kann durchaus geschliffen werden, zum Beispiel, wenn es eilt. Ist problemlos machbar.


gruss umher


[Beitrag von umher am 08. Feb 2008, 16:16 bearbeitet]
plasma1210
Stammgast
#20 erstellt: 08. Feb 2008, 15:47
dann trochne mal weiter
umher
Inventar
#21 erstellt: 08. Feb 2008, 16:16

plasma1210 schrieb:
dann trochne mal weiter

Oh, danke für den Tip. Schon editiert.
Und jetzt gibts von Dir noch einen Tip an den Treadersteller ?


gruss umher
Schlappohr
Inventar
#22 erstellt: 08. Feb 2008, 17:18

umher schrieb:
Tip an den Treadersteller ?

--> lackieren

nee nee, das bringt uns nich weiter.
immer locker bleiben

"zahlreiche antworten" hat der threadersteller jedenfalls bekommen. *g
vielleicht hat er noch ne spezielle frage?


noch was zum thema:
für mich impliziert der begriff "klavierlack" einen sehr hohen qualitätsanspruch, den ich in heimarbeit bestimmt nicht zustande bringen würde...
also "schwarz machen" ist kein problem, für klavierlack würd ich mir einen suchen der das (wahrscheinlich für billiger als bei nubert) kann.
plasma1210
Stammgast
#23 erstellt: 08. Feb 2008, 21:27
Hallo, ich denke auch, wir sollten zurück zum Thema zurück.
Ich habe 3 Jahre in einer Piano-Galerie gearbeitet, da haben wir unzählige Konzertflügel und Pianos reicher Säcke restauriert, welche selber keinen Ton spielen können, halt so für die Empfangshalle....
Sprayflasche ist halt gut und schön, aber das Ergebniss ist leider nur Baumarkt-Qualität. Im Fachhandel bekommt man mittlerweile auch gute 2K-Sprayflaschen, sowohl Füller als auch Deck-und Klarlacke. Am Boden befindet sich ein Schlagbolzen, wenn dieser aktiviert wird, hat man ca. 3 Stunden um die Flasche zu verarbeiten. Danach ist sie Schrott, Reste kann man nicht aufheben. Dafür bekommt man aber ein Lackfinish, was in Sachen Glanzgrad, mechanischer und chemischer Beständigkeit und vernünftiger Durchtocknung (ca. 2 Stunden bei 20 Grad)einem gutem Auto-oderParkettlack sehr nahe kommt. Kostet allerdings so ca. 19 € die Flasche.
umher
Inventar
#24 erstellt: 08. Feb 2008, 23:04
Ach nee, Du hast 3 Jahre lang Flügel restauriert ?

Erzähl doch mal ein wenig davon, wär bestimmt was Interessantes nicht nur für den Themenersteller dabei!

Dass man dort mit Spray-flaschen arbeitet, glaube ich nämlich nicht so recht



gruss umher
focal_93
Inventar
#25 erstellt: 08. Feb 2008, 23:13

plasma1210 schrieb:
Im Fachhandel bekommt man mittlerweile auch gute 2K-Sprayflaschen...


Hi,

hast Du auch 'ne Bezugsquelle?

Grüsse

Uwe
plasma1210
Stammgast
#26 erstellt: 09. Feb 2008, 09:23
Hallo, beim 2K-Klarlackspray gibt es viele Hersteller.
z.B. Kwasny (bekannt als SprayMax oder Auto-K)von Prosol
Motip oder Mipa. Die stehen eigentlich fast in jedem Baumarkt oder bei die Autoteilehändler rum.
Hier mal ein Beispiel
nullhttp://www.mipa.de/d/pi/spray/2KomponentenKlarlackSpray.pdf

2K-Spray's gibt es auch als vorbegaste Leerdose. Div. Lack-
oder Autoteilehändler füllen dir auch jeden Wunschfarbton in
2K-Spray's ab.

Als 2K-Grundierfiller gibt es von Mipa ein 2K-Epoxydharzspray. Epoxy hält auf Alu Stahl Zink Holz MDF mineralische Untergründe GFK und div. Kunststoffen.
Also ideal für den Hobbylackierer.
Rotel_RA-980BX
Inventar
#27 erstellt: 09. Feb 2008, 11:38
@ plasma1210

hört sich interessant an.
Was kosten die 2K Spraydosen?
Und wie viel ist da drin 400ml oder mehr?
plasma1210
Stammgast
#28 erstellt: 09. Feb 2008, 17:18
Hallo , es gibt die nur als 400 ml Flaschen , die Preisspanne liegt zwischen 18 bis 23 pro Flasche , nicht gerade billig aber jeden Cent wert.
Ich bin ja in der glücklichen Lage . über Profitechnik und Spritzkabine zu verfügen , aber mit den 2K-Flaschen kann der Heimanwender auch sehr gute Ergebnisse erzielen.
Rotel_RA-980BX
Inventar
#29 erstellt: 09. Feb 2008, 17:39
@ plasma1210

Ok, würde ich dann nur bei kleinen Boxen anwenden.

Sonst wird's zu teuer.

Danke für die Info





MfG



Rotel_RA-980BX
umher
Inventar
#30 erstellt: 09. Feb 2008, 19:39
Nun, man kann natürlich auch einen Lackierpinsel und Klarlack aus der Dose mit Deckel benutzen.
Dabei trägt man eine Schicht Klarlack auf, lässt diese trocknen und schleift nass mit oder ohne Schmierseife die Pinselstruktur und eventuelle Staubeinschlüsse plan. Danach trägt man eine weitere Schicht Lack auf, wieder zwischenschleifen, wiederholt das ganze 3 bis 5 mal (je nach Ergebnis), bis so eine spiegelglatte Lackoberfläche gearbeitet ist. Der letzte Auftrag würd ich mal mit mindestens 600er schleifen. Bimssteinpulver macht nochmals glatter oder feiner. Ansonsten gibt es noch Autopolitur.

Die Kunst an der ganzen Sache liegt im Farbverlauf (Pinselstruktur) und beim Schleifen. Dort darin, dass nicht wieder bis auf die darunterliegende Lackschicht geschliffen wird, ansonsten eine weitere Schicht lackiert werden muss.

Alles in Allem aber eine schöne Arbeit, das als Schlussergebnis durchaus imponiert.


gruss umher


[Beitrag von umher am 09. Feb 2008, 19:43 bearbeitet]
plasma1210
Stammgast
#31 erstellt: 10. Feb 2008, 02:02
das geht natürlich auch , es gibt auch für 2K-Lacke Streich-und Rolhärter, z.B. von der Mipa AG, nennt sich A60, mit einem kurzhaarigem Roller oder einer Schaumstoffrolle kann man auf ebenen Flächen top arbeiten , der Lack wird sich sehr gut ausspannen. Fast wie lackiert.
Sal
Inventar
#32 erstellt: 01. Nov 2011, 19:00
My 5 cents für die Ökovariante, vor allem auf unbehandeltem Holz:
Wer ein paar Wochen Zeit hat, kann auch Holz/Leinöl nehmen. Obwohl das Zeug eigentlich nicht als Lack gedacht ist sondern in das Holz einziehen soll und als nebeneffekt nur eine hauchfeine Schutzschicht bildet, kann man es auch satt wie Lack auftragen. Denn Holzöl trocknet, wenn auch nach langer Zeit, hart aus. Leinöl war das Bindemittel der ersten Lacke.
Ich glaube, bei mir waren es insgesamt 12 Schichten, mit jeweils 2 Tagen Wartezeit zwichen den dünnen Anstrichen und mit Zwischenschliffen vor einem neuen Auftrag.
(Erst mit 600 Nassschleifpapier, später mit Stahlwolle).
Richtig hochglänzend wird der "Anstrich" aber nicht und ist erst nach Wochen mechanisch belastbar.
Musste beim entgültigen Zusammenbau der Boxen noch Baumwollhandschuhe tragen

Klassischer Klavierlack (Schellack auf Alkoholbasis) wurde in der Pre-Sprühpistolenzeit nicht anders aufgetragen, nur ging es mit der Trocknungszeit schneller.Der "Look" wurde durch polieren erzeugt, nicht etwa weil es "spurenlose" Pinsel gab.


[Beitrag von Sal am 01. Nov 2011, 19:03 bearbeitet]
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