Offene Fragen bei Transmissionline

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DerPinguin
Neuling
#1 erstellt: 26. Feb 2008, 08:25
Hi!
Ich spiele mit dem Gedanken mir eine Transmissionline zu bauen. Voher möchte ich sie aber gerne vollständig verstanden haben. Im Internet finde ich leider nichts mehr.
Fragen die mir das Internet (+einige Bücher) nicht beantworten konnte:

Wenn der Schall reflektiert wird, wie regt er dann die äußere Luft zum Schwingen an?

Wie können andere Frequenzen als die Grundwelle mit der Transmissionline über das hintere Rohr abgegeben werden?

Bildet sich die Grundwelle automatisch aufgrund der Eigenresonanz? Oder muss sie erst vom Lautsprecher abgestrahlt werden um entstehen zu können?

Wie genau kommt es zur Phasenverschiebung? Klärt sich vllt. von ganz alleine, wenn ich weiß wie die Luftsäule die äußere Luft zum schwingen bringt. Hat doch sicherlich mit der Phasenverschiebung pi zu tuen, die bei der Reflexion von Schallwellen an "losen" Enden auftritt, oder?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Die Fragen scheinen in meinen Augen immer übergangen zu werden, bzw. als selbstverständlich vorrausgesetzt zu werden.

Mit freundlichen Grüßen
Michael
moby_dick
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 26. Feb 2008, 08:30
Vergiß TL. Zu knifflig und kein Vorteil gegenüber BR.

http://www.exdreamau...ten:Transmissionline

Der beste Bass ist CB mit el. Entzerrung und eine gute Raumakustik, wobei letztere mit Faktor 10 zu gewichten ist.


[Beitrag von moby_dick am 26. Feb 2008, 08:39 bearbeitet]
DerPinguin
Neuling
#3 erstellt: 26. Feb 2008, 08:45
Also es muss ja irgendwie zu verstehen sein
Und ich bin auch kein Formelhasser und mag es durchaus, wenn etwas anhand von Formeln erklärt wird. Aber dein Link kenne ich schon und er enthält genauso eine Stelle wie ich meine:


Es gibt den glücklichen Umstand, dass bei den Resonanzen außer der Überhöhung der Amplitude auch noch eine Phasenverschiebung zu verzeichnen ist.


Schön, dass es den glücklichen Umstand gibt, aber Warum (Amplitudenerhöhung ist klar). Wirklich alles wird in diesem Artikel erklärt, nur bei dieser Frage kommt auch diese Seite mit so einem Wischi Waschi daher.


[Beitrag von DerPinguin am 26. Feb 2008, 09:14 bearbeitet]
moby_dick
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 26. Feb 2008, 09:31
Es gilt das gleiche wie bei BR, nur sind die Wege im Kanal länger und die Phasenverschiebung anders:

"Bassreflexboxen sind äußerlich dadurch gekennzeichnet, dass sie, im Gegensatz zu geschlossenen Lautsprechersystemen, eine definierte Öffnung am Gehäuse aufweisen, auf der innenseitig ein Rohr sitzt.

Dieser Trick ermöglicht, bei gleichbleibender Gehäusegröße, eine Ausdehnung des Frequenzbereiches nach unten. Dies liegt darin begründet, dass man sich bei der Bassreflexbox den vom Basstreiber rückwärtig abgestrahlten Schall nutzbar macht und ihn nicht - wie bei geschlossenen Lautsprechern - im Inneren durch Dämpfungsmaterial in Wärme umwandelt.


Physikalisch verbirgt sich dahinter folgendes Prinzip: Die Luft hinter dem Basstreiber übt eine federnde Kraft auf dessen Membran aus (diese Federwirkung kann man förmlich fühlen, wenn man auf ein Chassis mit den Fingern drückt). Gibt die Membran dagegen selber rückseitig Impulse ab, führt die Elastizität des Luftvolumens dazu, dass die Anregung der eingeschlossenen Luft und der Luft am Ausgang des Bassreflexrohres über eine - durch die Luft selbst erzeugte - Federwirkung erfolgt. Letztendlich bilden Luft und Treiber also ein federndes und damit schwingendes System (Schwingkreis), in diesem Fall auch als Helmholtzresonator bezeichnet.

Eine Feder (man denke an die Fahrwerkfederung beim Auto) gibt Impulse in der Regel abgemildert und zudem mehr oder weniger zeitversetzt weiter. Allerdings kann sie bei einer bestimmten Impulsfolge auch impulsverstärkend wirken (Resonanzfrequenz: Die Feder bekommt genau an der richtigen Stelle, wenn sie sowieso zurückschwingen wollte, einen weiteren "Schubs").

Zurück zum Lautsprecher: Auch hier werden nun die Schallimpulse, die die Membran nach hinten abstrahlt, aufgrund des Federprinzips der eingeschlossenen Luft zeitverzögert durch die Bassreflexöffnung nach außen weitergegeben. Es kommt dabei zu Phasenverschiebungen zwischen 0 und 180 Grad. (Bei 180 Grad: Membran bewegt sich nach innen, gleichzeitig wird gegenläufig Luft aus dem Bassreflexrohr gedrückt). Genau in der Mitte dieser Extreme liegt die erwähnte Resonanzfrequenz, sie findet bei 90 Grad Phasenverschiebung statt (Tuningfrequenz). Genau an dieser Stelle unterstützt der rückwärtige den vorderseitigen Schall maximal: Höhere Frequenzbereiche werden nämlich mehr oder weniger "weggefedert", obwohl die Phasenverschiebung hier geringer wäre. Tiefere Frequenzen lassen die Phasenverschiebung auf 180 Grad ansteigen, was, aufgrund der gegeneinander arbeitenden Schallsignale (= destruktive Interferenz), ebenfalls zu schwächeren Amplituden führt.

Entscheidend bei der Lautsprecherentwicklung ist letztendlich, dass die Tuningfrequenz richtig abgestimmt und dorthin gelegt wird, wo eine entsprechende geschlossene Box - aufgrund ihrer Limitierung im unteren Frequenzbereich - keinen Schall mehr abstrahlen würde. Natürlich lässt sich mit dieser Technik aber auch z.B. der bereits vorhandene Oberbass eines geschlossenen Systems künstlich aufblähen.

Was sind die praktischen Vor- bzw. Nachteile von Bassreflexlautsprechern? Zunächst sagt man zwar Bassreflexsystemen gegenüber geschlossen Lautsprechern ein gemeinhin schlechteres Impulsverhalten nach. Zudem: Trotz der eigentlich besseren Tiefbassfähigkeit neigen sie im Bereich der unteren Grenzfrequenz dazu, schnell im Pegel abzufallen.

Allerdings erfahren die Basstreiber aufgrund der aufgezeigten Wirkungsweise eine nicht unwesentliche Arbeitsentlastung. Dadurch sind folglich geringere Membranhübe notwendig, was wiederum zu weniger Klangverfälschungen aufgrund von Klirr, Intermodulation und Dopplereffekt führt."


[Beitrag von moby_dick am 26. Feb 2008, 09:32 bearbeitet]
Tourbillon
Stammgast
#5 erstellt: 26. Feb 2008, 09:49

Vergiß TL. Zu knifflig und kein Vorteil gegenüber BR


Also den Satz würde ich nicht unterschreiben. Ich habe schon richtig gute TML-Systeme hören dürfen. Der Bass war sehr beschwingt und locker. Sautief kamen die Teile auch.

BR mag ich hingegen nur selten. Am ehesten noch mit Passivmembran.

Aber CB - möglichst aktiv und entzerrt - ergibt in meinen Ohren auch den saubersten Bass. Da sind wir uns einig.

anymouse
Inventar
#6 erstellt: 26. Feb 2008, 09:52
Naja, zwischen BR und TML gibt es fundamentale Unterschiede: während beim BR-Rohr ein Masse-Feder-Schwing-System aus Luftmasse im BR-Kanal und Federkraft der im Volumen eingeschlossen Luft besteht, woraus sich die Resonanzfrequenz ergibt, benutzt man bei der TML die Eigenfrequenz der Luftsäule im Kanal -- Für die BR-Leute: Die BR-Rohr-Resonanz.
moby_dick
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 26. Feb 2008, 11:55
Jaja, weiß ich.
Sollte erst mal einfach sein, keine Doktorarbeit.

Zielrichtung war Phasenverschiebung.

Zum Klang: Ein Vergleich von LS ist nur im gleichen Raum an gleicher Position möglich! Da kann TL besser klingen als CB. Grund: Raummoden und lange Nachhallzeit im Bassbereich.

Abklingzeit bei 100 Hz: LS 7 ms, Raum 300.....


[Beitrag von moby_dick am 26. Feb 2008, 12:27 bearbeitet]
ukw
Inventar
#8 erstellt: 26. Feb 2008, 13:00

moby_dick schrieb:
Vergiß TL. Zu knifflig und kein Vorteil gegenüber BR.


Peinlich - allgemeine Verwirrung durch immer wieder verbreitete Unwahrheiten

Der fundamentale Unterschied:

TL = Viertelwellenresonator

BR = Helmholzresonator

Google hilft - denken auch

Der TL Viertelwellenresonator schwingt schneller ein und - bei dem richtigen Chassis am richtigen Verstärker - auch schneller aus.

Der Viertelwellenresonator der TL schafft immerhin 2 bis 3 Oktaven relativ sauber.

Die BR etwa 1/4 Oktave - im Grunde kann sie nur ein Ton und gilt deshalb als etwas eintönig
Diesen einen Ton legt man kurz oberhalb der Chassis Reso im Gehäuse (F-box)

Was kostet ein Loch in der Bass-Box?

Es ist der billigste Weg zum Bass


[Beitrag von ukw am 26. Feb 2008, 13:15 bearbeitet]
moby_dick
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 26. Feb 2008, 13:48
Peinlich sind Leute, die meinen, im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein!

Ich gehe davon aus, dass der genannte weiß wovon er schreibt und es nicht nur glaubt, ....

"Als Ergebnis dieser Untersuchung hat sich herausgestellt, dass es zwei Gruppen von Transmissionline-Boxen gibt. Einmal das reine Rohr mit konstantem Querschnitt. Hier sind die Resonanzen im Mitteltonbereich noch so deutlich an der Öffnung vorhanden, dass man sehr stark dämpfen muss. Dabei geht aber auch die erwünschte Bassverstärkung zum großen Teil verloren. Außerdem erreicht man wegen der notwendigen hohen Membranmasse einen nur mäßigen Wirkungsgrad.

Eine viel größere Bedeutung haben die gefalteten Transmissionline-Boxen mit der großen Kammer hinter dem Lautsprecher. Hier hat es sich gezeigt, dass die entscheidenden Merkmale die Bassreflexboxen besitzen. Sie haben einen hohen Wirkungsgrad und eine sehr tiefe untere Grenzfrequenz. Wenn man es sich leisten kann, großvolumige Gehäuse aufzustellen, so kann man mit diesen Konstruktionen äußerst bassstarke Boxen mit akzeptablem Impulsverhalten verwirklichen (richtige Bedämpfung vorausgesetzt). Und zur Frage, ob sie nach dem Transmissionline- oder nach dem Bassreflex-Prinzip arbeiten, ist zu sagen, dass letzten Endes nur das Ergebnis wichtig ist und weniger, wie der Bass im Detail zustande kommt.

F. Hausdorf ist technischer Leiter der Firma VISATON, 42781 Haan"


[Beitrag von moby_dick am 26. Feb 2008, 13:54 bearbeitet]
Fosti
Inventar
#10 erstellt: 26. Feb 2008, 14:14

anymouse schrieb:
Naja, zwischen BR und TML gibt es fundamentale Unterschiede: während beim BR-Rohr ein Masse-Feder-Schwing-System aus Luftmasse im BR-Kanal und Federkraft der im Volumen eingeschlossen Luft besteht, woraus sich die Resonanzfrequenz ergibt, benutzt man bei der TML die Eigenfrequenz der Luftsäule im Kanal -- Für die BR-Leute: Die BR-Rohr-Resonanz.

Nee nee, Analogien sind nett, sollten dann aber auch stimmen :
Ein Rohr mit größerem Queschnitt, aber der gleichen Länge, welches auf ein gleiches Luftpolter arbeitet hat unbestrittenermaßen eine höhere Luftmasse umschlossen, führt aber zu einer höheren Abstimmfrequenz, als das gleichlange Rohr mit kleinerem Querschnitt.

JE aka ratzio... aka 280SL aka 4"33" hat das BR-Prinzip hier schön und richtig hergeleitet:
http://www.audioavid.com/wbb2/thread.php?threadid=3074
ukw
Inventar
#11 erstellt: 26. Feb 2008, 14:25

moby_dick schrieb:
Peinlich sind Leute, die meinen, im Besitz der absoluten Wahrheit zu sein!

Ich gehe davon aus, dass der genannte weiß wovon er schreibt und es nicht nur glaubt, ....

F. Hausdorf ist technischer Leiter der Firma VISATON, 42781 Haan"


in der Tat... finde ich es schon peinlich, daß Du diesen 25 Jahre alten Artikel bemühst, um Dein Fähnchen in den Wind zu halten. Man sollte die Kirche im (Haus) Dorf lassen, und sich der Gegenwart stellen. Bring den Artikel doch wieder in's Museum zurück

Schau mal in diesem Forum nach - der User Castorpollux hat ein paar schöne Messungen zu modernen TL's, bei denen der Treiber nicht am Anfang der Linie sitzt, sondern auf 1/3 der Linienlänge montiert ist. Damit kommt man sauber bis etwa 160 Hz

Hausdorf gibt bei knapp 90 Hz die Löffel ab.

Und nicht vergessen: Ich will mit einem Lautsprecher komplexe Musiksignale möglichst exakt abbilden und nicht mithilfe von eingeschwungenen Sinussignalen bunte Linien auf's Papier zaubern und mich dann selbstzufrieden zurücklehnen und das Denken verweigern
Fosti
Inventar
#12 erstellt: 26. Feb 2008, 14:32

ukw schrieb:
Schau mal in diesem Forum nach - der User Castorpollux hat ein paar schöne Messungen zu modernen TL's, bei denen der Treiber nicht am Anfang der Linie sitzt, sondern auf 1/3 der Linienlänge montiert ist.


So wird es auch bei diesem Studiomonitorhersteller mit einer illusteren Klientenliste gemacht (u. A. BBC, Robbie Williams, Kraftwerk, Brian May et.):
http://www.pmc-speakers.com/company/technology.php
Mit Flachmembranbass und 3" Mitteltonkallotte :
http://www.pmc-speakers.com/product.php?mode=view&pid=153
moby_dick
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 26. Feb 2008, 14:48
Wenn so aktuelle Untersuchungen vorliegen, dann stellt sie mal ein. Ich bin nicht Visaton-abhängig, aber dieser Artikel war das Suchergebnis.

Ich bleibe aber dabei, dass TL schwieriger ist. Ob damit dem Themenersteller geholfen ist, bleibt offen.

Und wie schon geschrieben, es geht nichts über CB.
anymouse
Inventar
#14 erstellt: 26. Feb 2008, 15:12

Fosti schrieb:

Nee nee, Analogien sind nett, sollten dann aber auch stimmen :
Ein Rohr mit größerem Queschnitt, aber der gleichen Länge, welches auf ein gleiches Luftpolter arbeitet hat unbestrittenermaßen eine höhere Luftmasse umschlossen, führt aber zu einer höheren Abstimmfrequenz, als das gleichlange Rohr mit kleinerem Querschnitt.


Nee, die Analogie der Masse stimmt schon, dabei ist wirklich die träge Masse der Luft im Rohr relevant als Masse-Element.

Das Problem ist, dass die Bestimmung der entsprechenden Federkonstanten nicht so ganz einfach ist...
ukw
Inventar
#15 erstellt: 26. Feb 2008, 15:13

moby_dick schrieb:
Wenn so aktuelle Untersuchungen vorliegen, dann stellt sie mal ein. Ich bin nicht Visaton-abhängig, aber dieser Artikel war das Suchergebnis.

http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-10099.html
http://www.hifi-foru...m_id=159&thread=1953
http://www.hifi-forum.de/viewthread-104-10099-2.html



moby_dick schrieb:
Ich bleibe aber dabei, dass TL schwieriger ist. Ob damit dem Themenersteller geholfen ist, bleibt offen.

Und wie schon geschrieben, es geht nichts über CB.


Und damit liegst Du auch völlig richtig !
matsumoto
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 26. Feb 2008, 17:23

Ich bleibe aber dabei, dass TL schwieriger ist.


das ist wirklich abhängig, vom Piont of view. Mir fiel das mit der TML immer leichter, weshalb ich das Prinzip seit jeher Favorisiere, wenns nicht CB sein darf/kann.

mfg
DerPinguin
Neuling
#17 erstellt: 26. Feb 2008, 20:21
Nach dem Unterschied zwischen BR und TML hatte ich doch eigentlich gar nicht gefragt

Ich bin mir schon bewusst warum ich mir die TML ausgesucht hab. Zwar gibt es viele negative Meinung, jedoch findet sich in (nach äußerer Betrachtung) fachlicheren Texten und vorallem in jüngeren Texten auch immer wieder Anmerkungen, dass man durch richtige Bedämpfung usw. (also Parameter die man schwer berechnen kann) mit etwas Glück sehr gute Lautsprecher bekommen kann. Wichtiger ist mir aber das Teil erstmal zu verstehen. Mit der Phasenverschiebung kommt ich mittlerweile ganz gut klar (über Eigenschaften der Geschw. Kurve und Druckkurve und die damit zusammenhängen Schwingungseigenschaften, die die "Art" der Reflexion bestimmen.
Aber grade mit der Eigenresonanz/anderen Frequenzen ist mir die Wirkungsweise der TML noch nicht ganz einleuchtend.

PS: Doch nochmal ne sehr konkrete Frage zur Phasenverschiebung am Rohrende. Verschiebt sich die Phase der vom Lautsprecher erzeugten Frequenz, oder verschiebt sich die Phase der transmittierten Anteile der stehenden Welle?


[Beitrag von DerPinguin am 26. Feb 2008, 20:23 bearbeitet]
moby_dick
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 26. Feb 2008, 20:24
UKW, diese links sind für den Suchenden eine Zumutung. Mein Link war alt, aber verständlich.

So, für mich ist hier Ende.
castorpollux
Inventar
#19 erstellt: 26. Feb 2008, 21:09
Hi,

Zumutung: Ja.

Verständlichkeit:
Schade eigentlich, dachte, ich hätt' mir bislang genug Mühe gegeben Sind etwa Fragen offen geblieben?



Doch nochmal ne sehr konkrete Frage zur Phasenverschiebung am Rohrende. Verschiebt sich die Phase der vom Lautsprecher erzeugten Frequenz, oder verschiebt sich die Phase der transmittierten Anteile der stehenden Welle?


Öhh, am Rohrende selbst verschiebt sich nichts mehr. Nur, bis das Signal erst mal da angekommen ist vergeht eine "Laufzeit" und die beeinflusst die Phase. Nun hast du an beiden Schallquellen, Lineausgang und Chassis, verschiedene Phasenlagen.

Grüße,

Alex
DerPinguin
Neuling
#20 erstellt: 26. Feb 2008, 21:50
Hi!

Ich dachte, am Ende der Transmissionline wird der Schall reflektiert. Da es sich um ein offenes Ende handelt, müsste doch bei der Druckwelle ein Phasensprung auftreten? Und der Schall der nicht reflektiert wird, müsste dann folglich doch auch mit diesem Phasensprung transmittiert werden?

Wo ist mein Denkfehler?
castorpollux
Inventar
#21 erstellt: 26. Feb 2008, 22:35
puh, dünnes, theoretisches eis!

hier mal zwei messungen im Line-Nahfeld:

SLS10 am Lineanfang


SLS10 auf 1/3+5cm der Line


Der Schall wird nicht grundlegend am Ende der Line reflektiert. Das ist nur dann der Fall, wenn die abgestrahlte Frequenz am Lineausgang im Schallschnellemaximum ist. Das liegt daran, das wir hier einen Impedanzsprung im Medium, der Luft haben - die Line öffnet sich schlagartig in den Raum. Das schmipft sich dann auch Resonanz, da macht dann auch die Phase einen Sprung, die GLZ im übrigen auch.

Schall der reflektiert wird und schall der nicht reflektiert wird ist... ein wenig abstrakt für mein verständnis, da komme ich nicht mit

Grüße,

Alex
DerPinguin
Neuling
#22 erstellt: 26. Feb 2008, 22:57
Ich seh schon, es kommt wohl eher auf die Praxis an und mit der Theorie kann man zumindestens beim Bau nicht wirklich waß reißen

Deine Erklärung jetzt verstehe ich im Grunde ja noch weniger. Du schreibst ja dass nur unter ganz bestimmten Bedingungen der Schall reflektiert wird. Danach sagst aber gleichzeitig, dass sich die Line öffnet...

Nach dem Energieerhaltungssatz dürfte ja grade wenn der großteil reflektiert wird, wenig Energie zum Anregen des Außenmediums übrig sein.

Naja, vllt. seh ich das ganze was zu theoretisch.
castorpollux
Inventar
#23 erstellt: 26. Feb 2008, 23:20
Hm,

ich glaub' das ist individuelle Begriffsdefinition&Wertung, da bin ich nicht sonderlich fit drin.

Man könnte sich auch die Frage stellen, ob denn überhaupt nennenswerter Anteil des Schalls in die Line zurückreflektiert wird und ob nicht vorrangig die Phasenlage des Schalls am Lineausgang die Abstrahlung der resonanten Zustande drastisch begünstigt.

Ich habs aber am liebsten über die aneinander gekoppelten Masse-feder-dämpfung-systeme, die Martin King sehr anschaulich erklärt:

http://www.quarter-wave.com/TLs/TL_Anatomy.pdf


Nach dem Energieerhaltungssatz

Immer im Auge behalten: Ein Lautsprecher hat einen miserablen Wirkungsgrad, da geht eine Menge Energie dorthin, wo sie keiner wahrnimmt. Im resonanten Zustand wird ne Menge gespeichert und ne Menge abgegeben, alles im Gleichgewicht und "optimal", möchte man fast behaupten, daher evtl. der Irrweg.

Evtl irre aber auch ich, ist schon spät

Grüße

Alex
anymouse
Inventar
#24 erstellt: 27. Feb 2008, 01:52

DerPinguin schrieb:
Nach dem Energieerhaltungssatz dürfte ja grade wenn der großteil reflektiert wird, wenig Energie zum Anregen des Außenmediums übrig sein.


Jein. Es wird ein großer Teil der Schallwellenenergie wieder ins Innere reflektiert, sagen wir 90%. Und dann?? Das bisschen Energieverlust an der Dämpfung ist auch nicht so wild, die Welle schlägt wieder an das geschlossene Ende, wird dort ebenfalls reflektiert, und kommt wieder mit Verlusten an der Wollen an der TML-Öffnung an, wo sie wieder zu 90% reflektiert wird. Und das ganze so weiter...

Wichtig ist nicht, wieviel an der Öffnung nach innen reflektiert wird, sondern dass sonst keine/wenig Verluste auftreten. Denn dann wird nach und nach die ganze Schallenergie durch die Öffnung nach außen gelangen.
sansuii
Stammgast
#25 erstellt: 28. Feb 2008, 10:32
Moinsen,

jaja, die gute alte Phase ...


castorpollux schrieb:

puh, dünnes, theoretisches eis!

... Das schmipft sich dann auch Resonanz, da macht dann auch die Phase einen Sprung, ...


In der Tat, sehr dünn, du weist doch bestimmt das dieser "Sprung" nichts anderes ist wie ein Überbetrag oder ?



Nebenbei bemerkt, wenn du die Akustischephase mit manuellem Fenster misst ist das mehr ne Glückssache oder Zufall als das mann davon irgendwelche Rückschlüsse ziehen könnte.



Ob CB oder BR da würd ich sagen BR, da gibt es wenigstens zwei Resonanzen CB nur eine ...

Beim TML gibt es meiner Ansicht nach auch zwei Resos, die Chassiresonanz und die Stehende Welle in einem Rohr, dessen Länge die Frequenz vorgibt ...



Gruß,


[Beitrag von sansuii am 28. Feb 2008, 10:33 bearbeitet]
anymouse
Inventar
#26 erstellt: 28. Feb 2008, 10:56

sansuii schrieb:



Bei solchen Verläufen habe ich immer den Eindruck, dass da die Laufzeit des Signals irgendwie mit reinspielt...

Schon einmal versucht, bei so etwas die Phasenbeziehung der Entfernung herauszurechnen?!
sansuii
Stammgast
#27 erstellt: 28. Feb 2008, 10:57
Moinsen,


anymouse schrieb:

Bei solchen Verläufen habe ich immer den Eindruck, dass da die Laufzeit des Signals irgendwie mit reinspielt...

Schon einmal versucht, bei so etwas die Phasenbeziehung der Entfernung herauszurechnen?!


Das soll nur n Beispiel sein ...

Gruß,
castorpollux
Inventar
#28 erstellt: 28. Feb 2008, 11:36
Hi,


du weist doch bestimmt das dieser "Sprung" nichts anderes ist wie ein Überbetrag oder ?


Na klar, die Phase "springt" ja nicht wirklich, war unglücklich formuliert
Auffällig aber in diesem Zusamenhang: Die Phase dreht sich weniger, wenn das Chassis auf 1/3 sitzt.
Mit dem dünnen Eis meinte ich auch, das es auch für mich dünnes Eis ist :-D


Nebenbei bemerkt, wenn du die Akustischephase mit manuellem Fenster misst ist das mehr ne Glückssache oder Zufall als das mann davon irgendwelche Rückschlüsse ziehen könnte.


Wer misst denn schon im Nahfeld mit Fenster :-D


Beim TML gibt es meiner Ansicht nach auch zwei Resos, die Chassiresonanz und die Stehende Welle in einem Rohr, dessen Länge die Frequenz vorgibt ...


TML ist nicht unbedingt ein Helmholtzresonator, aber beide (chassis + Line) zusammen produzieren in ihrem angedachten Wirkbereich auch nichts prinzipiell anderes als ein bassreflex-system: eine doppelspitze um die Abstimmfrequenz.


Ob CB oder BR da würd ich sagen BR, da gibt es wenigstens zwei Resonanzen CB nur eine ...


Da fehlt mir jetzt der Kontext, hilf mir mal über die Straße

Grüße,

Alex
sansuii
Stammgast
#29 erstellt: 28. Feb 2008, 12:09
Moinsen,

[quote]
... Die Phase dreht sich weniger, wenn das Chassis auf 1/3 sitzt...
[/quote]

Auf 1/3 von was ?


[quote]
Wer misst denn schon im Nahfeld mit Fenster.
[/quote]

Wieso Nahfeld ?


[quote]
... aber beide (chassis + Line) zusammen produzieren in ihrem angedachten Wirkbereich auch nichts prinzipiell anderes als ein bassreflex-system...
[/quote]

Genau, nur das TML eine Stehende Welle nuzt und BR ein in einen Rohr befindliches Volumen das über en weiteres Volumen (das Gehäuse an sich) angekoppelt ist ...


[quote]
[quote]Ob CB oder BR da würd ich sagen BR, da gibt es wenigstens zwei Resonanzen CB nur eine ...[/quote]

Da fehlt mir jetzt der Kontext, hilf mir mal über die Straße.
[/quote]

Beim CB gibt es nur die Chassisreso die in Abhängigkeit vom Volumen der Kiste höher oder Tiefer geschoben werden kann ...



Gruß,


PS: Ich hab so langsam vom ganzen Prost einen sitzen ...


[Beitrag von sansuii am 28. Feb 2008, 12:12 bearbeitet]
castorpollux
Inventar
#30 erstellt: 28. Feb 2008, 12:35
Sansuii,

die Phase dreht sich weniger, wenn wie in der beschreibung der Messungen geschrieben, das Chassis, auf 1/3 der Lauflänge der TL sitzt.

Und wo soll ich die Funktion einer TL mittels messung überprüfen, wenn nicht im Nahfeld? ich weis, grade das ist für die praxis wenig relevant, weil hier noch die laufzeit und die positionierung und die raumakustik und sell und jenes dazukommt.

Deine Vorstellung der Unterschiede zwischen TL und BR ist zu differenziert. Resonator bleibt Resonator - ob da nun ein BR-Rohr mittels vorgekoppeltem Volumen hin und her schwingt oder ob das Rohr dieses Volumen gleich beinhaltet und daher TML heisst, spielt im groben keine Rolle.
Fakt ist: Eine TML hat auf ihrer Abstimmfrequenz keine stehende Welle auf der sie aufbaut, es ist keine Resonanz im Impedanzdiagramm sichtbar wie bei den Obertönen des Rohres. Die Welle an sich "steht" nicht anders als bei einem Bassreflexsystem auch.
Klanglich, ein- und ausschwing-technisch kann es durchaus Unterschiede geben, aber das ist wie immer von Konstruktion zu Konstruktion unterschiedlich

Grüße,

Alex
sansuii
Stammgast
#31 erstellt: 28. Feb 2008, 13:05
Moinsen,


castorpollux schrieb:

...Eine TML hat auf ihrer Abstimmfrequenz keine stehende Welle auf der sie aufbaut, es ist keine Resonanz im Impedanzdiagramm sichtbar ...


Bist du dir sicher ?

Ich kenne das anders ...

Gruß,
anymouse
Inventar
#32 erstellt: 28. Feb 2008, 13:18

castorpollux schrieb:
Fakt ist: Eine TML hat auf ihrer Abstimmfrequenz keine stehende Welle auf der sie aufbaut,


Das bezweifele ich sehr stark!

und in folge desses glaube ich


castorpollux schrieb:
es ist keine Resonanz im Impedanzdiagramm sichtbar wie bei den Obertönen des Rohres.


nicht, mag mich aber vom Gegenteil (leichter) überzeugen lassen.
castorpollux
Inventar
#33 erstellt: 28. Feb 2008, 14:24

Die Welle an sich "steht" nicht anders als bei einem Bassreflexsystem auch.


Guckst du hier

und siehe da, auf der Abstimmfrequenz findet sich (im Impedanzdiagramm) keine Resonanz. Ob wir da nun eine stehende Welle haben oder nicht (Da haben wir natürlich eine) - mir geht es darum, das das kein Unterschied zum "Reflex"prinzip ist.

Rein per Definition kann man guten Gewissens behaupten, das die bezeichnung "Viertel-Wellen-resonator" nicht zutreffend ist.

Vor dieser Frage hing ich dokumentierterweise hier:
http://www.hifi-foru...10099&postID=106#106
Vorsicht, Zumutung

Grüße,

Alex
sansuii
Stammgast
#34 erstellt: 28. Feb 2008, 14:34
Moinsen,


castorpollux schrieb:

... und siehe da, auf der Abstimmfrequenz findet sich (im Impedanzdiagramm) keine Resonanz.


Äh doch, ich sehe da zwei Resonanzen, eine vom Chassis und eine von der Stehenden Welle ...



castorpollux schrieb:
Ob wir da nun eine stehende Welle haben oder nicht (Da haben wir natürlich eine) - mir geht es darum, das das kein Unterschied zum "Reflex"prinzip ist...





Gruß,
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