Zwei Chassis in einer TML getrennt messen?

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not0815
Inventar
#1 erstellt: 11. Aug 2007, 12:37
Hallo,

ich habe ein kleines Problem bei der Messanordnung.

Ich möchte zwei in einem gemeinsamen TML-Gehäuse eingebaute TMT-Chassis messen, aber jeweils die Impedanz und den Pegel je Chassis getrennt erfassen. Messsystem ist ARTA. Da ich ein Chassis viel tiefer abkoppeln will als das andere benötige ich unbedingt die Einzelfrequenzgänge. Die Messdaten sollen als Simulationsbasis zur Entwicklung der passiven Frequenzweiche dienen.

Zur Messung der Impedanzen habe ich bislang jedes Chassis an einen getrennten Verstärker angeschlossen und jeweils mit der gleichen Messspannung angesteuert, hierzu habe ich auch den zweiten (jeweils nicht mit dem Messsystem verbundenen) Lautsprecher über einen Widerstand in der gleichen Größe wie im ARTA-Messsystem verbunden. Die Impedanzmessungen erfolgten jeweils wechselseitig. Die Impedanzmessung war so auch völlig brauchbar.

Aber die Pegelerfassung bereitet mir Kopfzerbrechen. Wie kann ich den Pegel jedes einzelnen Chassis messen ohne den Pegel des zweiten Chassis mitzumessen oder indirekt zu beeinflussen? Wenn ich nur einen Speaker anschließe ändert sich bereits die Impedanz, da das zweite Chassis dann getrieben vom ersten unkontrolliert im Gehäuse mitschwingt (BR-Effekt). Auch ein Kurzschließen des zweiten Chassis ergibt einen anderen Impedanzverlauf als wenn beide Chassis angeschlossen sind. Wenn bereits das Impedanzverhalten unterschiedlich ist, wird wohl auch das Pegelverhalten bei Ansteuerung nur eines Chassis von zwei Chassis unterschiedlich und damit fehlerhaft sein. Also was tun, etwa die Weiche wie vor 25 Jahren vollständig nach dem Prinzip "Versuch - Messen - Irrtum" entwickeln?

Könnte man den Pegel beider Chassis gemeinsam unter gleichem Winkel und Abstand messen und dann den ermittelten Pegel halbieren? Oder mit zwei Mikros jeweils auf Achse messen und Summensignal halbieren? Wäre das Ergebnis realistisch oder lassen die Interferenzen zwischen den Chassispegeln einen Rückschluss auf die Einzelpegel nicht zu?

Bin für jeden Lösungsverschlag dankbar.

Schönes Wochenende
Sven


[Beitrag von not0815 am 11. Aug 2007, 20:39 bearbeitet]
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#2 erstellt: 13. Aug 2007, 21:03
Moin,

schonmal daran gedacht das nicht genutzte Chassis kurzzuschließen?

Gruß
Cpt.
not0815
Inventar
#3 erstellt: 13. Aug 2007, 21:24

Cpt._Baseballbatboy schrieb:
Moin,

schonmal daran gedacht das nicht genutzte Chassis kurzzuschließen?

Gruß
Cpt.


Klar, siehe mein Post oben.

Zwischenzeitlich bin auf die Idee gekommen das zweite nicht zu messen Chassis über einen aktiven Tiefpass 200-300Hz/24dB/Okt. anzusteuern. So dürfte sich im druckrelevanten Bassbereich keine Veränderungen des Betriebszustandes für das zu messende andere Basschassis ergeben, gleichzeitig wird aber im wirklich relevanten akustischen Messbereich oberhalb 400 Hz kein wesentlicher Pegel des nicht zu messenden Chassis die Messung des Schallpegels des anderen Chassis mehr beeinflussen. Leider muss ich mir nun erst einen entsprechenden Aktivfilter zusammenlöten.

Aber vielleicht kennt ja jemand noch eine andere einfachere Lösung für das Problem.

Gruß
Sven
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#4 erstellt: 14. Aug 2007, 07:20
Moin,

hab ich doch glatt überlesen.

Du könntest noch beide anschließen und dann Nahfeldmessungen machen. Arta kann das Ergebnis einigermaßen gut skalieren und den Gehäuseeinfluss reinrechnen.

Gruß
Cpt.
castorpollux
Inventar
#5 erstellt: 22. Aug 2007, 21:29
Hi :o)


schonmal daran gedacht das nicht genutzte Chassis kurzzuschließen?


ich war erster!

Kurz, dabei kommt je nachdem entweder was total gruseliges bei rum, nämlich wenn man das chassis, das näher am Anfang sitzt kurzschließt, oder das ergebnis ist mitunter sehr interessant, nämlich, wenn man das weiter entfernt sitzende Chassis, in meinem fall das auf 1/3 sitzende, kurzschließt.

Macht man nämlich so etwas in der Art, verändert man die Stehwellenanregung in der Line dramatisch, was sich wiederum auf den oberen bassbereich, der ja noch sinnvoll im nahfeld erfasst werden kann, auswirkt.

Womit ich beim Thema wäre: Nahfeldmessung in Arta! Hat sich bewährt, eindeutig. Skalieren und mittels "Load and Sum" zusammensetzen, einfacher gehts nimmer Ist zwar nur bedingt aussagefähig was frequenzen oberhalb 500Hz angeht, aber "da" hat man ja meist schon keine Probleme mehr mit Resonanzen aus der TML und kann gefenstert messen um die Ankopplung an den Rest vom mehrwegerich zu schaffen - so würde ich es angehen.

Grüße,

Alex


[Beitrag von castorpollux am 22. Aug 2007, 21:32 bearbeitet]
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